Vorbericht

6. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:1
SC Preußen Münster
SC Preußen Münster

Wieder mal Premiere für den CFC gegen den Fast-Absteiger der letzten Saison ...

von Timo Görner

... denn gegen den SC Preußen Münster, der erst am vorletzten Spieltag nach dem 2 : 3 gegen die Nulldreier aus Potsdam-Babelsberg alle Felle davon schwimmen sah, duellierten sich die Himmelblauen bis dato noch nicht, zumindestens ist mir dies nicht bekannt. Aber im Fall Paderborn klärte mich ja unsere substanzreiche Stadiongazette auf, dass ich hier irrte. Aber ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern. Also weiter zum Gegner. Der SC Preußen ist gar nicht so langweilig wie man auf den ersten Blick meinen möchte, denn hier ist ganz schwer Tradition angesagt, denn der SCP wurde im Jahre 1906 aus der Taufe gehoben, als in Deutschland noch der Kaiser regierte und selbstverständlich ziert der Preußen-Adler das Vereinslogo. Großartige Erfolge gab es in diesen mittlerweile 85 Jahren nicht zu verzeichnen, 1951 zeitigte man die Deutsche Vizemeisterschaft oder wie man seit Schalke 04 2001 so herzlich sagt, man war der "Meister der Herzen". Geschlagen vom 1. FC Kaiserslautern mit seinen legendären Walther-Brüdern Fritz und Ottmar. 1963 war man schließlich Gründungsmitglied der neuen ersten Bundesliga, aus der man aber bedauerlicherweise auch gleich wieder abstieg und 1983 folgte statt des jahrelang angepeilten Wiederaufstiegs sogar der nächste Abstieg. In den Jahren 1989 bis 1991 wurde dann wenigstens wieder zweitklassig gespielt, Trainer in der Abstiegssaison war übrigens der irgendwie überall "gnadenlos erfolglose" Gerd Roggensack. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

1994 wurde man Deutscher Amateurmeister und für die welche es vielleicht nicht wissen, das wurde damals unter den Vizemeistern der damaligen Amateur-Oberliga-Staffeln ausgespielt, die sich als 2. jeweils nicht für die Relegation zur 2. Bundesliga qualifizieren konnten. Eine Art Trostrunde, welche mit Erschaffung der 4 Regionalligen schon in der nächsten Saison die Letzte ihrer Art war. Interessiert hat das in der Regel eh nur wenige ganz harte Fans, auch wenn ich jetzt jemanden zu nahe treten sollte. Der SC Preußen dümpelte zumeist in den Niederungen der Amateur Oberliga herum, welche damals wie schon erwähnt die wesentlich unattraktivere 3. Liga darstellte. 1988 übrigens wurde der Sprung in die 2. Bundesliga in der Relegation gegen Hertha BSC Berlin und Eintracht Braunschweig in einer 5er Runde klar verpasst, übrigens spielen mit dem VfL Wolfsburg und dem MSV Duisburg 2 weitere Beteiligte heute höherklassig. Schon ein Jahr später wurde dann aber der lang ersehnte Aufstieg in die noch relativ junge 2. Liga geschafft und man konnte in der ersten Saison auch recht souverän die Klasse halten. Ergebnis war nämlich Platz 12 und man konnte u. a. den heutigen Erstligisten SC Freiburg und Alemannia Aachen hinter sich lassen. Aber schon in der darauffolgenden Saison wurde der Fahrstuhl wieder eine Etage abwärts genommen und man stieg zum Leidwesen der zuweilen fanatischen Preußen-Fans als 18. gemeinsam mit dem FC Schweinfurth 05 (schlechtester Zweitligist aller Zeiten, knapp dahinter der ...) und dem TSV Havelse ab, der damals übrigens von Freiburg-Coach Volker Finke trainiert wurde. Bis heute konnte die Rückkehr nicht realisiert werden, lediglich 1994 schaffte man die erwähnte Amateur-Meisterschaft und nebenbei noch die Qualifikation für die neue Regionalliga West-Südwest und auch in der Spielzeit 1999/2000 wurde die nächste Hürde für die nunmehr zweigleisge Regionalliga mit Platz 8 geschafft, allerdings erst am letzten Spieltag mit einem 4 : 1 gegen den SC Verl. So folgte denn die für viele überraschende Hatz auf den Zweitligaaufstieg in der letzten Saison, wo der SC Preußen eigentlich bis in die Schlussphase der Saison von vielen so richtig nicht ernst genommen wurde. Dabei waren die Neuzugängen für den soliden Drittligisten so schlecht nicht, u. a. wurden mit Stephan Schmidt (Babelsberg 03) und 1 Jahr zuvor der uns noch gut bekannte Martin Prondziono aus Osnabrück durchaus gute Leute verpflichtet. So spielte man bis zuletzt jedenfalls oben mit, alles mit dem Hintergrund, das der Kampf um ein neues Stadion zu einer Art Existenzkampf für den Verein wurde, denn das "Preußen-Stadion" war wie man heute so schön sagt "vermarktungstechnisch eine Leiche", wen es interessiert die Arena wurde 1927 gebaut und eröffnet und bietet heute offiziell 21.700 Zuschauern Platz und eine zweite Heimat. Seit Anfang der neunziger Jahre wurde der Bau eines neuen Stadions inmitten eines entsprechend zu vermarktenden "Preußen-Sportparks" heftigst diskutiert, in der vergangenen Saison kam dann das wohl vorläufige Aus für das ehrgeizige Projekt und so wurde das alte "Preußen-Stadion" ein wenig renoviert. So musste das erste Saison-Heimspiel gegen den SC Verl verschoben werden.

