Vorbericht

10. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2022/2023
SV Lichtenberg 47
SV Lichtenberg 47
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Weiter Punkte sammeln mit erstem Auftritt …

von Timo Görner

… an der Normannenstraße beim SV Lichtenberg 47. Letztes Spieljahr ging es ins "Poststadion", seit 2022 kann unser Gegner wieder an seiner eigentlichen Heimstätte antreten.

Der Blick zurück:

Platz 13 in der 20er Staffel war in Ordnung, zumal auf Abstiegsplatz 16 stattliche 11 Punkte Abstand lagen. 4 Spieltage vor Ende konnten die Planungen für die neue Saison beginnen. Zwischen Heim -und Auswärts gab es kaum Unterschiede, wobei die Herbstrunde 2021 quasi auch komplett auswärts bestritten wurde. Hintergrund ist bekannt.

Die ersten 5 Spiele sieglos, u. a. gegen den CFC. Den ersten Dreier feierten die Rot-Weißen in Runde 6 mit 1:0 bei Chemie. Die Wende war es nicht, nach 11 Spielen waren 8 Punkte tendenziell für den vorzeitigen Klassenerhalt zu wenig. Einen weiteren Sieg gab es noch, mit dem 2:0 gegen Absteiger Rathenow. Schmerzlich die 0:3-Klatschen in Jena, gegen Luckenwalde. Mehr noch das frühe Aus im Berlin-Pokal bei Oberligist Blau-Weiß Berlin in Runde 3 (2:3).

Bis zur Winterpause wurde sich aber gesteigert, standen nach 21 Spieltagen 21 Punkte. Die 47er holten aus den 10 Duellen 13 Punkte, erwiesen sich als "Favoritenschreck" bei Lok (3:1) und gegen Altglienicke (3:0). Wichtig auch das 3:2 im "Keller-Duell" gegen Fürstenwalde. Ärgerlich der Punktverlust beim 4:4 in Eilenburg, das 3:1 und 4:3 konnte nicht gehalten werden.

Der Start ins Frühjahr 2022 folgte mit der Nullnummer in Chemnitz. Für den Rest der Saison präsentierten sich die Hauptstädter als "launische Diva". Überraschten positiv gegen Chemie (2:1), Staffelsieger BFC Dynamo (1:0), Lok Leipzig (3:0), ballerten sich bei Tasmania zum 4:0 und in Rathenow zum 4:2. Dagegen standen die ernüchternden Spiele gegen den BAK (1:5), in Fürstenwalde (0:2) und Luckenwalde, Cottbus (1:4).

Zu Hause wie auf Reisen reichte es zu Platz 14, 49:64 Tore waren offensiv im Mittelfeld der Liga (11.) – defensiv auch hier der 14. Alles in allem, abgesehen vom Pokal-Aus eine ordentliche Spielzeit. Am Ende stand der Abschied des langjährigen Chefcoachs Uwe Lehmann und damit das einer Ära.

Das Personalkarussell:

Es gab einen mittleren Umbruch mit 9 Ab – und 10 Neuzugängen, dazu den Trainerwechsel.

In der Abwehr beendeten gleich 3 ihre aktive Laufbahn, wichtigste Personalie Rechtsverteidiger Oliver Hofmann (29). Im offensiven Mittelfeld ging mit dem Türken Tarik Gözüsirin (21/VfB Lübeck) viel Torgefahr, Bilanz: 10 Tore und 2 Vorlagen. "6er" Nils Fiegen (28) hängte seine Töppen ebenfalls an den Nagel. Oliver Maric (19/Viktoria Berlin) auf Rechts und Philip Einsiedel (27/Luckenwalde) gegenüber waren zumindest mehrmals im Stammkader. Trifft ebenso auf Rechtsaußen Moritz Schöps (29/Grün-Weiß Ahrensfelde) zu. Der Rest spielte keine oder keine größere Rolle.

