Vorbericht

Halbfinale - Sachsenpokal - Saison 2004/2005
VfB Auerbach
VfB Auerbach
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Pflichtspielpremiere gegen die Nr. 2 im Vogtland auf dem Weg nach Leipzig...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...bleibt zu hoffen. Bislang kreuzten beide Vereine aufgrund offensichtlich guter Kontakte 3x bei Testspielen in Winter- und Sommerpausen die Klingen (1:0, 1:1 und 0:2). Diesmal geht es für beide um den Einzug ins Sachsenpokalfinale und vielleicht um die lukrative Teilnahme im DFB-Pokal.

Der VfB Auerbach 2004/2005 bislang:
Die Kramer-Truppe kann den Rest der Saison locker angehen. Der Klassenerhalt als primäres Ziel dieser Serie ist mit 18 Zählern Abstand auf die Abstiegsregion bereits jetzt sicher. Es "droht" sogar ein einstelliger Tabellenplatz. Fazit bis dato: Auswärts ist man bei den "Profis" meist chancenlos (Jena 1:4, Halle 0:3, Leipzig 0:2). Sonst ist man in der Lage mit Allen mitzuhalten und am Ziegeleiweg müssen und mussten sich die namhaften Kollektive mehr strecken.
Magdeburg blieb wie im Vorjahr (0:0) wieder torlos (0:1). Halle siegte recht glücklich (2:1, Vorjahr 1:1) und Plauen reiste im Derby diesmal geschlagen (1:3) wieder ab. 2 Highlights am Ziegeleiweg sind bereits benannt (Plauen 3:1, Magdeburg 1:0). hinzu kommen die Auswärtssiege beim Derby Nummer 2 in Zwickau (2:1), in Sondershausen (6:3), in Neugersdorf (3:2). Der Trend ging zuletzt wieder klar nach oben. Mit dem Nachholer gegen Dessau (2:1/H) wurden 5 der letzten 6 Punktspiele gewonnen (zuletzt 2:1 in Erfurt-Nord) und sich damit im obersten Drittel platziert.
Die letzten 3 Heimspiele wurden gewonnen (Pößneck, Dresden-Laubegast jeweils 2:0, Dessau 2:1). Zu Hause hieß es "Sekt oder Selters". 8 Siege wurden eingefahren, 6x verlor man verdient gegen Grimma (0:3), Neugersdorf (0:3), Sondershausen (3:4), Jena (3:6) oder mit Pech gegen Meuselwitz 0:2 und Halle 1:2. Auswärts kann man eine ausgeglichene Bilanz vorweisen (6 Siege, 3 Remis, 6 Niederlagen). Nur 4 Mannschaften haben mehr Tore erzielt als der VfB (49), 52 Gegentore sind dagegen eindeutig zuviel. Probleme bereiten momentan die Verletzungen von Wieland, Oehl und Gorschinek. Alle 3 Stammspieler werden gegen den CFC nicht auflaufen.
Das Halbfinale im diesjährigen Sachsenpokal erreichte man über die Stationen Merkur Oelsnitz/V. (6:1/A) aus der Bezirksklasse, Dresdner SC (4:1, der DSC gab seinen Heimvorteil ab) und FV Dresden-Nord (2:1 n. V./A).

Der Trainer:
Volkhardt Kramer (53) fungiert seit 7 Jahren als Trainer der 1. Mannschaft und mittlerweile auch als Manager und das quasi nebenberuflich. Seine Existenz begründet der durchaus sympathische und sachliche Fußball-Lehrer mit seiner "Kramer Sport Marketing" Agentur. Die richtete unter anderem zuletzt Hallenturniere wie den "Super-Regio-Cup" und das DSF-Hallenmasters in Riesa zur Zufriedenheit der Verantwortlichen der Verbände und Vereine aus. Dazu kommt z. B. auch noch die Fußballschule im Waldpark Grünheide bei Auerbach. Co-Trainer ist übrigens seit dieser Saison Jenas EC-Held von 1981 Andreas Bielau ("Joker" gegen beim 4:0 über den AS Rom).

