Spielbericht

13. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
FSV Mainz 05 II
FSV Mainz 05 II
0:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Punkteteilung in Mainz

von Lenny

Die angekündigte Reaktion nach dem mutlosen Spiel und den damit verbundenen Ausscheiden im Sachsenpokal-Achtelfinale gegen die SG Dynamo Dresden blieb in der Liga vorerst aus. Trotz formverbesserter Leistung musste sich der Chemnitzer gegen die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 mit einem torlosen Remis begnügen. Für die Himmelblauen war es das vierte Spiel ohne Niederlage, die Rheinhessen wiederum bleiben damit im heimischen Stadion in dieser Saison weiterhin ungeschlagen.

Konstanz ist ein Fremdwort, wenn es um den bisherigen Saisonverlauf des Chemnitzer FC geht. Dementsprechend wurde die Startformation bis auf ein einziges Mal Spieltag und Spieltag verändert. So auch beim Gastauftritt im Bruchweg-Stadion zu Mainz, wo – im Vergleich zum Auftritt in Dresden – vier neue Akteure ran durften. Conrad kam für Röseler, der länderspielabwesende Cincotta spielte für Dartsch, dazu gab Kaffenberger anstelle von Danneberg so Debüt – und das war unterm Strich nicht das allerschlechteste. Außerdem kehrte Stenzel zurück, in dem Fall anstelle von König, sodass Mannschaftskapitän Fink als – mehr oder weniger – einzige Spitze agierte.

200 Chemnitzer Schlachtenbummler begrüßten ihre Elf lautstark und mit den üblichen Tifo-Material; auf der Gegenseite hatte sich hinter dem Banner „Mainz am Rhein“ und einem kleinen Union-Jack mit der Aufschrift „Amateure“ ein Mob von 100 Leuten versammelt, welche dem Aufruf der „Fanszene Mainz“ nachgekommen sind und das Spiel der Zweitvertretung besuchten. Die ganze Spielzeit über wurde ein Fanshop-Fahnen zusammengenähter Schwenker präsentiert. Während die Heim-Fans sporadisch supporteten, hörte es sich im Stehplatzbereich des Gästesektors wesentlich besser an. Insgesamt weilten 1.033 Zuschauer im altehrwürdigen Bruchwegstadion.

Die Himmelblauen begannen forsch, setzten den Gastgeber – teilweise sogar schon in dessen Hälfte – unter Druck, sodass diese sich, auf dem vierten Tabellenplatz stehend, spielerisch selten entfalten konnte. Gefährlich wurde es nur bei Standardsituationen – und das auch erst kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Die Chemnitzer hatten entsprechend mehr vom Spiel, nur fehlte zu oft der finale Pass, um einen Spielzug erfolgreich beenden zu können. Deswegen waren auch hier Freistöße und Ecken in aller Regelmäßigkeit auf dem Programm, auf diese Weise konnte aber auch kein Kapital geschlagen werden. Während ein Freistoß von Fink für etwas Gefahr sorgte, waren die Ecke allesamt zu schwach getreten. Nach einem langen Ball von Türpitz in Höhe der Mittellinie wurde Cincotta, der erneut seine Aufstellung rechtfertigte, eingesetzt, jedoch traf dieser den Ball mit seinem starken linken Fuß nicht richtig. Der Ball ging dadurch einige Meter am Tor der Mainzer vorbei.

Die beste Möglichkeit hatte Kaffenberger, der via Drehschuss aus 20 Metern abzog und im Mainzer Schlussmann seinen Meister fand, da dieser den Ball mit einer starken Parade noch über den Querbalken lenken konnte. Jener Kaffenberger war es auch in der zweiten Halbzeit, der – zumindest durch eine Vorlage – am Führungstreffer beteiligt gewesen wäre. Mit einem gefühlvollen Pass in die Spitze zu Fink, der nach eleganter Annahme seinen Gegenspieler tunnelte und damit hinter sich ließ, letztlich aber ebenso am Schlussmann scheiterte. Das hätte es sein müssen.

Die Himmelblauen blieben aber am Drücker, hatten im weiteren Spielverlauf noch zwei Chancen. Einen indirekten Freistoß hämmerte Cincotto in die Wolken, und kurz vor Schluss setzte Kehl-Gomez einen Schuss aus der Ferne zu hoch an. Am Ende vermeldete die digitale Anzeigetafel ein 0:0, auch weil Kunz nach einem Eckball auf dem Posten stand.

Aus dem Gästeblock gab es anschließend Applaus und zahlreiche aufmunternde Worte. Die Leistung der nicht vor Selbstbewusstsein strotzenden Mannschaft war zufriedenstellend, wenngleich die „Reaktion“ nur aus einem und nicht aus drei Zählern bestand. Dessen ungeachtet kam man auf dem Gezeigten aufbauen – und das zum einen, weil die Mannschaft zum vierten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben ist und zum anderen seit vier Partien nicht mehr verloren hat. Wenn man vorn – und die Fink-Chance hat das gezeigt – die eine Chance, die man hat, nutzt, kommt, wie in Cottbus, ein „dreckiger Sieg“ zustande.

Um so einen eventuell einzufahren, muss am kommenden Sonntag, um 15 Uhr auf der „Baustelle Fischerweise“, der Hallesche FC, der seit dem Trainerwechsel das Feld von hinten aufräumt, geschlagen werden.

Wertung: 2,5

Beste Himmelblaue: Cincotta, Conrad ("kompakte Mannschaftsleistung")

Trainerstimmen

Karsten Heine (CFC) bei MDR-Online:
"Wir haben ein abwechslungsreiches und gutes Drittligaspiel gesehen. Wir haben kompakt gestanden und insgesamt wenig zugelassen. Es gab viele Torabschlüsse. Allerdings hat die letzte Konzentration und Präzision gefehlt. Was mir besonders gefallen hat, war die Aggressivität und unser geschlossenes Auftreten. Deshalb bin ich mit dem Unentschieden zufrieden."

Sandro Schwarz (Mainz II) bei MDR-Online:
"Es war ein gutes und kämpferisches Spiel von beiden Mannschaften. Auf beiden Seiten wurde diszipliniert verteidigt. Wir haben heute gegen einen sehr guten Gegner gespielt, weshalb auch ich mit dem leistungsgerechten Remis zufrieden bin."

13. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
Samstag, 17. Oktober 2015, 14:00 Uhr
Stadion am Bruchweg, Mainz
Zuschauer: 1.033
FSV Mainz 05 II
T Huth
A Schilk
A HackGelbe Karte
A Kalig
A Wachs
M SerdarGelbe Karte (46. Saller)
M BohlGelbe Karte
M Parker
M Klement (82. Pflücke)
M Beister (65. Derstroff)
S Höler

Trainer: Schwarz
Chemnitzer FC
T Kunz
A Kehl-GomezGelbe Karte
A Endres
A Conrad
A Nandzik
M Kaffenberger (90. Danneberg)
M Dem
M Stenzel
M Fink
M Cincotta (76. Cappek)
S Türpitz (83. König)

Trainer: Heine
Tore
Fehlanzeige