Vorbericht

3. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2020/2021
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
VfB Germania Halberstadt
VfB Germania Halberstadt

Treffen der "Brotlosen und Glücklosen der ersten Spieltage" …

von Timo Görner

… wobei der Druck beim CFC größer scheint als bei der aktuellen Nr. 3 in Sachsen-Anhalt. Der VfB Germania steht vor einer schwierigen Saison, was allerdings auch auf den Gastgeber zutrifft dessen Defizite am Mittwoch bestraft wurden.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Wurde auf Platz 15 beendet. Was beim regulären Ende nach 34 Spieltagen angesichts des Nichtaufstiegs von Lok und 2 Absteigern aus der 3. Liga im Nordosten den Abstieg bedeutet hätte. 19 Punkte wurden verbucht, aus 23 Spielen. Knapp hinter Optik Rathenow als 14. mit 1 Zähler Rückstand. 2018/2019 reichte es noch zu Rang 8 mit einem Punkteschnitt von 1,35 gegenüber diesmal 0,82. Ein deutlicher Negativtrend.

Dabei begann es ordentlich mit Sieg in Rathenow (3:1) und Remis gegen Meuselwitz (2:2). Bis Spieltag 8 konnte man einigermaßen zufrieden sein, mit 10 Punkten. Der Dreier gegen Bischofswerda (2:1) hielt den VfB im sicheren Sektor der Tabelle, dazu kamen Remis gegen den BFC, Babelsberg, Chemie Leipzig. Die Niederlagen beim BAK (1:2) und Nordhausen (2:3) waren zu erwarten. Für die restlichen 11 Spiele bis zur Winterpause galt es, sich in diesem Bereich zu etablieren. Dazu blieb die Qualifikation für den DFB-Pokal 2020/2021 zweites Ziel. In Runde 1 wurde Erstligaaufsteiger Union Berlin empfangen (0:6).

Im Landespokal lief es weiter gut, das Viertelfinale wurde erreicht mit 7:2 bei Verbandsligist FC Einheit Wernigerode. Gegner dort Drittligist Halle, schon damals im "Krisen-Modus". Weniger erfreulich die Punktspiele. Bis Ende Dezember 2019 wurden nur 3 Punkte geholt, zu Hause. Der einzige Sieg (1:0) in Erfurt wurde annulliert. Es gab deutliche Pleiten in Fürstenwalde (0:3) und bei Altglienicke (1:4), schmerzliche Heimschlappen gegen Auerbach (0:2) und den BAK (1:5). Germania zum Jahreswechsel angekommen im Abstiegskampf, mit 13 Punkten schon 4 hinter dem 14. aus Rathenow.

Für das Frühjahr 2020 wurde personell noch mal reagiert, es gab je 4 Ab – und Neuzugänge. Entsprechend den begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten. 2 für die Defensive, 2 für die Offensive.

Der Auftakt dann auch gelungen, gegen den HFC beim 2:1 gelang der Sprung ins FSA-Pokal-Halbfinale. Auch im Ligabetrieb ging es aufwärts, blieben die Halberstädter in den 4 Begegnungen ohne Niederlage. Beim BFC Dynamo und Chemie Leipzig wurde ein 0:0 erreicht wie auch gegen Babelsberg. Gegen Wacker Nordhausen (3:2) mit seinem durch die Insolvenz deutlich geschwächten Kader gelang der erste Sieg seit dem 15.09.2019. Der Anschluss an den damals vermutlich ersten Nichtabstiegsplatz war erreicht.

Der Aufwärtstrend konnte dann wie bekannt nicht bestätigt werden. Im eigenen Stadion blieb die Bilanz durchwachsen mit 2 Siegen gegen 4 Niederlagen bei 16:23 Toren. In diese Richtung geht auch das Abschneiden als Gast. Es gab einen Sieg, an Spieltag 1. Danach folgten 3 Remis und 6 Niederlagen. Insgesamt 24:40 Tore, 5 Teams erzielten weniger Treffer. 13 kassierten weniger.

