Vorbericht

12. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
KFC Uerdingen
KFC Uerdingen
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Die graue Maus aus der Grothenburg mit dem Rücken zur Wand...

von Timo Görner (Vorschau) & Erik Büttner (Reisetipps)

...und das gleich zweifach, sportlich und auch wirtschaftlich in den letzten Tagen und noch wenige Stunden vor der endgültigen Erteilung der Spielgenehmigung für diese Saison durch die Zuteilung der begehrten Lizenz. Diese bekam man erst nach einem schwierigen Kampf um eine Bürgschaft in Höhe von 237.000 € der Stadt in einer "Gemeinschaftsproduktion" mit der örtlichen Sparkasse, welche man am 05.06. quasi "fast in letzter Sekunde" erhielt. Zuvor wurde eine Kooperation mit dem österreichischen MAGNA-Konzern als im Wesentlichen "für gescheitert" erklärt und der KFC-Präsident Hermann Tecklenburg als langjähriger großzügiger Fan und Mäzen hatte seinen für den Verein schwerwiegenden Rücktritt erklärt, nachdem er eine "Patronatserklärung" abgegeben hatte, in dem er sich verpflichtet den Spielbetrieb beim KFC erstmal für die Saison 2001/2002 zu sichern. Nach dessen Abgang stand der Club angesichts des Desinteresses von regionalen kleinen und vor allem größeren Sponsoren sowie der Gleichgültigkeit der Krefelder Bevölkerung (schon seit Jahren) vor einem wirtschaftlichen und damit sportlichen Desaster, verbunden mit dem Zwangsabstieg in die Oberliga Nordrhein oder tiefer, auch das Aus des Vereins war durchaus denkbar. Am 14.06.2002 trat dann der komplette Vorstand zurück, trotz der erhaltenen Lizenz, Parallelen zu einem anderen Regionalligisten sind hier durchaus ersichtlich - siehe die Geschichten bei uns nach der Lizenz.

Dennoch konnte die Mannschaft vom Niederrhein schon in der vergangenen Saison trotz eher widriger Umstände wie auch der geringen Begeisterung im Umfeld bei den Zuschauern (im Schnitt nur knapp 2.100 Zuschauer pro Heimspiel bei meistens nur etwas mehr als 1.000 Fans zu den "normalen Spielen" in der 36.000-Mann-Arena) durchaus überzeugen und konnte theoretisch nach dem 30. Spieltag immer noch aufsteigen bei 8 Zählern Rückstand auf den damaligen Zweiten aus Essen) und belegte insgesamt 7 mal Aufstiegsplatz 2. Nach dem letzten Spieltag vor der Winterpause platzierte sich die Truppe von Coach Jos Luhukay sogar punkt -und torgleich gleich mit dem SC Rot-Weiß Essen auf Rang 2 mit jeweils 41 Zählern und einer Tordifferenz von +16. Damit war die Rückkehr in die 2. Bundesliga durchaus im Bereich des Realistischen, aus der man in der Saison 1998/1999 als 16. gemeinsam mit den anderen westdeutschen Vereinen aus Wattenscheid, Düsseldorf und Gütersloh abgestiegen war bei nur 31 erreichten Punkten und 9 Zählern Abstand auf Platz 14. Ein trauriger Abschied der Blau-Roten aus dem "offiziell bezahlten Fußball" nach den "fetten Jahren" mit dem DFB-Pokalsieg 1985 (2:1 n. V. gegen den FC Bayern, damals eine Sensation) und zwei Teilnahmen im EC wie 1985/1986 bis ins Halbfinale des EC der Pokalsieger gegen Atletico Madrid mit 0:1, 2:3 - zuvor ja dieses legendäre Spiel gegen Dynamo Dresden mit 7:3 zu Hause sowie im UEFA-CUP in der folgenden Saison, wo man im Achtelfinale am FC Barcelona mit zweimal 0:2 scheiterte. In der 1. Runde wurde man damals übrigens erneut für einen DDR-Verein zum "fußballerischen Sensenmann", als man in Jena beim FC Carl Zeiss mit 4:0 siegte und im Endergebnis mit 7:0. Dabei damals übrigens noch Oliver Bierhoff im Angriff und Karl-Heinz Feldkamp als Erfolgstrainer. Lang ist´s her, man kommt beim KFC einfach nicht umhin, auf diese glorreichen Zeiten zu verweisen, denn nicht nur im Osten gibt´s solche "traurigen Karrieren".

