Vorbericht

11. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:2
VFC Plauen
VFC Plauen

Wiedersehen mit Final-Gegner vom Sachsenpokal 2006 zu Teil 1 der Derby-Woche...

von Timo Görner

...mit dem Heimspiel gegen den VFC Plauen und dem folgenden Gastspiel in Zwickau. Die Vogtländer hatten sich zeitweise schon aus dem Spitzenfeld der Staffel verabschiedet, konnten zuletzt aber wieder Anschluß finden.

Der VFC in der letzten Saison:
5 Punkte und 25 Tore lagen am Ende der letzten Spielzeit zwischen Plauen und dem 1. Platz. Die Vogtländer stellten die auswärts beste Mannschaft (11 Siegen/2 Niederlagen) und war damit 5 Punkte besser als Magdeburg. Vergeigt wurde der 1. Rang durch die relativ schwache Heimausbeute. 8 Siege waren zuwenig, 4 verlor man gar. Hier wurde viel Boden verloren, der FCM war um 10 Punkte besser. Die Offensive der Plauener zeigte sich stark (58), die Defensive war nicht absolute Spitze (38). Bemerkenswert ist, daß die letzten 6 Auswärtsspiele der Saison nicht gewonnen wurden und der VFC nur 1 der 5 Heimspiele bis zum Finale für sich entscheiden konnte. Dabei setzte es sogar zwei bittere Niederlagen (Meuselwitz 0:3/Cottbus II. 3:4). Dies war der Beginn einer Krise in den Heimspielen, denn auch das Pokalfinale vor eigener Kulisse gegen den CFC ging verloren. Das verlorene Pokalfinale und insbesondere das "Wie" sorgten schon am Ende 2005/2006 für reichlich Konfliktstoff für die kommende Spielzeit. Nicht wenige hatten den Sieg über den schwachen Regionalliga-Absteiger einkalkuliert, sportlich und auch wirtschaftlich.

Der VFC 2006/2007 bislang:
Die Oberligasaison begann wie die alte endete - mit einer Heimpleite gegen Cottbus II. (2:3), und das nach einer 2:0-Halbzeitführung. Für den bereits umstrittenen Coach Tino Vogel war es nach 3 durchaus erfolgreichen Jahren auch das letzte Spiel als Trainer. Doch der neue Trainer, der Ex-Chemnitzer Stefan Persigehl brachte zunächst nicht den Umschwung. Dem Sieg in Pößneck (2:1) folgte ein Remis (Jena 1:1/A). Enttäuschend war dann der folgende Auftritt gegen Erzrivale Zwickau (0:2), die bereits 4. Heimniederlage in Folge. Der letzte Heimsieg datierte von Mitte März 2006. Doch der VFC konnte sich dann "glanzlos stabilisieren". Gegen Dessau (3:0) gab es endlich wieder ein Heimsieg, es folgten 2 Remis (Bautzen 3:3/ Halberstadt 1:1). Dies sorgte wieder für etwas mehr Ruhe. Das 0:0 (H) gegen "Schießbude" Erfurt II. förderte jedoch wieder die Unzufriedenheit. Völlig überraschend kam der Kantersieg in Meuselwitz (6:1) zustande. Mit dem knappen und ein wenig glücklichen Heimsieg (1:0) im Derby gegen Auerbach wurde die Serie (6x ungeschlagen, 3 Siege) fortgesetzt . Der Vogtländische Fußballclub verlor auswärts noch kein Spiel, im Jahr 2006 insgesamt nur eines von 11 (Magdeburg 0:5) und gewann 8 davon. Zu Hause sind die Gelb-Schwarzen bislang nur Durchschnitt (2 Siege /2 Niederlagen). Gegen Dessau als auch gegen Auerbach konnte man die eigenen Fans nur teilweise überzeugen. Im Sachsenpokal steht man nach einem Freilos in Runde 1 im Viertelfinale durch Erfolg bei Sachsenliga-Tabellenführer Markranstädt (4:0).

