Vorbericht

3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2017/2018
ESV Lok Zwickau
ESV Lok Zwickau
0:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Pokal-Dienstreise in den Zwickauer Nordosten …

von Timo Görner

… gegen den ESV Lok Zwickau, der im Gegensatz zum letzten Jahr diesmal in seinem Domizil im Stadtteil Marienthal antritt. Weiter in der 7. Liga beheimatet, ist man erneut krasser Außenseiter gegen den 4 Ligen höheren CFC. Da der Pokal aber zuweilen seine eigenen Gesetze hat, ist höchste Konzentration angebracht.

Kleiner Rückblick in die Geschichte unseres Gegners:

Der Gesamtverein wurde im März 1947 damals als "BSG Lok Zwickau" aus der Taufe gehoben, unschwer zu erkennen das die damalige Reichsbahn in Zwickau der Trägerbetrieb war. Begonnen wurde mit den Sportarten Fussball, Turnen und Kegeln. Heute sind beachtliche 15 Sparten im Verein beheimatet. Damit kann man sich bis heute als der wohl vielfältigste Sportverein der Muldestadt bezeichnen. Vorgänger der damaligen Betriebssportgemeinschaft Lok war der "VfL Reichsbahn Zwickau", dessen Geschichte auch mit dem Untergang 1945 zu Ende war.

Zu DDR-Zeiten bewegte sich die BSG Lokomotive zwischen Bezirksliga und Bezirksklasse, zur damaligen Zeit die 3. und 4. Liga des DDR-Vereinsfußballs. Highlight dieser Jahre war der Gewinn des Bezirkspokals 1987, der zur Teilnahme am FDGB-Pokal berechtigte. So durfte man sich im gleichen Jahr dort mit der SG Dynamo Dresden vor der bis heute bestehenden Rekordkulisse von 3.000 Zuschauern messen und unterlag achtbar nur mit 2:4 nach gutem Kampf und Spiel. Nach dem Ende des real existierenden Sozialismus und der Wiedervereinigung formierte man sich neu nunmehr als "Eisenbahnersportverein Lok Zwickau". Konnte dabei auf stabile Strukturen zurückgreifen und sich in der Abteilung Fußball bis 2000 in der Bezirksliga behaupten. 2012 gelang aus der Kreisoberliga der Aufstieg in die Landesklasse West, der ehemaligen Bezirksliga und damit die Rückkehr in die heutige 7. Liga. Hier konnte man sich etablieren und zeitigte mit den Rängen 5,6,3 und zuletzt 8 achtbare Platzierungen.

Die vergangene Saison unseres Gegners:

