Vorbericht

5. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Goslarer SC 08
Goslarer SC 08
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC zu Gast bei einem "unbekannten Wesen"...

von Timo Görner und Erik Büttner

...denn mit dem Goslarer SC dürften die Wenigsten aus der himmelblauen Familie etwas anfangen können.

Die abgelaufene Saison unseres Gegners
Der Aufstieg des Vereins aus dem Osten Niedersachsens führte über 2 Wege, einen langen in der zweigleisigen Oberliga und einen kurzen aber steinigen der Relegation gegen den VfB Oldenburg. Teil 1 betraf die Oberliga Niedersachsen Staffel Ost. Der Start verlief zunächst eher holprig. Nach den ersten 7 Spieltagen stand nur Rang 5 zu Buche, betrug der Abstand zum Spitzenreiter FC Hansa Lüneburg 8 Punkte. Was folgte war der beeindruckende Sturm an die Tabellenspitze. Der GSC konnte die folgenden 15 Partien inklusive mehrerer Nachholspiele siegreich gestalten und legte so zweifellos den Grundstein für den Staffelsieg. Dabei fiel nicht jeder Erfolg leicht, 8-mal siegte man lediglich knapp mit einem Tor Differenz. "Aus der Reihe" fiel der Kantersieg gegen den Rotenburger SV (7:0). Erst nach knapp ½ Jahr blieb man mal wieder sieglos, unterlag beim TuS Heeslingen (0:1). Bis zum Saisonende kassierte man zwar noch 2 weitere Niederlagen, kompensierte das aber mit 8 weiteren Dreiern. Die Blau-Weißen stellten die beste Heimmannschaft, gewannen 14 der 17 Begegnungen und erreichten 53:16 Tore. Auch auf Reisen war keiner besser. Gleiches gilt für die Offensive (91) und die Defensive (35). Der Meister dieser Oberliga erwies sich als würdiger Vertreter in der Relegation gegen den Staffelsieger West. Die Oldenburger, immerhin 1997 noch Mitglied der 2. Bundesliga und in den letzten Jahren stetig bemüht wenigstens erstmal die 4. Liga wieder zu erreichen gingen durchaus als Favorit in diese Aufstiegsrunde. Nach dem Hinspiel (0:1) vor eigener Kulisse schien auch alles in diese Richtung zu laufen, in der "Oldenburg Hölle" konnte man "das Ding aber noch drehen" und siegte mit 2:1. Der VfB schaute mal wieder in die Röhre, der Aufsteiger in die Regionalliga Nord hieß Goslarer SC 1908. Im Landespokal Niedersachsen scheiterte man im Halbfinale an Drittligist Eintracht Braunschweig mit 3:5.

Delegierungen für diese Saison
7 Ab - und 7 Neuzugänge hat es gegeben. Der Brasilianer Daniel dos Santos (27) verlies den GSC ohne neues Ziel. Der Stürmer zählte in der abgelaufenen Saison mit 12 Treffern zu den herausragenden Akteuren der Niedersachsen. Übrigens wurde ihm und einem weiteren farbigen Akteur der Zutritt zu einer Diskothek verweigert in dem der Aufstieg gefeiert wurde. Für die Stadt Goslar ein wohl mehr als peinlicher Vorfall der durchaus einige Wellen schlug. Er war u. a. beim 1. FC Lok Leipzig und in Magdeburg für die neue Saison im Gespräch. Der Rest spielte 2008/2009 keine Rolle. Die Neuverpflichtungen sind teilweise durchaus nicht uninteressant. Für das Tor wurde Nico Lauenstein (23) aus Braunschweig geholt, Bilanz dort: 2 Spiele in Liga 3 für Eintracht. In der Abwehr stießen Benjamin Halstenberg (23/SV Bavenstedt) und aus der Oberliga Niedersachsen West sowie aus der Regionalliga Nord Benjamin Lipke (25/VfB Lübeck) dazu. Im Mittelfeld kam aus der Ost Staffel Kristian Markaj (24/VfL Maschen) neben 2 bekannteren Aktiven. Neu ist wie Lipke vom VfB Lübeck Steve Ridder (26). Aus Babelsberg wiederum Christopher Kolm (26). Der Brasilianer José Silva (23) spielte zuletzt bei Berlin Ankaraspor Kulübü 07 in der Oberliga Nordost Nord.

