Punktgewinn in Leipzig
von Matthias Mally
Chefcoach Berlinski lies die Startelf vom überzeugenden Pokalspiel gegen Hoffenheim unverändert. Die Vorgabe war es, an die starke Leistung vom letzten Spiel gegen den Erstligisten anzuknüpfen. Bemerkenswert und nicht nachvollziehbar war, das im Vergleich zum Halbfinalspiel im Sachsen-Pokal gegen International Leipzig dieses mal im gleichen Stadion keine Gästefans zugelassen waren. Verstehen muss das keiner mehr.
Nach kurzem gegenseitigem Abtasten hatte der Club in Minute 10 die erste größere Chance des Spiels. Der ansonsten unauffällige Breitfelder scheiterte jedoch freistehend an Lok – Keeper Tasche. In der Folgezeit gelang beiden Mannschaften nicht viel. Es fehlte an Tempo und gefährlichen Aktionen in Strafraumnähe. Lok erarbeitete sich ein optisches Übergewicht bezüglich der Spielanteile – dies sollte sich nach einer halben Stunde in zählbarem ausdrücken. Nach einer Schlafeinlage der kompletten Defensive rund um Hoheneder lief Salewski allein auf Jakubov zu und schob zur Führung für die Gastgeber ein. Zehn Minuten später hatte Lok in Person von Mehmedovic die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Nachdem Hoheneder unter einer Flanke hinweg sprang konnte Jakubov eine Vorentscheidung verhindern. Somit ging es mit 1:0 in die Pause.
Soviel vorweggenommen – die 2. Halbzeit war arm an Höhepunkten. Das Spiel fand meist zwischen den Strafräumen statt. Beide Mannschaften „glänzten“ durch Fehlabspiele und technischen Mängeln im Spielaufbau.
Erneut war es der Gastgeber, welcher in der 67. Minute die Chance hatte, die Führung auszubauen. Nach einem Missverständnis zwischen Jakubov und Hoheneder scheiterte Sascha Pfeffer aus Nahdistanz am Torhüter der Himmelblauen.
Umso überraschender fiel in der 72. Minute der Ausgleich für den CFC. Während die Loksche noch damit beschäftigt war, die Mauer zu stellen, erfasste Bickel den Augenblick und nutzte die allgemeine Verwirrung, indem er den Ball zum Ausgleich aus gut 20 Metern ins Tor zirkelte. Es folgten Diskussionen seitens der Heimelf – die Entscheidung stand. Ausgleich in Leipzig. In der Folgezeit hatte der CFC noch eine Annäherung durch Milde. Der Rest des Spiels war von Diskussionen, Mittelfeldgeplänkel und spielerischem Unvermögen auf beiden Seiten geprägt. Somit blieb es am Ende beim Unentschieden. Nutzen tut es keinem von beiden Mannschaften, wenngleich der CFC nach dem Spielverlauf sicherlich besser damit leben kann als Lok Leipzig.
Fazit: Mit Fußball hatte es wenig zu tun, was beide Mannschaften über 90 Minuten zeigten. Man muss so ehrlich sein, das beide Mannschaften mit der Tabellenspitze in dieser Saison nichts zu tun haben werden, wenn diese Leistungen bestätigt werden. Bemerkenswert war die Aussage von Lok – Trainer Civa. Laut seiner Aussage hat der Club eine starke Leistung gezeigt und ist bis zum Schluss ganz vor in der Tabelle zu erwarten. Herr Civa – ein anderes Spiel gesehen? Man muss realistisch sein – Mehr als ein nichtssagender Mittelfeldplatz wird mit solchen Leistungen in dieser Saison nicht drin sein. Abgesehen davon gilt es auch nicht zu vergessen, das die Zukunft des Vereins nachwievor in anderen Händen liegt...
Wertung: keiner
Bester Himmelblauer: gab es nicht
Spielerstimmen
Christian Bickel (CFC-Torschütze) bei mdr.de:"Mein Mitspieler Okan hat den Schiedsrichter gefragt, ob wir schießen dürfen? Der hat das Okay gegeben und dann hat der Torwart noch die Mauer gestellt und dann dachte ich: Versuche ich es einmal einmal - hat gut geklappt."
Trainerstimmen
Daniel Berlinski (CFC) bei mdr.de:"Christian Bickel ist ein Schlitzohr, wie andere Spieler auch, das haben sie schon sehr gut gemacht. Wenn man den Spielverlauf so sieht, dann muss man mit dem Punkt zufrieden sein. Für mehr waren wir heute nicht gut genug."
Almedin Civa (Lok) bei mdr.de:"Die Jungs haben es heute über 90 Minuten überragend gemacht. Mag sein, dass man dazu clever sagt: Aber wenn einer auf dem Boden liegt und dann aufsteht und zwei Sekunden später direkt reinschiebt, dann soll man das clever nennen, aber ich ziehe vor meiner Mannschaft einfach den Hut, in allen Belangen ... da ist ein Punkt für uns zu wenig. Das war ganz stark, eine Duftmarke."