Vorbericht

6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
SpVgg Unterhaching
SpVgg Unterhaching
4:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Zurück in die Erfolgsspur …

von Timo Görner

… nach zuletzt 5 sieglosen Pflichtspielen in Folge. Schwierig bei einem ordentlich gestarteten Aufsteiger. Die Bilanz im "Sportpark" an der A8 am Rande Münchens ist nach guten ersten 2 Spielen durchwachsen. 2:0, 1:0, 0:3, 3:4, 1:1, 0:0. Der letzte Sieg dort datiert vom 19.04.1996, über 21 Jahre also. Damals noch in der 2. Bundesliga.

Die letzte Saison unseres Gegners: 

Verdient das Prädikat "denkwürdig". Die Hachinger galten fraglos als einer der Favoriten für den Staffelsieg in der Bayern-Regionalliga, dass man am Ende aber 20 Punkte Vorsprung zum Zweiten aus München mit dem späteren Zwangsabsteiger 1860 II und gleich 25 auf den ambitionierten FC Bayern II haben würde, war so nicht zu erwarten. Der Auftakt furios, die ersten 9 Spiele wurden alle gewonnen mit zusammen 30:5 Toren. Erst der SV Seligenporten (0:0) konnte mithalten, beim FC Bayern II (2:2) wurde ebenfalls remis gespielt. Zur Winterpause standen aus den 21 Spielen beeindruckende 57 Punkte zu Buche, der FC Bayern als "Verfolger" bereits 19 Zähler und 43 Tore dahinter. Bei nur noch 17 Spielen in 2017 ein mehr als sicheres Polster. Das "Gipfeltreffen" am letzten Spieltag 2016 wurde mit 2:1 gegen die "Roten" siegreich absolviert. Der Rest der Saison verlief fast schon als "Testspielrunde für die Relegation". Zu Hause weiter ungeschlagen, auswärts setzte es die erste und einzige Niederlage in Schweinfurth (1:2). Dafür wurde der VfB Garching (8:1) auswärts ebenso deklassiert wie Buchbach (5:0) und Bayreuth (5:1) im eigenen Stadion. Die Spvgg. in allen Bereichen klar die Nr. 1, allein die 95 erzielten Treffern in den 36 Punktspielen waren für die Konkurrenz nicht annähernd zu erreichen. Von den maximal erreichbaren 108 Punkten wurden 83 geholt. Einzig auf Pokalebene lief es nicht so richtig. Das Aus im DFB-Pokal gegen Mainz nach großem Kampf und Spiel (2:4 i. E.) war durchaus realistisch und nicht unbedingt unerwartet, in Burghausen (0:1) kam das Aus bereits im Viertelfinale des Landespokals. Der Titel des "bayrischen Amateurmeisters" als Champion der Regionalliga Bayern berechtigte dennoch zur Teilnahme am DFB-Pokal 2017/2018. Auch in der Relegation zeigten sich die Oberbayern unerbittlich, machten im Grunde schon im Hinspiel gegen die erneut erfolglose SV Elversberg (3:0) alles klar, erzielten auch im Rückspiel wieder mindestens 1 Tor und schaukelten den Aufstieg (2:2) sicher nach Hause. Eine famose Rückkehr in die 3. Liga nach dem Abstieg 2015. Derart souverän hat sich bislang noch kein Verein seit der letzten Reform der Regionalliga durchgesetzt.  

Delegierungen für diese Saison bislang: 

Paritätisch mit je 8 Ab - und 8 Neuzugängen.  

Im Tor ging mit Stefan Marinovic (25) der Stammkeeper der letzten 2 Jahre. Der 19-fache Nationalspieler Neuseelands wechselte kurz vor Beginn der neuen Saison in die amerikanische MLS zu den Vancouver Whitecaps. Der einzige Abgang, der als Eckpfeiler der Mannschaft 2016/2017 gesehen werden kann. Vielleicht noch zu nennen, dass im Angriff der "Top-Joker" Markus Einsiedler (28/1860 Rosenheim) nicht mehr dabei ist, er blieb damit in der Regionalliga Bayern. Obwohl nur 8x Startspieler, kam er auf immerhin 7 Tore und 4 Vorlagen.      

