Spielbericht

1. Runde - Oddset Sachsenpokal - Saison 2006/2007
Kickers 94 Markkleeberg
Kickers 94 Markkleeberg
1:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC wandert mit Kellig und Pokalkracher in die nächste Runde

von Erik Büttner

Unnoetig I: Der Torjubel der MarkkleebergerEine halbe Stunde lang träumte der Landesligist Kickers 94 Markkleeberg von einer Pokalsensation. Doch dann kam Steffen Kellig und ließ den Traum brutal platzen. Mit seinen beiden Treffern im Spiel des Chemnitzer FC in Markkleeberg war der CFC-Stürmer nicht nur in seinem 5. von 5 CFC-Pflichtspielen erfolgreich, sondern auch der Mann des Tages.

Es war in der 40. Spielminute, als der „Kickers-Oldie“ Thomas Goly seine Mannschaft in großen Jubel versetzte. Nach einem Freistoß von der rechten Eckfahne drosch er aus zentraler Position den Ball in die Chemnitzer Maschen. Die Führung für den Gastgeber war jedoch schon etwas glücklich. Zwar zeigte der Landesligist eine ansprechende Leistung gegen den Oberligisten und versuchte auch ganz gut mitzuhalten. Aber der Chemnitzer FC war insgesamt dann doch die überlegene Mannschaft und hat die deutlich besseren Chancen. So standen Kellig (19.) und Bachmann (24.) nur der Pfosten zu einem Torerfolg im Weg. Baumann (7.), Sieber (32.), Bachmann (36.) und Schlosser (42.) hatten weitere Chancen. Die Gastgeber hatten zwei Freistöße (6., 37.) dagegen zu setzen, die ebenfalls alles andere als ungefährlich waren.

Leider hatte dann auch die Halbzeitpause ihren Aufreger zu bieten. Kurz vor Ablauf der ersten Spielhälfte hatten Idioten im Chemnitzer Block 2 Knaller losgelassen. Einer davon war in unmittelbarer Nähe des Schiedsrichterassistenten hoch gegangen, so dass der mit dem Abpfiff auf dem Spielfeld kurz zusammenklappte. In der Kabine musste er sich dann übergeben und über die Stadionlautsprecher wurde ein Arzt gesucht. Doch nach leicht verlängerter Pause konnte er weiter machen und auch das Spiel fortgesetzt werden. Allerdings mit der Maßgabe, dass beim der nächsten Kleinigkeit die Partie abgebrochen werden würde.
Aber es gab dann in der Pause auch noch was zum Schmunzeln. Aus den Lautsprechern ertönte nämlich „Last Christmas“. Aber immerhin war es eine Abwechslung zur Brian Adams-CD, die vor dem Spiel in einer Endlosschleife lief und nur durch den neuen CFC-Song der Arbeitslosen Bauarbeiter unterbrochen wurde.

Unnoetig II: Der verletzte Schieriassistent am Boden Nach dem Seitenwechsel im hübschen und mit ca. 500 Zuschauern besetzten Sportpark „Camillo Ugi“ machte der CFC ernst. Markkleeberg fand nun nicht mehr statt und das Tor von Kickers-Torwart Christian Kaiser wurde fast pausenlos attackiert. Schon nach 52 Minuten hatte das Erfolg. Nach einer Flanke von Sambou war Kellig etwas schneller am Ball als der Torwart und spitzelte ihn ins lange Eck. Das einheimiche Publikum hätte an dieser Stelle gern den zum Abseits erhobenen Arm der Schirieassistentin gesehen.
Auch danach rollte permanent eine himmelblaue Welle in Richtung Markkleeberger Strafraum. Immer und immer wieder flankten Bachmann und Sambou von den Außenpositionen nach innen. Nicht immer fanden die ihr Ziel, aber die Gastgeber waren damit ordentlich beschäftigt und kamen nicht mehr auf dumme Gedanken, sprich zu eigenen Chancen.
Und mit zunehmender Spielzeit schwanden auch die Kräfte bei den Kickers. So schlichen sich Fehler ein und dann bleib auf einmal ein Kellig völlig frei vorm Tor stehen. Das darf man natürlich nicht tun, schon gar nicht, wenn gerade eine Flanke von Bachmann nach innen segelt. Denn dann macht Kellig das, wofür er da ist, er köpft ins Tor ein (81.) – und damit war auch die Partie gedreht. Markkleeberg hatte keinen Saft mehr, um noch mal den Ausgleich zu versuchen. In der ganzen 2. Halbzeit waren die Gastgeber sowieso nur 2x vor Klömichs Tor aufgetaucht. Statt dessen erzielte Felix Bachmann noch das 3:1. Sein Kopfball senkte sich hinter Torwart Kaiser einfach so ins Netz (85.) – unhaltbar schien der Ball nicht. In den letzten Minuten passierte dann nicht mehr viel, außer der Einwechslung von Semir Devoli. Und so blieb es beim 3:1 für Chemnitz.

Das 3:1 geht völlig in Ordnung. In Halbzeit 1 tat sich der Chemnitzer FC noch ein wenig schwer mit den mit wenig Respekt aufspielenden Gastgebern. Der Rückstand war zudem völlig überflüssig, weil die Himmelblauen genügend Chancen zur eigenen Führung hatten. Deutlich wurde hier einmal mehr die Abwehrunsicherheiten der himmelblauen Elf - nicht nur beim Gegentor.
In Halbzeit 2 zeigte dann der CFC sein wahres Gesicht und ließ Markkleeberg keine Luft mehr. Und schon allein deswegen war es ein völlig verdienter, aber natürlich auch eingeplanter Sieg.

Wertung: 3 (ganz flottes Pokalspiel, jedoch mit einigen spielerischen Defiziten)

Beste Himmelblaue: Kellig, Sambou, Kunert

Pressestimmen

Freie Presse
Überraschungen bleiben aus [..] Vor 362 Zuschauern übernahm der CFC von Beginn an das Kommando. [..] Völlig überraschend gelang dem Landesligisten durch Goly (40.) die Führung. [..] Nach der Pause drehte der weiter spielbestimmende CFC durch Kelligs Doppelpack (52./81.) die Partie.

MDR Online
Favoriten setzen sich durch [..] "Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan. Danach haben wir aber den Sieg erzwungen", so CFC-Trainer Joachim Müller.

1. Runde - Oddset Sachsenpokal - Saison 2006/2007
Samstag, 02. September 2006, 15:00 Uhr
Sportpark "Camillo Ugi", Markkleeberg
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Stary (Dresden)
Kickers 94 Markkleeberg
T Kaiser
A Kraiczy (75. Nr. 3)
A Schwarzer
A Bittner
A Hofmann
M Mann (85. Nr. 12)
M Wenk
M Müller
M Skrocki
S Rosemeier (85. Nr. 7)
S Goly

Trainer: Kühn
Chemnitzer FC
T Klömich
A Kunert
A Baumann
A Thönelt
A Sieber (86. Devoli)
M Bachmann
M Becker
M SchumannGelbe Karte (78. Adamu)
M Sambou (70. Tomoski)
S Kellig
S Schlosser

Trainer: Müller
Tore
1:0 Goly (40.)
1:1 Kellig (52.)
1:2 Kellig (81.)
1:3 Bachmann (85.)