Vorbericht

13. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:1
VfR Aalen
VfR Aalen

Nächstes "Erstes Date" mit einem Verein aus dem Schwabenland...

von Timo Görner

...denn den VfR Aalen kennt der himmelblaue Fußballfreund inklusive dem CFC bislang nur aus Fernsehberichten der 3. Liga.

Die letzten Jahre unseres Gegners

Knapp 90 Jahre hat man "auf dem Buckel", gestartet als "Arminia Aalen". Nach organisatorischen Wirren mit der Beteiligung anderer Vereine und begleitet vom 1. Weltkrieg gründete sich 1921 der "Verein für Rasenspiele Aalen". Nach 1945 im Amateurfußball ansässig, pendelte man von 1980 bis 1999 zwischen Oberliga und Verbandsliga. 2000 gelang der Sprung in die damals drittklassige Regionalliga Süd. In den 8 Jahren bis zur nächsten Umstrukturierung des Unterbaus von Liga 2 erwies man sich als beständiges und leistungsstarkes Mitglied dieser Spielklasse. Dafür sprechen Platz 4 in 2007/2008 sowie 3x Rang 6. Mit der besten Platzierung gelang auch der sichere Aufstieg in die Neue 3. Liga. Diese musste man dann postwendend als 19. verlassen, 5 (!) Trainer durften sich im Saisonverlauf versuchen. Bitter, dass man am letzten Spieltag den Klassenerhalt durch eine knappe Heimniederlage gegen Zweitligaaufsteiger Düsseldorf (1:2) verspielte. Ein Remis hätte gereicht. Der Wiederaufstieg war das Ziel. Der wurde auch souverän erreicht, Verfolger Nürnberg II um 11 Punkte distanziert. Erfreulich, dass man dann die Klasse erstmal halten konnte.

Die letzte Saison unseres Gegners

Obwohl nur 2 Zähler mehr als in der Abstiegssaison gezeitigt wurden, blieb man drittklassig. 1 Spieltag vor Finale war der Klassenerhalt perfekt. Kritisch 2 Phasen: der Start in die Saison und Selbiges noch mal zur Frühjahrsrunde. Nach 8 Spieltagen hatte man zum 3. Mal die "Rote Laterne" inne. Erst im 6. Spiel gelang der erste Sieg, dagegen standen 4 Niederlagen. Danach kam der positiven Trend, arbeitete man sich bis Runde 15 schrittweise auf Rang 11. Bis auf das Dresden-Gastspiel (0:1) blieb man ungeschlagen, gewann auswärts in Sandhausen und Wiesbaden (je 3:1). Was sich anschloss, war der Gegentrend. Bedenklich die Tendenz bis zur Winterpause. Die 4 Duelle gingen verloren bei 12 Gegentreffern, die gute Ausgangsposition erstmal verspielt. Tiefpunkt das Erfurt-Heimspiel (0:4). Der VfR wieder im Abstiegskampf angekommen. Aus diesem konnte man sich nicht mehr befreien. Dass es dennoch reichte, lag an den Heimauftritten. 9x trat man auf eigenem Rasen an, verlor lediglich 1x gegen Wehen/Wiesbaden knapp (1:2). Mehr als kompensiert wurde dies durch 4 Siege und 4 Remis. Keine berauschende Bilanz, aber ausreichend. Der spätere Aufsteiger Dresden (1:0) wurde besiegt, gegen Aufsteiger Nr. 2 Rostock (1:1) ebenso gepunktet. Auswärts gelang der wohl entscheidende "Pflichtsieg" bei Schlusslicht Bayern II (1:0). Die Heimbilanz durchschnittlich (11.), zwar wurden nur 4 Partien verloren – auch nur 6 siegreich gestaltet. Kein anderes Team zeitigte mehr Punkteteilungen im eigenen Haus (9). Als Gastgemeinschaft waren nur die Absteiger Ahlen und Bayerns II schlechter, erreichte man 2011 nur 1 Sieg. 40:52 Tore die Bilanz, für Offensive und Defensive "befriedigend". Im DFB-Pokal verkaufte man sich ordentlich, scheiterte in Runde 1 nur knapp an Schalke 04 (1:2). Im Württemberger Landespokal war im Viertelfinale gegen Heidenheim (1:4) Endstation.

