Vorbericht

2. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2008/2009
Altonaer FC 93
Altonaer FC 93
4:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC mal wieder nach Hamburg...

von Timo Görner

...diesmal aber zum Altonaer FC 93, einem der traditionsreichsten Vereine der Hansestadt. Doch vor ein paar Wochen war noch nicht sicher, ob er in der neuen Regionalliga auch antreten wird.

Rückblick auf die letzte Saison:
Sportlich wurde die Qualifikation klar erreicht. Rang 7, der erste mögliche "Nichtaufstiegsplatz" war am Ende 12 Zähler entfernt. Als Vizemeister wurde der Aufwärtstrend der letzten 4 Jahre mit den Plätzen 12, 7, 5 und 2 bestätigt.
Den Grundstein für den Gesamterfolg legte der AFC auf heimischen Rasen. Keiner der Konkurrenten inklusive dem Meister Kiel erzielte eine besser Ausbeute. Nur 2 Niederlagen, gegen Nordhorn (0:1) und Wilhelmshaven (1:2), kassierten die Hansestädter in den 17 Begegnungen. Dafür setzte es bittere Klatschen für Bergedorf (9:0), West-Regionalligist Cloppenburg (7:3), Lurup (4:0), St. Pauli II (3:0) oder Ex-Zweitligist Meppen (4:1). 48 Tore ergeben die Quote von fast 3 Toren pro Heimspiel.
Auswärts waren die Hamburger etwas schlechter. 4 andere Mannschaften sahen besser aus. 5 Niederlagen musste Altona hinnehmen, die schmerzlichste davon in Braunschweig (0:3) bei der II. der Eintracht. Zudem ging das Spitzenspiel am 1. Spieltag in Kiel (1:3) verloren. Dafür ballerte sich 93 bei einer anderen Reserve (Lübeck II. 9:0) zu Glücksgefühlen.
Kein anderes Team war torhungriger (80). 35 Gegentreffer sind zwar "gefühlt viel", reichten jedoch noch zur zweitbesten Defensive. So deutlich der Aufstieg am Saisonende war, so wacklig war er noch nach dem 7. Spieltag als 11. der Tabelle. In den folgenden 9 Partien mit 7 Siegen kämpften sich die Rot-Schwarzen erstmals auf Rang 2. Nach 21 Spielen musste wieder gezittert werden, Altona rutschte durch 4 Spiele ohne Sieg auf Rang 5 ab. Die Hamburger blieben aber weiter an der Spitze dran. 2 Spiele vor dem Ende war dann zumindest dieser 5. Platz nicht mehr zu nehmen.
Im Hamburger Landespokal war Endstation im Viertelfinale bei Verbandsligist Niendorfer TSV (0:3).

Delegierungen für diese Saison bislang:
8 Abgänge und 11 Zugänge sprechen für große Veränderungen im Kader. Nicht mehr mit dabei ist der in der letzten Saison wichtige Offensivallrounder Jakob Sachs (22/VfB Lübeck.) Er kam auf 17 Tore in 34 Einsätzen. Aus der Abwehr ging der Deutsch-Ghanese Ofusehne Oduro-Opuni (22), der, wenn nicht verletzt, zum Stamm gehörte. Routinier Stephan Hanke (35/Mittelfeld) beendete seine 14-jährige Laufbahn mit Stationen St. Pauli, Erfurt, Leverkusen, Regensburg, Darmstadt und Altona. Das sind die bemerkenswerten Wechsel weg aus Hamburg.

Die externen Neuverpflichtungen kommen aus unteren Spielklassen und Reserveteams. Neu für das Tor ist Maximilian Hinterkopf (19/Koblenz II). Für die Abwehr kamen der Bosnier Marin Mandic (20/SV Werder II), Jan-Philipp Rose (22/Cloppenburg) und Marcus Rabenhorst (24/SV Straelen). Mit Lukas Sosnowski (21/SV Henstedt-Rhen), Pierre Becken (20/Husumer SV) sowie Marc Nielsen (24/Holstein Kiel II) stießen 3 Mittelfeldspieler zum Team hinzu. Dazu kam aus dem eigenen Nachwuchs der Türke Onur Behktas (18/Mittelfeld). Im Angriff baute man Sascha Schrödter (21) ein, letzte Spielzeit für Tennis Borussia aktiv (9 Tore) war. Ebenso erfolgreich war Thomas Friauf (21) aus Oldenburg (VfB) - ein weiterer junger Kicker. Den Kreis schließt aus der eigenen U19 Agim Menxqhi (19).

Der Trainer:
Torsten Fröhling (41) hat seit knapp einem Jahr das Sagen auf der Trainerbank und führte die Hamburger auf Rang 2 der Oberliga Nord. Er hat noch einen Vertrag bis Ende dieser Saison. Von 1991 bis 1995 absolvierte er 88 Spiele für den FC St. Pauli in der 2. Bundesliga (1 Tor). Nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga 1996 kam er auf 3 weitere Spiele in der obersten deutschen Spielklasse. 1990/1991 stand er zudem im Bundesligakader des HSV (1 Spiel). Er wird unterstützt von Co-Trainer Thorsten Koy (43).