Das Landespokal-Halbfinale gegen Magdeburg fiel dann wie die Punktspiele aus, letztendlich wurde der Drittligist dann auch für den DFB-Pokal 2020/2021 nominiert. Pech für den VfB, der sich durchaus Chancen ausmalte, auch den FCM aus dem Rennen zu werfen. Entschieden nach einer Gesprächsrunde der 4 Halbfinalisten. Man sah keine Chance, den Wettbewerb regulär zu Ende zu bringen.

Delegierungen für diese Saison bislang:

11 gingen, 8 kamen. Dazu wurde wie zu Beginn der Vorsaison ein neuer Trainer verpflichtet.

Linksverteidiger Tino Schulze (27/ FC Teutonia 05 Ottensen) wechselte in die Oberliga Hamburg. Auf Rechts spielt Jannis Pläschke (27/VfV Borussia 06 Hildesheim) ebenfalls 5. Liga, hier Niedersachsen. Innenverteidiger Luca Menke (20) schloss sich West-Regionalligist SF Lotte an. Pascal Schmedemann (20) auf der gleichen Position musste zu "Verleiher" Magdeburg zurück. Ging Mitte August dann zu Hannover 96 II. "6er" Anton Kanther (20), der in der Winterpause vom FCM kam und Stammspieler wurde, verließ den VfB nach Fürstenwalde.

Der Rest spielte keine wichtige Rolle. Im Grunde ist die komplette Abwehrformation damit nicht mehr dabei.

Dazu nahm Cheftrainer Sven Körner (38) seinen Abschied nur 1 Jahr nach Vorgänger Maximilian Dentz (31).

Unter den 8 Neuen sind 4 aus dem Nachwuchsbereich.

Für das Tor wurde Jost Herlemann (19) aus der U19 berufen. Als Innenverteidiger holte man Niclas Knoop (19/Borussia Dortmund U19) und Hendrik Kuhnhold (21) aus Fürstenwalde. Knoop mit 2 Spielen in der UEFA Youth League und 6 in der A-Jugend Bundesliga. Knoop war bei Union Ergänzungskader.

Gino Dörnte (20/Nordhausen) im Mittelfeld ist auf der linken Seite zu Hause, bei Wacker nur sporadisch Stammspieler. David Vogt (19/FSV Martinroda) und Patrick Baudis (23/Lok Stendal) in der Zentrale versuchen den Sprung aus dem Oberliga-Bereich. Jannis Lisowski (19) auf Rechts - siehe Herlemann. Nabil Musa (17) kann beide Außenbahnen spielen, wechselte aus der U17 von Eintracht Braunschweig.

Im Sturm gibt es Stand jetzt keine Neuzugänge. Ob die Spieler die Abgänge kompensieren können, wird sich zeigen müssen.

Die sportliche Leitung:

Danny König (45) übernahm mit Saisonbeginn. Bekannt noch als Co-Trainer von Torsten Ziegner und Joe Enochs in Zwickau. Mit letzterem gab es "atmosphärische Störungen", worauf er seine Zelte dort abbrach. Letzter Verein als Spieler war der FSV Hettstedt (Landesklasse Sachsen-Anhalt), bemerkenswerteste Station in Paraguay Erstligist River Plate Asunción von 2002 bis 2003. Die höchste Spielklasse Oberliga Nordost Süd beim Dresdner SC und Germania Halberstadt selber. Co-Trainer sind Enrico Gerlach (43) und Marcel Goslar (31), beide als Aktive für den VfB am Ball.

Die Keeper trainiert mit Sebastian Kischel (38) ebenfalls ein ehemaliger Germania-Kicker. Der sportliche Leiter ist in Personalunion Enrico Gerlach.

Danny König ist der 13. Trainer seit 2010 inklusive der Interimslösungen. Die Fluktuaktion auf diesem Posten bemerkenswert.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Florian Sowade (23) gesetzt, vor Raphael Knothe (19) und Jost Herlemann (19).