Der Trainer
Goran Barjaktarevic (40) übernahm die Mannschaft am 11.11.2006. Sein größter Erfolg als Coach war der Aufstieg in die Regionalliga Nord 2009/2010. Stationen als Spieler waren mehrere Vereine in Serbien, u. a. Roter Stern Belgrad sowie in Norddeutschland der SV Wilhelmshaven, Atlas Delmenhorst, VfL Oldenburg. Bis Ende Dezember 2005 arbeitete er in gleicher Funktion beim Brinkumer SV. Er wird unterstützt vom polnischen Co - und Torwarttrainer Piotr Podolczak (47). Beide besitzen noch einen Vertrag bis Saisonende.

Die Mannschaft
Nr. 1 im Tor ist derzeit Lars Möhlenbrock (22), ein Neuzugang in der letzten Saison vom VfB Oldenburg. Im Abwehrbereich findet sich nach den ersten 4 Spielen nur bedingt eine klare Struktur. Hannes Wilking (27) und Benjamin Doll (27) scheinen dort erstmal gesetzt zu sein. Benjamin Lipke (25) wechselte hier zeitweise ins Mittelfeld, Neuverpflichtung Christopher Kolm aus Babelsberg fand dort in den letzten 2 Begegnungen seinen Platz. Im Läuferbereich wiederum verdienen Peter Endres (25), Kapitän Raik Dähling (28), der Deutsch-Kameruner Luc Ndjock (24) und der türkische Spielmacher Necati Uluisik (25) eine Erwähnung. Letzterer war mit 2 verwandelten Foulelfmetern beim 3:2 gegen die II. des FC St. Pauli eine Art "Matchwinner". Ndjock wiederum konnte sich mit 2 Vorlagen empfehlen. Offensiv-Allzweckwaffe Boris Fischer (22) besitzt momentan ebenfalls einen Stammplatz, je nach Bedarf im Sturm oder offensivem Mittelfeld. Er blieb bislang aber noch ohne Tor ebenso wie der Pole Carol Szweda (28). Andreas Binder (30) ist da schon einen Schritt weiter, er traf bei der 1:2-Niederlage in Berlin gegen Hertha BSC II. Mit 22 Kickern stellt man ein eher kleineres Aufgebot welches im Schnitt 25,4 Jahre zählt. Für die größtenteils in Liga 4 unerfahrene Mannschaft dürfte nur der Klassenverbleib zählen. Der Titel bzw. Aufstieg aus der zweigleisigen Oberliga Niedersachsen findet bei vielen Experten weitaus weniger Wert als z. B. bei der Oberliga Nordost Süd. Zudem sind Neuzugänge wie Ridder, Silva oder Kolm (noch) nicht die großen Verstärkungen. Schwierig dürfte für das Team auch die fehlende Unterstützung von den Rängen in der Hinrunde werden.

