Vorbericht

4. Großaspacher Gastspiel an der Gellertstraße …

… ob es das vorerst letzte dieser Art für mindestens 2 Jahre sein wird, sei dahingestellt. Der Gegner ist aktuell in einer "mittleren Ergebniskrise" mit nur 1 Sieg in den letzten 12 Spielen und einer auswärts wackligen Defensive, steht aber bei weitem nicht so unter Druck wie der Gastgeber.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Vor den letzten 7 Spielen scheint das primäre Ziel "vorzeitiger Klassenerhalt" sehr realistisch. Der Abstand auf Rang 18 ist durchaus solide, bei bislang 37 Punkten fehlen vermutlich noch maximal 5 Punkte für die kommende Saison in der 3. Liga. Zur Winterpause durfte sogar ein wenig weiter nach oben geschielt werden, mit damals 31 Zählern aus den 20 Begegnungen als 7. war der Rückstand auf Relegationsplatz 3 mit 5 Punkten durchaus machbar. Zum Auftakt wurde Magdeburg (4:1) klar bezwungen, das Highlight dieser Saison neben dem Kantersieg bei Werder II. Es ging wechselhaft weiter, das Positive überwog aber insgesamt. Im eigenen Stadion gelangen weitere Dreier gegen den CFC, Zwickau, Erfurt, Karlsruhe. Dafür wurde gegen Köln, Würzburg (je 1:3) und Osnabrück (0:1) verloren. Auf Reisen gab es eine herbe Klatsche in Paderborn (0:5), als der SC allerdings auch noch seinen richtig guten Lauf hatte, dazu kamen die klaren Pleiten in Sachsen-Anhalt mit den Dienstreisen nach Halle und zum Rückrundenauftakt in Magdeburg (je 0:3). Kompensiert durch die feinen Auftritte in Bremen (5:0), Münster, Unterhaching (je 4:1) wie auch Lotte (2:0). Die Süddeutschen so ein wenig unberechenbar. Im Landespokal wurde das Viertelfinale erreicht, mit schwer erkämpften Siegen in Runde 2 und 3 bei Verbandsligist FSV Hollenbach (10:9 n. E.), Oberligist FSV 08 Bissingen (1:0) und zuletzt TSG Öhringen (3:0) – ebenfalls Verbandsliga. Für das Frühjahr 2018 wurde auf personelle Wechsel bis auf 1 Neuzugang verzichtet, man lag im Plan. 2018 verläuft bislang unbefriedigend, der Start in Zwickau (0:2) ging daneben. Jahresübergreifend die 3. Niederlage im 4. Punktspiel. Der Abwärtstrend setzte sich fort, auch die folgenden 7 Begegnungen wurden nicht siegreich gestaltet. Gegen Paderborn (1:1) und Jena (0:0) gab es zumindest je 1 Punkt, dafür Nichts in Aalen, Osnabrück und Karlsruhe wie auch zu Hause gegen Unterhaching. Runde 26 bis 29 sah 4 Niederlagen. Dennoch waren es nach 29 Spielen 10 Punkte auf die Abstiegszone. Die Talfahrt konnte beim überraschenden 3:1 in Köln gestoppt werden, torlos die folgenden Heimduelle gegen Rostock (0:0) und enttäuschend Halle (0:3) am vergangenen Wochenende. Macht zusammen 1 Sieg in den letzte 12 Punktspielen, in denen 6 Punkte aber reichten, um keine größeren Sorgen Richtung "rote Zone" zu haben gegen das "etablierte Abstiegs-Trio". Im eigenen Stadion sind nur Bremen II, Erfurt schwächer. Stehen 5 Siege gegen 6 Niederlagen. Auf Reisen sieht es besser aus, sind die Süddeutschen Mittelfeld der Liga. Der Saldo steht bei 5-6-8 mit der zweitschlechtesten Defensive vor dem CFC bei 31 Gegentreffern. Im Landespokal steht das Halbfinale an, am 11.04.2018 bei Regionalligist Stuttgarter Kickers. Der vermeintlich stärkste Gegner im Halbfinale wäre der VfR Aalen, der bei Ex-Erstligist SSV Ulm 1846 antreten muss.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab 2 Veränderungen, beide in der Winterpause mit je 1 Abgang und 1 Neuzugang und für das Mittelfeld.

