Vorbericht

13. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
SC Verl
SC Verl
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC nach dem Paderborn-Spiel ein paar Häuser weiter wieder auf Punktejagd ...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

... denn Verl und Paderborn trennen nicht mal 40 km und im Grunde hätte man am Mittwoch bis zum Sonntag auch im Ostwestfälischen gleich übernachten können. Die räumliche Nähe beider Vereine hat auch eine entsprechende Rivalität geschaffen, vielleicht wird sich der eine oder andere an die Doppelhalter mit dem Logo "Gib Verl keine Chance !" beim Hinspiel zwischen dem CFC und dem SC Paderborn 07 erinnern. An sportliche Duelle mit den Schwarz-Weißen wird man sich nicht gedanklich fixieren können, denn die Begegnung mit dem SCV am Sonntag ist (mal wieder) die erste Auseinandersetzung beider Vereine. Zum einen spielte der Sportclub in seiner fast 80-jährigen Geschichte seit Gründung 1924 nie höher als in der jeweiligen dritten Liga und zum anderen war man natürlich stets in die Regionalliga westlich des NOFV eingruppiert. Etwas mager nehmen sich demzufolge auch die Reputationen der Westdeutschen aus, 1991 wurde man in der damals noch existenten drittklassigen Amateur-Oberliga Westfalen Staffelsieger und durfte sich damit "Westfalenmeister" nennen, 1992 holte man den Landespokal nach Verl und in der Saison 1993/1994 schließlich schaffte man den Sprung in die neue viergleisige Regionalliga, die ja bekanntermaßen vergangene Saison in die zweigleisige dritte Liga mündete (vorerst wenigstens). In diese rutschte man erst am letzten Spieltag der gnadenlosen Relegations-Saison 1999/2000 durch einen 3 : 0 - Erfolg am vorletzten Spieltag gegen den FK Pirmasens aus der Pfalz, vorausgegangen war eine recht turbulente Saison mit einer kleinen Sensation in der 1. Runde des DFB-Pokals, als man den Erstligaabsteiger Borussia Mönchengladbach mit 9 : 8 im Elfmeterschießen nach Hause schickte, nachdem man sich 120 min. zuvor torlos mehr als prächtig gewehrt hatte. Auf der anderen Seite musste der ehemalige Gladbacher Bundesliga-Torwart und Osnabrück-Coach Uli Sude seinen Platz auf der Trainerbank räumen, nachdem es in der Regionalliga weniger gut lief und der SC Verl noch am 18. Spieltag tief im Abstiegssumpf steckte, 9 Zähler Rückstand auf den rettenden 11. Platz verzeichnen musste und das "Stadion an der Poststraße" in 7 Spielen lediglich 1 mal den SC als Sieger sah. Am Ende rettete sich der SC mit einer geradezu grandiosen Rückrunde, holte noch 37 Punkte aus 20 Spielen und wurde somit noch drittbeste Rückrundenelf. Verantwortlich dafür zeichnete auf dem Trainerposten der ehemalige Düsseldorfer Bundesligaprofi Dieter Brei, welcher die Fortuna als Trainer in der 1. Bundesliga betreute. Dieser übernahm den Posten nach dem 28. Spieltag und einer 1 : 5 - Heimpleite gegen den LR Ahlen, als der SC mit 11 Zählern Rückstand auf Platz 11 schon von allen guten Geistern verlassen schien. Was folgte war das "Wunder von Bern" auf Ostwestfälisch, denn Brei holte in den noch ausstehenden 10 Spielen sensationelle 25 Punkte und schaffte damit das schon nicht mehr für möglich gehaltene. Brei fungiert heute als sportlicher Leiter, auf dem Trainerstuhl sitzt seit dem 29.01.2001 ein Dr. Jörg Weber, der aber nichts mit unserem "Hightower aus Hütte" zu tun hat. Weber wiederum übernahm das Zepter von Dieter Hecking, 1993/1994 in der 1. Bundesliga für den VfB Leipzig am Ball, dem man das schon beschlossene Engagement beim Ligakonkurrenten VfB Lübeck in der kommenden Saison übel nahm und ihn daraufhin entließ. Somit ein durchaus munteres Trainerkarussell in den letzten 3 Jahren. Weber holte in den folgenden 13 restlichen Saisonspielen zwar nur 14 Zähler, der SC geriet aber nie ernsthaft in Abstiegsgefahr und sicherte sich den Klassenverbleib am 31. Spieltag.