Das Personalkarussell vor und während dieser Saison:
7 Abgängen standen 7 Neuzugänge gegenüber. Mit Marcel Schuch (21/Angriff) und Marco Weigl (24/Mittelfeld) gingen gleich 2 jüngere Spieler in die "vogtländische Provinz" nach Auerbach. Robert Pietsch (26/Abwehr) zog es nach Halle. Mit dem Rumänen Catalin Popa (32/Angriff) und Stammkeeper Jens Golle (34) beendeten zwei langjährige Aktive ihre Laufbahn, wobei Golle dies aus gesundheitlichen Gründen (Herzprobleme) tun mußte. Sven Gemeiner (28) wurde in die II. delegiert. Ein weiterer Akteur spielte keine Rolle.
Interessant sind die Neuen. Vom insolventen Absteiger der Regionalliga-Süd, Eschborn kam der Bosnier Faruk Hujdurovic (36/Abwehr), der im Dezember 2005 beim damaligen Regionalligisten Jena nach einer Kopfnuß gegen einen Mitspieler im Training fristlos entlassen worden war. Er bringt Erstligapraxis aus Cottbuser Zeiten (60 Spiele/2000 bis 2003) mit. 2 Spieler kamen mit Kai Zimmermann (22/Sturm) und dem Slowaken Svetozar Okrucky (30) für das Tor aus der "Filiale Pößneck". Gregor Berger (30/Mittelfeld) wechselte aus Leipzig (FC Sachsen) ins Vogtland. Aus der Bezirksklasse stieß mit Torjäger Ricardo Persigehl (19/Schreiersgrün) ein Talent aus der eigenen Jugend nach 2 Jahren wieder zurück zum VFC. Ferner wurden noch 2 Spieler aus der II. in den Kader eingebaut.
Nach dem 1. Spieltag wurde der als Co-Trainer geholte Stefan Persigehl (44) zum neuen Trainer befördert und löste Tino Vogel ab. Gerüchte im Umfeld besagen bis heute, dass er spätestens nach dieser Saison Vogel ablösen sollte. Der Trainerrauswurf von Vogel und die Umstände zogen einen Riß durch die Anhängerschaft; das Verhältnis zur Vereinsführung lag zeitweilig am Boden.

Der Trainer / Die Mannschaft:
Wie schon erwähnt hat seit Spieltag 1 Stefan Persigehl (44) das Sagen. Der ehemalige Oberligaspieler des FCK und Aue bestritt 1991/1992 34 Spiele in der 1. Bundesliga für Rostock und hängte noch 3 Jahre in der 2. Liga bis 1995 ran (72 Spiele/7 Tore). Als Spieler ließ er seine Laufbahn in Schreiersgrün (bei Treuen) ausklingen und übernahm später die 1. Mannschaft als Trainer. Sein größter Erfolg war der Aufstieg in die Bezirksklasse. Er übt den Job nur ehrenamtlich aus, eigentliches berufliches Standbein ist eine Versicherungsagentur in Falkenstein. Im Gegensatz zu den "Profis" Vogel oder Thomale wird jetzt größtenteils Nachmittags trainiert; Profibedingungen gibt es offiziell nicht mehr. Persigehl bescheinigte dem VFC kurz nach Amtsübernahme "antiquierten Fußball" zu spielen, was manche als unnötiges Nachtreten gegenüber seinem Vorgänger werteten, zumal er aus den Niederungen der Bezirksklasse kam.
Nummer 1 im Tor ist Svetozar Okrucky (30). Gesetzt in der Abwehr sind Faruk Hujdurovic (36), Eric Noll (30), Kapitän Marco Hölzel (36) und der Ex-Chemnitzer Sascha Gillert (22). Im Mittelfeld sind Thomas Risch (26), Robert Böhme (25), René Schulze (30) zuletzt auch wieder Manuel Stiefel (21) Stammbesetzung. Böhme ist allerdings für das Spiel am Sonntag nach "Rot" gegen Auerbach gesperrt. Neuzugang und Ex-CFCer Gregor Berger (30) war bislang nicht die erhoffte Verstärkung, auch aufgrund von Verletzungen. Das Prunkstück ist zweifellos der Angriff mit dem Toppsturm der Staffel Christian Reimann (26/6 Tore) und dem Ukrainer Andriy Zapyshnyi (34/7 Tore). Nummer 3 im Angriff ist Kai Zimmermann (22/1 Tor). Die Altersangaben in dieser Rubrik lassen es ahnen, dass der VFC den ältesten Kader der Staffel (27 Jahre im Schnitt) hat. Immerhin sind 6 aktuelle Stammspieler 30 Jahre und älter. Ein Kontrast zum CFC.