Gewinner dieser Saison:
Carsten Pfoh (21) als Neuzugang der Saison 2003/2004 (Cainsdorf) überzeugt auch in dieser Spielzeit mit seiner Torgefährlichkeit (10) und steht nach inoffiziellen Meldungen bei Regionalligavereinen und Zweitligaclubs im Notizbuch. Michael Korb (24, 10 Tore) wurde mangels Perspektive von Plauen nach Auerbach ausgeliehen und hat sich hier einen Stammplatz erkämpft. Seine Zukunft nach dieser Saison ist allerdings noch offen. Die Tendenz geht eher zu einer Rückkehr nach Plauen, wobei die Statements von Korb nach dem Derby der Hinrunde Richtung VFC eher auf Abneigung schließen lassen. Ihm gelangen in Sondershausen (6:3) übrigens 3 Tore in einer Begegnung.

Verlierer dieser Saison:
Danilo Kunze (32) musste dem VfB und damit der Oberliga aus beruflichen Gründen trotz seines dafür mehr als ausreichenden Potentials und der gezeigter Leistung Adieu sagen – und dies schweren Herzens vor dem Jahreswechsel. Für Libero Mario Oehl (32) gilt 2004/2005 aufgrund seiner langwierigen Verletzung ebenso als "verlorenes Jahr" wie für Mirko Ullmann (29) der noch kein Spiel für die Auerbacher absolvieren konnte. Michael Stuckenbrock (21), um dessen Wechsel es in der vergangene Serie erheblichen Streit zwischen dem VfB und dem FSV Zwickau gab, ging mangels Perspektive in der 1. Mannschaft innerhalb dieser Saison nach Irfersgrün.

Mannschaft/Taktik/Leistungsträger:
Der VfB gilt als interessante Mischung Ex-Zwickauer, ehemaliger Chemnitzern und Spieler der Region inklusive des einen oder anderen Eigengewächses. 10 Spieler des aktuellen Kaders haben mal ihre Töppen für den FSV geschnürt, darunter Gunnar Stabenow, Marcus Wieland, Uwe Kramer, Rene Troche und Marc Gerloff. Besuchern der Oberligaspiele an der Beyerstraße dürften Mario Oehl und Daniel Fröhlich ein Begriff sein. Hinzu kommen mit Florian Otto (20) oder Rico Schaller (23) vor allem in den letzten Wochen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs.
Zweitligaerfahrung aus besseren Zwickauer Zeiten können Marcus Wieland (30), Gunnar Stabenow (32) und Rene Troche (27) ebenso vorweisen, wie der momentan verletzte Mirko Ullmann (29, CFC und Hannover 96). Dazu kommen regionalligaerfahrene Aktive wie Daniel Fröhlich (31) und Stefan Chudzik (25). Nicht zu vergessen ist Trainersohn Uwe Kramer (28, Dresdner SC). Der VfB kann insgesamt eine solide Oberliga-Mannschaft vorweisen, die bei Ausschöpfung ihres Potentials einen einstelligen Tabellenplatz erreichen kann.
Als Gerüst dieser Mannschaft galten und gelten in der Defensive Stammlibero Mario Oehl (32) und Manndecker Uwe Kramer (27). Im Mittelfeld sind Gunnar Stabenow (32, 11 Tore), Marcus Wieland (30, 3 Treffer), Rene Troche (27, 6 Tore) und Steve Gorschinek (29) feste Größen. Der Leidenschaft von "Gorschi" für "Metallica" ist es übrigens zu verdanken, dass beim Einlauf der Kollektive zu den Heimspielen "The Ecstasy Of Gold Lyrics" gespielt wird. Im Sturm wirbelt Carsten Pfoh (21, 10 Treffer) an guten Tagen mit seiner Schnelligkeit und Zweikampfstärke die Abwehrreihen durcheinander. An seiner Seite konnte sich zuletzt die Plauener Ausleihe Michael Korb (24, 10 Tore) etablieren. Keine richtige Stammkraft gibt es im Tor. Fröhlich und Rene Berger (26) lösten sich durch nicht unbedingt starke Leistungen immer mal ab.
Volkhardt Kramer lässt in der Regel eine Art 3-5-2 mit Libero und Stabenow hinter den Spitzen spielen. Mit Oehl und Gorschinek stehen 2 Liberos momentan nicht zur Verfügung.