Die Mannschaft:
Der AFC geht mit 27 Spielern inklusive 3 Torhütern in die Saison. Lediglich Türkyiemspor Berlin hat von den "Nicht- Reserveteams" mehr Aktive im Kader (30). Beim FC Oberneuland trat Altona im 4-4-2 System an. Das Aufgebot in Bremen umfasste eine ganz interessante Mischung aus jüngeren Spielern, Spielern im "besten Fußballalter" und Routiniers mit Erfahrung in höheren Spielklassen.
Nummer 1 im Tor dürfte vorerst der Deutsch-Türke Hayko Kalaycioglu (23) sein. In der Abwehr baute Fröhling auf Stefan Siedschlag (31) und Heiko Ansorge (24). Siedschlag absolvierte von 2000 bis 2003 insgesamt 87 Spiele in der Regionalliga Nord für Verl (6 Tore), 2005/2006 dann weitere 33 für Emden. Ansorge kickte von 2003 bis 2006 in der gleichen Spielklasse für den FC St. Pauli (43 Einsätze). Im Mittelfeld vertraute der Trainer u. a. auf Philipp Röhr (21) und Hendrik Völzke (33) der 2000/2001 10x drittklassig spielte (Lübeck). Neuzugang Sascha Schrödter (21) schaffte den Sprung in den Stamm. Das bislang einzige Tor dieser Saison markierte Sturmpartner Michael Starck (26). 24 Jahre im Schnitt sind Mittelfeld dieser Liga.

Die aktuelle Saison bislang:
Der Auftakt beim FC Oberneuland in Bremen ging mit 1:2 verloren. Die nächsten Begegnungen sehen die Hamburger mit recht interessanten Heimspielen gegen den CFC, Kiel und den HFC. Auswärts geht es nach Hannover und Babelsberg. Im Hamburger Landespokal erreichte der AFC am Dienstag beim Hamburg Eimsbütteler BC aus der Bezirksliga Nord (3:0) die 4. Runde.

Das Umfeld:
Auch "am Grünen Tisch" musste Altona lange um den Aufstieg kämpfen. Mitte Januar 2008 wurde bekannt, dass die Vereinsführung aus wirtschaftlichen Erwägungen keine Lizenz für die Regionalliga beantragt. 5 Wochen später entschloss man sich dann doch den Sprung in die neue Spielklasse zu wagen.
Größtes Problem bildete nun die Stadionfrage. Die altehrwürdige "Adolf-Jäger-Kampfbahn", welche 1909 errichtet wurde, entsprach nicht den Anforderungen des DFB. Rund 400.000 Euro wären für das Fitnessprogramm notwendig gewesen. In der Not fand Altona dann einen Partner mit dem gleichen Problem. Der SC Victoria schickte sich als Teilnehmer der Relegation ebenfalls an, die Regionalliga anzusteuern. Allerdings war auch das Stadion "Hoheluft" damals nicht in einem Zustand für eine Lizenz. Am 21.05.2008 kam dann endgültig "Grünes Licht" durch das Hamburger Sportamt entsprechende Investitionen vorzunehmen. Der Hamburger Fußballverband legte sich noch mal für beide Vereine ins Zeug und letztendlich sollte der DFB seinen Segen geben. Somit tritt der CFC am Sonntag nicht in der eigentlichen Heimstätte an.
Mit dem Zuspruch von 662 Besuchern im Schnitt lag Altona 93 in der vergangene Saison im oberen Drittel der Staffel. Der VfB Oldenburg und Kiel lockten jeweils gut 1.250 Zuschauer in die Jäger-Kampfbahn. Ansonsten bewegte sich die Besucherzahl im dreistelligen Bereich. Einen Teil der Heimfans bilden seit geraumer Zeit frustrierte St. Pauli-Freunde, die hier die Fankultur pflegen und erleben wollen, welcher beim "Heimatverein" abhanden gekommen ist.

Das Stadion

Stadion "Hoheluft"
Lokstedter Steindamm 87
22529 Hamburg

In Hamburg folgt man der Ausschilderung des nahen Eppendorfer Klinikums. Auch für das Parken bieten sich die (kostenpflichtigen) Stellflächen - am besten das Parkhaus (1,50 EUR/h) - des Krankenhauses an. Den Alternativen gibt es nicht. Bei der Anfahrt gilt es zu beachten, dass die Kreuzung Gärtnerstraße/Hoheluftchaussee am Spieltag gesperrt ist. Die Zufahrt ist nur über Tarpenbekstraße (B433) und Martinistraße oder Troplowitzstraße möglich.
2. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2008/2009
Sonntag, 24. August 2008, 14:00 Uhr
Stadion "Hoheluft", Hamburg
Zuschauer: 1.420
Schiedsrichter: Steinhaus (Hannover)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0