Von solchen Vereinen wie dem FC Barcelona oder dem FC Bayern München ist man in diesen Tagen beim ehemaligen "FC Bayer 05" meilenweit entfernt, die Realität heißt SC Verl oder wie am Wochenende Chemnitzer FC. Vor dieser Saison gab es mit dem Wechsel von Jos Luhukay als Trainer den wohl bedauerlichsten Weggang im Personal der Westdeutschen. Der im Umfeld des KFC insbesondere bei den Fans geschätzte und geachtete Fachmann verließ den Verein damit nach 2 Jahren. mehr oder weniger erfolgreichen Wirkens, denn das man in der vergangenen Saison bis in die Endphase durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg hegen konnte, sehen viele als das Hauptverdienst des Holländers an. Er fungiert mittlerweile dort, wo er hin wollte, in der 2. Bundesliga. Wenn auch "nur" als Co-Trainer von Friedhelm Funkel beim ambitionierten 1. FC Köln. Mit ihm verließen insgesamt 9 Spieler aus dem RL-Kader der Saison 2001/2002 den KFC. Bemerkenswert dabei sicherlich der Abgang des erfahrenen Abwehrchefs Anton Vriesde (in wenigen Tagen 34) um Erstligaaufsteiger VfL Bochum, wobei wohl gerade dieser Wochen vor Ende der Saison perfekte Wechsel Luhukay zum Verlassen des finanziell und damit sportlich beschränkten Clubs animierte oder zumindest den letzten Anstoß gab. Mit Erwin Bradasch (21) ging ein Hoffnungsträger in die RL Süd zum FC Augsburg mit vermeintlich besseren sportlichen und wohl auch finanziellen Perspektiven, schaut man sich mal die dortigen Neuzugänge bei Spielern (Hofschneider, Bode, Kovacec, Coulibaly u. a.) sowie beim Trainer (Middendorp) an. Christoph Jacob (24) im Tor nahm den Kampf um einen Stammplatz in diesem in dieser Saison beim MSV Duisburg in der 2. Liga auf, hat dort aber nicht mal mehr einen Vertrag, da dieser im "Einvernehmen" mit dem Verein per 31.08.2002 gelöst wurde, dieser wäre noch bis 2004 gelaufen. Der Ex-Uerdinger hatte sportlich von vornherein gegen die erfahrenen Tomasz Bobel (70 Zweitligaspiele) und Dirk Langerbein (Neuzugang vom LR Ahlen bei 76 Zweitligaeinsätzen) keine echte Chance. Thorsten Schmugge (30) als einer der Leistungsträger der abgelaufenen Saison mit 30 Spielen und 5 Toren und erstligaerfahrener Akteur ging in die Oberliga Niedersachsen/Bremen zum SV Wilhelmshaven. Drei Abgänge in vorerst "unbekannte Richtung" gab es bei Enrico Kowski (26, Abwehr), Giancarlo Fiore (22, Angriff) und dem Chilenen Sebastian Rodriguez (26, Angriff). Mit Marcel Domogalla (21) verließ ein Abwehrtalent und Eigengewächs des KFC den Club in Richtung Hülser SV in die Landesliga Niederrhein. Der französische Ersatzkeeper Romuald Peiser (23) ging nach Liechtenstein zum Hauptstadt-Verein FC Vaduz. Diesen 9 Abgängen stehen 4 offizielle Neuzugänge gegenüber, von denen sicherlich das "ewige Talent" Jörg Scherbe (25) in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld der Bekannteste sein dürfte, dieser kam vom FC Energie Cottbus, wo er in der vergangenen Saison (13 Einsätze) und in der Saison davor (18 Spiele) den erhofften Durchbruch nicht schaffen konnte. Scherbe spielte vor seiner Cottbuser Zeit übrigens schon mal beim KFC Uerdingen 05 und verließ den Verein nach dem Zweitligaabstieg 1998/1999 (ging dann zum TSV 1860 München vor seinem Wechsel nach Cottbus). Also quasi ein "verlorener Sohn". Ebenfalls ein "verlorener Sohn" ist Sebastian Selke (28) im Tor, denn der vom VfL Bochum (Amateure) gekommene Selke spielte bereits 2000/2001 für den KFC, zuvor u. a. beim 1. FC Köln. Ebenfalls aus Bochum stieß Sebastian Kroth (20) für den Defensivsektor zum blau-roten Club. Letzter Neuzugang für diese Saison ist Markus Wersching (20) im Angriff, der von den Amateuren der Dortmunder Borussia kam und damit nach Sauerland, Eraslan, Abdulai bereits der 4. Ex-Borusse im Kader ist.