Für die Mannschaft galt die Bestätigung der vergangenen Saison, dabei musste mit dem Wechsel von Martin Prondziono zum Liga-Konkurrenten VfB Lübeck ein schwerer Schlag hingenommen werden, dazu verließen insgesamt 8 weitere Akteure den Verein Richtung Oberligen und ins Nirgendwo. Dafür wurden Spieler aus anderen Regionalliga-Vereinen verpflichtet, so Marco Antwerpen von Fortuna Köln, Wilken Harf vom VfB Lübeck und Michael Jürgen von den Werder Bremen-Amateuren. Keine schlechten Vorraussetzungen also für einen weiteren ernsten Anlauf Richtung Zweite Bundesliga. Was dabei aber bislang herauskam ist eher ernüchternd. Ein einziger magerer Punkt steht nach 5 Spielen zu Buche und der wurde auch noch relativ glücklich mit einem 1 : 1 in Magdeburg gegen ein anderes "Kellerkind" geholt. Ansonsten setzte es ausnahmslos Niederlagen und speziell die verloren gegangene Heimstärke (ja an wen erinnert mich das nur) mit 3 Niederlagen in 3 Spielen gab zu bedenken. Dabei hatte man vergangene Saison noch die viertbeste Heimmannschaft gestellt und von 18 Spielen nur 3 verloren. Der SC Preußen schon nach 5 Spieltagen ganz tief im Abstiegssumpf und man kann nur hoffen, das nicht ausgerechnet am Samstag an der Gellertstraße der Umschwung kommt.

Den CFC-Fanatikern und Münsteraner Gästen ein gutes Spiel und mögen mal wieder 3 Zähler auf dem Chemnitzer Sonnenberg bleiben. Ich kann es leider nicht miterleben, mir wurde die Freigabe aufgrund familiärer Verpflichtungen verweigert. ;-(
6. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 01. September 2001, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.605
Schiedsrichter: Seemann (Essen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC SC Preußen Münster
62,92 % Chancen gegeneinander 37,08 %
13 Tabellenposition 18
4
5
0,80
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
1
5
0,20
1 (20,00 %)
3 (60,00 %)
Siege
Niederlagen
0 (0,00 %)
4 (80,00 %)
7:8
1,40:1,60
Tore
Tore pro Spiel
3:12
0,60:2,40
4:0 gegen Fortuna Düsseldorf (A) Höchster Sieg  
1:3 gegen SC Paderborn 07 (H) Höchste Niederlage 1:4 gegen VfB Lübeck (A)
2 Niederlagen,
seit 4 Spielen nicht gewonnen
Aktuelle Serie 3 Niederlagen,
seit 5 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0