Vorbericht

15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:0
FC Würzburger Kickers
FC Würzburger Kickers

Eine Serie erhalten, die andere brechen …

von Timo Görner

… mit einem weiteren Heimsieg wären es 4 Dreier auf eigenem Platz in Folge, zudem das erste Tor zu Hause gegen die Kickers nach 4 sieglosen Spielen bislang ohne Heimtreffer gegen die Franken.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Endete wieder mit einem soliden 5. Platz, allerdings 13 Punkten zu Relegationsplatz 3. In den Aufstiegskampf konnte nie eingegriffen werden, Grund dafür Formschwankungen mit Zwischenhochs und Negativserien. Wie schon 1 Jahr zuvor. So gingen die ersten 3 Spiele verloren, auch in Aalen (2:3) beim späteren Absteiger und Schlusslicht. Dem schlossen sich 8 Begegnungen ohne Niederlage an, mit 4 Siegen am Stück zu Beginn. Herausragend das 4:0 in Rostock und 3:1 gegen Aufstiegskandidat Wehen Wiesbaden. Auch im Landespokal lief es, die Kickers spielten sich durch die ersten 3 Runden und schalteten dabei mit dem ambitionierten 1. FC Schweinfurth 05 einen starken Konkurrenten aus. Aus dem Kellerkind war ein Team geworden, was als 5. mit 1 Punkt zum 3. am Aufstieg schnupperte. Bis zur Winterpause ging der Trend runter, in 9 Spielen holte das Team nur 6 magere Punkte. Lediglich Jena (5:2) wurde besiegt, dagegen Niederlagen gegen Zwickau, Halle, Osnabrück sowie in Karlsruhe und Münster verbucht. Es ging runter auf 12, der Abstand nach oben mit 13 Punkten aussichtslos. Das Polster zum 17. mit 3 dünn. Der Start in die Frühjahrsrunde erfreulich, in Duisburg gegen Uerdingen (3:0). Positiv auch die folgenden Begegnungen, nach Runde 33 waren die 45 Punkte eingefahren. Damit der Klassenverbleib kaum noch zu nehmen. Enorm wichtig die 2:1-Siege gegen Aalen, in Cottbus. Mit dem gleichen Resultat wurde auch das Derby gegen 1860 bestritten. Für ein Achtungszeichen sorgte der Sieg in Wiesbaden beim späteren Aufsteiger. Unbefriedigend die Pleiten gegen Unterhaching, in Großaspach. In der Schlussphase wurden die Fans noch mal mit 4 Siegen in der Liga und dem Gewinn des Bayern-Pokals im Finale bei Viktoria Aschaffenburg milde gestimmt. Die Franken zeigten Sportsgeist, gewannen ihre Spiele in Jena (4:3) und Lotte (2:1), anstatt die Spielzeit austrudeln zu lassen. Alles in allem eine ordentliche Bilanz. Im eigenen Stadion stellte man das sechstbeste Team mit dem Saldo 9-4-6, als Gast sah es gleichwertig bei 7-5-7 als 7. aus. 56:45 Tore waren offensiv (3.) wie defensiv sehr gut (4.). Ein klein wenig ergab sich der Eindruck, es war mehr drin.

Delegierungen für diese Saison bislang:

Es gab einen veritablen Umbruch, wie im Vorjahr. Er fiel sogar noch etwas größer aus. 17 haben den Verein verlassen, 15 kamen hinzu.

Keeper Patrick Drewes (26/Bochum) wechselte in die 2. Bundesliga, kam zu 19 Einsätzen. Fiel ab Anfang März für den Rest der Saison aufgrund Syndesmosebandanriss aus. Peter Kurzweg (25) als Linksverteidiger von Erstligaaufsteiger Union Berlin verliehen, wechselte nach Ingolstadt. Im Mittelfeld zog es gleich 2 Spieler nach Kaiserslautern mit dem Griechen Simon Skarlatidis (28) und Janik Bachmann (23). Für den ehemaligen CFC-Kicker kassierten die Kickers 350.000 € Ablöse. Patrick Göbel (25/HFC) zog es zu seinem Zwickauer Trainer Torsten Ziegner an die Saale. Im Angriff ist der Schweizer Orhan Ademi (28) nicht mehr dabei, 11 Tore waren die Referenz für Eintracht Braunschweig. Der Rest ohne große Bedeutung, erwähnenswert noch, dass Dennis Mast (27) nach Halle zurückkehrte, er wurde in den 2 Jahren bei den Franken nicht glücklich.

