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Stahl-Novum: Sieg durch Kopfball

Das nur als Hinweis: an Kopfballtoren hatte Stahl weder im Vorjahr (insgesamt 141) noch in dieser Saison (41 bis zur 9. Runde) Anteil. Gegen den FCK wurde die Fehlanzeige gelöscht. "Halb mit dem Kopf, halb mit der Schulter", gestand Andreas Lindner und kommentierte lächelnd weiter: "Der Ball war drin, und der Sieg war wichtig." Recht hatte der Schwarzschopf, und daß Heinz Werner das sechste Kopfball-Gegentor und "das vierte aus dem Fünfmeterraum noch dazu" nicht schmeckte, lag auf der Hand. Mit der Anfälligkeit seiner engeren Abwehr bei hohen Eingaben muß der einfühlsame Trainer schnellstens Schluß machen. [..] Mehr Konzentration und Witz von Jeske (73., 87.) und Döbbel (78.) hätten den FCK klarer auf die Verliererstraße bringen können.

Die Siegambitionen der Gäste ("Wir dürfen einfach nicht weiter zurückfallen", so Dieter Erler) verflogen wie Rauch im Wind, als Bemme (52.) und Persigehl (72.) völlig frei verzogen und über die Latte köpften. Diese Chancen auszulassen war angesichts der wenigen klaren Möglichkeiten, die Stahl zuließ, um so verhängnisvoller. Fußball um des Spiels willen, ohne Zweikampfhärte und Durchsetzungsvermögen, das war ein Stil, der zwar nicht total enttäuschte, mit dem sich Siege allerdings nur als Zufallsprodukt einstellen. [..]

Der vierte Heimsieg der Brandenburger war verdient, weil sie erstens nichts verschenkten (auch nicht aus Sympathie für "ihren" ehemaligen Trainer Werner), zweitens mit Ideengeber Schulz den besten Mann auf dem Platz besaßen, drittens voller Unerschrockenheit und Zähigkeit (Lindner, Janotta, Pahlke) die gegnerische Abwehr ausmanövrierten oder die FCK-Spitzen beherrschten. So sehr auch Glowatzky, Persigehl und Steinmann gegen den Stachel löckten, es bekam ihnen nicht. "Eine Halbzeit überdreht, in der zweiten geordnet und sicher", lobte Peter Kohl seine dynamische Elf. [..] Ein gleichförmiger FCK mußte schließlich gegen den steigerungsfähigen Gastgeber passen.

(Günter Simon)