Bei den Neuzugängen blieb man sich treu, vorwiegend aus dem eigenen Nachwuchs wurden Akteure eingebaut.   Der "Königstransfer" ist im Tor der Österreicher Lukas Königshofer (28) von den Stuttgarter Kickers aus der Regionalliga Südwest erst vor wenigen Tagen. Aus der Jugend von Admira Wacker Wien stammend ging es Juli 2014 von Rapid Wien zum Halleschen FC, dann zu den Kickers. Dort war er 2016/2017 die klare Nr. 1. Matthias Fichtner (18) wurde aus der A-Jugend der Blau-Roten befördert, für Spielpraxis aber vorerst für 1 Jahr an den FC Deisenhofen in die sechstklassige Landesliga Bayern Südost verliehen. Ebenfalls aus Stuttgart kam für die Abwehr Thomas Hagn (22), aber vom VfB II, ebenfalls in der Südwest-Staffel. Ein "Rückkehrer", aus der A-Jugend des FC Bayern München kommend, ging es Januar 2014 nach Unterhaching. 2015/2016 dann der Wechsel zu den Schwaben. Im Mittelfeld gab ausschließlich interne Wechsel aus der A- und B-Jugend mit Mark Zettl (18), Leopold Krueger (19), Tim Schels (18), dem Mazedonier Anes Osmanoski (17). Alle 4 in der jeweiligen Bundesliga für die Spvgg. am Ball. Im Angriff zog es Stefan Schimmer (23/FC Memmingen) aus der alten Spielklasse nach Unterhaching, er empfahl sich mit 26 Toren in 34 Spielen für höhere Aufgaben.  

Der Trainer: 

Claus Schromm (48) geht in seine 3. Saison als Chef der 1. Mannschaft. Er begann seine Trainerlaufbahn 1999 als Coach der Hachinger A-Jugend, kehrte nach Zwischenstation 1860 München U19 und SV Heimstetten 2012 wieder nach Unterhaching zurück. Fungierte dann als Trainer der Profis, Januar 2014 sportlicher Leiter und übernahm dann Juli 2015 wieder "die Erste" nach dem bitteren Abstieg in die Regionalliga am letzten Spieltag in Erfurt. Der Aufstieg in die 3. Liga ist sein bislang größter sportlicher Erfolg. 

Die aktuelle Saison bislang: 

Hat das Ziel "Klassenerhalt, so früh wie möglich". So gesehen kann man mit bislang 7 Punkten aus 5 Spielen zufrieden sein. Der Start in Bremen (0:3) ernüchternd. Die Reaktion dann gegen den Topfavoriten der 3. Liga aus Karlsruhe bemerkenswert. Zweimal wurde der Rückstand recht kurzfristig ausgeglichen, am Ende das Spiel sogar gedreht. In Wiesbaden gab es wiederum keine Tore und Punkte auf Gegners Platz (0:1). Auch gegen die bislang enorm starken Kölner rannte man einem Rückstand hinterher, erfolglos zunächst mit dem 0:2 nach 65 min. Nach 69 min. hieß es 2:2. In Halle gelang dann erstmals die Führung bis zum 2:0 gegen die verunsicherten Hallenser die sich seit der Frühjahrsrunde 2017 im sportlichen Tiefflug befinden. Am Ende war es ein wenig Glück gegen den HFC, der kurz vor Ende eine Riesenchance vergab. Das 0:4 im DFB-Pokal gegen Heidenheim täuscht ein wenig, die Spvgg. lange ein schwieriger Gegner, der erst nach einem Platzverweis für Stefan Schimmer und 2 Kontern des FCH endgültig auf die Verliererstraße geriet.

