Kein Deja vu an der Donau
von Pierre Schönfeld
hofft man sich in himmelblauen Kreisen. Bekanntlich war es am 21. April 2012 als beim 0:1 in Regensburg die himmelblauen Aufstiegsträume in der ersten Drittligasaison ihren ultimativen Dämpfer bekamen. Danach trennten sich die Wege beider Vereine für ein Jahr. Der CFC blieb in der dritten Liga, wurde dort letzte Saison Sechster, während die Jahn-Elf nach Siegen in der Relegation gegen Karlsruhe den Aufstieg in die 2. Liga schaffte.
Die erste Ernüchterung für Regensburg erfolgte damals allerdings bereits mit der Bekanntgabe des Wechsels von Erfolgscoach Weinzierl, welcher dem Lockruf von Augsburg folgte und den Verein erfolgreich in der ersten Liga halten sollte. Es übernahm Oscar Corrochano, der aber nach 9 Punkten aus den ersten 12 Spielen schon wieder gehen durfte. Nach einem kurzen Intermezzo von Sportdirektor Franz Gerber als Coach, übernahm der ehemalige polnische Nationalcoach Franciszek Smuda das Team in der Rückrunde. Doch auch ihm gelang die Trendwende nicht - am Ende stieg Regensburg mit gerade mal 19 Punkten als Tabellenletzter sang- und klanglos aus der 2. Liga wieder ab.
Mit dem Abstieg kam der große Umbruch in Regensburg. Sportdirektor Gerber musste ebenso gehen wie Trainer Smuda. Neuer Cheftrainer der Jahn-Elf wurde Thomas Stratos, ein ehemaliger Bundesligaspieler bei Arminia Bielefeld. 12 Spieler verliessen den Verein, darunter auch Topscorer Francky Sembolo, der zum Zweitligisten nach Bielefeld wechselte. Dafür kamen 8 Neue, bis auf Mittelfeldspieler Dimitrios Anastasopolous von AEK Athen, ausschliesslich Spieler aus der Regionalliga oder Oberliga. Unter den Neuen ist auch ein in Chemnitz bekannter Spieler - Romas Dressler kam vom Regionalligisten Wormatia Worms. Dressler hatte in der Saison 2010/11 das himmelblaue Trikot getragen und es damals auf acht Regionalliga-Einsätze (2 Treffer) gebracht. Am Samstag wird Dressler allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzt ausfallen. Wie auch die Himmelblauen sind die Regensburger weiter auf der Suche nach Verstärkungen, so wurden im Testspiel unter der Woche gegen Al Wahda Sports Club (VAE, Endstand 4:0) einige Kandidaten getestet.
Dass Verstärkungen notwendig sind, zeigt der verpatzte Saisonstart der Regensburg. Wie der CFC wartet Jahn Regensburg noch auf den ersten Dreier. Nach Unentschieden gegen Unterhaching (0:0) und in Heidenheim (2:2) wurde am dritten Spieltag trotz 1:0-Führung noch mit 1:2 in Duisburg verloren. Auch im Pokal schieden die Regensburger (1:2 gegen Union) aus.
Sieht die Gegenwart an der Donau nicht allzu rosig aus, so werden dennoch gerade die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt. Wie in Chemnitz sollen auch in Regensburg demnächst die Bagger für ein neues Stadion rollen. Ende Juli wurde das Projekt in Regensburg vorgestellt. Dabei gibt es einige Parallelen zur Fiwi 2.0. Sowohl in Chemnitz als auch in Regensburg sind Stadien mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern geplant, mit dem Bau beauftragt wurde jeweils die BAM Sports GmbH und in beide Städten sollen Stadien mit offenen Ecken bekommen. Im Januar 2014 will man in Regensburg beginnen und zum Start der Saison 2015/16 fertig sein. In Regensburg hat man allerdings im Vergleich zu Chemnitz ein wenig mehr Geld zur Verfügung: 27,5 Mio. Euro darf das neue Jahn-Stadion kosten. Und noch einen Unterschied gibt es, während in Chemnitz eine "Fiwi 2.0" am alten, traditionellen, Standort entsteht, zieht man in Regensburg vor die Tore der Stadt und baut das Stadion an der A3.