In der "ersten Aufstiegssaison 93/94" wurde übrigens auch eifrig im und am "Stadion an der Poststraße" gewerkelt und man machte aus der "einigermaßen dörflichen Anlage" eine zumindestens drittligataugliche kleine, aber wohl durchaus gemütliche Arena. Insgesamt fasst das Stadion rund 5.000 Besucher nach meinen Quellen, verfügte aber vor dieser Saison noch nicht über die vom DFB in der Lizenzierung geforderten Absperrzäune zum Spielfeld und auch nicht über eine Flutlichtanlage. So spielt man zumindestens diese Saison mit einer der mittlerweile "berüchtigten Ausnahmegenehmigungen" des DFB und der Auflage, bis zur nächsten Saison die Mängel in Bezug auf Sicherheit und Flutlicht abzustellen. Da es bislang auch bei den "Problemspielen" gegen den 1. FC Magdeburg oder Fortuna Düsseldorf relativ ruhig und anständig blieb, darf der SC wohl erst mal weiterhin an der Poststraße kicken. Von den eigenen Fans droht sowieso wohl kaum Gefahr, der SC hat einen eher kleinen Kreis von Freunden und Fans, der Schnitt in dieser Saison an der Poststraße bewegt sich bei rund 1.200, dabei waren die 1.500 gegen den 1. FC Magdeburg vor knapp 2 Wochen Saisonrekord, allerdings waren davon rund 500 aus der Domstadt an der Elbe. Somit kann man den offensichtlichen "Immer da"-Fan des SC in ungefähr 800 bis 900facher Ausfertigung antreffen. Schwer anzunehmen das unsere Kicker am Sonntag für einen Run auf das Verler Stadion sorgen werden, auf der anderen Seite wird man die Magdeburger und Düsseldorfer Away-Supporters von unserer Seite wohl nicht toppen können.

Schaut man sich den Kader des Sportclub für diese Saison an, so entfleucht einem unweigerlich ein "Watt, wer bist Du denn ?". So ging es zumindestens mir bei den Namen, denn keiner der aufgeführten Kicker wird dem soliden himmelblauen Fanatiker was sagen. Ein eher kleines Aufgebot mit lediglich 2 Torhütern und 18 Feldspielern. Die Fluktuation im Kader vor der aktuellen Saison war eher gering, es gingen 5 Spieler wobei einer der 5 den jetzigen Co-Trainer in Person von Andreas Ortkemper darstellt. Die Neuzugänge mit 3 Leuten kommen allesamt aus unterklassigen Vereinen, gut eingeschlagen hat dabei unzweifelhaft Carsten Gockel von den Sportfreunden Siegen, welcher mit Tino Milde ein respektables Sturmduo bildet. 4 mal hat Gockel bereits getroffen, Milde zweimal. 20 Tore sind kein schlechter Schnitt in 18 Spielen, dafür hat man aber auch 20 Buden reinbekommen. Die Saison begann recht erfreulich für die Schwarz-Weißen, man ballerte sich zu 2 Auftakterfolgen in Münster und gegen Kiel (jeweils 2 : 0), danach folgte eine kleine Durststrecke mit nur 1 Zähler aus 3 Spielen, darunter das 0 : 0 an der Poststraße gegen Aue, Leverkusens U21 und Essen konnten anschließend mit Punktverlusten bedacht werden, wobei speziell das 3 : 3 in Essen nach zweimaliger Führung ( 1 : 0 und 3 : 2 ) durchaus achtbar war. Eine bessere Platzierung wurde dann letztendlich in den Heimspielen gegen Magdeburg beim 3 : 3 und Düsseldorf beim 0 : 1 vergeben. Nach der 1 : 5 - Klatsche in Osnabrück witterte man schon Unheil, es folgten aber zwei sehr starke Spiele gegen Spitzenreiter VfB Lübeck beim 2 : 1 - Heimsieg und in Uerdingen beim 2 : 0, speziell die Art und Weise wie man auf dem "Grothenburger Friedhof" auftrat verbietet jegliche Geringschätzung. Aber es zeigt auch dass der SC Verl an guten bis sehr guten Tagen jeden schlagen kann, aber auch in miesen Stunden von jeden eine Klatsche bekommen kann. Normal müsste es am Sonntag nach dem bisherigen Saisonverlauf eher gut für uns aussehen.

