Vorbericht

32. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
VfL Osnabrück
VfL Osnabrück

Spiel gegen Osna und warum diesmal eines so irgendwie anders ist ...

von Timo Görner

... denn diesmal geht es was Auf- oder Abstieg anbelangt für keinen der beiden Vereine noch um etwas. Anders war es 1999 in der "sagenumwobenen Relegation" mit dem Endergebnis von 2:1 für den CFC, oder in der letzt jährigen "Seuchensaison" beim Rückspiel an der Gellertstraße wo die Himmelblauen beim 1:2 die allerletzten Hoffnungen zum Klassenerhalt endgültig ad acta legten und der VfL wieder kräftig hoffen durfte. Half aber auch nichts, nach dem 34. Spieltag mussten auch die Niedersachsen den bitteren Gang zurück in die Regionalliga antreten, dies trotz einer starken Rückrunde mit Jürgen Gelsdorf, der exakt am 28.11.2000 das vakante Amt des VfL-Coaches übernahm, damals mit 10 Zählern aus 14 Spielen und nur 1 Punkt Vorsprung auf den Letzten aus Chemnitz bei schon 4 Rückstand auf den rettenden 14. Platz.
Gelsdorf startete damals mit einem ernüchternden 0:2 gegen den SSV Reutlingen an der gar nicht mehr so gefürchteten "Bremer Brücke", holte dann aber aus den folgenden 20 Spielen bis Saisonende immerhin 27 Punkte. Reichte aber nicht. Zwar konnte noch am letzten Spieltag dank der Chemnitzer Schützenhilfe gegen Bielefeld am 33. Spieltag (1:0 durch Tetzner) gehofft werden, aber eben die "Almgesellen" siegten gegen Saarbrücken mit 4:2 und der VfL kam in Duisburg nur zu einem 2:2. Am Ende zuwenig.
Verspielt wurde der Klassenerhalt damals sicherlich mit der schlechten Startphase von 7 sieglosen Spielen und ein paar unnötigen Punktverlusten in Spielen, wo die Osnabrücker klar besser waren, wie dem 1:1 in Hannover oder Ulm. Beeindruckende Vorstellungen wie beim FC St. Pauli mit dem 4:2 am Millerntor, dem 5:1 gegen Aachen im heimischen "Piepenbrock-Stadion" oder dem 2:1 gegen Klassenprimus 1. FC Nürnberg, ebenfalls zu Hause, ließen immer wieder den Klassenerhalt realistisch erscheinen. Nutzte alles nichts, zu Beginn der neuen Spielzeit im Vereinsfußball des DFB hieß es für den VfL wieder "Platz nehmen in der Dritten Klasse". Unumstritten dennoch der Trainer, der maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete, dass die Osnabrücker eine dennoch respektable Zweitligasaison ablieferten.

So unumstritten ist der Osnabrücker Coach mittlerweile bei weitem nicht mehr. Grund dafür ist natürlich die zutiefst unbefriedigende sportliche Situation des traditionsreichen norddeutschen Vereins. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt als einzig positiver Aspekt zu vermelden, dass ein "Durchmarsch in die Oberliga als Super-GAU" kaum noch denkbar und möglich ist, bei 43 erreichten Punkten und einer relativ guten Tordifferenz (+5). Ansonsten war es bislang eine Saison mit viel Schatten und wenig Licht.
Am 15. Spieltag kreuzten beide Mannschaften die Klingen und während der CFC mit dem verdienten 2:0 durch "Paule" Fröhlich und "Kopfballungeheuer" Jan Schmidt wieder leise vom Wiederaufstieg träumen durfte, trennten den VfL vom CFC schon 8 Punkte, der Abstand zu einem Aufstiegsplatz war auf 12 Punkte und 12 Tore angewachsen, während dessen der "tiefrote 15. Platz" nur 4 Zähler entfernt war. Von der einst so gefürchteten Heimstärke der "Osnas" konnte bei nur 3 Siegen in 8 Spielen und 2 Heimniederlagen (0:2 gegen den CFC und 1:2 gegen Aue) keine Rede mehr sein. Eher ernüchternd und wenig befriedigend für einen Absteiger und damit Favorit für einen der ganz vorderen Plätze.
Und auswärts gelang in den 7 Spielen bis dato erst 1 voller Erfolg mit dem 3:1 am 3. Spieltag in Münster gegen den SC Preußen, zu einem Zeitpunkt, wo im "Preußen-Stadion" so ziemlich jeder und alles die 3 Punkte abholen konnte. Licht (5:1 gegen den SC Verl und 2:0 gegen Aufstiegsaspirant VfB Lübeck, 0:0 in Braunschweig) wechselte sich mit mehr Schatten als gewünscht und erwartet (0:2 in Magdeburg, die Heimpleiten gegen Chemnitz und Aue, 1:3 in Uerdingen, 1:2 in Paderborn, nur 1:1 gegen Düsseldorf zu Hause) ab. Speziell die Auftaktniederlage beim Neuling in Westfalen schien "richtungsweisend und symptomatisch" für die "restliche Saison" zu sein. Nach der Pleite gegen den CFC jedenfalls war Jürgen Gelsdorf wohl so richtig am "Wackeln".

