Aigner rettet Punkt in letzter Sekunde
von Pierre Schönfeld
Chemnitz, ein lauer Mittwochabend am 20. Oktober . Es steht der Nachholer vom 11. Spieltag gegen den FC Energie Cottbus auf dem Programm. Der CFC liegt 0:1 hinten - es läuft die letzte Minute der Nachspielzeit. Da wird Max Roscher auf der rechten Angriffsseite gefoult. Den fälligen Freistoß tritt Grym in den Strafraum - punktgenau auf den Kopf von Aigner und das Leder segelt ins Netz. Ausgleich! Jubel! Abpfiff.
Trainer Berlinski wechselte nach dem Erfolg in Rathenow und der zweiten englischen Woche in Folge auf mehreren Positionen. Kapitän Zickert musste nach Verletzung ersetzt werden, dessen Kapitänsbinde übernahm Lukas Aigner. Köhler, Max Roscher und Freiberger rotierten auf die Bank. Dafür kamen Walther, Bickel, Kircicek und Pagliuca in die Startelf. Für Jakub Jakubov gab's vor Spielbeginn eine Ehrung. Der Schlussmann absolvierte in Rathenow seinen einhundertsten Einsatz für den Club. Glückwunsch, Kuba! Auf die nächsten Hundert.
2.666 Zuschauer, darunter um die 500 lautstarke Cottbusser, sahen in den ersten 45 Minuten einen engagierten und offensiv ausgerichteten CFC. Allerdings fehlten die großen Chancen. Die dickste hatte Caciel in der 23. Minute als er nach einer Flanke von Schimmel das Leder nur knapp neben den Pfosten köpfte. Das hätte die Führung sein müssen! Die von Pele Wollitz trainierten Cottbusser wachten nach ca. einer halben Stunde auf und hatten in der 33. Minute eine Doppelchance, die der CFC mit Körpereinsatz klären konnte. Energie traf dann noch das Außennetz durch Engelhardt, das wars dann schon an nennenswerten Gelegenheiten in Halbzeit 1.
Kircicek blieb nach einem Volltreffer in die Familienplanung in der Kabine. Er wurde ersetzt durch Abwehrkante Vidovic. Zudem stellte Berlinski von Vierer- auf Dreierkette um.
War die erste Halbzeit schon chancenarm, so sollte in Halbzeit 2 noch viel weniger passieren. Bickel und dann Caciel mussten nach ca. einer Stunde verletzungsbedingt bzw. angeschlagen raus. Energie spielte dominanter, ohne sich die großen Chancen zu erarbeiten.
Erst in der 74. Minute hatte der Autor wieder eine Torchance zu notieren. Für Energie, durch Borgmann - dessen Flachschuß knapp am Kasten von Kuba vorbeizischte. Der durfte dann zwei Minuten später das Leder aus dem Kasten holen. Pronichev hatte auf Badu geflankt und der unserem Keeper per Direktabnahme durch die Beine geschossen. Was für ein Kacktor gegen Kuba bei seinem 101. Spiel für den Club! Damit waren die Messen eigentlich gesungen und der Abgesang auf das Spiel geschrieben. Denn viel kam vom Club nicht mehr, nur Pagliuca nahm nochmal aus 20 Metern Maß und schoss am Dreiangel des Energie-Kastens vorbei. Dann brach die fünfminütige Nachspielzeit an und dank des besten CFC-Kickers an diesem Tag nahm das Spiel doch noch eine verrückte Wendung. Auf dem letzten Pfiff.
Fazit: Als Clubfan muss man naturgemäß leidensfähig sein. Und das muss man auch dieser Tage wieder beweisen, wenn man sich die Spiele der Himmelblauen anschaut. Das Spiel am Mittwochabend war Magerkost.
Positiv ist zu erwähnen, dass der Club auch diesmal nicht aufgegeben hat und abermals zurückgekommen ist. Hervorzuheben ist Aigner, der nicht nur wegen seinem Treffer, bester Himmelblauer an diesem Abend war.