Der VfB im Sachsenpokal bislang:
Das Halbfinale 2004/2005 ist der bislang größte Erfolg. Letzte Saison war in Runde 2 Endstation gegen Dynamo Dresden (1:3/H) vor 2.480 Zuschauern am Ziegeleiweg.

Das Umfeld:
Der VfB hat sich sportlich und wirtschaftlich in der Oberliga behauptet. 340.000 EUR wurden diese Saison für den Etat aufgebracht, 2003/2004 waren es 300.000 EUR. Profitiert wurde mit dem Gewinn neuer Sponsoren und Zuschauer auch vom schnellen und tiefen Absturz des einstigen Landesligarivalen und Derbygegners (teilweise über 1.000 Besucher) 1. FC Rodewisch. Der zog sich vor 3 Jahren aus finanziellen Gründen in die Kreisklasse zurück. Außerdem stieg die Spvgg. Falkenstein 2003/2004 nach vielen Jahren Bezirksliga Chemnitz in die Kreisliga Göltzschtal ab.
Hauptsponsor ist eine bekannte vogtländische Brauerei, die sich unter anderem auch in Zwickau engagiert. Der VfB verfügt in der Region über ein gutes Image auch durch seine umfangreiche Nachwuchsarbeit (12 Mannschaften). Seine Perspektive sieht der Verein im Erhalt der 4. Liga vor allem im Hinblick auf eine eingleisige Oberliga. Bei der letzten Kommunalwahl wurden eigene Kandidaten für den Stadtrat aufgestellt, die in Person von Trainer/Manager Volkhardt Kramer und Fußball-Abteilungsleiter Steffen Meisl auch in dieses Gremium gewählt wurden. An Mitgliedern zählt man 400 Sportfreunde in den Abteilungen Fußball und Tennis. Vereinschef ist seit Herbst 2003 Manfred Seidel, dessen in Auerbach und Plauen ansässiges Unternehmen der Möbelbranche auch als Co-Sponsor fungiert.

Die Fans:
Der Zuschauerschnitt im in der vergangenen und der aktuellen Saison liegt bei knapp 800 Besuchern. "Zahltage" waren bislang die beiden letzten Vogtland-Derbies gegen Plauen mit 2.900 (2003/2004) und 2.525 (2004/2005) Leuten bei jeweils 1.200 Gästefans. Auch Sachsenpokal Achtelfinale 2004 gegen Dynamo Dresden (2.480) hatte großen Zuspruch. Zwickau zog vergangenes Jahr 1.400 Fußballfreunde an und auch andere Traditionsvereine sorgten für fünfstelliges Interesse wie Jena diese Serie (1.100) oder Magdeburg im letzten Jahr (1.000). Bei schlechtem Wetter, uninteressantem Tabellenstand und/oder Gegner ging die Frequentierung die letzten beiden Jahre auch mal auf 300 Zuschauer zurück. Die kann man sozusagen als den "harten Kern" bezeichnen. Gegen den CFC hatte man für das Wochenende mit gut 1.500 Fans gerechnet, jetzt hofft man auf 1.000.
Der Anteil der organisierten Fans ist verständlicherweise noch relativ gering und nach meinen Einschätzungen bei unter 30% der Stadiongänger anzusiedeln. Zumindest gibt es neben den "alteingesessenen" Fanclubs wie "Mythos 1906" oder "Göltzschtal Power" seit ein paar Wochen auch die "Ultras Auerbach", die sich aber noch im Aufbaustadium befinden. Dies gilt im Grunde auch für die Fanszene allgemein, die sich um entsprechende Umrahmung zu den Heimspielen bemüht, oft genug aber zu deren Ärgernis auf "taube alte Ohren" stößt. Schwierig bleibt es Zuschauer und "richtige Fans" in einer Region zu begeistern, in der 30 km weiter Zweitligafußball geboten wird und die Vereine aus Aue, Plauen und Zwickau "ihr Publikum" haben - beziehungsweise im Falle FSV - hatte.