Auf der Trainerposition hat sich zwangsläufig nach dem Weggang von Luhukay eine Änderung ergeben und so wird die Mannschaft seit dem 01.07.2002 von Claus-Dieter "Pele" Wollitz (37) trainiert, der seine aktive Laufbahn nach der Saison 2000/2001 beim 1. FC Köln beendete, nachdem er in Liga 1 mit mehr oder weniger Erfolg beim FC Schalke 04 (1987/1988), Bayer 04 Leverkusen (1988/1989) sowie 1. FC Kaiserslautern (1995/1996) gespielt hatte. Bemerkenswert auch seine Zeit in der 2. Bundesliga mit diversen Stationen wie Hertha BSC, VfL Osnabrück (1989-1993), KFC Uerdingen 05, VfL Wolfsburg. Näheres dazu noch hier. Also auch hier eine Rückkehr eines ehemaligen Uerdinger Spielers in die "Grothenburg-Kampfbahn", diesmal als Coach. Mit Wollitz als neuen Übungsleiter traute man sich eine ähnliche Rolle wie im vergangenen Jahr zu, auch wissend das ein Aufstieg in Liga 2 angesichts der nach wie vor prekären wirtschaftlichen Lage des Vereins ein "Befreiungsschlag" wäre und der KFC auch diese Saison finanziell ums Überleben kämpfen muss, so fand man erst vor wenigen Tagen einen "Brustsponsor" für diese Saison, es sprang (mal wieder) mit Bauunternehmer und Ex-Vereinschef Hermann Tecklenburg einer der wohl widersprüchlichsten Funktionäre im deutschen Vereinsfußball ein, für 200.000 € ziert vorerst bis Saisonende das Logo seines Unternehmens die Trikots der Uerdinger. Ende September tauchten zum ersten Mal fundierte Nachrichten über eine drohende Insolvenz des Vereins auf, über die Hintergründe kann sich hier informiert werden. Der Etat für diese Saison wurde auf 1,3 Millionen € deutlich unter dem des Vorjahres (2,1) angesetzt. Als Ziel war es, ähnlich wie in der vergangenen Saison im oberen Drittel mitzuspielen, trotz der Abgänge, des von 26 auf 21 Spieler (inkl. 2 Torhüter) verkleinerten Kaders und nicht zuletzt der finanziellen Schwierigkeiten auch verursacht durch den bescheidenen Zuschauerzuspruch in der "Grothenburg-Kampfbahn" mit einer durchschnittlichen Auslastung vergangene Saison von mickrigen 5,8 %. Meine Prognose lag aus meiner subjektiven Einschätzung eher in den Plätzen 10-14, ein einstelliger Tabellenplatz und eine Wiederholung von Rang 5 wie in der Vorsaison wäre für mich eine kleine Sensation. Irgendwie wurde ich wohl auch bestätigt, der CFC gastiert am Samstag beim aktuellen 14. der Staffel, der momentan noch weniger Luft nach unten hat als die himmelblauen Kicker. Dabei begann die Saison für die Wollitz-Truppe recht gut, Holstein Kiel als einer der vermeintlichen Geheimtipps dieser Saison wurde zum Auftakt zu Hause insgesamt verdient mit 2:0 besiegt , dies mit einer Steigerung in der 2. Halbzeit, begutachtet von 2.114 zahlenden Fans. Dabei schafften mit Selke im Tor und Scherbe in der Abwehr 2 der Neuzugänge den Sprung in die Stammelf, Kroth durfte in den Schlussminuten noch mal eingreifen. Der Optimismus der Verantwortlichen war wohl begründet und stützte sich vor allem auf einen 4:3-Sieg im letzten offiziellen Test am 21.07. gegen den polnischen UEFA-CUP-Starter Lech Poznan sowie ein ebenfalls recht bemerkenswertes 3:1 nur 8 Tage davor gegen Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen. Wie ernst man solche Ergebnisse allerdings zuweilen nehmen sollte, ist dem CFC-Fan wohl noch aus dem Sommer 1996 bekannt (2:1 gegen Lazio Rom, Tage später 0:1 in Aue ;)). Was sich nämlich dem Sieg gegen das spätere Schlusslicht aus Kiel anschloss war eine "schwarze Serie" von 5 sieglosen Spielen in Folge (inkl. des Nachholspiels in Aue), welche mit einem recht überraschendem 1:2 beim Top-Abstiegskandidaten Dresdner SC (damals noch in Dresden vor etwas mehr als 1.000 Zuschauern beim "Treffen der Publikumsmagneten") begann, wo man sich nach 45 min. durch einen wenn auch umstrittenen Platzverweis (Tätlichkeit) für Abwehrspieler Evers beim Stand von 1:1 selber schwächte. Das anschließende 2:2 zu Hause gegen die Borussia-Amateure war ebenfalls zum damaligen Zeitpunkt nicht unbedingt "der Bringer" für die KFC-Verantwortlichen. Vor allem weil man und hier stellen sich geradezu beängstigende Parallelen zum Club auf" ein 2:0 nach 55 min. innerhalb von 180 Sekunden in der Schlussphase verspielt wurde (Minute 82 und 84, ja woher kennt man das). So blieb am Ende nur ein 2:2 vor entsetzten 1.638 Besuchern, sofern sie nicht "schwarz-gelb dachten". Das folgende Spiel in Aue fiel ja dann buchstäblich ins (Hoch)Wasser und so blieb es der U-21 von Bayer Leverkusen vorbehalten, den vorläufigen Tiefpunkt der Saison für den KFC mit einer 0:4-Klatsche zu setzen, wobei die blau-roten schon zur Halbzeit klassisch "ausgeknockt wurden" und hoffnungslos nach nicht mal 30 min. mit 0:3 hinten lagen, wiederum blankes Entsetzen unter den nur noch 1.461 Fußballfreunden. Dabei war der KFC "noch gut bedient mit dem 0:4" und hatte "sich mit der Wahl der Stollen auf dem tiefen Rasen vertan" - welch Huldigung an den verantwortlichen Trainer - lt. "Kicker" damals und Leverkusens Coach Thomas Hörster übte allen Ernstes Kritik an seinen Stürmern. Der KFC bei nur 4 Zählern aus 4 Spielen zum ersten Mal seit dem 29.07.2000 auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga Nord. Das anschließende eher weniger überraschende knappe 0:1 beim Staffel-Favoriten in Osnabrück war dennoch verdient, maximal ein 0:0 hätte der KFC dort wohl erreichen können. 1 Woche später konnte dann "Pele" Wollitz aufatmen, mit dem 2:0 bei den Amateuren des 1. FC Köln sollte die Trendwende eingeleitet werden, zumal eine spielerische Steigerung zu verzeichnen war. Das 0:2 in Aue musste dann wieder als Rückschlag verbucht werden, man konnte mithalten und den Gastgeber in Bedrängnis bringen, scheiterte aber im Endeffekt an seiner schlechten Chancenverwertung. Die folgenden Spiele zu Hause gegen Paderborn beim 1:1 und in Bremen bei den "Werder-Bubis" beim 1:2 ließen die Truppe weiter im Tabellenkeller schmoren und so wurde das "Keller-Duell" zu Hause gegen den SV Babelsberg 03 vor 1.350 Zuschauern inkl. 7 Fans aus Babelsberg zu einer Nervenschlacht, welche Mario Krohm erst nach 90 min. mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg beendete und damit gleichzeitig den Coach der Gäste mit Nead Salov endgültig abschoss und dafür sorgte, dass die Krefelder die "Oberliga-Plätze" wieder verlassen konnten, welchen sie seit 5 Spielen inne hatten. Mit dem 1:1 bei Dynamo Dresden konnte man ebenfalls zufrieden sein, dennoch eine bislang wenig zufrieden stellende und anheimelnde Saison für den Verein mit "dem Rücken zur Wand". In Dresden trat man übrigens wieder "mit stolzgeschwellter Sponsorenbrust auf", siehe oben die Sache mit Tecklenburg.