So kehrte das polnische Talent Przemyslaw Placheta (20) nach nur ½ Jahr bei der SGS in seine Heimat zurück, spielt jetzt bei Pogon Siedlce in der 1. Liga. Es reichte nach dem Wechsel aus der A-Jugend von RB Leipzig nur zu 2 Kurzeinsätzen. Im Gegenzug kam Jeff-Denis Fehr (23) aus Rostock, bei Hansa bis dahin nur sporadisch berücksichtigt. Eine Personalie betrifft die neue Saison, Kapitän Daniel Hägele (29) gab Ende Februar 2018 nach 7 Jahren in Großaspach seinen Abschied zum Saisonende bekannt. Der neue Arbeitgeber ist noch unbekannt.

Der Trainer:

Sascha Hildmann (45) hat auch im Rückspiel das Sagen als Chef der 1. Mannschaft, sein Vertrag läuft noch bis Ende der kommenden Saison. Seine Bilanz: 34 Spiele – 13 Siege, 7 Remis – 14 Niederlagen sowie 52:58 Tore einschließlich der Spiele im Landespokal. Sein Co-Trainer ist Martin Cimander (36), ehemaliger Kicker der SGS zu Oberliga und Regionalliga-Zeiten.

Das Kollektiv:

Klare Nr. 1 im Tor ist Kevin Broll (22), Maximilian Reule (24) durfte in 1 Spiel Mitte Februar beim VfR Aalen ran sowie in den 3 bisherigen Landespokalspielen. Als Nr. 3 für den "Notfall" steht der US-Amerikaner David Yelldell (35) bereit, der als Torwarttrainer fungiert. In der Innenverteidigung sind Kai Gehring (30) und Julian Leist (30) die beiden klaren festen Größen. Links ist Michael Vitzthum (25) der mit den meisten Einsätzen auf dieser Position, Rechts war zuletzt Sebastian Schiek (28) gesetzt. Die Viererkette gegen Halle hieß auch Schiek - Leist - Gehring – Vitzthum. Özgür Özdemir (23) begann zunächst als Stammkraft in der Dreierkette ohne Außenverteidiger, hatte zwischenzeitlich mit Verletzung (Muskelfaserriss) zu kämpfen und ist derzeit nur gesetzt, wenn Leist oder Gehring ausfallen. Yannick Thermann (24) war ab Mitte der Herbstrunde als Mann für Rechts fest gebucht, verlor mittlerweile seinen Stammplatz. Vitzthum erzielte immerhin 3 Tore, Gehring deren 2. Im Mittelfeld ragt Kapitän Daniel Hägele (29) heraus, der "6er" bringt es auf 5 eigene Torerfolge und 4 Vorlagen. Sein Nebenmann im defensiven Mittelfeld ist Sebastian Bösel (23). Auf beiden Seiten konnte sich mit dem Kongolesen Makana Baku (19) ein junger Akteur für mehrere Spiele von Beginn an empfehlen, der zwischen beiden wechselt. Gegen Halle begann er auf Links. Daneben kämpfen mehrere Akteure um ihren festen Platz im Kader. So wie Pascal Sohm (26) als Konkurrent von Baku, mit dem Griechen Taxiarchis Fountas (22) und Jannes Hoffmann (22), die sich gegen Hägele und Bösel durchzusetzen versuchen. Der "Star im Sturm" ist Timo Röttger (32) mit der ordentlichen Quote von 8 Treffern in 26 Spielen, 1 davon gegen den CFC im Hinspiel zum 2:0. Der zweite US-Amerikaner im Team mit unserem Ex-Kicker Mario Rodríguez (23) ist nur Ergänzungsspieler, musste zu Beginn der Saison noch mit Trainingsrückstand nach Verletzung (Leistenprobleme) kämpfen. Bilanz: 12 Einsätze, 2-mal in der Anfangsformation, kein Tor. Mit Alexander Aschauer (26) und Saliou Sané (26) fehlen 2 Stürmer seit einigen Wochen. 25 Kicker werden aufgeboten, wie beim CFC mit 25,3 Jahren im Schnitt.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

In der Abwehr fehlen Lukas Hoffmann (24/Außenbandanriss) und der Italiener Felice Vecchione (27). Hoffmann befindet sich nach seiner Verletzung noch im Aufbautraining, Vecchione muss noch die komplette Saison aufgrund seines Kreuzbandrisses pausieren. Im Mittelfeld ist Jeff-Denis Fehr (23) nach seiner Roten Karte gegen Rostock für den Samstag gesperrt. Der US-Amerikaner Joseph-Claude Gyau (25) pausiert aktuell wegen Muskelfaserriss. Im Angriff laboriert Saliou Sané (25) seit 2 Wochen an einem Außenmeniskuseinriss. Sturmpartner Alexander Aschauer (26) fehlt ebenfalls, der Österreicher befindet sich in der gleichen Phase wie Hoffmann nach einem Mittelfußbruch Ende November 2017.