Der Bonus und Kredit für seine erfolgreiche Arbeit der letzten Saison trotz des Abstiegs schien endgültig aufgebraucht, ebenso waren nun Führungsspieler wie Christian Claasen oder Daniel Thioune Zielscheibe der Kritik frustrierter Fans. Die krasse Instabilität der Mannschaft und ihrer sportlichen Leistungen setzte sich zum Leidwesen der treuen blau/lila/weißen Fanschar weiter fort. Gab es mal einen berechtigten Hoffnungsschimmer wie dem 2:0 beim Dresdner SC 1 Woche später, so wurde mit dem blamablen 0:2 schon 7 Tage später zu Hause gegen den zuvor 10 mal in Folge geschlagenen und seit 12 Spielen sieglosen Tabellenletzten Fortuna Köln der "Gipfel der Enttäuschungen erklommen". Der Revanche gegen Paderborn für die Auftaktniederlage (2:0/H) folgte "standardgemäß" die Niederlage bei den Bremer Amateuren (0:1). Die erweiterte Herbst- und Winterrunde beendete die Gelsdorf-Truppe mal mit einer "kleinen Serie", denn gegen Münster (2:0/H) und Kiel beim Auswärts-0:0 wurde nicht verloren und auch kein Gegentor geschluckt.

Die Perspektive für die restlichen 13 Spiele der Saison nach der Winterpause war eindeutig: Den Wiederaufstieg konnte man sich bei schon 13 Punkten Rückstand auf Platz 2 wohl "unter Ulk verbuchen lassen", angesichts der zumeist eher launigen Vorstellungen selbst für die größten Optimisten an der "Bremer Brücke" ein Unding. Der Abstand nach unten schien eher wichtig zu sein, denn 7 Punkte auf die Düsseldorfer Fortuna als 15. mit 21 Zählern waren nun auch nicht das Ruhekissen. Trotzdem sollte dem VfL zugetraut werden, die notwendigen 15 Punkte noch zu zeitigen.
Über die Gründe für den eher enttäuschenden Verlauf der 21 "Herbstspiele" ohne ernsthafte Aussichten auf die Rückkehr in die 2. Liga konnte man sich die Köpfe heiß reden und darüber habe ich mich ja schon im Schrieb für das Hinspiel ausgelassen. Die damals geschilderten Probleme jedenfalls ziehen sich bis in die jetzige Zeit wie ein roter Faden durch den Saisonverlauf des VfL. Die Mannschaft ließ weiter jegliche Konstanz vermissen, konnte einmal seine nach wie vor treuen Fans begeistern, wie in den Heimspielen gegen den SC Rot-Weiß Essen beim 2:1 oder den 1. FC Magdeburg beim klaren und verdienten 3:0 wie auch letzte Woche beim 2:0 gegen den KFC Uerdingen 05, oder zumindest ein respektables Spiel abliefern wie beim 0:0 gegen die Braunschweiger Eintracht, im immer wieder reizvollen Niedersachsen-Derby. Auf der Minus-Seite dagegen die teilweise erbärmlichen Auftritte auswärts mit dem 1:4 in Düsseldorf, gegen einen stark umgekrempelten Abstiegskandidaten in Form der Fortuna, als man schon in der 1. Halbzeit mit 0:3 hinten lag.