Nach den teils bemerkenswerten Neuzugängen in den letzten beiden Jahren mit Spielern wie Mast, Jopek, Schuppan, Göbel, Skarlatidis sind die Namen fast durchgängig unbekannter. Kamen mehrere Akteure aus dem Nachwuchsbereich. Im Tor stießen mit Nico Purtscher (18/Aalen) und Vincent Müller (19/1. FC Köln U19) zwei junge Keeper zu den Kickers. Purtscher wurde in die Regionalliga Bayern an den TSV Aubstadt ausgeliehen, Müller war die Nr. 1 der "Geißböcke" in der A-Jugend Bundesliga. Für die Abwehr kamen 3 Innenverteidiger mit Lion Schweers (23/Münster) aus Liga 3 sowie der Ghanae Leroy Kwadwo (22/ Düsseldorf II) aus der Regionalliga neben Johannes Kraus (19/Regensburg II) aus der Bayernliga. Ferner Kevin Frisorger (19), eigene U19. Luke Hemmerich (21) auf Rechts war letzte Saison von Aue nach Cottbus verliehen. Die gleiche Position bedient ein weiterer Ghanae mit Frank Ronstadt (22/Bremen II) aus der 4. Liga Nord. Im Mittelfeld soll Simon Rhein (21/Nürnberg) Spielpraxis sammeln, gelernter "6er" wie Dominik Meisel (20) aus der II. Offensiv agiert der Pole Niklas Zulciak (25), aktiv bei Zweitligist Warta Posen mit wenig Einsätzen. 6 wurden im Angriff verpflichtet. "Leihgabe" auch hier der Kosovare und Linksaußen Albion Vrenezi (25/Regensburg). Dominik Widemann (22/Unterhaching) besetzt die gleiche Position, bei der Spvgg. Ergänzungsspieler. Luca Pfeiffer (23) war in Paderborn angestellt, ausgeliehen nach Osnabrück. Yassin Ibrahim (19) wurde mit der Dortmunder A-Jugend Deutscher Meister, Anteil: 5 Tore und 7 Vorlagen. Dazu 5 Spiele in der UEFA Youth League. Der Türke Hüseyin Cakmak (20/Kaiserslautern II) als Mittelstürmer wie Maximilian Breunig (19/U19) spielte Oberliga bei 10 Toren + 8 Vorlagen. Durchschnittsalter der Abgänge: 24,1 Jahre gegen 21,1 der Neuen. Tendenz damit klar.

Die sportliche Leitung:

Michael Schiele (41) ist seit mittlerweile etwas mehr als 2 Jahren der Chef. Kennt den CFC somit aus der Saison 2017/2018. Das 3:0 am 18.11.2017 war sein erster Auswärtssieg als Coach. Seine Gesamtbilanz: 78 Spiele – 36 Siege – 16 Remis – 26 Niederlagen, 116:103 Tore. Er führte die Franken in den letzten beiden Jahren immerhin zu Platz 5. Sein Vertrag datiert bis Ende der Saison. Co-Trainer neben Philipp Eckart (29) ist seit dieser Saison der ehemalige Nürnberger Bundesligaprofi Rainer Zietsch (54), zuvor in gleicher Funktion bei der DFB U17 Auswahl und im Nachwuchs des FCN sowie in Fürth angestellt. Ex-Kickers-Torwart Robert Wulnikowski (42) widmet sich den Keepern.

Das Kollektiv:

4 Torhüter stehen im Kader, von denen aktuell nur 2 einsatzfähig sind. Der Niederländer Eric Verstappen (25) war in 10 Spielen Nr. 1, Vincent Müller (19) in den letzten 4 Partien. Die Abwehr sieht in der Innenverteidigung Kapitän Sebastian Schuppan (33/2) als Eckpfeiler, vergangenes Wochenende in Kaiserslautern wegen 5x "Gelb" gesperrt. Daneben setzte Michael Schiele auf den gelernten "6er" Daniel Hägele (30) neben Hendrik Hansen (25). Lion Schweers (23) schaffte nicht den Durchbruch. Auf der linken Seite konnte sich Robert Herrmann (26) durchsetzen mit 3 Vorlagen. Konkurrent Leroy Kwadwo (23). Auf Rechts war zunächst Luke Hemmerich (21/2) gesetzt und überzeugte mit 3 Vorlagen. Derzeit hat Frank Ronstadt (22) die Nase vorn. Die Viererkette in Kaiserslautern wurde von Ronstadt – Hägele – Kwadwo – Herrmann gebildet. Im defensiven Mittelfeld wurde Daniel Hägele bereits vermeldet. Hier setzten die Trainer auf 3 jüngere Spieler mit Simon Rhein (21), Patrick Sontheimer (21) und Dave Gnaase (22). Beide beim FCK in der Anfangself. In der Regel geben 3 das offensive Mittelfeld. Auf der linken Außenbahn hat der Kosovare Albion Vrenezi (26/3) gute Karten. Hinter ihm kämpft Dominik Widemann (23) um den Stammplatz. Fabio Kaufmann (26/4) gegenüber spielt ebenfalls eine gute Saison. Im Angriff wird mit Dominic Baumann (24) der Topstürmer der Vorsaison (10) vermisst. Patrick Breitkreuz (27) ist nur Mitläufer. Klar besser läuft es für Luca Pfeiffer (23/5), an 8 Toren beteiligt. Er sollte in Chemnitz die Spitze bilden. 29 Spieler sind eines der größeren Aufgebote mit 4 Keepern. Bereits 21 wurden bislang eingesetzt. Mit 23,4 Jahren im Schnitt das zweitjüngste Team. Müller, Rhein, Sontheimer, Ronstadt, Hemmerich, Gnaase stehen für die "junge Garde". Die Tendenz ist klar, die Kickers setzen verstärkt auf den Nachwuchs.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Leon Bätge (22) im Tor, vergangene Saison mit 14 Spielen, zog sich Ende Oktober eine Muskelverletzung zu, könnte am Wochenende aber zumindest wieder im Kader stehen. Mit Nico Stephan (19) hat man hier einen weiteren Keeper mit Problemen, fehlt bereits seit Ende Oktober 2018 wegen den Folgen eines Verkehrsunfalls. Linksaußen Yassin Ibrahim (19) fällt seit Mitte August wegen einer Leistenverletzung aus. Offensiv-Allrounder Dominic Baumann (24) laboriert seit Ende August an einem Verrenkungsbruch des Sprunggelenks. Stürmer Maximilian Breunig (19) siehe Stephan, dies bereits seit Mai 2019.

Die aktuelle Saison bislang:

Das 3:2 am vergangenen Wochenende beim "Krisenclub" auf dem Betzenberg war enorm wichtig, ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Der mit etwas Glück verbunden war aufgrund eines diskutablen Handelfmeters sowie fragwürdiger Gelb-Roten Karte für die Gastgeber. Mit dem Erfolg konnte der Vorsprung auf den CFC bei jetzt 19 auf 5 Punkte ausgebaut werden. Die Begegnung signifikant für die Partien mit den Rot-Weißen, es fallen jede Menge Tore. Der Start gelungen gegen Aufsteiger FC Bayern II (3:1), in Unterhaching (4:5) stand bis zur 88. Minute eine 4:2-Führung, die noch aus der Hand gegeben wurde. Die Punkte blieben im Sportpark. Nach den beiden 0:3-Schlappen gegen Großaspach und in Ingolstadt fanden sich die Schiele-Schützlinge im Tabellenkeller auf Rang 17 wieder. Hoffnung gab der bravouröse Auftritt im DFB-Pokal, Erstligist Hoffenheim mühte sich im Elfmeterschießen zum Weiterkommen. In der Liga blieb die Trendwende mit Konstanz vorerst aus, nach dem knappen 3:2 gegen Münster setzte es die Pleiten in Braunschweig – wieder viel Gegentore (2:5) und "Heimangstgegner Zwickau" (0:2). Würzburg konnte sich bis heute nicht ganz aus dem Abstiegskampf verabschieden, aber es kann ruhiger in die Zukunft geschaut werden. Gegen Meppen und 1860 München im Derby wurden wichtige Heimdreier eingefahren, zuletzt das "6-Punkte-Spiel" in der Pfalz gezogen nach dem Auswärtssieg in Mannheim. Alles mit 1 Tor Differenz, auf Messers Schneide. Kompensation für die Pleiten in Magdeburg (0:3) und gegen Duisburg (0:2). Die Baustelle blieb die Defensive mit bislang 33 Gegentreffern, mehr hat niemand kassiert. Die Offensive mit 23 Treffern kann sich zumindest im Mittelfeld einordnen. Im Landespokal steht unser Gast bereits im Halbfinale nach 3 Siegen auf Reisen wie angesprochen in Mosbach, dazu bei Bezirksligist SSV Kasendorf (4:1) und den Regionalligisten TSV Aubstadt (3:1) wie SV Heimstetten (4:1). Damit wurde bislang noch kein Pflichtspiel in dieser Saison ohne Gegentor absolviert. Auswärts sind 5 Teams schlechter, stehen den beiden Siegen 4 Niederlagen bei 12:20 Toren gegenüber.