Die Einkaufsbilanz:

12 Neuzugänge wurden vermeldet, 11 vor der Winterpause. Von denen haben sich Michael Vitzthum (Wehen Wiesbaden) und Sebastian Bösel (FC Bayern München II), Saliou Sané (Lotte) durchgängig etabliert. Özgür Özdemir (FC Ried/Österreich) gelang dies zumindest zeitweise, Jannes Hoffmann (1. FC Nürnberg II) und Yannick Thermann (Stuttgarter Kickers) schafften noch nicht endgültig den Durchbruch. Taxiarchis Fountas ebenso. Makana Baku (FSV Mainz 05 U19) überraschte mit mehreren Berufungen in den Stammkader. Maximilian Reule (Wehen Wiesbaden) ist auch in Großaspach nur die Nr. 2 wie in Chemnitz. Kaum eine Rolle spielen Jeff-Denis Fehr (Rostock), Dominik Pelivan (Hertha BSC II). Przemyslaw Placheta (RB Leipzig U19) hat den Verein bereits wieder verlassen. Fazit: ganz in Ordnung, nach Großaspach wechseln immer wieder auch jüngere Spieler, von denen man nicht immer gleich erwarten kann, dass sie "einschlagen".

Gewinner der Saison bislang:

Sebastian Bösel (23) kam aus der Regionalliga Bayern, schaffte mit dem Wechsel vom FC Bayern München II zur SGS den Sprung in die 3. Liga und ist in Großaspach gesetzt. Makana Baku (19) spielte in der A-Jugend des FSV Mainz 05 und kam in seiner ersten Station im Männerbereich immerhin zu bereits 21 Spielen in dieser Liga, in 9 Begegnungen von Beginn an.

Prognose:

Für den Klassenerhalt fehlen noch vermutlich noch 5-6 Punkte, bleibt der CFC auswärts so freigiebig. Das wird man vermutlich selbst bei einer Niederlage am Samstag schaffen.

Bilanz gegen die SG Sonnenhof Großaspach:

Spricht für die Gäste, die 4 der bislang 7 Duelle gewinnen konnten. Der einzige CFC-Sieg datiert vom 16.05.2015, damals mit 2:0 an der Gellertstraße wo die Bilanz mit je 1 Sieg, 1 Remis und 1 Niederlage ausgeglichen ist. In den letzten beiden Gastspielen blieben die Schwarz-Roten mit 2:0 und 0:0 ohne Gegentreffer.

Das Umfeld:

Die SG Sonnenhof bleibt der "kleine Dorfverein der 3. Liga", der Zuspruch bleibt im Rahmen der Umgebung mit aktuell 2.079 im Schnitt. Immerhin ein relativ deutlicher Anstieg zu den 1.636 aus der Vorsaison. Weniger hat nur Bremen II. Den größten Ansturm auf die Stadiontore gab es erwartungsgemäß gegen den nur ca. 1 Autostunde entfernten Karlsruher SC mit 5.094 zahlenden Fußballfreunden, der Anteil der Gästefans war entsprechend. Würzburg sahen auch noch mal sehr gute 4.500, Magdeburg zum Saisonauftakt 3.150. 10 Heimspiele hatten weniger als 2.000, den CFC wollten im Hinspiel 1.500 sehen. Kein Grund zur Panik für die Verantwortlichen, der Druck in Großaspach auf mehr wie bei den meisten anderen "unglücklichen Vereinen dieser Liga" ist so nicht gegeben. Die Sponsorenbasis ist breit aufgestellt, vornehmlich engagieren sich weiterhin regionale Unternehmen beim "Dorfclub" mit einer 1977 von "Dinkelacker" aufgekauften Stuttgarter Brauerei, deren Markenname für Weizenbier verschiedener Versionen aber erhalten blieb. Veränderungen stehen im April an, dann soll am 12.04. eine neue Vereinsstruktur beschlossen werden. Das bislang 5-köpfige Präsidium soll durch einen 7-köpfigen Vorstand ersetzt werden, bestellt durch den Aufsichtsrat. Werner Benignus als Vereinschef seit 10 Jahren wird aus dem Amt scheiden. Ein Vereinsbeirat soll wiederum bestimmte Aufgaben vom Vorstand übernehmen. Bleiben soll die ehrenamtliche Führung des Vereins in allen 3 Gremien. Das Image als "Dorfclub" will man weiter pflegen und untermauern, den Spagat zwischen Profifußball und Bodenständigkeit schaffen. Dazu soll der nach wie vor kleine Etat von 3 Mio. € schrittweise erhöht werden. "Weiterentwicklung ohne das Gesicht zu verlieren", könnte man meinen.