Vorbericht

25. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
KFC Uerdingen
KFC Uerdingen
0:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Spiel 1 nach der Trainerposse im "Armenhaus" der Regionalliga Nord...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn anders kann man den Vorgang der letzten Woche nicht bezeichnen. Zum anderen ist der KFC Uerdingen 05 ausgerechnet im 100. Jahr seines Bestehens die "arme Kirchenmaus" der Nord-Staffel mit einem mageren Etat von 1,2 Mio. EUR und jeder Menge Probleme.

Die Saison 2004/2005 des KFC bislang:
Als einer der Abstiegskandidaten mit dem geringsten Etat der RL Nord und schwer wiegenden Abgängen (Reichenberger, Feldhoff) ist der KFC in die Saison gegangen. Doch die Krefelder treten seit Beginn der Spielzeit den Beweis an, dass auch "kein Geld Tore schießen kann". Die sportliche Entwicklung nötigt dem Beobachter des Gegners entsprechenden Respekt ab. Nach Runde 24 ist sogar die Rückkehr in die Liga 2 ein Thema. 9 Punkte fehlen zum momentanen Zweitplatzierten. Der Aufstieg ist durchaus noch in Reichweite.
Dabei begann die Saison wenig verheißungsvoll. Das 0:0 gegen Staffelfavorit Paderborn zum Saisonstart in der heimischen "Grothenburg-Kampfbahn" war respektabel. Doch schon eine Woche später holte man sich in Bielefeld ein 1:4 ab. Das schien offenbar eine Art "Weckruf" gewesen zu sein. In den folgenden 12 Begegnungen holte man bemerkenswerte 28 Zähler und blieb ungeschlagen. Lediglich 4x musste man sich mit einem Remis begnügen. Speziell auswärts konnte man überzeugen und siegte hier 3x in Folge in Münster (2:1), Wolfsburg (2:0) und Wuppertal (2:1). Zwischen Runde 10 und 14 wurden alle Begegnungen gewonnen. Einschränkend bleibt anzumerken, dass die Gegner in diesem Zeitraum abgesehen von Braunschweig (2:2/H) und Lübeck (0:0/H) nicht unbedingt die Spitze der RL Nord darstellen. Aber als Ergebnis bleibt der zweimalige der Vormarsch bis auf den "Platz an der Sonne" nach Spieltag 13 und 15.
Dass man momentan wieder etwas nach unten gewandert ist, schuldet dem Verlauf ab Wettkampftag 16, welcher wieder "den alten KFC" präsentierte. 2 Siege, 2 Remis und 4 Niederlagen ließen die Konkurrenz aus dem Norden und Paderborn wieder am KFC vorbei ziehen. Knackpunkt war sicherlich die "kleine schwarze Serie" mit den deftigen Niederlagen gegen Osnabrück (1:4/H) und die HSV-Amateuren (0:3/A). Seitdem bewegen sich die Rot-Blauen vom Niederrhein wieder in den Regionen "Mittelmaß".
Neben den erwähnten Pleiten setzte es noch ein 0:3 in Paderborn, dafür wurde Bielefeld zu Hause für das 1:4 im Hinspiel mit 4:0 "bestraft". Mager bleiben die beiden Remis bei Union (1:1) und gegen Düsseldorf (1:1). Den Beweis einer Spitzenmannschaft konnte man hier nicht erbringen. Das sind Probleme, welche der CFC gerne hätte.
Angemerkt seien noch ein paar unvermeidliche Statistiken: Die Krefelder präsentierten sich bislang recht heimstark, lediglich der VfL Osnabrück konnte beim Gastspiel in Krefeld voll punkten (4:1). Ansonsten sind 6 Siege neben den 4 Remis zu verzeichnen. Am schlimmsten erwischte es die Amateure aus Dortmund (6:1) und Bielefeld (4:0). Ebenfalls sieglos in der Grotenburg blieben die Braunschweiger, die Paderborner und die Lübecker. 5 der 11 Heimspiele überstand man ohne Gegentor. Auswärts hat man etwas Boden gegenüber den Konkurrenten eingebüßt, kann aber noch eine "neutrale Bilanz" (4-3-4) verzeichnen. Der letzte Dreier in fremden Gefilden datiert jedoch mittlerweile vom 16.10.2004. Die Defensive zeigt sich mit 25 Gegentoren mehr als solide, 30 erzielte Treffer sind mittelprächtig. Spannend bleibt, ob und wie lange der KFC oben mitmischen kann.