Die aktuelle Saison bislang
Der bisherige Verlauf überrascht nicht sonderlich, auch wenn man sich bei den Blau-Weißen vielleicht 2 oder 3 Punkte mehr erhofft hatte. 3 der 4 Auseinandersetzungen gingen verloren. Beim schweren Auftakt in Halle bot man dem HFC in der 2. Halbzeit durchaus Paroli und war dem 1:1 zeitweise näher als der Gastgeber dem 2:0. Am Ende zahlte man Lehrgeld, unterlag noch deutlich mit 0:3. Das erste Heimspiel der Saison setzte man dann in den Sand, erst beim Stand von 0:3 gegen den VfB Lübeck gelang der erste Treffer dieser Spielzeit. Nichts Neues dann gegen den FC St. Pauli II, wiederum geriet man mit 0:1 ins Hintertreffen. Am Ende konnte man sich aber behaupten und siegte auch dank 2 Elfmeter mit 3:2. Erneut geschlagen wurde man dann bei Hertha BSC II, wiederum nach einem relativ klaren Rückstand (0:2). Schwachpunkt ist bislang die Defensive, 10 Gegentore in 4 Spielen sind für einen erfolgreichen Abstiegskampf in der Tendenz zu viel. Immerhin hat man dafür bereits so viele Treffer erzielt wie der CFC. Nach dem Auftritt der Himmelblauen steht ein schwerer Gang nach Wolfsburg an bevor es in 3 "richtungsweisende Begegnungen" gegen potenzielle Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib geht. Oberneuland und Meuselwitz werden "zu Hause" empfangen, dazu geht es zu Tennis Borussia Berlin. Im Landespokal Niedersachsen war bereits in Runde 1 Endstation. Beim Bezirksligisten SSG Halvestorf/Herkendorf scheiterte man nach Elfmeterschießen mit 5:6. Nach dem Erreichen des Halbfinales 2008/2009 eine mittelschwere Enttäuschung.

Das Umfeld
Der Goslarer SC zählt neben Türkiyemspor und Altona zu den Vereinen der Regionalliga Nord seit 2008 die nicht im eigenen Stadion spielen dürfen. Das heimische "Osterfeldstadion" genügte nicht den gestrengen Anforderungen des DFB für den Spielbetrieb der neuen 4. Liga. Zumindest nicht bis zur Winterpause, bis dahin will man die kleine Arena mit der aktuellen Kapazität von 5.000 Zuschauern entsprechend aufgemöbelt haben. Erster Ausweichort war eigentlich Celle gewesen, die Nachbesserungen am dortigen "Günther-Volker-Stadion" waren aber aus finanziellen Gründen nicht machbar und somit entschied man sich für das "Eintracht-Stadion" in Braunschweig. Eben die Stadionfrage war bei der Lizenz der Knackpunkt. Ohne die Zusage der Politik in Goslar zum Umbau der eigenen Arena wäre wohl ein freiwilliger Verzicht des GSC auf die Regionalliga denkbar gewesen. Immerhin ist mit dem unfreiwilligen zeitweisem Umzug in die Stadt des Drittligisten bei einer Entfernung von rund 45 km pro Strecke ein entsprechender Aufwand vorhanden der für einen Verein wie den GSC maximal nur zeitweise tragbar ist. Der Zuspruch in den ersten beiden Heimspielen war mehr als "überschaubar". 600 Besucher sahen den Auftakt gegen den VfB Lübeck, gerade mal noch 200 den des FC St. Pauli II. Damit lag man in diesem Spiel noch unter dem Schnitt der vergangenen Spielzeit mit knapp 350. Übrigens sahen noch vor knapp 2 ½ Jahren teilweise weniger als 100 Besucher die Spiele im "Osterfeldstadion". Die Probleme bei der Zuschauern sind so unverständlich nicht, nach vielen Jahren in den Niederungen des Amateurfußballs zudem noch im Einzugsgebiet von Eintracht Braunschweig mit seinem bekannt zahlreichen Anhang wie auch von Bundesligist Hannover 96 lassen sich nur schwer neue Fans gerade mit der Regionalliga mobilisieren. Das erste Relegationsspiel gegen Oldenburg sahen zwar beachtliche 3.800 Besucher, darunter waren aber auch gut 1.500 Gäste. Der Vergleich, das Rückspiel sahen über 11.000 Fußballfreunde. Der Gesamtverein mit weiteren Sportarten wie u. a. Bogenschießen zählt aktuell 759 Mitglieder. Hauptsponsor ist ein Betreiber von Fußball-Hallen mit Standorten wie Bremen und Mönchengladbach. Neben einer Kino-Kette als Co-Sponsor engagieren sich vorwiegend regionale Unternehmen.

