Niederlage im Spitzenspiel gegen den BAK
von Thorti
Am Sonntagmorgen präsentierte sich die Bundeshauptstadt noch in sonnigem Wetter, aber je näher das Spiel rückte, desto mehr dunkle Wolken zogen auf, um dann pünktlich zum Spielbeginn reichlich Ballast in Form von kräftigen Schauern auf die Gästefans abzuwerfen.
Das Spiel unserer Mannschaft passte sich der Tristesse im weiten Rund des Poststadions größtenteils an. Nicht, dass man den Spielern vorwerfen könnte, sich nicht redlich ins Zeug gelegt zu haben, aber sie konnten zu keinem Zeitpunkt an gute Leistungen der bisherigen Saison (bis zum Halberstadt- Spiel) anknüpfen.
Die rund 350 mitgereisten CFC- Fans mühten sich nach Kräften, mit lautem Support so etwas wie Stimmung / Unterstützung für die Jungs zu erzeugen, was auf diesem Sportplatz aber wohl nur bei ausverkauftem Haus möglich ist.
Das Spiel ist schnell erzählt. Der BAK zeigte sofort, wer Herr im Hause ist und ging schon früh durch einen sehenswerten Fallrückzieher in Führung. Die Gastgeber ließen weitere Chancen ungenutzt, so dass es mit diesem knappen Spielstand in die Halbzeit ging.
Im zweiten Spielabschnitt dasselbe Bild, die Hauptstädter mit mehr Zug zum Tor, mehr Spielfreude und mehr Durchsetzungsvermögen und dem Glück, dass der Schiedsrichter in der 53. Minute auf Handspiel erkannte und den Berlinern einen 11m schenkte, den sie zum 2-0 nutzten.
Unser CFC kam binnen der gesamten 90 Minuten nicht ein einziges Mal zu einem gefährlichen Torabschluss. BAK gewann verdient ein Spiel, das dem Ruf eines Spitzenspiels zu keinem Zeitpunkt gerecht werden konnte.
Die Spieler bedankten sich nach dem Spiel mit versteinerter Miene bei den Fans, die sich schleunigst in ihre Fahrzeuge begaben, um sich aufzuwärmen und auf der Heimreise wenigstens etwas zu trocknen.
Ein Stadionerlebnis, das mich nachdenklich stimmt. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die nicht wieder zu erkennen ist, bei der die Verunsicherung greifbar ist und die ganz dringend, mit Unterstützung von außen, zu ihrer Leistungsfähigkeit geführt werden muss, die den Kopf frei bekommen muss und wieder Spaß daran finden muss, für den Chemnitzer FC (erfolgreich) Fußball zu spielen.
Mit einem besorgten Gutgehn aus dem Sauerland
Thorti
Wertung: 5,0
Bester Himmelblauer: keiner
Pressestimmen
Freie PresseCFC weiter verunsichert - 0:2-Niederlage im Spitzenspiel[..] Trainer Bergner, der in den vergangen Monaten nicht als großer Verfechter des Rotationsprinzips auffällig geworden ist, wartete bei der Berufung seiner Startelf mit einer Überraschung auf. Denn im Tor bot er nicht Stammkraft Jakub Jakubov auf, sondern stellte Winterneuzugang Joshua Mroß zwischen die Pfosten. "Die Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen. Jakub hat eine starke Hinrunde gespielt. Doch jetzt scheint er etwas verkrampft und stagnierte etwas in seiner Leistung", begründete der Chefcoach seine Maßnahme, die er in Absprache mit Torwarttrainer Thomas Köhler getroffen hatte. "Joshua hat nicht alles richtig gemacht, aber auch sehr gute Aktionen gezeigt", analysierte Bergner. [..] Chemnitz begann durchaus selbstbewusst, in der 4. Minute setzte Karsanidis ein erstes Achtungszeichen - doch sein Distanzschuss ging knapp am Pfosten vorbei. Die kalte Dusche für den CFC ließ nicht lange auf sich warten. In der 9. Minute kassierten die Himmelblauen das 0:1. Abu Bakarr Kargbo versenkte das Spielgerät im Anschluss an eine Ecke. Nach 17 Minuten erbrachte Torhüter Mroß einen ersten Leistungsnachweis, indem er mit einer starken Parade Schlimmeres verhinderte. Unweit des Spree-Ufers kam der CFC nun mächtig ins Schwimmen und brachte kaum ein Bein auf den Rasen. [..]
