Auftakt 2022 gegen die Torflaute gegen Berliner Gäste …
von Timo Görner
… denn nach dem 3:1 zum Auftakt gegen TeBe gab es gegen den BAK und die VSG keine Treffer. Für den SV Lichtenberg 47 geht es um Punkte für den Klassenerhalt, ein unbequemer Gegner, der in Leipzig bereits 2-mal überraschend gewinnen konnte.
Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:
Die Nordost-Berliner liegen im Kampf um den Klassenerhalt ordentlich im Rennen, das Polster bei möglichen 6 Absteigern allerdings dünn mit 1 Punkt und 6 Toren auf den 15. aus Halberstadt. Die Rot-Weißen setzen Achtungszeichen, konnten sich aber nicht in die gesicherte Zone absetzen.
Es begann holprig. Der SVL blieb 5x sieglos. Die Punkte wurden in den Heim-Ortsderbys gegen Aufsteiger Tasmania und Hertha BSC II (1:1/0:0) geholt. Es gab dazu knappe 0:1 in Meuselwitz und Babelsberg. Das Hinspiel ging nach Führung noch verloren. Den ersten Sieg feierten die Hauptstädter in Leutzsch, brachten das wertvolle 1:0 nach 26 Minuten ins Ziel.
Die Trendwende mit dem Sprung aus der bedrohlichen Zone war es nicht, nach 14 Spieltagen standen 5 weitere Niederlagen gegen 2 enorm wichtige Dreier gegen Rathenow (2:0), Fürstenwalde (3:2). Stark die Gegenwehr beim BFC und BAK, konnte die 1:0-Führung zumindest zum Remis verteidigt werden. Ebenso die Dienstreise bei TeBe (2:3). Weniger Mühe hatten die Gegner in Jena und gegen Luckenwalde (0:3).
11 Punkte aus 13 Spielen brachten Rang 15. Ein Zwischenhoch folgte, beste Phase. Der SV 4x ungeschlagen, düpierte Altglienicke (3:0) und Lok in Leipzig (3:1). Sieg 3 war gegen Auerbach schon fest, der VfB glich mit dem letzten Angriff aus. In Eilenburg lagen die Berliner mit 3:1 und 4:3 vorn, der Ausgleich wieder in der Nachspielzeit. 4 Punkte die fehlen, 21 statt 25 Punkte. Den Dämpfer setzte es gegen die formstarken Cottbuser (0:4).
Auf Reisen gab es die Dreier in der sächsischen Messestadt. Dafür wurde 6-mal verloren und 12:17 Tore verbucht. Beides "über dem Strich". Als "Teil-Heimteam" ist der Saldo knapp negativ (3-5-4) und fast identisch bei den Toren (12:16). 24:33 Tore sind offensiv wie defensiv ligatauglich als 14. und 12.
Enttäuschend verlief der Landespokal mit dem Scheitern in Hauptrunde 3 bei Oberligist Blau-Weiß 90 Berlin, das 1:2 beendete alle Träume vom DFB-Pokal 2022/2023.
Delegierungen seit dem Hinspiel:
Gab es bislang keine, weder in die eine noch in die andere Richtung.
Die sportliche Leitung:
Uwe Lehmann (39) hat auch im Rückspiel das Sagen. Ihm zur Seite stehen im Trainerstab dazu Rajko Fijalek (48), der Bosnier Zeljko Ristic (48) und Co-Trainer Fabio Corghi (38).
Riccardo Ventura (40) betreut die Torhüter, als sportlicher Leiter fungiert im 11. Jahr Benjamin Plötz (34).
Das Kollektiv:
Im Tor ist Niklas Wollert (27) klare Nr. 1, Juli 2015 aus Jena gekommen. Domenic Riedel (29) ist noch ohne Einsatz, Melvin Williams (20) bestritt beide Spiele im Landespokal. Alle gebürtige Berliner.
In der Abwehr sind als Innenverteidiger Kapitän David Hollwitz (32), Paul Krüger (20), Jonas Schmidt (29) wichtig. Dahinter versuchen es Emre Kücükodabasi (20) und Sebastian Reiniger (32). Auf Links vertrauen die Trainer meist Richard Ohlow (28), Rechts Oliver Hofmann (29) vor dem Libanesen Ali Sinan (32), Oliver Maric (19) und Leon Gaedicke (20).