Der letzte Auswärtssieg gelang dem VfL im November 2001 am 16. Spieltag mit dem 2:0 beim Dresdner SC. Was folgten waren mittlerweile 7 sieglose Spiele in Folge und zuletzt 3 Schlappen in Folge. Das 0:2 beim VfB Lübeck konnte man notfalls noch verkraften, frustrierender dagegen die Pleiten beim SC Verl (1:2) und natürlich die 1:4-Klatsche in Düsseldorf, wonach man den mitgereisten VfL-Fans mit "dicken Hälsen bis an die Nordseeküste" für das Heimspiel gegen Uerdingen reumütig freien Eintritt gewährte. Damit liegt der VfL in der reinen Auswärtstabelle dieser Saison auf einem enttäuschenden 15. Platz und konnte sich nur 2 mal über einen Dreier auf fremdem Geläuf freuen, beim angesprochenen 2:0 in Dresden gegen den DSC, sowie dem 3:1 in Münster am 3. Spieltag. Der CFC konnte wenigstens 4 mal siegen und da Platz 9 belegen, aber auch mit einer klar negativen Bilanz und einer entsprechenden Sieglos-Serie auswärts, kurioserweise liegt unser letzter Auswärtssieg bis November 2001 zurück und wurde ausgerechnet beim VfL gezeitigt. Insgesamt eine mehr als dürftige Bilanz für die beiden Zweitligaabsteiger, aber auch die Stuttgarter Kicker in der Süd-Staffel haben eine grausame Saison (fast) hinter sich.

Die Diskrepanz beim VfL zwischen Heimstärke (5. beste Mannschaft mit 31 Zählern) und Auswärtsschwäche also bemerkenswert, allerdings ist die bisherige Bilanz beim Chemnitzer FC eher mutmachend. 1992/1993 exakt am 2. Spieltag noch unter Hans Meyer sah ich auf der Vortribüne im "Sportforum" bei bestem Sommerwetter einen 2:0-Sieg der Gäste aus Osnabrück. Maßgeblich zeichnete damals ein Portugiese namens Paolo da Palma mit dem Tor zum 0:1 für den Erfolg am Ende verantwortlich. In der Rückrunde boten beide Mannschaften an der Bremer Brücke beim 3:3 dann ein kleines Torfestival und platzierten sich zu dem Zeitpunkt im gesicherten Mittelfeld dieser "Mammut-Liga" bei 24 Vereinen. Während der CFC am Ende der Saison einen ausgezeichneten 7. Platz belegte und fortan weiter zweitklassig spielen durfte, stiegen die Osnabrücker als 20. der Tabelle am Ende in die damalige Amateur Oberliga Niedersachsen ab und somit kreuzten sich die Wege beider Clubs halt erst in der Relegation zur 2. Bundesliga 1999/2000 wieder. Diesmal gab es für den VfL in Chemnitz nichts zu holen und mit dem 0:2 und dem Aus in der 2. Relegation nur 1 Woche später gegen die Offenbacher Kickers, wurde man für ein weiteres Jahr in der Regionalliga festgesetzt. Das nächste Duell in der geilsten Stadt der Welt sah dann den VfL wiederum als strahlenden Sieger beim 2:1, nachdem beim CFC alle Hoffnungsschimmer Richtung Klassenerhalt endgültig dahin schieden. Mit dem 1:1 im Hinspiel steht für den CFC aus den bisherigen 7 Spielen eine Bilanz von 2 Siegen, 2 Remis und 3 Niederlagen zu Buche. Spricht also in der Hinsicht für den VfL.

