Von Frank Neubert & Andreas Schreiter
Der CFC kehrt erfolgreich aus Bayern zurück. Beim Zweitligaabsteiger in Regensburg konnte mit 5:3 gewonnen werden.
Das Spiel lässt sich mit dem Motto "vorne hui und hinten pfui" zusammenfassen. Erfreulicherweise zeigt sich die CFC-Offensive das erste Mal in dieser Saison von ihrer besten Seite. Bereits in der ersten Halbzeit gelangen 4 sehenswerte Tore. Nach einem frühen Rückstand durch Kurz (14.), schüttelten sich die Himmelblauen kurz und schlugen eiskalt zu. Torjäger Fink traf doppelt (25. und 42.) und Neuzugang Kolja Pusch versenkte einen Freistoß direkt (28.). Außerdem hämmerte Ronny Garbuschewski einen Freistoß aus gut 40m in die Maschen. Damit zog man den Gastgebern den Zahn, die bis zum ersten Chemnitzer Treffer alles im Griff hatten.
Der zweite Durchgang begann wie der erste, wieder Schlug der SSV zu. Amachaibou traf in Minute 48 zum 2:4. Danach versuchten die Gastgeber wieder besser ins Spiel zu kommen, jedoch schlug der CFC in Form von Pusch ein weiteres Mal zu 64. und sorgte für die Vorentscheidung. Das 3:5 in der vorletzten Spielminute erneut durch Amachaibou stellte erfreulicherweise nur noch Ergebniskosmetik dar.
Fazit: Der CFC scheint endlich in der neuen Saison angekommen zu sein. Trotz des erneuten, frühen Rückstandes fing sich die Mannschaft und insbesondere die Offensivabteilung ließ ihr Können aufblitzen. Erschreckend ist jedoch immer noch die Anfälligkeit der Abwehr: bei allen drei Gegentoren wurde die Hintermannschaft eiskalt ausgespielt.
Pressestimmen
Kicker-OnlineChemnitzer Standardspezialisten feiern beim SSV[..] Etwas überraschend kam der Gast knapp zehn Minuten später zum Gegenschlag: Garbuschewski brachte einen Freistoß in den Sechzehner in Richtung Fink, der das Leder über den Hinterkopf gleiten ließ und damit unhaltbar ins lange Eck verlängerte - 1:1 (24.)! Doch damit nicht genug: Die Hereinnahme von Pusch machte sich bezahlt, als dieser einen Freistoß aus gut zwanzig Metern über die Mauer hinweg in die Maschen wuchtete (27.). [..] Für den Jahn kam es kurz vor der Pause knüppeldick: Aus einer vermeintlich ungefährlichen Freistoßposition im Mittelfeld nahm sich Garbuschewski ein Herz und hämmerte das Leder Richtung Wiegers, der damit wohl nicht gerechnet hatte, sodass der Ball erneut im Gehäuse des SSV einschlug (41.). Der Torreigen nahm seinen Lauf: Fink erhöhte mit seinem zweiten Treffer gar auf 4:1 (42.). [..]
MDR-OnlineChemnitz torreich und glorreich[..] Das Gegenmittel der Chemnitzer war schnell gefunden: Standards! Erst köpfte Fink einen Garbuschewski-Freistoß ins lange Eck (24.), dann sorgte Pusch mit einem direkt verwandelten Freistoß (28.) dafür, dass sich das Blatt wendete. Garbuschewski lieferte kurz vor Halbzeitpfiff eine Bewerbung für das Tor des Monats ab: Sein Freistoß aus 45 Metern schlug direkt ins rechte Toreck ein (42.). [..] So einfach wollten die Gastgeber Chemnitz aber nicht davonkommen lassen: Frisch aus der Kabine zurück, legte sich vor allem Amachaibou ins Zeug: Er verkürzte zum 2:4 (48.), sein nur wenig später ausgeführter Freistoß blieb aber in der CFC-Mauer hängen (52.). Auch der eingewechselte Schmid verpasste die Chance zu einem weiteren Anschlusstreffer, als er am Elfmeterpunkt in die Luft gehend den Ball knapp verfehlte (63.). Chemnitz nutzte dagegen die Chance zum Kontern. Aus 18 Metern zog Pusch zentral vor dem Tor stehend ab und bescherte seinem Team die erneute Drei-Tore-Führung. [..]
Bild ChemnitzVorne Pusch, hinten Pfusch[..] Vorne mit dem Doppel-Pusch, aber hinten wieder Abwehr-Pfusch. [..] Der CFC jetzt auf Platz 13, sammelte alle vier Punkte auswärts. Glück, dass Chemnitz Sonnabend erneut reisen darf - mit Ausflugs- und Sieg-Ziel Duisburg? [..]
www.mittelbayerische.deJahn: Eine Halbzeit wie in Schockstarre[..] „Unvorstellbar, dass wir nach einer 1:0-Führung so einbrechen“, presste der Angreifer des Regensburger Fußball-Drittligisten hervor. „Wenn drei Tore zuhause nicht reichen, dann haben wir ein großes Problem und sind nach unserem Fehlstart mit zwei Punkten aus vier Spielen jetzt zum Siegen verdammt.“ Die Stimmung beim Jahn war am Samstag im Keller: Es sei ein „Sch...tag“ gewesen, raunzte Abwehrmann Gino Windmüller. „Wir gehen hochverdient in Führung, und die machen dann in der ersten Halbzeit mit vier Schüssen vier Tore.“ Wohlgemerkt: Im Jahn-Stadion gastierte mit den Chemnitzern eine Mannschaft, der in ihren drei Punktspielen zuvor nur ein Punkt und ein einziger Treffer gelungen war. Umso deprimierender war für den Jahn und seinem Anhang das Ergebnis in diesem seltsamen Spiel. [..]
Trainerstimmen
Thomas Stratos (MDR-Online):"Es ist natürlich schwierig, nach so einem Spiel eine Analyse abzugeben. Das Ergebnis ist deutlich, ohne dass es das Spiel widerspiegelt. Wir haben gut begonnen und das 1:0 auch richtig gut herausgespielt. Was dann bis zum 1:4 passierte, ist einfach schwer zu erklären. Drei Tore aus Standards fallen im Moment halt nur gegen uns. Aber ich habe einfach gute Jungs, die nach der Halbzeit nochmal rausgegangen sind und trotzdem alles versucht haben. Wir werden dort weitermachen und hoffentlich demnächst das Glück auch erzwingen."
Gerd Schädlich (MDR-Online)"Natürlich sind wir froh, unseren ersten Dreier eingefahren zu haben. Man hat aber gesehen, dass beide Mannschaften sehr unter Druck standen. Acht Tore, viele Chancen, hohe Fehlerquote auf beiden Seiten waren dafür Ausdruck. Aus dem Nichts fällt dann gegen uns das 0:1, aber mein Team hat darauf reagiert und dann doch etwas glücklich mit 4:1 zur Halbzeit geführt. Dann weiß man ja, wie solche Spiele schnell mal noch laufen können – und wir haben dann ja auch noch den 2:4-Anschlusstreffer kassiert. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch nicht das gemacht, was das Spiel hergegeben hätte. Das heißt für uns, dass wir uns in jedem Falle in der Defensive steigern müssen. Da haben wir einfach zu viel zugelassen und zu viele Fehler gemacht. Ich hoffe, dass das Erfolgserlebnis dazu beiträgt, dass meine Spieler wieder sicherer agieren und das vor allem in der Defensive."