Gewinner der Saison 2004/2005 bislang:
Trotz der massiven finanziellen Engpässe spielt der KFC bislang eine mehr als ordentliche Saison. Sportlich ist man einer der Gewinner der Nordstaffel.
Im Sturm hat sich die Vorjahres-Nummer 3, Dustin Heun (20) nach den Abgängen von Feldhoff und Reichenberger als klare Nummer 1 etabliert und sich zu einem der Torjägern der Nordstaffel mit bereits 11 Treffern in 20 Spielen gemausert. Gut möglich das der KFC für das Talent damit zum Sprungbrett für höhere Aufgaben wird. Aber es ist schwer vorstellbar, dass die Uerdinger ihn im Fall des Nichtaufstiegs halten werden können.
In der Abwehr konnte sich mit Benjamin Baltes (20, 4 Tore) ein weiterer junger Spieler als absolut regionalligatauglich und vielleicht besser präsentieren.

Verlierer der Saison 2004/2005 bislang:
Der größte Verlierer ist der Verein selbst. Der KFC kämpft wacker und erfolgreich mit den Unbill seiner Existenz und dennoch tritt im schlimmsten Fall das ein, was man befürchtet: Krefeld lässt seinen zweiten sportlichen Werbeträger neben den Puckjägern vom KEV sterben. Zum einen die potentiellen Kleinsponsoren in Form der Zuschauer, zum anderen die Stadt Krefeld scheinen den KFC nicht unbedingt retten zu wollen. Denkbar ist, dass nur der Sprung in Liga 2 für den KFC den Ausweg bedeutet.
Auch nach den Abgängen von Feldhoff und Reichenberger ist Markus Wersching (23/Angriff) weiter nur Ergänzungskader. Sebastian Selke (30), der in der Spielzeit 2003/2004 den Platz im Tor gepachtete hatte, muss sich nun wieder hinter Sokolov mit der Rolle des Ersatztorwarts abfinden.

Straße der Besten:
Im Tor ist Wjatscheslav Sokolov (26) die beständige Nummer 1 und konnte unter anderen auch im Hinspiel überzeugen. In der nominellen Defensive spielten sich Benjamin Baltes (20) und Benny Evers (27) in den Vordergrund. Erdal Eraslan (27), Routinier Jörg Scherbe (27, 4 Tore) und Jose Ze Luis (28) sind die festen Größen im Mittelfeld. Im Angriff besticht bisher Dustin Heun (20) mit 11 Toren.

Der Trainer:
Wolfgang Maes (54) dürfte momentan einer der am wenigsten gefährdeten Trainer der Regionalliga sein. Der KFC ist zudem auch nicht dafür bekannt, seine Übungsleiter wie andere Vereine der Nordstaffel schnell auszuwechseln.

Personalkarussell seit dem Hinspiel:
Zwei Abgängen steht ein Neuling gegenüber. Ihren Spind beim KFC räumten Sebastian Clarke (19/Mittelfeld) und Ahmad Sieah (24/Angriff). Einen freien Schrank belegt nun Michael Hopp. Er kam in der Winterpause von Rot-Weiß Erfurt an den Niederrhein und gehörte in der vergangenen Regionalligasaison zum RWE-Stamm. In Liga 2 fand er jedoch unter Rene Müller keinerlei Beachtung.

Das Umfeld/Stimmung/Fans:
4.141 Zuschauer wollten den KFC bisher im Schnitt sehen. Doch das Derby gegen Düsseldorf verfälscht einwenig die Statistik. 16.800 passierten gegen die benachbarte Fortuna das Stadiontor der Grotenburg, darunter waren etwa 2.500 aus der Landeshauptstadt. Die Begegnung mit den Amateuren von Arminia Bielefeld wollten am wenigsten KFC-Anhänger (2.000) sehen. Damit liegt der "eigentliche" Schnitt zwischen 2.000 und 2.500 Leuten.

In Krefeld brennt rund um die Grotenburg mal wieder der Baum. Und wieder einmal schwebt eine Insolvenz wie das berühmte Schwert des Damokles über dem Stadtteil Uerdingen. In seinem 100. Jahr nagt der Verein wieder am Hungertuch. Die Kassen sind leer. Die Spieler verzichteten zu Jahresbeginn sogar auf Teile ihres Gehaltes und die Veräußerung eines vereinseignen Grundstückes an die Stadt Krefeld schlug fehl.
Außerdem belastet den Verein noch hausgemachter Ärger. Nach neuen Einnahmen des KFC wollen die Spieler Bares sehen. Doch der Verein zögerte und die Akteure haben die Spielergewerkschaft eingeschaltet. Außerdem trat vor der Mitgliederversammlung am kommenden Freitag der komplette Vorstand zurück. Die Insolvenz scheint kaum noch abwendbar. Dennoch beantragte der KFC Lizenzen für 2. und Regionalliga und Trainer Maes appellierte an die Mannschaft, gerade jetzt sportlichen Charakter zu zeigen. Ober er Gehör fand, wird sich am Samstag auf dem Platz zeigen...

Das Stadion

An der KFC-Heimstatt hat sich nichts geändert. Darum sei Interessierten die Vorstellung aus dem letzten Jahr ans Herz gelegt.