Das Stadion

Ganz hinten am Ende des Ziegeleiweges in Auerbach findet man eine richtig schöne Oberliga-Arena. Rund 5000 Zuschauer fasst das reine Fußballstadion. 750 Besucher können dem nicht unattraktiven Oberligafußball der Schwarz-Gelben im Sitzen und gegebenenfalls auch im Trocknen beiwohnen. 1993 wurde die etwa 50m lange, überdachte Tribüne auf der Westseite des Stadions errichtet. Links und rechts der Tribüne sind 4 Traversenreihen so angelegt, dass sie auch noch versitzplatzt werden können. Weitere befestigte Stehplätze gibt es auf der Südseite und auf der Gegengeraden (Gästebereich). Außerdem verfügt das VfB-Stadion über eine kleine Flutlichtanlage, die mit 174 Lux (FiWi: 850 Lux) den Platz erhellt.
Den größten Ansturm seiner Geschichte erlebte das Stadion am Ziegeleiweg übrigens im Oktober 1949. Gegner war die ZSG Horch Zwickau, die im selben Spieljahr 1. DDR-Meister (gewurdet) wurde.

Die Route

In Chemnitz geht’s auf die A72 Richtung Plauen. An der Anschlussstelle Reichenbach (9) verlässt man die Autobahn. Weiter geht es auf der B94, die in Rodewisch zur B169 wird, Richtung Lengenfeld, Rodewisch und Auerbach. Nach wenigen Kilometern begleitet die Göltzsch den Weg.
In Auerbach angekommen, fährt man an der 1. großen Kreuzung rechts in Richtung Unterer Bahnhof bzw. Rebesgrün. Kurz vor dem Bahnhof immer schön links halten, die Straße biegt dann scharf links ab und führt an den Bahnanlagen entlang. Nach dem Bahnhof geht es halbrechts über die Schienen und in die Reumtengrüner Straße hinein. Nach der Bahnquerung folgt eine Ampel, an der man sich links hält. Der Ziegeleiweg geht nach weiteren 250m links ab.
Fahrzeugabstellmöglichkeiten gibt es auf dem Parkplatz an der Tankstelle. Weitere Stellflächen sind im Stadionumfeld oder im etwas entfernteren Industriegebiet West (Richtung Reumtengrün) vorhanden. Der Ziegeleiweg selbst ist am Spieltag gesperrt!

Für die Anreise sind 1 bis 1,5h einzuplanen.

Baustellenreport:
  • A72 zwischen Kreuz Chemnitz (17) und Chemnitz-Süd (15) 3 km
  • A72 zwischen Stollberg-Nord (14) und Stollberg-West (13) 1 km
  • A72 zwischen Stollberg-West (13) und Hartenstein (12) 1 km
  • A72 zwischen Zwickau-Ost (11) und Hartenstein (12) 1 km (nur Rückfahrt)

Halbfinale - Sachsenpokal - Saison 2004/2005
Mittwoch, 20. April 2005, 18:30 Uhr
Stadion Ziegeleiweg, Auerbach
Zuschauer: 1.292
Schiedsrichter: Schinköthe (Dresden)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0