Dabei waren beim letzten Gastspiel in Chemnitz natürlich Spieler wie Uwe Brunn im Tor (seit fast 11 Jahren beim VfL), Christian Claasen und Daniel Thioune im Angriff oder Wolfgang Schütt im Mittelfeld wie auch der Neuseeländer Joe Enochs. Ansonsten sieht man am Samstag einige neue Spieler in den Reihen des VfL, wo Jürgen Gelsdorf angeblich die Hälfte nach dieser Saison ausmustern will. Es droht also der nächste personelle Schnitt mit der Tendenz zum "Abspecken". Trennen will man sich angeblich u. a. auch von Christian Claasen (32, Sturm), Daniel Thioune (27, Sturm), Krysztof Kowalik (30, Abwehr), Christian Alder (23, Abwehr), Oleg Poutilo (27, Sturm) wie auch Everson (26, Mittelfeld), Michael Petri (26, Sturm) oder dem erfahrenen Abwehrchef Alexander Ukrow (31, Abwehr). Dafür soll verstärkt auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sowie Spielern aus den Amateurmannschaften von Erst- und Zweitligisten gesetzt werden, wie die des 1. FC Köln.

Mit Kowalik, Alder und Poutilo stehen also gleich 3 der Neuzugänge wieder vor dem Absprung bzw. der Ausmusterung. Kein Wunder denn Neueinkauf Kowalik aus Jena kam nur auf 17 Einsätze und konnte sich nicht durchsetzen. Alder mit 26 Einsätzen allerdings überrascht da schon mehr, Oleg Poutilo als Hoffnungsträger aus Düsseldorf zum VfL gekommen, schaffte den Durchbruch zum Stammspieler und Leistungsträger nicht, stand zwar insgesamt nur 3 mal die kompletten 90 min. auf dem Platz und nur 13 mal in der Anfangself bei 2 erzielten Toren. Mit Sidney als weiteren Neuzugang war bzw. ist man wohl ein wenig zufriedener, der Brasilianer konnte sich im Abwehrbereich bei seinen 22 Einsätzen 17 mal für die Stammelf empfehlen. Dennoch auch hier keine großartige Verstärkung. Kemal Halat (30, Abwehr), ebenfalls aus Düsseldorf gekommen, wurde durch Sperren und Verletzungen bislang zurückgeworfen und kam nur zu 17 Spielen, davon aber alle 17 in der Anfangsformation. Der Brasilianer "Everson" verärgerte Gelsdorf bei aller Veranlagung und dem teilweise gezeigten Fähigkeiten durch seine Disziplinlosigkeiten, denn "Everson" kassierte 1 Gelb-Rote und 1 Rote Karte und war deswegen bereits insgesamt 6 Spiele gesperrt, eingedenk der Hinspielbegegnung beim 0:2. Patrick Owomoyela (22, Mittelfeld) kann mit Recht als "guter Griff" gewertet werden, denn der Ex-Lüneburger konnte Gelsdorf 30 mal überzeugen, ihn zu bringen, davon 22 mal in der Anfangsformation, dabei konnte er 1 mal über einen Torerfolg jubeln. Der junge Heiko Petersen (21) im Mittelfeld konnte sich 20 mal empfehlen, steht momentan wohl noch auf den endgültigen Sprung in die Stammelf, 16 mal war er dort bereits vertreten. Als "Mitläufer" mit Tendenz zum "Flop" wurde bislang wie schon erwähnt Oleg Poutilo gewertet. Richtigerweise meinte der "Kicker" zum Test nach der Herbstrunde: "Kein totaler Fehleinkauf, aber auch kein Volltreffer bei den Neuen."