Die Mannschaft: 

In den ersten 5 Punktspielen war Korbinian Müller (26) die Nr. 1 nach dem Abgang von Marinovic. Diesen Weggang soll nun der letzte Neuzugang Lukas Königshofer schließen. Bei den Kickers in Stuttgart der Stammkeeper. Wer am Samstag im Kasten steht, ist nicht eindeutig zu benennen. Mit Königshofer haben die Hachinger wieder 3 Torhüter. Nr. 3 ist Nico Mantl (17), ein "Jungspund" aus dem eigenen Nachwuchs. Das Risiko, bei einem Ausfall von Müller auf einen so unerfahrenen Keeper zurückzugreifen, war den Verantwortlichen wohl zu groß. In der Abwehr sind bislang Alexander Winkler (25/Innen), Max Dombrowka (25/Links), Maximilian Bauer (22/Rechts) die Spieler mit je 5 Einsätzen. Kapitän Josef Welzmüller (27) fiel die ersten beiden Spiele aufgrund Verletzung noch aus, zuletzt 3x gesetzt. In Halle begann die Viererkette mit M. Bauer - J. Welzmüller - Winkler - Hagn. Der erfahrene Rumäne Maximilian Nicu (34) musste wegen Adduktorenbeschwerden nach den ersten beiden Spielen pausieren. Er ist Ex-Nationalspieler, verdiente sein Geld zuvor u. a. in Freiburg, bei 1860 München, Hertha BSC. Um den Durchbruch kämpft Christoph Greger (20). Der Eckpfeiler im Mittelfeld ist Sascha Bigalke (27), der 2 Tore aufweisen kann. Zuletzt auch in Halle mit einem. 2012 der Weggang zum 1. FC Köln, wo er sich bei 16 Einsätzen, 8x Startelf, nur zeitweise durchsetzen konnte. August 2014 die Rückkehr nach schwerer Verletzung (Kreuzbandriss). Nach dem Abstieg 2015 verließ er die Spvgg. erneut, wieder mit Kreuzbandriss zuvor. Januar 2016 die 2. Rückkehr nach ½ Jahr ohne Verein. In der abgelaufenen Saison dann der überragende Spieler der 4. Liga mit 19 Toren und 26 Vorlagen. Damit an 45 der 95 Treffer beteiligt. Dazu kommen Ulrich Taffertshofer (25), Thomas Steinherr (24), Jim-Patrick Müller (28) mit seiner Erfahrung aus den Stationen Sandhausen, Dresden sowie Dominik Stahl (29). Orestis Kiomourtzoglou (19) kam auf 2 Spiele in der Startelf, zuletzt gegen Köln und in Halle außen vor. Die Nr. 1 im Angriff ist Stephan Hain (28) mit 3 Toren, letztmalig in Halle. Neuzugang Stefan Schimmer (28) ist bei 2 Treffern und 1 Vorlage "Top-Joker". Er wurde bislang immer eingewechselt wie auch der kirgisische Nationalspieler Vitalij Lux (28). Mit 28 Akteuren hat man den größten Kader, mit 23,3 Jahren den zweitjüngsten hinter Bremen II. Von den 28 wurden 18 eingesetzt. Der Verein mit einem stark regional bezogenen Aufgebot. Die Mehrheit der Akteure stammt aus dem südlichen Bundesland, mehrere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs selber.

Das Krankenlager/Strafbank: 

In der Abwehr fehlt Marco Rosenzweig (21), Grund: Knorpelschaden. Das noch bis Mindestens Anfang September. Im Mittelfeld muss derzeit Luca Marseiler (20/Kreuzbandriss) noch bis Jahresende pausieren, das seit bereits seit Ende März.  

Prognose:

Es wird schwer, die Klasse zu halten. Wichtig wird sein, dass Spieler wie Königshofer, Bigalke, Welzmüller die jungen unerfahrenen Kicker führen. Das Potential für den Klassenverbleib hat die Mannschaft, es sollte am Ende, wenn auch knapp, reichen.