Delegierungen für diese Saison

Es gab Bewegung im Aufgebot, das etwas verkleinert wurde. 15 Akteure haben den VfR verlassen, 12 wiederum sind neu gekommen.
In der Abwehr gab es 4 nennenswerte Abgänge. Hier schaffte Dennis Kempe (25/Karlsruhe) den Sprung in Liga 2. Der Türke Aytac Sulu (25/ Genclerbirligi Ankara) diesen in die oberste türkische Liga. Thomas Scheuring (29/Waldhof Mannheim) zog es in die Regionalliga Süd. Tim Bauer (26/Worms) in die gleiche Staffel. Im Mittelfeld verdienen Andreas Schön (22/Werder II) und Ralf Kettemann (25) eine Erwähnung. Letztere wechselte in die Bezirksliga (TSV Ilshofen). Bemerkenswert im Angriff die Personalie Anton Fink (24). 2009 als Topstürmer in Liga 3 mit 21 Toren aus Unterhaching eine Etage höher nach Karlsruhe gegangen, schaffte er dort noch nicht den Durchbruch. Im Februar 2011 die Ausleihe zum VfR. Hier erwies er sich durchaus als Verstärkung mit 6 Toren, wenn auch 3 durch Elfmeter, in 15 Spielen. Es ging erstmal wieder zurück zum KSC.
Bei den Neuen recht Interessantes: Tim Kister (24) kam von Zweitligaaufsteiger Dresden, dort 16x in der Anfangsformation. Benjamin Gorka (27) von Dynamos Relegationsgegner Osnabrück, hatte dort ein schlechteres Jahr. Thorsten Schulz (26) hingegen war in 4 Jahren Unterhaching zuvor weitestgehend Stammspieler. Mit Felix Schmidt (19) berief man einen Abwehrspieler aus der VfR II. Im Mittelfeld sicherte man sich der Dienste von Marco Haller (27), wie Hörnig in Regensburg eine feste Größe. Somit gibt’s ein Wiedersehen. Der Argentinier Leandro (30) folgte Schulz, die weiteren Zugänge in diesem Sektor kommen aus dem eigenen oder fremden Nachwuchs. Kevin Ruiz (19/VfR II), Fabian Weiß (19) wie Schmidt aus der II. des VfR, Jonas Marz (22/Kaiserlautern II) und Mergim Neziri (18/ Freiburg U19) sind "externe Talente". Im Angriff finden sich der Italiener Marco Calamita (28) aus Braunschweig sowie als Ausleihe bis Saisonende Christoph Sauter (20) aus Nürnberg. Er wartet dort auf die Chance für die Bundesliga, kam 2010/2011 nur in der II. zum Einsatz (8 Tore).

Der Trainer

Der Österreicher Ralph Hasenhüttl (44) ist kein Unbekannter. 1998 der Wechsel zum damaligen Zweitligisten 1. FC Köln, beim 3:1 zur Flutlichtpremiere in Chemnitz wurde er nach 81 min. eingewechselt. Bilanz in 2 Jahren "FC": 41 Spiele – 3 Tore. Besser lief es dann in Fürth, wieder für 2 Jahre. 2002 ging es wiederum für 2 Jahre in die Regionalliga Süd, zum FC Bayern München II, wo er 2004 seine Laufbahn als Spieler beendete. Anfang Oktober 2007 übernahm er Unterhaching, führte das Team in die neue 3. Liga. Ende Oktober 2010 die Entlassung, als man in Abstiegsgefahr schwebte. Januar 2011 die Berufung als VfR-Trainer. Der Erfolg war der Klassenerhalt 1 Spiel vor dem Finale.

Die Mannschaft

Nr. 1 im Tor ist Daniel Bernhardt (26), seit mittlerweile 50 Spielen in Folge. Die Abwehr sieht Tim Kister (24), den Deutsch-Brasilianer Jürgen Mössmer (22), Thorsten Schulz (26) als Gerüst. Daneben verdient noch der Deutsch-Italiener Enrico Valentini (22) eine Erwähnung. Im Mittelfeld haben sich bislang Marco Haller (27), den Argentinier Leandro Grech (30), Sascha Traut (26), Andreas Hofmann (25) als die wichtigsten Akteure etablieren können. Dahinter kommt mit Martin Dausch (24) ein Leistungsträger aus dem Vorjahr (9 Tore), der momentan nicht durchgängig gesetzt ist und Kevin Ruiz (20) aus dem eigenen Nachwuchs. Im Angriff verfügt man nur über 3 nominelle Stürmer. Interessant hier Robert Lechleiter (31). Von 2003 bis 2007 in der 2. Bundesliga am Ball (Unterhaching) mit 11 Toren in 89 Begegnungen versuchte er sich 2008/2009 in Rostock. Nach nur knapp 2 Monaten der Wechsel Richtung Aalen. Hier zählt er seit 3 Jahren zum Stammpersonal. Er ist mit 3 Treffern und 2 Vorlagen der momentan erfolgreichste VfR-Akteur. Die Nr. 2 ist der Italiener Marco Calamita (28), allerdings erst 1x erfolgreich. Neuzugang und U19-Nationalspieler Christoph Sauter (20/1) fällt noch bis Mitte Oktober aus, könnte eventuell in Chemnitz zumindest wieder auf der Bank sitzen. Insgesamt umfasst das Aufgebot 25 Spieler inkl. 3 Torhüter. Rund 25 Jahre zählt der Altersschnitt, analog zum CFC.