Als Innenverteidiger waren in den ersten 2 Spielen Michael Ambrosius (24) und Hendrik Kuhnhold (21) die Stammkader. Ambrosius als gebürtiger Hamburger ausgebildet beim FC St. Pauli. Auf Links verteidigt wohl auch in Chemnitz der Tscheche Patrik Twardzik (27), auch Kapitän der Mannschaft. Rechts wurde bislang auf Paul Grzega (22) gesetzt.

Im defensiven Mittelfeld hatten Patrick Baudis (23) und Justin Bretgeld (21) das Vertrauen der Trainer. Alternative wäre hier David Vogt (19), allerdings noch wegen "Rot" im Landespokal Thüringen im März auch in der Liga noch gesperrt. Auf der linken Außenbahn sollen Fabian Wenzel (23) und Gino Dörnte (20) entsprechend wirbeln. Beide je 1x in der Anfangself und vor Elias Löder (20). Nominell rechte Seite ist "Eigengewächs" Jannis Lisowski (18), der aber vorerst als "Perspektivspieler" gilt.

Der Angriff weist 5 etatmäßige junge Stürmer auf. In den ersten beiden Begegnungen war hier Stefan Korsch (21) als Linksaußen gesetzt, aus dem Nachwuchs des 1. FC Magdeburg stammend. Batikan Yilmaz (20) spielte zuvor beim FC Viktoria Berlin, klassischer Mittelstürmer und zuletzt gesetzt und hat die Nase gegenüber dem Polen Kamil Popowicz (23) und Jungspund Lukas René Ferchow (18) vorn. Kimbyze-Kimby Januário (20) ist bislang "Ergänzungsspieler" mit Kurzeinsätzen. In diesem Sektor gab es noch keinen Torschützen.

Mit dem VfB Germania kommt am Samstag die jüngste Mannschaft der Liga, gerade mal 21,6 Jahre im Schnitt. Sogar noch unter dem Schnitt von Hertha BSC II. Nur 3 haben weniger Spieler im Aufgebot mit 21. Letzte Saison waren es sogar nur 21,2 Jahre. Kaum noch etwas zu sehen von den bekannteren Routiniers der Vergangenheit wie Benjamin Boltze oder Telmo Teixeira-Rebelo. Der sichere Klassenerhalt wäre mit diesem Kader ein großer Erfolg, was keineswegs überheblich gemeint ist.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

David Vogt (19) ist wie schon erwähnt für den Samstag gesperrt.

Die aktuelle Saison bislang:

Zeigt, dass es schwer wird, 2 Spiele mit 2 knappen Niederlagen. Zum Auftakt ging es zu Aufsteiger Luckenwalde, für die weitere Saison entsprechend wichtig. Der Rückstand nach 29 Minuten konnte trotz einiger Chancen nicht ausgeglichen werden. Es war mehr drin für den VfB, der auch gegen Bischofswerda zum folgenden Heimauftakt ohne Zählbares blieb. Das erste Saisontor erzielte der Gegner zum 1:0, die Führung hielt lediglich 60 Sekunden. Noch vor der Pause drehten die Ostsachsen die Begegnung, dass durchaus verdient, und konterten Germania kurz nach dem Wechsel beim 1:3 aus. Mehr als der Anschluss gelang dann nicht mehr.

Nach dem Spiel beim CFC steht mit dem Duell gegen Optik Rathenow wieder eine Partie gegen einen potentiellen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt an.

Im Landespokal ist der erste Gegner noch unbekannt. In Runde 1 duellierten sich am vergangenen Wochenende die Vereine unterhalb der Oberliga. Auch diesmal will man soweit wie möglich kommen, schwierig angesichts der Konkurrenz aus Magdeburg und Halle.

Perspektive für das Spieljahr:

Es wird schwierig werden, das haben die ersten beiden Spiele bewiesen. Nur wenn die Abgänge in der Abwehr ersetzt werden können, kann der Kampf um den Klassenverbleib erfolgreich sein. Vermutlich muss personell aber nachgebessert werden, speziell im Angriff fehlt auf den ersten Blick die Erfahrung.