Absoluter Führungsspieler beim VfL, der uns mittlerweile gut bekannte Uwe Brunn (34) im Tor, der schon 1992 beim ersten Aufeinandertreffen beider Vereine das Tor der Osnabrücker hütete und aus meinen Quellen heraus bei allen bisherigen 7 Spielen im Einsatz war und davor bei Borussia Mönchengladbach in der 1. Bundesliga nicht an Uwe Kamps oder Uli Sude vorbeikam. Beim VfL gilt Brunn dagegen seit Jahren auch als jeweils "verlängerter Arm von Trainer und Vereinsführung". Logisch das er zu den "Dauerbrennern" dieser Regionalliga-Saison gehört und alle 31 Punktspiele absolvierte. Ebenso wie Abwehrchef Alexander Ukrow, der seine ersten bemerkenswerten Fußballerjahre beim heutigen Frankfurter (Oder) FC Viktoria 1991 absolvierte und ebenfalls 31 mal zum Einsatz kam, dazu 4 Tore erzielte und durchaus damit torgefährlich wurde. Christian Alder kann auch zum Stammaufgebot gezählt werden (26 Spiele). Neben dem Brasilianer Sidney gelten diese 2 Defensivfachkräfte also zum Kern der VfL-Hintermannschaft, zuzüglich Halat.

Im Mittelfeld ragte bislang der erfahrene Neuseeländer Joseph "Joe" Enochs (31) mit seinen 29 Einsätzen und 2 Toren maßgeblich heraus, der schon in der Relegation 1999 gegen den CFC beide Male am Ball war. Eine der ganz wenigen VfL-Kicker, die eine gewisse Konstanz über die bisherige Saison aufweisen konnte, gerade das stellt ja Gelsdorfs großes Problem dar. Enochs führt mit 13 Gelben Karten und der Gelb-Roten Karte aus dem Spiel in Uerdingen die interne VfL-Sünderkartei an. Ebenso kann Wolfgang Schütte (27) als Leistungsträger und Mitglied des Stammpersonals gezählt werden, denn der Ex-Herzlaker (1998 vom VfL Hasetal gekommen) brachte es bislang auf 29 Einsätze und wurde dabei 24 mal in der Anfangsformation aufgeboten. Einen gute Position konnte sich dazu, wie schon mal erwähnt, Heiko Petersen mit seinen 20 Berufungen schaffen, der wohl auch für die Zukunft des VfL in der Ära "Nach Brunn-Claasen-Ukrow" steht. Ebenso noch jung an Jahren und als gut veranlagt wird Christian Tölking eingeschätzt. Der 21-jährige absolvierte bislang 10 Punktspiele. Im Kader für diese Saison stehen des weiteren mit Christian Schiffbänker (19) und Artur Zimmermann (17) zwei weitere Spieler, mit denen Gelsdorf, sofern man es ihm erlaubt, die Zukunft des VfL gestalten will. Zimmermann kam dabei bereits zu 3 Einsätzen, wenn auch nur jeweils für wenige Minuten. Ferner eine Erwähnung wert dürfte Guido Spork (26) sein, der den VfL nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga schon verlassen hatte bzw. wollte, am Ende aber weiter bei der Stange blieb (19 Einsätze mit 6 Toren).

Der Angriff bildete bislang eher das "Gelsdorfsche Sorgenkind", da Spieler wie Christian Claasen oder Daniel Thioune, aus der unter Gerd-Volker Schock noch 1999 berühmt gewordenen (zumindest in der RL Nord ;)) Dreierspitze Thioune-Janiack-Claasen, nur selten zu ihrer Form fanden. Speziell Thioune sah sich dabei als zwischenzeitliche Kapitän der Mannschaft diversen Anfeindungen der Fans ausgesetzt und beantwortete dies in einem Spiel nach einer Auswechslung mit dem Wegwerfen der Kapitänsbinde und entsprechenden Gesten gegenüber dem Publikum. Thioune wollte den VfL nach dem Abstieg verlassen, konnte aber gehalten werden. Ob man ihm damit einen Gefallen getan hat, bleibt mal dahin gestellt. Er stand bislang in jedem der 31 Spiele auf dem Platz, wurde aber immerhin 17 mal ausgewechselt und kam, zu für ihn eher enttäuschenden, 6 Toren. Er zählt neben Claasen zu den Spielern, die Gelsdorf ausmustern will. Claasen hat selber mit Problemen im Verlauf dieser Saison zu kämpfen, kam zwar zu 28 Einsätzen, davon aber nur noch 18 mal in der Anfangself und nur 3 Tore sind für ihn ebenfalls eher ernüchternd. Michael Petri bei 23 Einsätzen war 2 mal erfolgreich, keine Rolle spielten die weiteren nominellen Angreifer. Damit schossen die Stürmer des VfL bislang lediglich 11 mal ins gegnerische Tor, bei 38 erzielten Treffern insgesamt eine wenig berauschende Quote. Erfolgreichster Torschütze bei den Osnas damit von der Quote her mit "Everson" ein Mittelfeld-Spieler (18 Spiele mit 6 Toren).