Die Tendenz im Kader und bei den Neuzugängen gestaltet sich bislang wie folgt: Jörg Scherbe = sehr guter Griff, bestritt bislang 10 Saisonspiele jeweils in der Anfangsformation, fehlte lediglich beim Spiel in Köln verletzungsbedingt, Sebastian Selke = gute Ergänzung, Sebastian Kroth = derzeit Mitläufer, Markus Wersching = guter Griff Richtung Zukunft, derzeit noch kein Stammspieler. Im Tor steht seit dem 4. Spieltag als erklärte Nr. 1 wieder Peter Martin (33). Jörg Scherbe (25), der Holländer Maurice Koenen (28), Jörg Sauerland (26) können im direkten Defensivsektor als maßgebliche Kräfte angesehen werden, speziell Scherbe. Im Mittelfeld machte bislang vor allem der 2000 vom SC Paderborn gekommene Stephan Maß (26) auf sich aufmerksam, der alle 11 Spiele zum Einsatz kam und 3 wichtige Treffer erzielte wie auch der 23-jährige Alexander Nouri, den man vor 1 Jahr von den Amateuren des SV Werder verpflichtete und in 11 Spielen auch schon 2 mal abfeiern durfte. Der Türke Erdal Eraslan (25) wurde ebenfalls jedes Mal in der Anfangsformation von Wollitz berücksichtigt und konnte 2-mal treffen. Mit dem Brasilianer Jose Ze Luis (26), der auch jedes Mal zum Einsatz kam und dem zweiten Holländer im Kader mit Benny Evers (23, 10 Spiele) kann der Coach der Krefelder auf ein recht eingespieltes Mittelfeld zurückgreifen.