Vor der Abwehr agieren in der Regel Nils Fiegen (27), Kevin Owczarek (29/1). Offensiv zentral spielt der junge Türke Tarik Gözüsirin (20/7) stark. Mit Irfan Brando (20/2) machte ein weiteres Talent auf sich aufmerksam, an 4 Treffern beteiligt. Christian Gawe (29) ist Topvorlagengeber, 5x der Fall. Moritz Schöps (24) legte 2x vor. Auf der linken Seite verdient Philip Einsiedel (26/3) eine Erwähnung: 6 Torbeteiligungen. Im Hinspiel verletzt, von 2012 bis 2015 im CFC-Nachwuchs. Rechts wiederum fehlt der Fixpunkt, Lionel Salla (24) wäre noch am Ehesten zu nennen.
Erfolgreichster Angreifer ist der Torschütze vom August 2021 Rechtsaußen Marius Ihbe (19/4). Letztmalig gefeiert am 30.10.2021 bei Lok. Für den linken Flügel kämpfen Marcel Bremer (23/1) und der zweite Libanese Hussein Chor (20) um ihren Platz. 3 Mittelstürmer stehen im Kader. Philipp Grüneberg (29/2) hat hier die Nase gegen Hannes Graf (25), Max-Fabian Wölker (23) vorn. Wie beim CFC fehlt der "Knipser" in diesem Sektor.
27 Akteure stehen im Aufgebot, nur die 3 Berliner Konkurrenten von Hertha BSC II, BAK und Tasmania haben mehr. 25,4 Jahre im Schnitt sind über dem CFC mit 25,1. Der Großteil der Kicker stammt aus Berlin oder von anderen Vereinen der Hauptstadt.
Einkaufsbilanz:
9 wurden geholt, von denen Marcel Bremer von Oberligist SC Staaken 1919 noch am Besten abschneidet. Die anderen spielten bislang kaum eine Rolle, blieben teils ohne Einsätze.
Fazit: eigentlich mau, allerdings sind 4 der Zugänge unter 21 Jahren gewesen. Also eher weniger zu erwarten, dass diese gleich einschlagen. Die Substanz der Mannschaft konnte allerdings so oder so nicht verbessert werden.
Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:
Aktuell ist nichts bekannt.
Perspektive für das Spieljahr:
Der Klassenerhalt ist auch bei 6 Absteigern durchaus machbar, dabei helfen könnte der wieder komplette Heimvorteil durch die Rückkehr nach Lichtenberg und noch 1-2 Neuzugänge. Im Angriff fehlt fraglos noch eine sofort helfende Verstärkung. Tipp: Platz 13 bis 15.
Die Bilanz gegen den SV Lichtenberg 47:
Sieht nur das Hinspiel.
Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:
Anfang Juli 2021 wenige Wochen vor dem Start gab es frohe Kunde aus dem Bezirksamt Berlin-Lichtenberg. 500.000 € wurden für das "Hans-Zoschke-Stadion" freigegeben, wichtig um die Anlage beständig regionalligatauglich zu machen. Das Geld stammt aus dem Vermögen der Parteien- und Massenorganisationen der DDR. 12,1 Mio. € waren verfügbar. Für eine Sportstätte an der einst berüchtigten Normannenstraße und freigegeben von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke).
Kernpunkt der möglichen Arbeiten war die Teilüberdachung, eine Voraussetzung für die Regionalliga-Spielberechtigung. Für 2022 darf man sich nun auch wieder auf "echte Heimspiele" freuen, Anfang Dezember wurde der letzte der 6 Flutlichtmasten installiert. Passend zum 75-jährigem Vereinsjubiläum gibt es dann auch die ersten Flutlichtspiele im "Zoschke".
Der CFC gastierte im Hinspiel bekanntermaßen im Westen der Stadt, das 3:1 wurde im "Poststadion" Moabit erspielt. Dort blieb zuletzt auch der SV Babelsberg mit 1:0 siegreich, vor 587 Zuschauern. Der Schnitt diese Saison liegt bei 397, darunter liegen nur Tasmania, Altglienicke und Fürstenwalde. Cottbus mit 633 war der beste Besuch, den CFC sahen im Hinspiel 574. Mit Jena, Lok und Chemie Leipzig sowie dem BFC gastieren noch 4 zugkräftige Mannschaften. Ob vor Zuschauern und wenn ja wieviel, bleibt leider abzuwarten.