Aber der Ball iss´ rund und der Chef ist besoffen, oder so.

Den unbelehrbaren himmelblauen Fanatikern einen beschaulichen Aufenthalt in Verl und nicht vergessen "Punkte, Punkte, Punkte !".

Das Stadion

Die Arena an der Poststraße war lange Zeit nicht viel mehr als ein Sportplatz. Dieser wurde Ende der 60iger erbaut und bildete fort an die Heimstatt des vorher am Oelbach beheimateten SCV.
Als Verl 1993 in die Regionalliga aufstieg, musste dringend ein ordentliches Stadion her. Schließlich wollte man nicht wie 1991 in der Quali-Runde zur 2. Liga im Gütersloher Heidewaldstadion antreten. Und so entstand in kurzer Bauzeit eine schlichte Tribüne, die aber immerhin 1.300 Leuten auf sechs Reihen einen Sitzplatz mit Regenschutz bietet. In diesem Zuge wurden auch auf den restlichen 3 Seiten des Platzes betonierte Stehtraversen mit Wellenbrechern und Blocktrennungen erschaffen. Zusätzlich erhielt das Areal ein neues Vereinsheim, in dem auch die Kabinen integriert sind. Insgesamt dürfen nun zwar nur 5.000 Zuschauer die kleine Arena betreten, aber die haben einen prima Blick auf das Geschehen.
An den Ständen gibt es Bockwurst und Süßigkeiten. Außerdem bekommt man dort Bier (meistens mit Alkohol), sowie Limo, Wasser, Kaffee oder bald auch wieder Glühwein.

Die Route

Von Chemnitz aus düst man auf der A4 über Gera, Jena, Erfurt, Eisenach gen Hessen. Am Kirchheimer Dreieck (31/86) wechselt man auf die A7 Richtung Kassel. Kurz vor der nordhessischen Metropole geht es am Kasseler Kreuz ab auf die A44 Richtung Dortmund. Ab dem Kreuz Wünneberg-Haaren (nicht Harem!) (61/31) geht's weiter auf der A33 Richtung Paderborn/Bielefeld. Nach etwas mehr als 30km verläßt man die Autobahn an der Anschlußstelle Schloß Holte-Stuckenbrock (22). Nun fährt man links in die Oerlinghauser Straße. Nach der Bahnunterführung biegt man rechts in den Sender Landerdamm ein. An der nächsten großen Kreuzung links in die Sender Straße hinein und nun immer der Nase nach. Nach dem man Sende passiert hat, kommt man dann endlich auch mal nach Verl. Die Sender Straße geht in die Poststraße über. Noch ein paar Meter und links erscheint das Stadion.
Das Parken erfordert nun etwas Sucharbeit. Entweder man fährt am Ende der Poststraße links bis zum Abzweig Schmiedestrang und läßt in selbigem sein Auto fallen. Oder man biegt eben am Ende der Poststraße rechts ab und fährt nach dem Rathaus und der Polizei links in die Bahnhofstraße und stellt dort sein Gefährt ab.

Bahnreisende nehmen vom Bielefelder Zentrum aus die Buslinie 83 nach Verl.
13. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Sonntag, 21. Oktober 2001, 14:00 Uhr
Poststraße, Verl
Zuschauer: 1.448
Schiedsrichter: Steinhaus (Burgdorf)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


SC Verl Chemnitzer FC
45,10 % Chancen gegeneinander 54,90 %
9 Tabellenposition 3
18
12
1,50
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
22
13
1,69
5 (41,67 %)
4 (33,33 %)
Siege
Niederlagen
7 (53,85 %)
5 (38,46 %)
20:20
1,67:1,67
Tore
Tore pro Spiel
27:14
2,08:1,08
2:0 gegen SC Preußen Münster (A),
KSV Holstein Kiel (H),
KFC Uerdingen 05 (A)
Höchster Sieg 5:0 gegen SG Wattenscheid 09 (H),
Rot-Weiss Essen (H)
1:5 gegen VfL Osnabrück (A) Höchste Niederlage 1:3 gegen SC Paderborn 07 (H),
Bayer Leverkusen Am. (A)
2 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie 2 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0