Das Stadion

Einigen ist es vielleicht aufgefallen: Das Spielstätte darf sich wieder "Eintracht-Stadion" nennen. Die Stadtwerke sowie Volksbank, Landessparkasse, Volkswagen-Bank, BS-Energy und Öffentliche Versicherung kauften die Namensrechte verzichteten aber auf den Gebrauch zugunsten des traditionellen Namens. Der hatte Anfang der 80iger Jahre nach dem Kauf des Stadions durch die Stadt weichen müssen.
Zur Zeit dürfen 23.500 Zuschauer die Stadiontore passieren. Es gibt 10.000 überdachte Sitzplätze, auf weiteren 10.000 Plätzen kann im Stehen und trotzdem trocken dem Fußballsport gefröhnt werden. Die restlichen Plätze verteilen sich auf die unüberdachte Nordkurve, die aber zur Zeit nicht voll genutzt werden kann. Denn in Braunschweig wird gebaut. Allem voran werden die Nordkurve erweitert und mit einem Dach versehen sowie die Funktionsräume auf Vordermann gebracht. Später sollen dann auch noch neue VIP-Räume und ein neues Verwaltungsgebäude entstehen. Dieses Teilprojekt liegt aber aufgrund kommunalen Geldmangels auf Eis.

Die Route

Man fährt einfach in Chemnitz auf die A4 Richtung Dresden. Am Dreieck Nossen (76/38) wechselt man auf die A14 gen Leipzig. Auf dieser Autobahn verweilt man nun, vorüber an Leipzig und Halle, bis Magdeburg. Am dortigen Kreuz Magdeburg (2/68) biegt man auf die A2 Richtung Braunschweig ab.
Ist man dann auf Höhe der Niedersächsischen Metropole angekommen, wechselt man am Kreuz Braunschweig-Nord (55/3) auf die A391 Richtung Salzgitter. Nur rund 3km düst man diese Straße entlang, dann biegt man am Kreuz Ölper (4) auf die A392 Richtung Innenstadt/Hamburger Straße ab.
Diese Schnellstraße befährt man nun bis zu ihrem jähen Ende. Und siehe da, schon ist man auf der Hamburger Straße, auf diese biegt man nun, von der A392 aus gesehen, links ab und befährt sie in stadtauswärtige Richtung. Nach ein paar Meter taucht schließlich rechts das Eintracht-Stadion auf und die Suche nach einem Stellplatz für das Vehikel kann beginnen. Noch vor dem Stadion gibt es links den Schützenplatz. Sollte nicht gerade ein Fest auf selbigem statt finden, bietet er sich zum Abstellen des Autos an. Alternativ kann man es auf dem Parkplatz direkt am Gästeblock (im Anschluss an die Haupttribüne) oder in den umliegenden Wohngebieten versuchen. Meiden sollte man hingegen tunlichst die Shell-Tankstelle, weil man dort vor und nach dem Spiel nicht nur Kraftstoff für's Auto oder den Fahrer bekommt, sondern sich auch unschöne Beulen am Fahrzeug und/oder dessen Insassen einhandeln kann - zumindest, wenn die Eintracht spielt.

Adresse des Stadions
Hamburger Straße 210
38112 Braunschweig

Entfernung: 330 km - Geschätzte Fahrzeit: 3 Stunden
5. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Dienstag, 01. September 2009, 18:30 Uhr
Eintracht-Stadion, Braunschweig
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Sevinc (Herne)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Goslarer SC 08 Chemnitzer FC
15Tabellenposition10
3
4
0,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
5
4
1,3
1 (25,0%)
3 (75,0%)
Siege
Niederlagen
1 (25,0%)
1 (25,0%)
5 : 10
1,3 : 2,5
Tore
Tore pro Spiel
5 : 6
1,3 : 1,5
3:2 gegen FC St. Pauli II (H)Höchster Sieg2:1 gegen SV Babelsberg 03 (H)
0:3 gegen Hallescher FC (A)Höchste Niederlage0:2 gegen Hannover 96 II (A)
n-N-S-nDie letzten Spieleu-S-n-U
keineAktuelle Serien2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0