Wertung: 4,5
Bester Himmelblauer: Aigner
Pressestimmen
mdr.deAigner rettet dem Chemnitzer FC einen PunktEs roch nach der nächsten Heimniederlage für den Chemnitzer FC. Doch als die Gäste von Energie Cottbus schon den Dreier praktisch eingesackt hatten, fand eine Eingabe den Kopf des Kapitäns der Himmelblauen. [..] Nach dem Wechsel ging bei Chemnitz offensiv gar nichts mehr. Die Cottbusser hatten nun deutlich mehr Ballbesitz, konnten daraus aber auch kaum Gefahr entwickeln. So lief alles auf ein 0:0 hin, bis Maximilia Pronichev in der 76. Minute von links in den Lauf von Malcolm Badu flankte, der dann aus vollem Lauf vollendete. Der CFC versuchte es nochmals, kam aber zu keiner echten Chance. In der 95. Minute klingelte es nach einem Freistoß von rechts dann doch, Aigner köpfte unhaltbar ins linke Eck. [..]
freiepresse.deChemnitz und Cottbus teilen sich die Punkte[..] Die Himmelblauen starteten durchaus engagiert in die Partie, doch klare Möglichkeiten sprangen dabei zunächst nicht heraus. Nach reichlich 20 Minuten kam Benjika Caciel im Cottbuser Strafraum frei zum Kopfball, der jedoch knapp am Kasten vorbei ging. Anschließend zertraten beide Mannschaften vor allem den Rasen zwischen den Strafräumen. [..] Energie hielt auch nach der Führung die Spannung hoch. Chemnitz schien dagegen zunächst kein Mittel zu finden. Doch in der letzten Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit war Lukas Aigner mit dem Kopf zur Stelle und sorgte für den umjubelten Ausgleich.
tag24.deCFC-Aigner kontert Badu: Spätes Remis gegen Energie Cottbus[..] Cottbus zwar insgesamt mit mehr Ballbesitz, aber ohne Durchschlagskraft, weil der CFC hinten gut stand und wie von Coach Daniel Berlinski vorab gefordert kaum Räume preisgab. [..] Die Partie wurde mit zunehmender Dauer immer zerfahrener, aber Cottbus investierte nun deutlich mehr, lief früh an und nutzte eine Unsortiertheit in der Deckung. Pronichev flankte aus dem linken Halbfeld an den langen Pfosten. Malcolm Badu nahm die Eingabe volley und traf durch die Hosenträger von Jakub Jakubov (76.). Der CFC wankte, fiel aber nicht. In der fünften Minute der Nachspielzeit (!) glich Kapitän Lukas Aigner nach Freistoß aus.
blick.deCFC holt Last-Minute-Punkt gegen Energie Cottbus![..] Nach einer halben Stunde engagierte sich Energie etwas nachdrücklicher in der Chemnitzer Hälfte und versorgte die Hintermannschaft der Gastgeber mit ein paar Arbeitsaufgaben. [..] Insgesamt blieb es allerdings bei überschaubaren Darbietungen, die Chemnitz und Cottbus bis zur Pause ablieferten. [..] Der zweite Durchgang begann dann auf dem Rasen recht übersichtlich, auch wenn sich beide Fanlager große Mühe gaben, ihre Teams zu motivieren. Große Heldentaten vermochten die Kontrahenten auch in den folgenden Minuten nicht vollbringen. [..]
Spielerstimmen
Lukas Aigner (CFC) bei ostsport.tv/mdr.de:"Das ist Ekstase pur. Wir haben nicht das beste Spiel gemacht. Wenn du in der 95. Minute das Tor machst, brechen dann natürlich alle Dämme. Heute waren wir die glücklichere Mannschaft am Ende. Das haben wir uns aber auch verdient. Nach dem Spielverlauf müssen wir den Punkt mitnehmen. Eigentlich haben wir andere Ambitionen."
Trainerstimmen
Claus-Dieter "Pele" Wollitz (FCE) bei tag24.de: "Mit dem letzten Freistoß. Das ist enttäuschend, traurig, bitter. Auch nicht das Ergebnis, was wir verdient hätten. Mich ärgert die Situation zum 1:1, an der Eckfahne. Eigentlich war das ein Foul der Chemnitzer, er (der Schiedsrichter d. Red.) dreht das aber um. Das ärgert mich kolossal. Zwei gegen einen an der Eckfahne. In der Regel wird das anders entschieden. Er wollte dann, ich weiß nicht wem, etwas Gutes tun oder auch nicht."
Daniel Berlinski (CFC) bei niederlausitz-aktuell.de:"In der ersten Halbzeit war es eine ausgeglichene Partie, Caciel muss seinen Kopfball aber einfach machen. Cottbus hatte im Ballbesitz Vorteile und wir haben zur Pause umgestellt. Das hat gegen den Ball gut funktioniert, bis auf eine Großchance und das Tor hat das auch gut funktioniert. Wir sind dem Ball dann aber hinterhergelaufen. Das Glück war am Ende auf unserer Seite. Wir sind über den Punkt froh, mehr wäre heute auch nicht drin gewesen für uns."