Fortsetzung der Serie bei starken Niedersachsen...
von Timo Görner und Erik Büttner
...mit einer weiteren Etablierung im momentan sicheren Mittelfeld der Liga - so sollte das Ziel des CFC für den Freitag sein.
Die aktuelle Saison unseres Gegners bislang
Die sportliche Entwicklung der „96-Bubis“ dürfte für die Verantwortlichen zufriedenstellend sein. Das Ziel Klassenerhalt ist bereits jetzt so gut wie erreicht. Für die Zweite kann der Hannoversche SV von 1896 im Grunde bereits für die kommende Spielzeit planen. Die ersten 7 Spiele brachten zunächst eine Achterbahnfahrt, bis Spieltag 10 ging es dann erstmal abwärts Richtung Abstiegszone. Verantwortlich dafür war die maue Heimbilanz; alle 5 Begegnungen gingen verloren. Die Pleiten gegen die Spitzenteams aus Halle (0:1), Magdeburg (0:2) und Kiel (1:3) waren aus heutiger Sicht zu erwarten. Schmerzlicher waren dagegen die Niederlagen gegen Altona (0:2) und Oberneuland (1:2). Besser präsentierte sich 96 II auswärts, blieb in oben genannten Zeitraum sogar ungeschlagen und holte 11 Zähler. Stark waren dabei die Auftritte in Rostock (4:1) und Babelsberg (1:1). Auch beim CFC (1:1) war ein Sieg durchaus möglich. Bis zur Winterpause agierte Hannover dann mit 2 Siegen (Hertha BSC/4:2, Plauen/3:2) auch zu Hause wieder erfolgreicher. Bei den Gastspielen zeigten sich die Rot-Schwarzen dafür nicht mehr so beständig, kamen unter anderem dennoch zu 2 Dreiern gegen die "Kellerkinder" HSV II (3:0) und FC Sachsen (1:0). Die Etablierung im sicheren Mittelfeld war der Lohn. Diese gute Ausgangsposition konnte weiter ausgebaut werden. Auswärts revanchierte sich 96 für die beiden Heimpleiten gegen Altona (3:0) und Oberneuland (2:0). Durchwachsen waren dagegen die Heimauftritte mit einem Sieg (Cottbus/2:1) und einer Niederlage (Türkiyemspor/1:2). Nach oben geht für den derzeitigen 5. im Moment wenig, dafür ist aber auch zur Abstiegszone (11 Punkte) viel Platz. Wie unser letzter Gegner hat Hannover eine starke Offensive (32), jedoch eine verbesserungswürdige Defensive (23). Eben so ausbaufähig ist das Abschneiden auf eigenem Platz, bedingt allerdings vor allem durch die Anfälligkeit bis Mitte der Herbstrunde. 10 Punkte - 12:17 Tore stehen zu Buche, nur Leipzig und Cottbus sind schlechter. Dafür stellt Hannover auswärts die drittbeste Mannschaft.
Delegierungen seit dem Hinspiel
Es gab keine Veränderungen im Kader.
Gewinner der Saison bislang
Sofien Chahed (19/Mittelfeld) schaffte in dieser Saison zumindest zeitweise den Sprung in den Stammkader. In der Rückrunde der letzten Spielzeit gelang dies dem Neuzugang vom Januar 2008 aus der A-Jugend nicht, er kam zu keinem einzigen Einsatz. Im Sturm eroberte sich Fatih Yigitusagi (23) seinen Platz und konnte sich immerhin bereits einmal für die 1. Mannschaft empfehlen. Er war im August 2008 von Aues Trainer Heiko Weber ausgemustert worden.
Der Trainer
Andreas Bergmann (49) zeichnet weiter für die Regionalliga-Mannschaft verantwortlich.