Im Angriff ist "die Diva" Mario Krohm (35) nach wie vor wohl die bekannteste Größe mit seiner Erfahrung von 20 Bundesligaspielen mit 1 Tor und unzähligen höherklassigen Stationen auch im Ausland (RSC Anderlecht, FC Antwerpen, RC Mechelen, Eendracht Aalst) und Inland (LR Ahlen, Alemannia Aachen, MSV Duisburg, Bonner SC, fast auch mal 1. FC Union Berlin). Der Torjäger traf bei seiner vermutlichen letzten Station 2-mal ins Tor bei 10 Spielen, davon wurde er 7-mal für die Anfangself berücksichtigt. Der Brasilianer Luiz Firmino Emerson (29) hat ein paar weniger Stationen als Krohm bislang durchlaufen, allerdings auch nicht weniger bekannte wie FC St. Pauli, Hamburger SV oder in der Ukraine Dnjepr Dnjepropetrowsk. Er kam damals vom FC Sao Paolo nach Europa. In 10 Spielen konnte er 1 mal treffen, ebenso wie Markus Wersching (20). Damit haben die nominellen Stürmer des KFC erst 4-mal ins Schwarze getroffen, das Mittelfeld dagegen bereits 7-mal und damit wird klar, wo der Schuh beim KFC drückt, die durchaus vorhandenen Chancen werden "da vorne meistens verdaddelt". Es fehlt der Vollstrecker wie einstmals der Goalgetter Daniel Texeira (31), mittlerweile gelandet bei Eintracht Braunschweig. Spielerisch ist der KFC nach Meinung vieler Experten besser als sein Tabellenstand.
Der Zuschauer-Schnitt diese Saison ist bislang mit 1.567 relativ stark rückläufig und klar unter der 2.000-Grenze, diesen Besuch erhoffte man sich diesmal in der Führungsetage der Uerdinger. Die 2.091 Fans zum Auftakt gegen Holstein Kiel stellen den Zuschauerrekord bislang dar, gegen den SC Paderborn 07 gab es mit 1.300 Fans den Tiefpunkt des Interesses. Vergangene Saison verfolgten das letzte Spiel der offiziellen Hinrunde gegen den CFC 1.760 Zuschauer, ob es diesmal soviel werden bleibt abzuwarten, da diesmal nicht der 5. gegen den 2. antritt sondern der 14. gegen den 10.