Das Umfeld / Stimmung:
Die Stimmung war in Plauen schon mal besser. Der schlechte Saisonstart, die umstrittene Trainerentlassung und die Außendarstellung des Vereins sorgten für Unzufriedenheit. Daran konnten auch die letzten 6 Spiele ohne Niederlage nur teilweise etwas ändern. 2005/2006 kamen im Schnitt 1.460 Enthusiasten ins "Vogtlandstadion". Die größte Kulisse verzeichnete der Kassierer schon am 1. Spieltag (Magdeburg 3.704). Über dem Schnitt lag der Zuspruch auch gegen den FC Sachsen (2.600), sowie gegen Auerbach (1.980). 1.545 Zuschauer im Mittel kamen bislang zu den Heimspielen. Mit Zwickau (2.459) und Auerbach (1.748) hat der VFC die beiden ersten Derbies bereits "hinter sich". Das Stammpublikum kann man nach wie vor bei ganz knapp unter 1.000 ansiedeln. Am Sonntag sollten sich an der Gellertstraße gut 400 VFC-Freunde einfinden.
Hauptsponsor ist nach wie vor eine zumindest in Sachsen bekannte Brauerei aus Plauen. Die anderen Geldgeber kommen zu 60% aus der Spitzenstadt selber, dazu Firmen aus dem Umland. Ausnahmen bilden 2 Unternehmen aus Chemnitz und Franken (Hof). Ein fehlender größerer überregionaler Sponsor bleibt wie beim CFC das Problem. Für das Sponsoring kümmert sich beim VFC eine 12-köpfige "AG Sponsoring". Für die mögliche Regionalliga 2006/2007 wurde im letzten Jahr ein Etat von 1,5 Mio. EUR bei der Lizenzierung beim DFB angegeben. In dieser Saison liegt Plauen inoffiziell bei rund 700.000 EUR.
11. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Sonntag, 05. November 2006, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.570
Schiedsrichter: Wenkel (Mühlhausen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC VFC Plauen
56,36 %Chancen gegeneinander43,64 %
1Tabellenposition6
22
10
2,20
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
10
1,60
7 (70,00 %)
2 (20,00 %)
Siege
Niederlagen
4 (40,00 %)
2 (20,00 %)
17:7
1,70:0,70
Tore
Tore pro Spiel
19:12
1,90:1,20
5:0 gegen Vfb 09 Pößneck (A)Höchster Sieg6:1 gegen ZFC Meuselwitz (A)
0:2 gegen Hallescher FC (A)Höchste Niederlage0:2 gegen FSV Zwickau (H)
2 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie2 Siege,
seit 6 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele943212:6
Heimspiele31205:1
Auswärtsspiele63127:5
Ligaspiele62317:3
Pokal-/Relegationsspiele32015:3

Der Ergebnisrückblick

1996/1997Regionalliga Nordost14. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC0:1 (0:1)
1996/1997Regionalliga Nordost31. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen0:0 (0:0)
1997/1998Regionalliga Nordost13. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC2:1 (1:0)
1997/1998Regionalliga Nordost30. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen1:1 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost3. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost20. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen4:0 (1:0)
2002/2003SachsenpokalViertelfinaleVFC Plauen - Chemnitzer FC3:2 (2:0)
2004/2005Sachsenpokal1. RundeVFC Plauen - Chemnitzer FC0:2 (0:0)
2005/2006SachsenpokalFinaleVFC Plauen - Chemnitzer FC0:1 (0:1)