Spielbericht

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Mit 1:0 gewinnt der CFC im Sachsenderby gegen Dynamo Dresden und erzielte damit den achten Sieg in Folge. Dabei sah die Rekordkulisse von 7900 Zuschauern zwei grundverschiedene Halbzeiten. In der ersten dominierten klar die Himmelblauen, während in der zweiten Hälfte die Dynamos die bessere Mannschaft waren.
Es war in der 2. Minute - einige Fans standen noch vor den Stadiontoren - als es bereits im Dynamo-Kasten klingelte. Torsten Bittermann hatte sich auf der rechten Seite durchgetankt, sein Kopfball landet am linken Pfosten und direkt vor den Füßen von Danilo Kunze, welcher keine Mühe hat aus kurzer Entfernung zu verwandeln. Da hatte sich der neue Dynamo-Trainer Colin Bell seinen Einstand sicherlich anders vorgestellt. Das Anfangsfeuer verebbte schnell, trotzdem blieben die Himmelblauen in der Folgezeit die dominierende Mannschaft. In der 22. Minute mußte Kapitän Bittermann verletzt vom Platz. Für ihn kam Ronny Kujat. Dynamo wirkte geschockt, leistete sich viele einfache Fehler und kam erst nach einer halben Stunde zu einer Tormöglichkeit. Kurz vor der Halbzeitpause drehte der CFC nochmal richtig auf und hatte auch zwei Riesenmöglichkeiten. In der 43. Minute parierte Köhler einen Hammer von Lutz Wienhold - und eine Minute später hatten die Dynamos Glück, daß Kaiser einen Wienhold-Kopfball gerade noch so von der Linie kratzen konnte. In dieser Situation hatten viele CFC-Fans bereits den Torjubel auf den Lippen.

Vielleicht sollte man bei den Himmelblauen mal den Pausen-Tee überprüfen, ob man da vielleicht ein Schlafmittel oder ähnliches findet. Denn wie bereits im Spiel gegen Eisenhüttenstadt ließ der CFC in der zweiten Hälfte mächtig die Zügel schleifen. Die Dynamos fanden jetzt besser ins Spiel, schnürten den CFC zeitweise in der eigenen Hälfte ein. Hochkarätige Torchancen konnten sie sich dabei allerdings nicht erarbeiten, da die Abwehr der Himmelblauen gewohnt sicher stand. Was Jan Schmidt, Mehlhorn oder Laudeley nicht schon vorher entschärft hatten, wurde Beute des souveränen Toni Ananiev. Trotzdem hätte man sich in dieser Phase einen CFC gewünscht, welcher agressiver nach vorn spielt. Trainer Franke reagierte zwar, brachte Jens König für den enttäuschenden Jörg Schmidt, besser wurde die Leistung des CFC allerdings nicht. In den letzten Minuten der Partie drehte Dynamo noch mal auf und drängte mit Vehemenz auf den Ausgleich. Die vielleicht beste Chance für die Dresdner hatte dann Kardos drei Minuten vor Spielende. Auf der rechten Seite im Strafraum völlig freistehend, trifft er aber nur das Außennetz. So blieb's beim 1:0 bis zum Schluß und als Schiri Binkowski das Spiel dann abpfiff, war die Erleichterung bei Spielern und Fans deutlich spürbar.

Fazit: Die zwei Gesichter des CFC waren auch gegen Dresden (leider) wieder einmal zu sehen. Stark in der ersten Hälfte, schwach in der zweiten Halbzeit. Daß die Revanche für die 1:2 Hinspielniederlage trotzdem glückte, ist in erster Linie der starken Abwehr zu verdanken, welche im achten Heimspiel hintereinander kein Gegentor hinnehmen mußte. Um aber auch in den kommenden schweren Spielen zu bestehen, bedarf es mit Sicherheit einer Leistungssteigerung.

Wertung: 3,0 (Kein hochklassiges, aber dafür bis zum Schluß spannendes Spiel)

Beste Himmelblaue: Ananiev, Jan Schmidt, Mehlhorn