Die aktuelle Saison bislang

Stimmt die Verantwortlichen durchaus positiv, die Abstiegszone ist mit 7 Punkten Abstand zumindest relativ weit weg. Man präsentiert sich heimstark, dafür auswärts anfällig. Auf eigenem Rasen konnte man sich unbesiegt bewegen und holte 12 von 18 Punkten, kassierte erst 2 Gegentore. Den ersten Sieg erkämpfte man sich an Spieltag 3 in Bielefeld (1:0), der zur Zeit einzige Dreier auf Reisen. In Aalen blieben Erfurt, Wehen/Wiesbaden (jeweils 2:0) und zuletzt Unterhaching (1:0) ohne zählbaren Erfolg. Punkten konnten hingegen die Gemeinschaften aus Darmstadt, Saarbrücken und Heidenheim. Wo es hingegen klemmt, ist die Bilanz als Gastkollektiv. 4 der 6 Begegnungen musste man verloren geben, dazu konnte 4x kein Tor verbucht werden. Ebenso ausbaufähig ist die Offensive, nur 2 Teams haben weniger Tore als Aalen erzielt. Dafür stellt die Defensive zumindest guten Durchschnitt dar. Schwäche der Mannschaft ist eben die Chancenverwertung. So wurden auch 2 Elfmeter vergeben. Kein anderes Team der Liga hat eine schlechtere Quote bei Chancen/Tore. In Regensburg (0:4) kassierte man die bislang höchste Niederlage. Im Landespokal steht man der VfR nach 3 klaren Siegen bei unterklassigen Vereinen bereits im Viertelfinale.

Prognose

Mit den Neuzugängen scheint eine Verbesserung zum Vorjahr möglich. Wie deutlich diese ausfallen wird, hängt von mehr Effektivität im Angriff und mehr Erfolg auf Reisen ab. Zumindest eins von Beiden muss man beheben, klappt nichts von dem droht wieder Abstiegskampf. Im besten Fall sollte ein einstelliger Platz machbar sein. Tipp: Rang 11 bis 15.

Das Umfeld

Der VfR ist nicht vergleichbar mit aktuellen wie "zur Zeit abwesenden" Drittligavereinen "Marke Braunschweig, Dresden, Osnabrück, Offenbach." Rund 4.000 Besucher wurden bislang im Schnitt verzeichnet, etwas weniger als der CFC. Damit liegt man momentan etwas über dem Schnitt in 2010/2011, der sich bei 3.680 bewegte. Für den ganz ordentlichen Zuspruch ist maßgeblich das Heidenheim-Heimspiel mit bemerkenswerten 8.000 Fußballfreunden verantwortlich. Eine "Art Derby" bei einer Entfernung von rund 70 km und übrigens durchaus mit viel Zündstoff wie gründlicher Vorbereitung der Sicherheitsorgane verbunden. Erfurt sorgte hingegen an einem Samstag mit lediglich 2.700 für den bisherigen Minusbesuch, analog zum letzten Heimspiel gegen Unterhaching. Für den Samstag wird die Fahrt mittels Fanbus angeboten. Hauptsponsor des VfR ist ein europaweit agierendes Unternehmen der Energie- und Gebäutechnik, welches seit Beginn der Saison 2011/2012 die Namensrechte für die Arena des Hamburger SV besitzen. Über den Etat des VfR ist nichts "Richtiges" bekannt. Er dürfte aber mindestens auf Augenhöhe mit dem CFC bewegen. Die Ambitionen des VfR sind hoch, bewegen sich Richtung 2. Bundesliga. Somit wurde auch an der Heimstätte kräftig gewerkelt. Anfang 2000 wurde mit dem Umbau des kleinen Fußballstadions begonnen, u. a. 2008 die geforderte Rasenheizung installiert. Derzeit fasst das Stadion 11.183 Besucher, mittelfristig soll auf 15.000 erweitert werden. Seit 2008 firmiert das ehemalige "Städtische Waldstadion Aalen" als "SCHOLZ ARENA", Geldgeber ist hier ein börsennotiertes Unternehmen der Stahl- und Metallrecycling Branche.
13. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 15. Oktober 2011, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.700
Schiedsrichter: Gerach (Landau)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC VfR Aalen
8Tabellenposition12
17
12
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
12
1,3
5 (41,7%)
5 (41,7%)
Siege
Niederlagen
4 (33,3%)
4 (33,3%)
15 : 16
1,3 : 1,3
Tore
Tore pro Spiel
9 : 11
0,8 : 0,9
2:0 gegen Kickers Offenbach (H), SV Werder Bremen II (A)Höchster Sieg2:0 gegen SV Wehen Wiesbaden (H), FC Rot-Weiß Erfurt (H)
0:3 gegen SpVgg Unterhaching (A)Höchste Niederlage0:4 gegen SSV Jahn Regensburg (A)
s-S-s-U-nDie letzten SpieleU-n-U-n-S
2 Spiele in Folge ohne SiegAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0