Es lief die 21. Minute auf der Großbaustelle Fischerwise. Der CFC im Angriff. Türpitz spielt weiter auf Stenzel, der passt auf Fink und der ist plötzlich im Strafraum alleine vor Ratajczak. Doch der Chemnitzer Kapitän verzieht, schiebt die Kugel nur um Zentimeter am Kasten des MSV vorbei.
Kollektives Haareraufen auf der Süd und der alten Tribüne. Es war die größte Chance für den Club in einem packenden Duell der Pokalhelden vom letzten Wochenende (Duisburg hatte Nürnberg aus dem Pokal gekegelt, der Club bekanntlich Mainz). Am Ende sollte es keinen Sieger geben und der Mann an der Anzeigetafel, Torsten, diesmal arbeitslos sein - 0:0 Unentschieden hiess es nach 90 Minuten.
Es war das Spiel 1 ohne Zuschauer auf der Gegengerade, nur am äußersten Ende tummelten sich einige hundert Duisburger im Gästeblock. Dafür war es auf der Südtribüne um so kuscheliger. Karsten Heine musste im Vergleich zum Pokalspiel nur auf einer Position umstellen, für den angeschlagenen Kevin Conrad durfte Tom Scheffel diesmal von Beginn ran. Beide Mannschaften traten sehr kompakt auf und neutralisierten sich zu Beginn des Spiels. Die erste gute Chance des Spiels hatte Duisburg durch Janjic dessen Schuss Pentke gerade noch an die Latte lenken konnte.
Nach der eingangs erwähnten Großchance von Fink in der 21. Minute hätte Reagy Ofusu noch in Halbzeit 1 die himmelblauen Fans in Glücksseligkeit versetzen können doch freistehend im Strafraum zielte er zu genau - und am Dreiangel vorbei (38.). Doch auch Duisburg hätte zur Pause führen können, wäre ihr Stürmer Onuegbu in der 36. Minute nur einen kleinen Tick schneller gewesen und hätte nach Pentke-Abwehr freistehend abgestaubt. Dann scheiterte Klotz noch kurz vor der Pause an der Chemnitzer Nummer 1.
Rasant ging es auch in der zweiten Hälfte weiter. Der CFC war die etwas aktivere Mannschaft musste aber immer wieder auf der Hut vor den schnellen Kontern des MSV sein. Echte Großchancen waren jedoch Mangelware, weil stets im entscheidenden Moment ein Abwehrbein im Weg war. So wie bei Ofosu, der wunderbar freigespielt vom eingewechselten Garbuschewski, nur einen Schritt zu spät kam, so dass der herausstürmende Ratjaczak klären konnte (78.). Dramatisch war auch die Schlussphase als nach einem Eckball wildes Gestocher im Duisburger Strafraum herrschte, bis der Ball herausgeschlagen wurde und es plötzlich zum überfallartigen Konter der Duisburger kam, der aber zum Glück folgenlos blieb.
Bester Mann bei den Himmelblauen war Marc Endres, der mit einem überragenden Stellungsspiel und super Zweikampfverhalten ein Garant für das vierte Saisonspiel ohne Gegentor war.
11 Punkte, Platz 3 nach fünf Spieltagen - auch wenn es nicht mehr der Platz an der Spitze ist, steht der CFC in dieser Saison bislang blendend da. Etwas mehr Genauigkeit beim Paßspiel sowie Kaltschnäuzigkeit und Biß beim Abschluss, dann gehen unsere Jungs bald wieder als Sieger vom Platz. Bereits am Mittwoch geht es weiter - in Reutlingen trifft der CFC auf die Stuttgarter Kickers.
"Ich denke die Zuschauer haben ein temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten gesehen. Es war ein schönes Spiel, dem leider die Tore gefehlt haben, und am Ende ein gerechtes Unentschieden. Der CFC hatte die erste Großchancen und danach waren wir auch mit guten Szenen vor dem Chemnitzer Tor im Spiel. Ich bin zufrieden mit dem Punkt. Vor allem weil sich meine Mannschaft im Spiel gesteigert hat."
"Es war ein temporeiches, intensiv geführtes Spiel mit robuster Zweikampfführung. Wir hätten in Führung gehen können, aber danach war auch der MSV nicht untätig. Charakteristisch für dieses Spiel war die letzte Minute. Nach dem Eckball von Garbuschewski hatten viele den Torschrei schon auf den Lippen, und im Gegenzug hätte auch Duisburg das Siegtor machen können. Beide Teams wollten gewinnen und so war es ein gerechtes Unentschieden."