Wer sich von der himmelblauen "erfolgsverwöhnten" Fan-Fraktion auf den Weg macht, dem sei ein nettes Spiel mit einer "Trendwende" gewünscht, wie uns allen nach den frustrierenden Wochen zuletzt. Die Hoffnung soll man ja nie aufgeben, in diesem Sinne...

Das Stadion

Das Grotenburgstadion Das Grotenburg-Stadion hat schon wesentlich bessere Tag erlebt. Gern erinnert es sich an die Europapokalauftritte, die in einem 7:3 Heimerfolg der Uerdinger über Dynamo Dresden ihren Höhepunkt hatten. Doch mittlerweile siecht die heimische KFC-Elf in der Regionalliga rum und die einst begeisterten Fans finden nur noch sporadisch den Weg an die Berliner Straße. Im letzten Jahr waren es gerade einmal 2.400 im Schnitt und in der laufenden Saison liegt man mit 1.800 auch nicht gerade an der Spitze der Zuschauertabelle. Kein Wunder, dass das ehrwürdige Grotenburg-Stadion den gar nicht ehrwürdigen Beinamen "Grotenburg-Friehof" bekam.
Aber erst mal zurück zu den Wurzeln: Fußball spielt man an diesem Ort in unmittelbarer Nähe zum Krefelder Zoo schon seit 1927. In den Fokus der Öffentlichkeit rutschte die Arena allerdings erst 1971, als sich die Bayer-Werkself mehr oder weniger glücklich für die Regionalliga qualifizierte. Das erste Spiel gegen Wuppertal wollten dann auch schon immerhin 15.000 Leute sehen, und das in einer Stadt, der Bevölkerung eigentlich dem Krefelder Eishockeyverein zujubelt(e).
Mit dem Sprung in die Bundesliga 1975 begann ein viele Jahre dauernder Umbau der einstigen Grotenburg-Kampfbahn, einem Mehrzweckstadion mit Laufbahn. Zu nächst wurde 1976 eine Flutlichtanlage installiert. Es folgte vier Jahre später der Neubau der Osttribüne, die nun direkt am Spielfeld stand. 1986 wurde die Nordtribüne (Gegengerade) in eine reine Sitzplatztribüne umgewandelt. Den Abschluss bildete die Montage einer 3-farbigen(?!) Anzeigetafel 1990.
Das Stadion hatte sich also in rund 15 Jahren von einem schnöden Leichtathletikstadion zu einer (fast) reinen Fußballarena gewandelt. Insgesamt fanden nun 34.500 Platz im Stadion. 10.000 von ihnen durften im Regenfall trocken sitzen, 4.500 Weitere trocken stehen.
Leidliches Thema war aber die Westseite des Stadion. Diese ist immer noch ein verbliebener Rest der einstigen Kampfbahn mir Laufbahn. Ausbaupläne gab es genügen nur das nötige Geld halt nicht. Mit dem Abstieg, erst in die Zweit, später gar in die Dritte Liga, waren dann natürlich auch die Notwendigkeitsargumente passé und so wird die Grotenburg noch eine ganze Weile mit diesem kleinen Makel leben müssen.