Mehr Schatten als Licht also, gemessen an den Zielen und Ansprüchen diese Saison beim VfL. Dementsprechend fielen auch die Reaktionen der Osnabrücker Fans aus, die mit dem absoluten Minusrekord seit vielen Jahren letzten Samstag gegen Uerdingen 05 bei lediglich 3.900 Zuschauern ihren Frust, speziell über die letzten Auswärtsauftritte in Düsseldorf, Lübeck und Verl, zum Ausdruck brachten. Damit zog man den Zuschauerschnitt von 6.485 ein wenig nach unten, trotzdem hat der VfL damit den drittbesten Besuch der Liga Nord und übertrifft den gesamten Schnitt von rund 3.739 um fast 100 %. Angesichts der zuletzt eher dürftigen Gastspiele in der Fremde und der trotz des 2:0 gegen Uerdingen 05 vorherrschenden allgemeinen Unzufriedenheit beim VfL-Anhang, sowie der relativen sportlichen Bedeutungslosigkeit der Partie, dürften sich vielleicht noch rund 100 bis 150 Blau-Lila-Weiße Fanatiker nach Chemnitz an die Gellertstraße verirren, mehr nicht. Beim VfL dürften einige Spieler noch mal die Chance haben, sich für neue Verträge zu empfehlen um dabei zu sein, wenn auch beim VfL quasi eine "neue Ära" beginnt, mit einem vermutlich schmaleren Etat. Den mit 3,5 Millionen EUR von dieser Saison wird man nach eigenen Aussagen schwerlich wieder auf die Beine kommen, zumal noch rund 500.000 EUR an Verbindlichkeiten offen stehen. Somit haben der VfL und der CFC doch wieder was gemeinsam.

Damit möchte ich dieses beschließen, den anwesenden wenigen VfL-Supportern einen netten, aber diesmal punktelosen Nachmittag an der Gellertstraße, und uns ein wenig erbauliche Ablenkung auf dem Rasen von den eigenen finanziellen Problemen.
32. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 04. Mai 2002, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.260
Schiedsrichter: Perschke (Hamm)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC VfL Osnabrück
52,54 % Chancen gegeneinander 47,46 %
5 Tabellenposition 10
49
31
1,58
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
43
31
1,39
15 (48,39 %)
12 (38,71 %)
Siege
Niederlagen
11 (35,48 %)
10 (32,26 %)
47:33
1,52:1,06
Tore
Tore pro Spiel
38:33
1,23:1,06
5:0 gegen SG Wattenscheid 09 (H),
Rot-Weiß Essen (H)
Höchster Sieg 5:1 gegen SC Verl (H)
0:3 gegen SG Wattenscheid 09 (A) Höchste Niederlage 1:4 gegen Fortuna Düsseldorf (A)
seit 2 Spielen nicht verloren Aktuelle Serie 1 Siege,
seit 1 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele72239:9
Heimspiele31023:4
Auswärtsspiele41216:5
Ligaspiele51227:8
Pokal-/Relegationsspiele21012:1

Der Ergebnisrückblick

1992/19932. Bundesliga2. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück0:2 (0:1)
1992/19932. Bundesliga25. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC3:3 (2:1)
1998/1999AufstiegsrelegationHalbfinaleVfL Osnabrück - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1998/1999AufstiegsrelegationFinaleChemnitzer FC - VfL Osnabrück2:0 (0:0)
2000/20012. Bundesliga4. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2000/20012. Bundesliga21. SpieltagChemnitzer FC - VfL Osnabrück1:2 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord15. SpieltagVfL Osnabrück - Chemnitzer FC0:2 (0:0)