Die Bilanz gegen den VfB Germania Halberstadt:

Es ist das 7. Duell gegen die Anhaltiner. 4 der 6 Begegnungen konnte der CFC gewinnen, dagegen gab es 2 Niederlagen. Die übrigens hintereinander am letzten Spieltag 2006/2007 in Halberstadt und 1. Spieltag 2007/2008 in Chemnitz.

In der Aufstiegssaison 2018/2019 gewannen wir beim VfB nach 1:2-Rückstand noch mit 4:2, das Rückspiel dann mit 2:0.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Für den VfB Germania gilt es, die 4. Liga zu halten. Nicht mehr und nicht weniger. Ambitionen auf mehr, die es vor Jahren durchaus zu verspüren gab, sind zu den Akten gelegt worden. Heimstätte der Germanen ist nach wie vor das “Friedensstadion”, welches sich als recht beachtliche Anlage präsentiert. 5.000 Zuschauer finden hier Platz, 768 Sitzplätze im Tribünenbereich werden angeboten. Vergangene Saison kamen im Schnitt 442 Fußballfreunde zu den Heimspielen, die “Kassenschlager” 1. FC Magdeburg und Hallescher FC spielen seit geraumer Zeit ja nicht mehr in der gleichen Liga und würden den Schnitt signifikant erhöhen. Etwas weniger als im Jahr zuvor bei 512. Den besten Besuch gab es auch hier gegen die beiden Leipziger Vereine mit Lok bei 855 und Chemie mit 776. Im DFB-Pokal wurden 5.966 Besucher gegen den 1. FC Union Berlin begrüßt. Ein solches Ereignis wurde diese Saison durch das Aus im abgebrochenen Landespokal-Wettbewerb nicht kreiert, musste man der Absage des Halbfinales gegen Magdeburg vor sicherlich solider Kulisse zähneknirschend zustimmen. Ärgerlich, da jeder Euro für den Spielbetrieb und Wettbewerbsfähigkeit in dieser Liga benötigt wird. Als Hauptsponsoren fungieren die örtlichen Stadtwerke und ein mittelständiges Unternehmen aus Halberstadt mit der Produktion von Etiketten als Kerngeschäft. 10 Sportarten sind im VfB ansässig, die Fußballabteilung führt derzeit beachtliche 15 Mannschaften von der F-Jugend bis zur 1. Mannschaft im Spielbetrieb.
3. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2020/2021
Samstag, 29. August 2020, 16:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 704
Schiedsrichter: Rauschenberg (Wenigenlupnitz)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC VfB Germania Halberstadt
15Tabellenposition16
0
2
0,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
0
2
0,0
0 (0,0%)
2 (100,0%)
Siege
Niederlagen
0 (0,0%)
2 (100,0%)
2 : 4
1,0 : 2,0
Tore
Tore pro Spiel
2 : 4
1,0 : 2,0
Höchster Sieg
1:2 gegen FC Viktoria 1889 Berlin (H), VfB Auerbach (A)Höchste Niederlage2:3 gegen Bischofswerdaer FV 08 (H)
N-nDie letzten Spielen-N
2 Niederlagen in Folge
2 Spiele in Folge ohne Sieg
Aktuelle Serien2 Niederlagen in Folge
2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele640213:9
Heimspiele32015:3
Auswärtsspiele32018:6
Ligaspiele640213:9
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2006/2007Oberliga Nordost-Süd15. SpieltagChemnitzer FC - VfB Germania Halberstadt2:1 (1:0)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd30. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:1 (1:1)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd1. SpieltagChemnitzer FC - VfB Germania Halberstadt1:2 (1:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd16. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:3 (1:2)
2018/2019Regionalliga Nordost6. SpieltagVfB Germania Halberstadt - Chemnitzer FC2:4 (2:1)
2018/2019Regionalliga Nordost23. SpieltagChemnitzer FC - VfB Germania Halberstadt2:0 (1:0)