Mit Platz 8 in 2016/2017 gab es nach dem 3. Platz im Jahr davor einen kleinen Rückschritt für den Siebtligisten. Abstiegssorgen gab es keine, der Abstand zum ersten Absteiger SV Kottengrün auf Platz 15 der 16er Staffel betrug am Ende 24 Zähler. Zum Auftakt gelang ein 2:1 im Ortsderby gegen den TSV Crossen aus dem eingemeindeten Zwickauer Stadtrand. Bis zur Winterpause und dem letzten Punktspiel 2016 gegen die II. des VfL 05 Hohenstein-Ernstthal (4:1) präsentierten sich die Zwickauer recht solide, zeitigten einen sehr ordentlichen 5. Platz mit allerdings deutlichem Rückstand zum Aufstiegsplatz 1 von 10 Punkten welchen der VFC Plauen II als späterer Aufsteiger in die Landesliga Sachsen inne hatte. Lok heimstark, gewann 5 der 7 Begegnungen in Marienthal und verlor lediglich gegen den BSV Gelenau (1:2). Die Highlights auf eigenem Platz hingegen die Siege gegen den SV Merkur 06 Oelsnitz/V. (4:0) und eben VfL 05 Hohenstein-Ernstthal II. Auswärts wurden nur 2 Begegnungen beim FSV Motor Marienberg (1:2) und Fortuna Chemnitz (0:3) abgegeben. Dafür auch nur in Rabenstein (2:0) bei Handwerk gewonnen. Im Sachsenpokal arbeiteten sich die Lok-Kicker fleißig ins Achtelfinale über die Stationen Bornaer SV (2:1) aus der Nord-Staffel und den späteren Absteiger Kottengrün (4:1) aus dem Vogtland. Hier war dann Endstation gegen den CFC. Den 23 Punkten aus den 14 Spielen der Herbstrunde 2016 sollten bis zum Ende noch mal 21 aus 16 Spielen folgen. Es ging also ein wenig abwärts, bis runter auf Rang 8. Auf der eigenen Anlage klemmte ein wenig die Säge, es gab in den 8 Duellen im Jahr 2017 insgesamt 4 weitere Niederlagen denen man noch 2 Siege entgegenstellte. Deutlich dabei die Pleiten gegen den SV Tanne Thalheim und VFC Plauen II (jeweils 0:3). Gegen die Chemnitzer Vereine lief es weiter unbefriedigend, auch Rabenstein (0:1) und Tom Scheffels Heimatverein TSV Ifa (1:2) holten sich die Dreier in Marienthal. Dafür steigerte man sich auswärts, erreichte zum Schluss einen ausgeglichen Saldo mit 5-5-5 und erarbeitete sich starke 4 Siege in der Frühjahrsrunde 2017 u. a. in Hohenstein-Ernstthal (5:2) und beim FC Concordia Schneeberg (3:1). Schmerzlich dafür die Klatsche in Gelenau (1:6). Es blieb Platz 8, eine positive Bilanz mit 12 Siegen gegen 10 Niederlagen bei 51:42 Toren. Die Offensive war "Durchschnitt", die Defensive ganz solide als 6.

Der Trainer:

Ist diesmal Thomas Lauke (54) als Nachfolger von Bernd Eichenmüller (60). Er kam vom SV Wesenitztal aus der Landesklasse Mitte. Zuvor arbeitete er als Trainer bei der SG Dynamo Dresden in der B-Jugend, SC Borea Dresden und FSV Zwickau. Co-Trainer ist Andreas Stangenberg, langjähriger Spieler des ESV Lok.

Die aktuelle Saison:

Der ESV Lok befindet sich nach 7 Spieltagen mit 3 Siegen und 4 Niederlagen deutlich näher an der Abstiegszone als der Tabellenspitze. Zum Saisonauftakt ging es im Pokal wieder gegen den Bornaer SV aus der Nord-Staffel, erfolgreich mit 3:2 n. V. im Leipziger Umland und dem Einzug in die 2. Runde. So ging es weiter mit den Erfolgen beim SV Großrückerswalde 49 (2:0) aus dem Mittleren Erzgebirge und gegen den SV Tanne Thalheim (4:1). Den ersten Dämpfer gab es beim SV Olbernhau (1:3). Gegen den BSV Gelenau (2:1) sollte es den bislang letzten Dreier auf Punktspielebene geben, zuletzt war Sand im Getriebe mit 3 Niederlagen in Folge beim SV Merkur 06 Oelsnitz/Vogtland (3:4) und wieder mal gegen Chemnitzer Vereine. Der TSV Germania (0:1) holte sich den Sieg in Marienthal, die "Generalprobe" zum Pokalspiel ging an der Chemnitztalstraße beim VfB Fortuna mit 1:2 verloren. Im Pokal wurde hingegen eine "mittlere" Überraschung geschafft, der 1 Klasse höher spielende Landesligist Reichenbacher FC (2:1) besiegt. Somit geht die Reise des CFC wieder nach Zwickau, diesmal zum ESV Lok direkt und nicht an den Reichenbacher Wasserturm.

Die Mannschaft:

Im Tor ist bislang Richard Weber (33) die Nr. 1 vor Stefan Bergelt (31) und Jörg Oettler. In der Abwehr gelten Kapitän Michael Blechschmidt (30), Ralf Köppel (28), Florian Bräu (30) als das Gerüst. Dazu kommen Felix Matthaeus (21) und Marcus Balg (30). Im Mittelfeld gelten Marius Catterfeld (23) und Steven Kretschmar (30) als die wichtigsten Akteure mit den meisten Einsätzen vor Andy Holler (32) und Maximilian Jentzsch (22). Im Angriff haben sich Patrick Schad (24) und Abdullah Al Othmani (22) etabliert. Schad kommt auf bereits 5 Tore, war gegen Thalheim mit allen 4 Toren zum 4:1 der große "Matchwinner". Ein Team mit komplett unbekannten Spielern für den Fanpage-Leser. Für die aktuelle Saison wurden 3 interne Neuzugänge aus der A-Jugend vermeldet, die bislang noch ohne Einsatz sind.