www.tag24.deCFC bleibt in Berlin erneut blass: Zweite Pleite in vier Tagen!Die neue Nummer eins hatte den Ball das erste Mal in der 9. Minute in der Hand. Da lag die Kugel im Netz. Tim Oschmann setzte sich auf der linken Seite geschickt durch, flankte ins Zentrum. Dort traf Abu Kargbo akrobatisch per Fallrückzieher - da gabs nichts zu halten! Der Rückstand war eine kalte Dusche für den Spitzenreiter, der forsch begonnen hatte. Die Berliner machten sofort weiter Druck. Vor allem den flinken Orhan Yildrim bekamen die Chemnitzer nicht in der Griff. Er war es auch, der Mroß in der 17. Minute zur ersten Glanztat zwang. Yildrim drang in den Strafraum ein, zog ab - der Schlußmann parierte. [..] Ein fragwürdiger Handelfmeter brachte sieben Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0. Dennis Grote wehrte eine Hereingabe von links mit dem Oberkörper ab, der Ball landete vor den Füßen von Kargbo. Der völlig freistehende Mittelstürmer scheiterte zehn Meter vor dem Tor an Mroß. Nach dieser Szene zeigte Schiri Marcel Unger aus Halle zur Überraschung aller auf den Punkt. Er hatte bei Grotes Aktion ein Handspiel gesehen. Den Elfer verwandelte Tunay Deniz sicher. Mit dem 2:0 war der Kuchen gegessen. [..]
MDR-OnlineChemnitzer FC enttäuscht im Spitzenspiel[..] Chemnitz, das schon am Mittwoch beim BFC Dynamo (1:2) keine Punkte geholt hatte , zeigte eine weitgehend enttäuschende Darbietung. Der Vorsprung auf den Berliner AK beträgt zwar "nur" noch sieben Zähler, allerdings hatte der Tabellenzweite wegen des zu großen Rückstandes keinen Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt. Präsident Mehmet Ali Han kommentierte das im MDR: "Jetzt ärgern wir uns!" Hertha BSC II würde aufsteigen - hat aber bereits 14 Punkte auf den CFC. [..] Wer gedacht hätte, die Kabinenansprache von CFC-Coach David Bergner würde dem Spitzenreiter mehr Drive verpassen, sah sich schnell getäuscht: Das Trio Yildirim, Kargbo und Tolgay Cigerci wirbelte die Gäste-Abwehr weiter durcheinander. Cigerci zielte am langen Pfosten vorbei (47.). Nach einer schönen BAK-Kombination rettete Mroß mit Glanztat gegen Seref Özcan (51.). Eine Minute später die nächste gefährliche Aktion der Berliner, die CFC-Kapitän Dennis Grote klären wollte, dabei ging der Ball an seine Hand - der Handelfmeter war nicht unumstritten. Tunay Deniz verwandelte ihn sicher zum 2:0. Das war schon die frühe Vorentscheidung. [..]
Trainerstimmen
David Bergner (CFC) bei mdr.de:"Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf wider. Es war eine völlig verdiente Niederlage. Wir hatten nicht den Zugriff, den wir wollten. Beim 0:1 kassieren wir ein ähnliches Gegentor wie am Mittwoch, das müssen wir anders verteidigen. In der zweiten Halbzeit war der Knackpunkt der Elfmeter, der keiner war. Man sieht den Abdruck auf dem Trikot von Dennis Grote auf der Brust. Nach dem 0:2 war klar, dass wir in der momentanen Situation nicht zurückkommen werden."
Ersan Parlatan (BAK) bei mdr.de:"Ein beeindruckendes Spiel meiner Mannschaft gegen den Spitzenreiter. Wir waren dem Gegner in allen Belangen überlegen, haben die Chemnitzer klar beherrscht, müssen aber zwei oder drei Tore mehr erzielen. Ich hatte in keiner Phase des Spiels Bedenken, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen."