Vorbericht

7. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:0
SpVgg Unterhaching
SpVgg Unterhaching

Serie gegen Unterhaching erhalten...

von Timo Görner

...denn bislang konnten die Rand-Münchner noch nie in Chemnitz gewinnen. 4 Siege für den CFC und ein Remis in der vergangenen Saison stehen zu Buche.

Die letzte Saison unseres Gegners

Rang 17 bedeutete das schlechteste Abschneiden in Liga 3 nach den Plätzen 4, 11, 15 und 9 davor. So dicht dran am Abstieg war man bislang noch nie. Erreicht wurde der Klassenverbleib durch einen famosen Endspurt mit 3 Siegen in 4 Spielen bis zum letzten Spiel. Vor diesem war man quasi gerettet. Auch diesmal lieferten die Bayern eine gute Herbstrunde, hatte nach 16 Spieltagen sogar Platz 3 inne. Trumpf war die Auswärtsstärke mit der in 8 Spielen lediglich in Dortmund (2:4) verloren wurde. Dagegen standen 4 Siege auf fremdem Platz mit 3 Siegen in Folge von Runde 5 bis 9. In Rostock wurde (traditionell) gewonnen (1:0). Es folgten Erfolge in Münster und bei den Stuttgarter Kickers (je 3:2), und auch in Wiesbaden (2:0) holte man alle Zähler. Nur Heidenheim war hier erfolgreicher. Zu Hause hingegen lief es vergleichsweise weniger gut, dennoch war man auch hier mit 3 Siegen und 2 Niederlagen im positiven Saldo. Das Highlight bildete das 4:0 gegen Stuttgart II, den Tiefpunkt das 1:3 gegen Absteiger Burghausen. In der Folge begann die Talfahrt. Aus den 5 Begegnungen bis zur Winterpause wurde nur noch 1 Punkt gezeitigt, beim CFC. Gegen Heidenheim (0:3) und Regensburg (0:4) setzte es 2 Heimklatschen. Auch in Osnabrück (1:3) und Duisburg (0:3) blieb nichts Zählbares hängen. Aus Platz 3 wurde zur spielfreien Zeit Rang 10. Der Abstand nach unten mit 4 Punkten wurde deutlich geringer.

Mit Claus Schromm ging Teil 2 des Trainer-Duos, er amtierte als Sportdirektor weiter. Es blieb Manuel Baum, aber nur noch bis zum 19.03.2014. Auslöser für die Amtsenthebung war die 0:1-Niederlage im "Abstiegs-Endspiel" beim Tabellenvorletzten Burghausen - die Spvgg rangierte zum zweiten Mal in Folge auf Abstiegsplatz 18. Ernüchternd zeigte sich die Bilanz nach der Winterpause mit nur einem Sieg, gleich zum Auftakt gegen Dortmund II (2:1). Im Anschluss daran folgte eine Negativserie von dann 7 sieglosen Spielen, belastet zudem durch 6 Niederlagen. Burghausen war die dritte In Folge. Ex-Nationalspieler Christian Ziege sollte die Rand-Münchner retten und verbreitete zum Einstand gegen Topfavorit Leipzig im Spiel "Arm gegen Superreich"(1:1) jedenfalls Hoffnung. Trüb dann wieder das folgende Erfurt-Spiel (0:2). Vor allem das Restprogramm mit den Heimspielen gegen Osnabrück und Duisburg und dem Gastspiel in Heidenheim sorgten für Pessimismus. Eben vor den 3 Spielen steckte man immer noch im Abstiegssumpf, aus dem man sich nicht mehr mit eigener Kraft befreien konnte. Es gelang ein "kleines Wunder". Entscheidend zudem Runde 34 mit dem 2:0 gegen Elversberg, den späteren 18. und Absteiger. Osnabrück (3:0) und Duisburg (4:1) wurden im kleinen Sportpark deklassiert, vor dem letzten Spiel war man als 16. mit 3 Punkten und 6 Toren Vorsprung auf die Saarländer quasi gerettet. Das 0:2 in Heidenheim konnte man verschmerzen.

Zu Hause war man am Ende nur knapp über dem "Strich" (17.), knapp auch im positiven Bereich mit 7 zu 6. Mehr als 28 Gegentore im eigenen Stadion kassierte niemand. Auch auf Reisen ließ man nur 3 Teams hinter sich, den letzten Punkt holte man am 14.11.2013 – beim CFC. Die Offensive war mit 50 Toren (7.) recht gut, die Defensive hingegen abstiegsreif (65).

Im Bayern-Pokal scheiterte man bereits im Viertelfinale an Wacker Burghausen (0:1).

Delegierungen für diese Saison bislang

14 Spieler sind neu, 17 hingegen nicht mehr dabei.

Torwart Korbinian Müller (23) zog es zu den Stuttgarter Kickers. In der Abwehr blieb Alexander Hack (20/Mainz 05 II) ebenfalls in der Liga. Maximilian Welzmüller (24/VfR Aalen) schaffte im "Doppelpack" mit Thomas Steinherr (21) den Sprung in Liga 2. Quirin Moll (23) spielt jetzt bei Dynamo Dresden. Im Angriff verpflichtete sich Janik Haberer (20) bei Erstligist Hoffenheim und spülte der Spvgg eine beachtliche Summe von 500.000 EUR Ablöse in die klammen Kassen. Der Rest spielte keine wichtige Rolle.

Neu im Tor ist Stefan Marinovic (22) von Regionalligist TSV 1860 München II. Er ist Neuseeländer mit kroatischem Pass. Dazu kommt Felix Ruml (21) von Wacker Burghausen II. Für die Abwehr holte man Josef Welzmüller (24/SV Heimstetten) ebenfalls aus der Regionalliga Bayern und den Tschechen Jan Koch (19/A-Jugend Greuther Fürth) sowie Thomas Hagn (19) aus der eigenen A-Jugend. Nach Unterhaching zog es für das Mittelfeld den Deutsch-US-Amerikaner Eric Lickert (19/A-Jugend SC Freiburg) und Simon Kranitz (18/A-Jugend VfB Stuttgart). Yannic Thiel (24/Osnabrück) ist ein "Heimkehrer" nach 2 Jahren beim VfL. Alon Abelski (24) spielte zuletzt bei Eintracht Trier. Andreas Markmüller (18) und Timo Wehrle (18) stammen wie Hagn aus dem eigenen Nachwuchs. Vorletzter Neuzugang war Sascha Bigalke (24), beim 1. FC Köln ausgemustert. Ende August 2012 wechselte er für 250.000 EUR zu den Rheinländern, absolvierte dort in der letzten Saison nur noch einen Kurzeinsatz für den FC. Im Angriff versucht Jimmy Marton (18) sein Glück bei den Blau-Roten, zuletzt beim Karlsruher SC in der A-Jugend-Bundesliga am Ball. Erst am Donnerstag wurde dann noch die Rückkher von Markus Schwabl bekannt. Der 24-jährige Abwehrmann war im letzten Sommer zu 1860 gewechselt, aber dort nicht über eine Reservistenrolle (4 Einsätze) hinausgekommen.

Der Trainer

Christian Ziege (42) übernahm die Mannschaft am 20.03.2014 und führte sie doch noch zum Klassenerhalt. Der Ex-Nationalspieler mit 73 Einsätzen in der DFB-Elf begann seine Laufbahn als Trainer 2006 bei der A-Jugend von Borussia Mönchengladbach und wurde später Co-Trainer der Profis bis Mitte Dezember 2008. Nach einem glücklosen, kurzen Engagement bei Zweitligist Arminia Bielefeld von Juli bis November 2010 trainierte er bis zum Wechsel nach Unterhaching die U18 und U19 des DFB. Er wird unterstützt von einem weiteren ehemaligen DFB-Auswahlkicker: Christian Wörns (42) begann am 14.07.2014 als Assistent des Ex-Bayern-Kickers. Er ist bekannt vor allem aus seiner Zeit bei Bayer 04 Leverkusen.

Die Mannschaft

Nr. 1 im Tor ist Michael Zetterer (19). In der Abwehr gelten Benjamin Schwarz (28), Kapitän Mario Erb (24), Thomas Hagn (19) und Josef Welzmüller (24) als feste Größen. Hier gibt es gleich 3 Ausfälle zu beklagen: Jonas Hummels (24) zog sich zum zweiten Mal nach 2011 einen Kreuzbandriss zu, fällt noch bis Jahresende aus. Fabian Götze (24) kann frühestens Ende September 2014 wieder eingreifen (Schlüsselbeinbruch). Gleiches gilt für Maximilian Bauer (19). Das Mittelfeld sieht den Deutsch-Spanier Kenny Prince Redondo (19), Stefan Haas (20), Yannic Thiel (24) und Alon Abelski (25) vorn. Mit Sascha Bigalke kommt jetzt zudem noch eine Alternative hinzu, zumal mit Eric Lickert ein weiterer Akteur längerfristig ausfällt (Sprunggelenk). Um den Sprung in den Stammkader kämpft des Weiteren Lucas Hufnagel (20). Effektiv zeigt sich bislang der Angriff: Pascal Köpke (18) und Andreas Voglsammer (22) erzielten jeweils bereits 3 Treffer. Voglsammer bereitete zudem noch 4 weitere Tore vor, ist damit an 9 der 13 Tore beteiligt und momentan einer der Topstürmer dieser Liga. 28 Spieler umfasst das Aufgebot, es ist der Größte der Liga gemeinsam mit Fortuna Köln. Ganze 21,8 Jahre im Schnitt sind für die Spvgg Unterhaching fast schon normal.