Die Westkurve war und ist der Platz für die Gäste. Diese erreicht man in dem man sich immer schön links von der Haupttribüne hält. Die Versorgung mit fester und flüssiger Nahrung ist geradezu vorbildlich: Um das Stadion gibt es rund 30 Nahrungsverteiler, die teils in herrlichem Blau-Rot gehalten sind. An ihnen bekommt man ein reichhaltiges und wohlschmeckendes Angebot an Würstchen, Frikadellen, Pommes, Schnitzeln u.s.w.. Den Alkoholhaushalt kann man wahlweise mit Rhenania Alt oder mit Krefelder Pils regulieren. Der Fahrer bekommt dies Getränke auch ohne Promille und kann zudem auf das übliche Sortiment an Softdrinks und Wasser zurückgreifen. Ebenso dürfte zu dieser Jahreszeit ein gut geglühter Wein erhältlich sein. Um das Ganze wieder loszuwerden gibt es hinter bzw. unter den Tribünen passable sanitäre Einrichtungen. Und wen es ganz arg erwischt hat, der findet Hilfe an der Sani-Station hinter der Westtribüne.

Die Route

Ja, es geht wieder einmal in den äußersten Westen Deutschlands. Der Weg ist fast allen bekannt, trotzdem noch mal die Kurzfassung:
Auf der A4 Richtung Erfurt/Frankfurt bis zum Kirchheimer Dreieck (31/86). Kurz auf der A7 Richtung Fulda und am Hattenbacher Dreieck (88/1) gleich wieder Richtung Gießen auf die A5 abbiegen. Ab dem Reißkirchener Dreieck (8) über die A480, die B 428 und der B 49 Gießen nördlich umfahren und an der Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) auf die A45 Richtung Siegen. Am Kreuz Olpe-Süd (19/28) auf die A4 Richtung Köln wechseln. Das Kreuz Köln-Ost nutzt man zum Abbiegen auf die A3 Richtung Leverkusen. In Leverkusen am gleichnamigen Kreuz (23/98) auf die A1 Richtung Köln/Neuss fahren. Nach wenigen Kilometer dann schließlich auf die A57 Richtung Neuss/Düsseldorf wechseln. Diese bringt den geneigten Auswärtsfahrer direkt nach Krefeld.
An der Anschlussstelle Krefeld(-Zentrum) (13) verlässt man die Autobahn und fährt nun weiter auf der Berliner Straße (B 288) stadteinwärts. Nach rund 1,5 km taucht rechts das Stadion und links eine große Tankstelle auf. Direkt vor dem Stadion gibt es rund 2000 kostenlose Parkplätze. Die dürften eigentlich reichen, wenn nicht: Einfach die nächste Straße rechts fahren, dort gibt es dann links auch noch einen Parkplatz oder dann bis zum Zoo steuern und dessen Parkflächen nutzen.

Am Hauptbahnhof Krefeld steigt man in die Straßenbahnlinie 042 (Richtung Elfrath) oder in die 043 (Richtung Uerdingen). Beide machen halt an der Station "Grotenburg/Zoo" und dort steigt man dann auch aus. Von dort sind es nur noch wenige Meter bis in den Gästeblock.
12. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
Samstag, 12. Oktober 2002, 14:00 Uhr
Grotenburgstadion, Krefeld
Zuschauer: 1.614
Schiedsrichter: Weber (Essen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


KFC Uerdingen Chemnitzer FC
46,08 % Chancen gegeneinander 53,92 %
14 Tabellenposition 10
12
11
1,09
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
15
11
1,36
3 (27,27 %)
5 (45,45 %)
Siege
Niederlagen
4 (36,36 %)
4 (36,36 %)
11:15
1,00:1,36
Tore
Tore pro Spiel
17:19
1,55:1,73
2:0 gegen KSV Holstein Kiel 1900 (H), 1. FC Köln Am. (N) (A) Höchster Sieg 3:1 gegen SG Wattenscheid 09 (A)
0:4 gegen Bayer 04 Leverkusen Am. (H) Höchste Niederlage 1:4 gegen Hamburger SV Am. (N) (H)
seit 2 Spielen nicht verloren Aktuelle Serie 2 Niederlagen,
seit 4 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele40135:11
Heimspiele20115:8
Auswärtsspiele20020:3
Ligaspiele40135:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1993/19942. Bundesliga3. SpieltagChemnitzer FC - Bayer Uerdingen1:4 (0:3)
1993/19942. Bundesliga22. SpieltagBayer Uerdingen - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord17. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord34. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen4:4 (1:3)