Die Mannschaft
3 Torhüter wurden bislang aufgeboten. Die Nase hat Morten Jensen (21), vor 4 Jahren kam er aus der A-Jugend zur U23. Auf 8 Einsätze kam die Nr. 2 Marcel Maluck (20). Für 1 Spiel wurde Obrad Sosic (19) berufen, ein Montenegriner mit deutschem Pass. In der Abwehr konnten sich Hendrik Hahne (22), Patrick Herrmann (21), Tim Hofmann (20), Johannes Ibelherr (22) und Manuel Schmiedebach (20) etablieren. Im Mittelfeld schafften dies der Deutsch-Tunesier Sofien Chahed (19), der Italo-Amerikaner Salvatore Zizzo (21), Henrik Ernst (22) sowie der Türke Ferhat Bikmaz (20). Der Leistungsträger im Angriff ist mit Nick Proschwitz (22/7 Tore) der Torschütze des Hinspiels. Dazu kommt der Deutsch-Libanese Ali Moslehe (21) und der Türke Fatih Yigitusagi (23), beide mit jeweils 4 Treffern. Aktuelle Nr. 4 im Sturm ist mit dem Polen Jaroslaw Lindner (20/3 Tore) ein weiterer "Fußball-Deutscher". Ein paar interessante Anmerkungen zum Kader: Jensen, Zizzo und Yigitusagi kamen bereits bei den Profis zum Einsatz. Hofmann und Herrmann gehören dem Bundesligakader an, blieben aber in dieser Saison noch ohne Berufung. Bikmaz wiederum gehört der türkischen U21-Auswahl an, wurde mit der U17 2005 Europameister. Beim Thema "Abstellungen von oben" gibt es 2 bemerkenswerte Personalien. Der Albaner Altin Lala (33/Mittelfeld) bestritt in der Rückrunde 3 Spiele in der Regionalliga als Aufbau nach seiner Verletzung in der Hinrunde. Mit gleichem Ziel kam der Bulgare Chavdar Yankov (24) zum Einsatz. Er fällt allerdings noch bis Mitte April 2009 verletzungsbedingt aus. 23,7 Jahren im Schnitt sind für eine U23 in dieser Spielklasse relativ hoch.
Die Einkaufsbilanz
Die Bilanz wirkt solide, das Dasein als Ausbildungsmannschaft muss berücksichtigt werden. 13 Spieler sind bzw. waren neu, davon konnten sich 4 einen Stammplatz erkämpfen. Wertvollste Neuverpflichtung ist Torjäger Nick Proschwitz (Wolfsburg II). 5 der Zugänge wurden aus der eigenen A-Jugend rekrutiert. Am Besten schaffte Marcel Maluck (20) den Sprung, der sich als guter Ersatz für Jensen erwies. Ihn kann man im Grunde damit durchaus auch als "guten Griff" bezeichnen.
Das Umfeld
Hannover 96 hat im Nachwuchsbereich deutlich zugelegt. Die Bemühungen werden sich angesichts der erkennbaren Grenzen für die Vermarktung des Vereins in den nächsten Jahren keinesfalls verringern. Neben der starken U23 in der 4. Liga ist auch der aktuell 4 Platz der A-Jugend in der Bundesliga Staffel Nordost-Nord aller Ehren wert. Es bestehen momentan sogar noch realistische Aussichten ganz oben anzugreifen.
Mit 680 zahlenden Besuchern im Schnitt stellt Hannover 96 den besten Zuspruch der Reserveteams in der Nord-Staffel, jedoch bedingt durch die Partie gegen Magdeburg als rund 3.500 Gästefans unter den 4.000 anwesenden Fußballfreunden waren. Ansonsten bewegt sich 96 II zwischen 500 und 200 Interessenten. Das letzte Spiel erlebten lediglich 156 gegen den BFC Türkiyemspor, der Tiefpunkt der Frequentierung bislang. Die himmelblauen Auswärtsfahrer sollten sich am Freitagabend auf weniger als 300 Einheimische orientieren.
Das Stadion
Etwas über 8 Jahre her ist der letzte Auftritt des CFC im Niedersachsenstadion. Damals nährte ein 0:0 die mageren Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Doch seit dem hat sich viel geändert, eigentlich alles. Hannover 96 und den CFC trennen 3 Spielklassen, das Niedersachsenstadion heißt jetzt AWD-Arena und sieht ganz anders aus.