Die aktuelle Saison bislang

Die Spvgg setzt auch diesmal in der Startphase Zeichen und spielt oben mit. Der Start erfolgte in Kiel (0:0) mit einem wichtigen Auswärtspunkt – der erste seit dem 14.11.2013. Gegen Wehen Wiesbaden (3:3) durchlebte man ein Wechselbad der Gefühle: Vom 2:0 zum 2:3 und 3:3 erst 5 Minuten vor dem Ende. Den ersten Sieg konnte man im Bayern-Derby bei Jahn Regensburg (2:0) einfahren, wieder ohne Gegentor auf fremdem Platz - der erste von mittlerweile 3 Siegen in Folge. Neuling Großaspach (3:1) wurde im eigenen Stadion besiegt und letzte Woche der zweite Aufsteiger in Mainz mit einem Schlussspurt zum 4:1 und 5:1 in den letzten 9 Minuten eindrucksvoll (5:1) geschlagen. Gegen Halle setzte es dann aber einen herben Dämpfer - die Partie im heimischen Sportpark ging etwas zu hoch mit 0:4 verloren; bereits zur Halbzeit stand es 0:3. Die 13 geschossenen Tore kann trotzdem aktuell noch kein Verein überbieten.

Nach dem CFC tritt man beim dritten Aufsteiger Fortuna Köln an, empfängt davor Arminia Bielefeld und danach den MSV Duisburg. Analog zum CFC also. Im Bayern-Pokal steht man im Achtelfinale bei Bayernligist 1. FC Sonthofen, einem Fünftligisten. In Runde 1 siegte man beim TSV Kastl (4:0) aus der Bezirksliga und in Runde 2 mit 8:0 bei BCF Wolfratshausen, ebenfalls Bayernliga.

Prognose

Die Rand-Münchner sollten auch in dieser Saison zumindest die Klasse halten, abzuwarten bleibt ob man auch diesmal ab Mitte / Ende der Herbstrunde die Erfolgsspur verlässt. Tipp: Platz 13 bis 15.

Das Umfeld

Mit 800.000 EUR hat man den kleinsten Etat dieser Liga und definiert sich weiter als Verein, der für wenig Geld junge Talente an Bord holt, um diese später zur Finanzierung der 1. Mannschaft entsprechend zu vermarkten – So geschehen in der Vergangenheit mit Bigalke, Niederlechner und diesmal Haberer. Im Schatten des großen FC Bayern und auch noch des TSV 1860 München stehen Sponsoren und Zuschauer eben nicht Schlange.

Vergangene Saison besuchten 2.256 Besucher im Schnitt die Heimspiele der Blau-Roten, gegenüber 2.120 aus der Vorsaison. Das ist Zumindest ein kleiner Anstieg. Den CFC wollten zum Heimauftakt 2013/2014 bei brütender Hitze 1.900 Leute sehen. Das letzte entscheidende Heimspiel gegen Duisburg 3.100. In dieser Spielzeit liegt man hier bei 2.900 im Schnitt. 3.000 im ersten Heimmatch gegen Wehen Wiesbaden waren durchaus ordentlich, Großaspach 2.800 auch noch. Ziel für diese Saison ist neben dem Klassenerhalt auch der DFB-Pokal, der die Finanzen entsprechend aufmöbeln würde. Zumindest konnte man bereits in der vergangenen Saison einen Brustsponsor und Namensgeber für den Sportpark finden, zwar auf eher niedrigerem Niveau, aber es hat sich hier was getan. So oder so bleibt die 3. Liga für die Spvgg Unterhaching ein Überlebenskampf, der aber durchaus Hoffnung verspricht. Dafür steht mit Manfred Schwabl nach wie vor der engagierte Ex-Bayern-Star als Chef der Südbayern.
7. Spieltag - 3. Liga - Saison 2014/2015
Samstag, 30. August 2014, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.137
Schiedsrichter: Storks (Velden)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SpVgg Unterhaching
4Tabellenposition3
11
6
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
11
6
1,8
3 (50,0%)
1 (16,7%)
Siege
Niederlagen
3 (50,0%)
1 (16,7%)
7 : 3
1,2 : 0,5
Tore
Tore pro Spiel
13 : 9
2,2 : 1,5
3:0 gegen Hallescher FC (A)Höchster Sieg5:1 gegen FSV Mainz 05 II (A)
0:2 gegen Stuttgarter Kickers (A)Höchste Niederlage0:4 gegen Hallescher FC (H)
S-U-s-U-nDie letzten SpieleU-s-S-s-N
2 Spiele in Folge ohne Sieg
2 Spiele in Folge ohne eigenen Treffer
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1062223:11
Heimspiele541016:3
Auswärtsspiele52127:8
Ligaspiele1062223:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1992/19932. Bundesliga22. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC0:2 (0:0)
1992/19932. Bundesliga45. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching4:2 (2:0)
1995/19962. Bundesliga9. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching2:0 (0:0)
1995/19962. Bundesliga26. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC0:1 (0:0)
2011/20123. Liga5. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC3:0 (1:0)
2011/20123. Liga24. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching5:1 (2:0)
2012/20133. Liga19. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC4:3 (3:1)
2012/20133. Liga38. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching5:0 (2:0)
2013/20143. Liga2. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2013/20143. Liga20. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching0:0 (0:0)