Die Route

Alle Jahre wieder, geht es nach Krefeld. Der Weg ist seit je her der gleiche. Dennoch soll die Route auch aufgrund aktueller Baustellen noch mal kurz beschrieben werden: Auf der A4 Richtung Erfurt/Frankfurt geht es bis zum Kirchheimer Dreieck (31/86). Kurz auf die A7 Richtung Fulda und am Hattenbacher Dreieck (88/1) gleich wieder Richtung Gießen auf die A5 abbiegen. Ab dem Reißkirchener Dreieck (8) über die A480, die B 428 und der B 49 Gießen nördlich umfahren und an der Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) auf die A45 Richtung Siegen. Die Südumfahrung Gießen über das Gambacher Kreuz bringt keine Punkte, da die Strecke zwischen dem Reißkirchner Dreieck und dem Gambacher Kreuz eine einzige Baustelle ist.
Am Kreuz Olpe-Süd (19/28) auf die A4 Richtung Köln wechseln. Das Kreuz Köln-Ost (27/16) nutzt man zum Abbiegen auf die A3 Richtung Leverkusen. In Leverkusen am gleichnamigen Kreuz (23/98) auf die A1 Richtung Köln/Neuss fahren. Nach wenigen Kilometern dann schließlich auf die A57 Richtung Neuss/Düsseldorf wechseln. Diese bringt den geneigten Auswärtsfahrer direkt nach Krefeld.
Aufgrund der 10 km Baustelle auf obriger Route kann man auch in Leverkusen auf der A3 bleiben. Am Kreuz Ratingen-Ost (17/34) fährt man auf die A44 Richtung Mönchengladbach (Rheinquerung ist fertig). Am Kreuz Strümp (27/15) biegt man recht auf die A57 Richtung Krefeld ab.
An der Anschlussstelle Krefeld(-Zentrum) (13) verlässt man die Autobahn und fährt nun weiter auf der Berliner Straße (B 288) stadteinwärts. Nach rund 1,5 km taucht rechts das Stadion und links eine große Tankstelle auf. Direkt vor dem Stadion gibt es rund 2000 kostenlose Parkplätze. Die dürften eigentlich reichen, wenn nicht: Einfach die nächste Straße rechts fahren, dort gibt es dann links auch noch einen Parkplatz oder dann bis zum Zoo steuern und dessen Parkflächen nutzen.

Hier lauern Baustellenstaus:
  • A4 zwischen Stadtroda (55) und Jena-Göschwitz (53) auf 8 km Länge (beide Richtungen)
  • A4 zwischen Eisenach-West (39) und Wommen (37) auf 8 km Länge (beide Richtungen)
  • A45 zwischen Ehringshausen (28) und Herborn-Süd (27) auf 4 km Länge
  • A4 zwischen Bielstein (24) und Gummersbach (25) auf 2 km Länge (nur Rückfahrt)
  • A3 zwischen Kreuz Köln-Ost (27/16) und Köln-Dellbrück (28) auf 1km Länge (beide Richtungen)
  • A1 zwischen dem Kreuz Leverkusen (23/98) und Leverkusen-West (99) auf 2 km Länge (beide Richtungen)
  • A57 zwischen Köln-Worringen (26) und Kreuz Neuss-Süd (24) auf 5 km Länge (beide Richtungen)
  • A57 zwischen Neuss-West (20) und Neuss (19) auf 2 km Länge (beide Richtungen)
  • A57 zwischen Kreuz Kaarst (17) und Bolvert/Meerbusch (16) auf 1 km Länge (beide Richtungen)

25. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
Samstag, 12. März 2005, 14:00 Uhr
Grotenburgkampfbahn, Krefeld
Zuschauer: 2.058
Schiedsrichter: Metzger (Aachen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


KFC Uerdingen Chemnitzer FC
63,05 %Chancen gegeneinander36,95 %
5Tabellenposition18
37
22
1,68
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
19
21
0,90
10 (45,45 %)
5 (22,73 %)
Siege
Niederlagen
4 (19,05 %)
10 (47,62 %)
30:25
1,36:1,14
Tore
Tore pro Spiel
15:23
0,71:1,10
6:1 gegen Borussia Dortmund/A (H)Höchster Sieg5:1 gegen Arminia Bielefeld/A.(H)
1:4 gegen Arminia Bielefeld/A.(A), VfL Osnabrück (H)Höchste Niederlage0:3 gegen VfL Wolfsburg/A. (A)
seit 2 Spielen nicht gewonnenAktuelle Serie1 Niederlage,
seit 4 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele924310:13
Heimspiele51317:8
Auswärtsspiele41123:5
Ligaspiele924310:13
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1993/19942. Bundesliga3. SpieltagChemnitzer FC - Bayer Uerdingen1:4 (0:3)
1993/19942. Bundesliga22. SpieltagBayer Uerdingen - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord17. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord34. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen4:4 (1:3)
2002/2003Regionalliga Nord12. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2002/2003Regionalliga Nord29. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord5. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:2 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen2:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord6. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen0:0 (0:0)