2001, da war die Spielstätte noch eine interessante aber weiiiitläufige Leichtathletikschüssel. Vom Gästeblock aus bot sich ein herrlicher Blick auf das Hannoversche Rathaus. Die Sichtachse zum Rathaus ist nun durch die vollständige Überdachung zerstört, dafür hat man in der astreinen Fußballarena jetzt das Spielfeld direkt vor Augen. Die besonderen Dinge aber sind fast dahin. Architektonisch reiht sich die AWD-Arena in den Reigen ihrer Brüder in Frankfurt oder Hamburg ein. 43.000 Sitzplätze und 7.000 Stehplätze stehen zur Verfügung, dazu 29 Logen und 1.241 Business-Seat. Für die Regionalliga ist das völlig überdimensioniert, doch gibt es in Hannover einfach keine Alternative.
Was das Hannoversche Stadion abhebt, ist der riesige Erwall, der immer noch die Basis für die Gegengerade bildet. Einst aus Kriegstrümmern aufgeschüttet, wurden bis 1954 2 Ränge auf dem Wall erreichtet und der obere zur WM 1974 auch überdacht. Die in diesem Zuge ebenfalls installierte Anzeigetafel wurde zum Problemkind. Da der Schaltplan nur in ungarischer Sprache vor lag, blieb die Tafel oft dunkel oder sie brachte nur Hieroglyphen zur Anzeige. Mittlerweile sorgen aber Videotafeln für ein klar ersichtliches Ergebnis. Bleibt für die himmelblauen Mitreisenden zu hoffen, dass die rechte Zahl des Ergebnisses am Ende größer als die linke ist...
Die Route
In Chemnitz geht es auf die A4 und in Richtung Dresden. Am Nossener Dreieck wechselt man dann auf die A14 und fährt diese an Leipzig und Halle vorbei bis nach Magdeburg durch. Die Fahrt nach Leipzig über A72 und B95 ab Chemnitz ist möglich, aber zum Freitagnachmittag nicht unbedingt empfehlenswert. Am Kreuz Magdeburg wechselt man dann auf die A2 - na klar - Richtung Hannover. Kurz vor der Niedersachsenhauptstadt angekommen, geht es am Kreuz Hannover-Ost ein kleines Stück auf die A7 Richtung Göttingen und Kassel. An der Ausfahrt Hannover-Anderten verlässt man die Autobahn und fährt jetzt auf dem Südschnellweg (B65) immer geradeaus, bis man auf einen Kreisverkehr trifft, dem Landwehrkreisel. Dort hält man sich rechts und nimmt die erste Ausfahrt Richtung Innenstadt. Man ist jetzt auf der B6 (Frankfurter Allee) und bleibt auch nach dem Ricklinger Kreisel dort. Erst kurz vor einer Bahnüberführung biegt man halbrechts auf die Ritter-Brüning-Allee ab. Gleich an der nächsten Einfahrt biegt man wieder rechts ab (in der Straßenmitte ist die Straßenbahnhaltestelle „Stadion“) und fährt die Stadionbrücke hinüber. An deren Ende biegt man abermals rechts ab und kann jetzt sein Auto auf dem Parkplatz links an der Sportschule platzieren.
Achtung: Das Stadionareal inklusive Parkplätze liegt in einer Umweltzone, die nur mit gültiger Plakette befahren werden darf. Wer keine solche Plakette besitzt, fährt am besten am 2. Kreisverkehr, dem Ricklinger Kreisel die 2. Ausfahrt ab, der B65 in Richtung Empelde/Gehrden folgend. Unmittelbar nach dem Kreisel biegt man wieder links ab und fährt dann die Göttinger Chaussee auswärts bis man auf eine Straßenbahnlinie trifft. Diese fährt direkt in Richtung Innenstadt und am Stadion vorbei.
Adresse der AWD-Arena: Arthur-Menge-Ufer 5, 30169 Hannover
Entfernung: Ca. 390 km, Fahrzeit: 4 bis 5 h (es ist Freitag!)