Das Umfeld:

Heimstätte der Fußball-Abteilung ist das Sportzentrum Marienthal im gleichnamigen Stadtteil im Nordosten Zwickaus. Bis 2010 war es neben dem Rasenplatz die sog. "Scheibe" als Hartplatz, welche den Kickern zur Verfügung stand. Im letzten Jahr wurde dann auf dem Gelände des Ersteren ein Kunstrasen aufgezogen. Eigentümer der Anlage ist wie beim Stadion des FSV Zwickau in Eckersbach die Stadt Zwickau, Lok Pächter. Auf den Trikots ist das Logo der Zwickauer Grundstücks – und Gebäudegesellschaft GGZ aufgetragen. Als Hauptsponsoren fungiert neben der VW Sachsen GmbH eine bekannte Zwickauer Privatbrauerei an der Talstraße sowie wie beim CFC die örtliche Sparkasse. Als darunter gebuchter Premiumsponsor u. a. ein Online Versand für Trabant-Ersatzteile. Zu den bisherigen 4 Heimspielen kamen insgesamt 208 Besucher mit Germania Chemnitz (80) als Bestwert. Das Los Chemnitzer FC war wie bei vielen anderen unterklassigen Vereinen zwar attraktiv, aber auch problematisch. Eine ebenso bedauerliche wie bedenkliche Entwicklung die auch hier darin mündete, dass der Außenseiter den Tausch des Heimrechtes vorschlug. Zu groß der Aufwand und die Kosten im letzten Jahr im Stadion des FSV Zwickau in Eckersbach. Am Ende blieb nur die "schwarze Null", aber auch weil der Inhaber der Arena mit der Stadt Zwickau dem ESV finanziell ein Stück entgegenkam. Für den CFC wiederum wäre ein Spiel an der Gellertstraße vermutlich auch nicht gerade ein finanzieller Erfolg gewesen. So entschieden sich die Verantwortlichen für den Kunstrasenplatz der eigenen Anlage mit einer Kapazität von 600 Besuchern. Der Unterbau mit den Nachwuchskickern ist weiter formidabel. Neben der 1. und 2. Männermannschaft nehmen beachtliche 12 Teams aus dem Nachwuchsbereich am Spielbetrieb teil, in der D – und F-Jugend kann man eine II. Mannschaft aufbieten, in der E-Jugend sogar eine III. Dazu kommen 2 Damenmannschaften, 1 davon im Punktspielbetrieb. Hier arbeitet man in einer Kooperation eng mit dem Nachwuchsleistungszentrum "Die jungen Schwäne" des FSV Zwickau zusammen. Aktuell sind 15 Sportarten unter dem Dach des ESV Lok ansässig, mit 2.339 Mitgliedern zum 01.01.2017 – damit ist man die Nr. 1 in Zwickau noch vor dem FSV und 146 Übungsleitern. Geschäftsführer ist mit Daniel Fugmann ein Ex-Spieler, Präsident Roland Stangenberg. Als Abteilungsleiter Fußball fungiert Stephan Hempel, der für seine erneut hilfreichen Informationen wiederum ein herzliches Dankeschön verdient.
3. Runde - Sachsenpokal - Saison 2017/2018
Sonntag, 08. Oktober 2017, 14:00 Uhr
Sportzentrum Marienthal Kunstrasen, Zwickau
Zuschauer: 512
Schiedsrichter: Wehnert (Haselbachtal)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11008:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele11008:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele11008:0

Der Ergebnisrückblick

2016/2017SachsenpokalAchtelfinaleESV Lok Zwickau - Chemnitzer FC0:8 (0:2)