Die Bilanz gegen den FC Kickers Würzburg:

Sieht noch keinen Sieg für unsere Farben in bislang 4 Begegnungen. An der Gellertstraße sieht es dringend verbesserungswürdig aus, gewannen die Franken jeweils mit 1:0 und 3:0 zuletzt am vorletzten Spieltag der Hinrunde 2017/2018, als der CFC sich längst im Tiefflug Richtung Regionalliga befand. In Würzburg hingegen konnten zumindest 2 Remis eingefahren werden mit 1:1 und 0:0. Den einzigen Treffer gegen die Kickers erzielte Tim Danneberg.

Perspektive für das Spieljahr:

Nur wenn es gelingt, die anfällige Defensive zu festigen ist eine sportlich sorgenfreie Saison möglich mit dem vorzeitigen Klassenerhalt. Mehr als Platz 10 bis 12 ist dann wohl nicht denkbar.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Auch die Kickers haben in dieser Liga zu kämpfen, erhielten die Lizenz wie der CFC erst im "Nachsitzen" ebenfalls mit Auflagen, die erfüllt werden mussten. Wobei vor allem die 350.000 € Transfereinnahmen für Janik Bachmann vermutlich sehr hilfreich waren. Oktober 2019 wurden die Zahlen aus der Saison 2017/2018 bekannt, dabei wurde sichtbar, welch Einschnitt der Abstieg aus der 2. Bundesliga war. Dazu kam der sportlich enttäuschende Auftritt in der 3. Liga mit der "Roten Laterne" bis Runde 14. Trotz der 500.000 € aus dem "Rettungsschirm" der DFL für die Zweitligaabsteiger stand nach Abschluss 2017/2018 ein veritables Minus von rund 1,52 Mio. €. Nicht unbedingt existenzbedrohend, aber Warnung genug, um für die kommenden Jahre sorgfältig zu agieren. Zugute kam in dieser Phase, dass die Sponsoren dem Verein die Treue hielten und das Schiff einigermaßen ruhig blieb. Veränderungen gab es im Nachwuchsbereich mit der Abmeldung der U23 aus dem Spielbetrieb, zuletzt ansässig in der Bayernliga. So sollte der Schwerpunkt künftig auf der U17 und U19 liegen, sah man aufgrund fehlender Aufrücker aus der U23 in die Profimannschaft keine echte Perspektive mehr. Parallel dazu wurde eine Kooperation mit Regionalligist TSV Aubstadt beschlossen, in der Talente aus der U19 Spielpraxis erhalten sollen. Für die Arena am Dallenberg lockerte die Stadt Würzburg die Auflagen, eine Baustelle seit Jahren. Vergangene Saison kamen im Schnitt 5.450 zu den Heimspielen, fast exakt zu den 5.465 1 Jahr zuvor. In der 2. Bundesliga 2017/2018 waren es 11.145 und damit mehr als doppelt so viel. Den MSV Duisburg sahen im letzten Duell am Dallenberg 5.355. Den Rekordbesuch bislang gab es gegen 1860 München, als 8.346 die Ränge bevölkerten.
15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Sonntag, 10. November 2019, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.710
Schiedsrichter: Braun (Wuppertal)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC FC Würzburger Kickers
17Tabellenposition13
14
14
1,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
19
14
1,4
3 (21,4%)
6 (42,9%)
Siege
Niederlagen
6 (42,9%)
7 (50,0%)
22 : 26
1,6 : 1,9
Tore
Tore pro Spiel
23 : 33
1,6 : 2,4
3:1 gegen MSV Duisburg (H), 1. FC Kaiserslautern (H)Höchster Sieg3:1 gegen FC Bayern München II (H)
2:4 gegen SV Meppen (H)Höchste Niederlage2:5 gegen Eintracht Braunschweig (A)
n-S-u-S-uDie letzten Spielen-S-u-N-s
4 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele40221:5
Heimspiele20020:4
Auswärtsspiele20201:1
Ligaspiele40221:5
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2015/20163. Liga11. SpieltagFC Würzburger Kickers - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2015/20163. Liga30. SpieltagChemnitzer FC - FC Würzburger Kickers0:1 (0:1)
2017/20183. Liga16. SpieltagChemnitzer FC - FC Würzburger Kickers0:3 (0:0)
2017/20183. Liga35. SpieltagFC Würzburger Kickers - Chemnitzer FC0:0 (0:0)