Der Chemnitzer FC hält zum zweiten Mal in Folge auswärts seinen Kasten sauber, was bei den Würzburger Kickers immerhin einen Punkt bedeutet. Die 400 himmelblauen Anhänger begrüßten ihr Team mit dem Spruchband: „Das Chaos zu lieben, ist die einzige Chance, darin zu überleben!“.
Liebe im Chaos
Dass ihre Treue grenzenlos ist, haben die himmelblauen Anhänger beim – vorerst letzten – Spiel im Westen eindrucksvoll bewiesen. So reisten 400 Schlachtenbummler bei sommerlichen Temperaturen in die flyeralarm-Arena der Würzburger Kickers. Ein Großteil folgte dabei dem Anruf der „Ultraszene KMS“ und erschien im Trikot. Zu Beginn der Partie wurde das Spruchband „Das Chaos zu lieben, ist die einzige Chance, darin zu überleben!“ gezeigt sowie diverse „67“-Doppelhalter in die Höhe gehalten. Im „B-Block“ der Gastgeber wurden derweil mit vielen Schals und wenigen Fahnen und Doppelhaltern hantiert.
Trio muss passen
Zum Saisonende muss die Startformation von CFC-Coach Bergner aufgrund von Sperren und Verletzungen immer wieder verändert werden. So kassierten Endres und Baumgart in der Vorwoche gegen den SV Meppen ihre fünfte gelbe Karte; dazu verletzte sich der Auswärts-Goalgetter Slavov. Hansch wiederum saß – da er unter der Woche mit einem Infekt außer Gefecht gesetzt war – nur auf der Bank. Neben Trapp agierte von Piechowski in der Innenverteidigung, weiterhin fingen Reinhardt und Frahn an.
Überschaubares Niveau im Sonnenschein mit einem Aufreger
Die Platzbesitzer waren das aktivere Team, jedoch biss man sich an der himmelblauen Defensive, die als kompakte Einheit auftrat, regelmäßig die Zähne aus. Eine gute Chance hatte einzig der Ex-Chemnitzer Mast, dessen Schuss aber zur Ecke geklärt werden konnte. Auf der Gegenseite initiierte Reinhardt einen Konter, welchen Mlynikowski abschloss. Auch aus seinem Versuch wurde ein Eckball.
Nach einer halben Stunde gab es dann den einzigen Aufreger im ersten Durchgang. So konnte Kaufmann nach einer Flanke mustergültig vollenden. Um aber eben das zu machen, räumte er Sumusalo mit einem Foulspiel aus dem Weg. Folgerichtig erhielt der Treffer keine Gültigkeit und es ging torlos in die Kabinen.
Der doppelte Kluft
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Himmelblauen kurzzeitig die Kontrolle und hatten in Form von Kluft zwei Mal die Chance, um in die Führung zu gehen. So versuchte er es erst mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der abgefälscht wurde. Beim anschließenden Eckball stand er blank, nur schlenzte er aufgrund von Rückenlage den Ball nichts ins Tor, sondern in die Wolken. Nach 56. Minuten war für ihn Feierabend, Aydin kam.
Himmelblaue Fehler werden nicht bestraft
Fehler in der Vorwärtsbewegung ermöglichten den Würzburger Kickers in der zweiten Halbzeit diverse Möglichkeiten, von denen aber die wenigsten Kunz vor Probleme stellten. Einmal verhinderten seine Fingerspitzen den Rückstand. Ansonsten verlebte er einen recht entspannten Samstagnachmittag.
Einwechselspieler vergeben Auswärtssieg
In der Nachspielzeit erhielt der CFC die eine große Chance, um das Spiel für sich zu entscheiden. Der eingewechselte Hansch sprintet davon und passt zu Aydin. Dieser kann entweder allein abschließen oder auf den mitgelaufenen Mbende spielen. Aydin gibt die Verantwortung ab, nur ist sein Zuspiel viel zu schlecht getimt, sodass der Würzburger Verteidiger die brenzlige Situation final klären kann.
Ein Punkt ohne Bedeutung
Der Chemnitzer FC erreicht beim Gastspiel bei den Würzburger Kickers einen Achtungserfolg. Das torlose Remis ist zugleich das zweite Auswärtsspiel in Folge, in dem der eigenen Kasten sauber gehalten wurden. Nichtsdestotrotz ist der erkämpfte Punkt einer ohne Bedeutung. Am kommenden Wochenende ist Preußen Münster zu Gast auf die „Festung Fischerwiese“.
"Wir haben unser Ziel, einen Punkt mitzunehmen, erreicht. Es war sicherlich kein schönes Spiel, aber wir haben alles reingelegt. Wir wollten, dass der Gegner mehr Ballbesitz hat, dass wir die Passwege zustellen und zulaufen, dass wir unangenehm sind. Wir haben mit Fünferkette gespielt, um die Flügel besser zu verteidigen. Das ist uns von Anfang an gut gelungen, richtig ins Spiel ist Würzburg nicht gekommen. Nach der Halbzeit hatten wir die beste Chance durch Björn Kluft, da hätten wir den Ball aufs Tor bringen müssen. Würzburg hat dann einen Gang höher geschalten, aber mein Mannschaft hat alles reingehauen. Und wenn wir den letzten Konter besser ausgespielt hätten, dann wären wir auch mit drei Punkte nach Hause gegangen."