Wer keine Tore schießt, kann auch nicht gewinnen.
von Frank Bethke (RK-Fanclub)
Der 5. Spieltag in der Regionalliga Nord und die 4. Chance für den Chemnitzer FC mal ins gegnerische Netz zu treffen. Solange das nicht gelingt, braucht man auch noch nicht von 3 Punkten zu reden.
Wer vor dem Spiel auf die Tabelle schaut, der denkt sich bei der Nähe der
beiden Mannschaften und bei dem Torverhältnis der kleinen Wölfe, daß doch
dieses mal mehr drin sein sollte. Doch das Thema Amateurmannschaften und deren Berechenbarkeit ist ja mittlerweile allen bekannt. Also genug davon.
Wolfsburg 14 Uhr – Anpfiff – der CFC kommt aber erst eine Minute später auf
den Platz. Dummerweise steht es da schon 1:0 für die Hausherren. Nachdem ein nichtvorhandener Chemnitzer Abwehrspieler völlig unmotiviert den Ball
halbherzig von der Strafraumgrenze in Richtung Torwart schieben will, hat
der fast direkt daneben stehende Bertrand Bingana keine Mühe den Ball an
Süssner vorbei zu spielen. Dummer Fehler – sowas darf einfach nicht
passieren.
Dieser Schock muß ersteinmal verdaut werden. Bisher konnte man in jedem
Spiel noch bis in die Schlußphase auf einen Punkt ohne eigenes Tor hoffen,
doch heute MUSS ein Tor her. Sind die Himmelblauen dazu in der Lage?
Die gut 120 mitgereisten himmelblauen Anhänger waren es und unterstützten
Ihre Farben nach Leibeskräften.
Jetzt endlich hatten auch die Spieler des CFC ihre Kabine verlassen und
hatten in den folgenden Minuten auch deutlich mehr vom Spiel und zwei drei
kleine Chancen. Doch leider nichts Zwingendes.
Nach 10 Minuten fanden dann auch die Wolfsburger in Spiel, aber taten nicht
mehr als notwendig. Da es auf der anderen Seite technisch und vor allem im
Abschluß nicht weit her war, sah man leider wieder einmal "nicht können
gegen nicht wollen".
Die erste Halbzeit hatte zwar ein paar nette Chancen vor dem Wölfetor durch
z.B. Karl oder auch Rolleder, aber es ging mit 1:0 in die Kabinen.
Mit viel Schwung, kamen die Himmelblauen dann für die zweiten 45 Minuten auf den Platz. Und da die Spieler des VfL noch keine richtige Lust hatten,
erspielte sich die himmelblaue Offensive eine halbe Chance nach der anderen
– zeitweise sogar im Minutentakt.
In der 60. Minute ist Süssner dann plötzlich wie aus heiterem Himmel nach
einem Wolfsburger Konter geschlagen, doch der Ball springt von der Latte auf
die Linie und dann wieder ins Spiel. Glück für die Chemnitzer. Das hätte das
2:0 sein können.
Aber das kam dann in der 72. Minute. Wolfsburg kontert wieder – dieses mal
eine klassische 2-gegen-1-Situation. Der ballführende Christian Ritter passt
auf den freistehenden Cedric Makiadi und der hat keine Mühe, den Ball über
die Linie zu schieben. Süssner ist chancenlos.
Chemnitz gibt nicht auf, rennt ein ums andere mal gegen die VfL-Abwehr an
und auch die Fans auf den Rängen feuern ihre Spieler pausenlos an. Doch
leider ist auch heute keiner in der Lage, das Runde ins Eckige zu bekommen.
Ab der 82. Minute spielt Wolfsburg, durch eine Verletzung dezimiert, sogar
nur noch mit 9 Feldspielern. Trotzdem haben sie noch nicht genug. Ein
erneuter Konter in der 88. Minute durch Makiadi. Süssner wird durch Gillert
behindert. 3:0!
Das war’s! Den Amateuren vom VfL Wolfsburg reicht ein lockeres Spielchen mit halbem Einsatz zu den ersten 3 Punkten und der CFC fährt nach Kampf ohne Klasse wieder mit 0 Punkten und 0 Toren heim. Ob gerecht oder nicht - so ist Fußball!
Fazit: Ohne das frühe Gegentor wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber eben
auch nur vielleicht, denn Wolfsburg hat sich nie wirklich am Spiel beteiligt
– warum auch? Wenn nicht bald etwas gegen die Abstimmungsprobleme und
Abschlußschwäche getan wird ... – Gute Nacht CFC!
Wertung: 3-
Beste Himmelblaue: Süssner, Karl
Pressestimmen
Freie Presse ChemnitzPatzer von Gillert leitet Niederlage ein [..] Die rund 150 mitgereisten Fans des Chemnitzer FC trauten ihren Augen nicht, denn nach noch nicht einmal 60 Sekunden hatte Bertrand Bingana die Wolfsburger in Führung geschossen. Voraus ging ein katastrophaler Patzer vom Chemnitzer Abwehrspieler Sascha Gillert, der den Kameruner in Diensten des VfL mit einem Fehlpass mustergültig bediente.
Chemnnitzer MorgenpostCFC-Boss Kapp: Alarmstufe 1! [..] Der 46-jährige "Einsiedler"-Brauereichef
(Kapp d. Red.) deutlich: "Der Hebel muss von der sportlichen Leitung sofort umgelegt werden. Wir brauchen jetzt eine Siegesserie. Ich fordere einfach mehr Engagement vom Team. Die Ablösung von Trainer Rohde ist aber im Moment kein Thema für mich."