Schwacher CFC erhält deutliche Heimklatsche
Schreck laß nach! Ein 90-minütiger kollektiver Blackout bescherte dem CFC die dritte Heimniederlage der laufenden Saison, die gleichzeitig die höchste seit Jahren überhaupt war! Schade, daß dieses Spiel nicht auch noch ausgefallen ist, die diesjährige Heimpremiere hatten sich wohl alle anders vorgestellt.
Bereits nach einer guten Viertelstunde lag der Club 0:2 hinten. Der Gast hatte durch ein Freistoßtor von Spies und einen Konter, der von Ratke abgeschlossen wurde, frühzeitig aufgezeigt, was Sache ist. Bis zu diesem Zeitpunkt schien unsere Mannschaft überhaupt noch nicht auf dem Platz zu sein. Auch Alex Kunze sah bei beiden Treffern zum wiederholten Male nicht gerade gut aus. Danach ließen es die Wolfsburger etwas ruhiger angehen, so daß auch unsere Mannschaft zu Chancen kam. Aber ein Tor kam trotz zweier großer Möglichkeiten nicht zustande.
Nach der Pause verstärkten die Himmelblauen zwar ihre Angriffsbemühungen, Zählbares blieb aber auch jetzt aus. Im Gegenteil: nach einer für alle im Stadion überraschenden Elfmeterentscheidung des Schiris ("Foul" außerhalb des Strafraums!) war in der 74. Minute die Partie gelaufen, wobei mir schwerfällt zu glauben, daß ohne den Elfer das Spiel hätte kippen können. Dazu waren an diesem Tag zu viele CFC-Spieler zu schlecht. So waren das 0:4 in der 89. Minute und der von Torsten Gütschow in der 90. Minute verschossene Elfmeter nur nebensächlich.
Insgesamt kann man eigentlich nur einen Spieler aus der Kritik ausschließen. Andrej Panadic bot eine gute Leistung, stand allerdings auf verlorenem Posten. Goran Milanko war zwar bemüht und engagiert, aber ihm mißlang zu viel. Traurig, aber wahr: der CFC hat derzeit neben einem Torwart- auch ein Stürmerproblem. Das letzte Tor eines Stürmers datiert vom 16. Spieltag am 18.11. des vorigen Jahres (Aracic's 2:1-Siegtreffer gg. Hannover 96)!! Vor allem Torsten Gütschow ist völlig außer Form. Auch Ilja Aracic konnte die nach der guten Vorbereitung in der Winterpause in ihn gesetzten Erwartungen noch nicht erfüllen.
Bei einem Blick auf die Tabelle wird klar, daß der Anschluß an die Tabellenspitze nun auch auf längere Sicht verloren ist. Man muß sogar den Blick wieder nach unten richten, da es bei weiteren Fehlschlägen nicht ausgeschlossen ist, daß die Mannschaft noch in den Abstiegskampf gerät! Bleibt zum Schluß nur eine alte Fußballweisheit als Trost: lieber einmal 0:4 verlieren, als...
Jens Zeidler war für die CFC-Fanpage auf der Pressekonferenz:
Das Ergebnis verschlug den Journalisten die Sprache. Es gab nach den Spielenschätzungen der Trainer keine Fragen.
Trainerstimmen
Reinhard Häfner'Ich habe schon einiges durchlebt - sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Als Trainer war es eine meiner bittersten Niederlagen. Heute kam alles zusammen. - ein frühes Gegentor und gleich ein weiterer Treffer. Unsere Mannschaft hat es nicht verstanden, die vorgegebene Marschroute durchzusetzten.
Positiv war, daß wir nach dem 0:2 versuchten, über Kampf und Standards zum Anschluß zu kommen. Die Entscheidung fiel durch einen fragwürdigen Elfmeter.
Insgesamt passierten eine Summe von Dingen, die nichts mit Pech zu tun haben. Wir werden das Spiel analysieren. Die Schlußfolgerung kann nur sein: aggressiver spielen und den Gegner nicht so weit rankommen lassen. Wenn wir die Fehler abstellen, wird es wieder aufwärts gehen.
Willi Reimann'Ich glaube, daß der Gang nicht leicht war. Wir wollten engagiert mitspielen - agieren und nicht reagieren. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit der Leistung. Wir konnten früh in Führung gehen. Das brachte viel Sicherheit. Für eine Auswärtsmannschaft ist es immer ein Vorteil.
Bei Standards waren wir enpfindlich. Da hätten wir uns durchaus ein Gegentor einfangen können.
Auf die Leistung läßt sich - wie auch auf die gegen Mannheim - aufbauen, auch wenn wir noch nicht am Ziel sind.