Das Umfeld:

Die Spvgg. muss auch nach dem Aufstieg mit den Mehreinnahmen allein an TV-Geldern kleine Brötchen backen, die wirtschaftliche Lage bleibt schwierig. Der Etat für die aktuelle Saison liegt insgesamt bei rund 3 Mio. €. Mit den neuen Vereinen, ihrer Attraktivität und den teils sehr zahlreichen Gästefans hofft man auf einen Zuschauerschnitt von 3.000, vergangene Saison wurden im kleinen Sportpark im Schnitt 1.935 zahlende Besucher begrüßt. 1 Saison zuvor, als man nicht oben mitspielen konnte, waren es weniger mit 1.268. So gesehen sind die aktuell 4.250 zufriedenstellend. Gegen Zweitligaabsteiger Karlsruhe mit knapp 500 Gästefans wurden solide 5.000 begrüßt. Auch 3.500 gegen Fortuna Köln sind für Hachinger Verhältnisse achtbar. Am Samstag sollte man mit rund 2.700 Einheimischen rechnen. Im DFB-Pokal hoffte man aus wirtschaftlichen Gründen auf einen "Kracher", der 1. FC Heidenheim aus der 2. Bundesliga war es eher nicht. Hier strömten 5.000 in den kleinen "Alpenbauer Sportpark", der 15.053 Leuten Platz bietet. Schwierig bleibt es nach wie vor an der Sponsorenfront, aktuell läuft man ohne Partner auf dem Trikot auf. Auch ist man weiter auf der Suche nach einem Hauptsponsor, der mit einem vernünftigen Betrag aufwartet. Der starke Mann der Spvgg. ist nach wie vor Ex-Bayern-Star und Ex-Nationalspieler Manfred Schwabl, im Grunde Vereinschef, Manager und Sportdirektor in einer Person, der, wie man meint, auch schon mal finanzielle Engpässe kurzfristig behebt. Das starke sportliche Fundament der Rand-Münchner bleibt die Nachwuchsarbeit. Die A-Jugend schaffte für diese Saison den Aufstieg in die Bundesliga Süd/Südwest, die B erreichte dies vor 2 Jahren. Für die Zukunft peilt der Ex-Erstligist die 2. Bundesliga an. So das klare Statement von "Manni" Schwabl.
6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Samstag, 26. August 2017, 14:00 Uhr
Alpenbauer Sportpark, Unterhaching
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Fritsch (Frankfurt)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SpVgg Unterhaching Chemnitzer FC
11Tabellenposition12
7
5
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
5
5
1,0
2 (40,0%)
2 (40,0%)
Siege
Niederlagen
1 (20,0%)
2 (40,0%)
7 : 9
1,4 : 1,8
Tore
Tore pro Spiel
6 : 8
1,2 : 1,6
3:2 gegen Karlsruher SC (H)Höchster Sieg1:0 gegen FSV Zwickau (H)
0:3 gegen SV Werder Bremen II (A)Höchste Niederlage2:4 gegen VfR Aalen (H)
n-S-n-U-sDie letzten SpieleS-n-N-u-U
2 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serien2 Remis in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
4 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1273225:11
Heimspiele651018:3
Auswärtsspiele62227:8
Ligaspiele1273225:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1992/19932. Bundesliga22. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC0:2 (0:0)
1992/19932. Bundesliga45. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching4:2 (2:0)
1995/19962. Bundesliga9. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching2:0 (0:0)
1995/19962. Bundesliga26. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC0:1 (0:0)
2011/20123. Liga5. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC3:0 (1:0)
2011/20123. Liga24. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching5:1 (2:0)
2012/20133. Liga19. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC4:3 (3:1)
2012/20133. Liga38. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching5:0 (2:0)
2013/20143. Liga2. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2013/20143. Liga20. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching0:0 (0:0)
2014/20153. Liga7. SpieltagChemnitzer FC - SpVgg Unterhaching2:0 (0:0)
2014/20153. Liga26. SpieltagSpVgg Unterhaching - Chemnitzer FC0:0 (0:0)