Die Sportliche Leitung:

Murat Tik (47) hat seit dieser Saison das Sagen für die 1. Mannschaft. Der gebürtige Berliner löste Uwe Lehmann (40) ab, der nach 9 Jahren seinen Abschied nahm. Als Spieler vor allem für den Kreuzberger Verein Berlin Türkspor 1965 aktiv, war der CFC Hertha 06 bis 2020 seine letzte Trainerstation. Als Co-Trainer fungiert Kevin Hetzel (37), im Vorjahr dies bei Absteiger Tasmania. Riccardo Ventura (41) betreut die Keeper.

Ex-Kicker Benjamin Plötz (37) agiert als Sportlicher Leiter. Das bereits seit 2011. Jonas Schmidt (29) ist der Teammanager, u. a. aktiv übrigens für den FSV 63 Luckenwalde.

Das aktuelle Planjahr:

Sieht Rang 14, der würde am Ende zum Klassenerhalt reichen. Nach 9 Spielen stehen 9 Punkte zu Buche, 7 davon im eigenen Stadion. Größte Baustellen sind Defensive und die Auswärtsschwäche mit zwei deftigen Schlappen. Zu Hause zeigen sich die Rot-Weißen ligatauglich.

Zum Auftakt gelang ein am Ende eventuell wichtiger Sieg, Halberstadt (2:1) wurde bezwungen. Die Reise zum Aufsteiger und Ex-Drittligisten Erfurt ging daneben, das 0:5 deutlich. Es folgten 5 weitere sieglose Begegnungen, die Punktgewinne gegen die Spitzenmannschaften Cottbus (0:0) und Babelsberg (2:2) in Potsdam dabei zufriedenstellend. Knapp die Pleiten gegen Altglienicke (0:1), in Leipzig-Leutzsch kamen die Treffer zum 2:3 letztendlich zu spät für Zählbares.

Die Negativserie wurde gegen Meuselwitz beendet, im Duell 14. gegen 15. wurde vorgelegt, die Thüringer schafften spät nur noch den Anschluss. Mit dem Schwung reisten die Nordost-Berliner nach Moabit, kassierten dort vor der Pause in 15 Minuten 3 Tore zum 0:4-Halbzeitstand. Ließen sich in den zweiten 45 Minuten noch 2 einschenken. Damit verhageln die Reisen nach Cottbus und zum BAK die Bilanz.

9:20 Tore sind offensiv zu wenig., nur 3 Mannschaften haben weniger. U. a. übrigens Vorjahresmeister BFC. Der allerdings auch nur 8 Gegentreffer hat. In der Abwehr sind es die zusammen 11 Treffer siehe oben welche reinhauen. Im eigenen Haus sind die Lichtenberger die zwölftbeste Mannschaft, auswärts reicht es zu Platz 16.

Nach dem CFC-Auftritt warten 3 knackige Aufgaben auf die 47er. Erst geht nach Jena, dann kommt Lok ins "Zoschke". Die Blau-Gelben konnte man letzte Saison am 35. Spieltag dort 3:0 nach Hause schicken. Nach dem 3:1-Hinspielsieg in Probstheida. Ebenfalls anspruchsvoll die 3. Runde im Landespokal, am 25.10.2022 muss man zum BFC. Erreicht durch ein 5:4 erst n. E. bei Landesligist SSC Teutonia 99.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Niklas Wollert (27) gesetzt, seit mittlerweile über 7 Jahren in Lichtenberg. Der US-Amerikaner Divine Imasuen (21) durfte in einem Spiel für Liga und Pokal ran. Domenic Riedel (30) ist die Nr. 3.

Die Mannschaft bevorzugt derzeit das 5-4-1. In der Abwehr haben bei den Innenverteidigern Paul Krüger (21), Sebastian Reiniger (33) die meisten Berufungen. Normal ist hier aber auch Kapitän David Hollwitz (33) feste Größe, fiel aber mehrmals wegen Verletzung aus. Richard Ohlow (29/1) der Mann für die linke Seite vor Noah Moreno Silva (21). Max Winter (21) empfahl sich Rechts als Stammkraft. 2015 aus der CFC-Jugend zu RBL gewechselt, dann über die Stuttgarter Kickers und Fürstenwalde zum SVL gekommen.

Als "6er" vor der Abwehr waren zuletzt Kevin Owczarek (28) und Christian Gawe (29) wichtig, Emil Gustavus (21) und Leonard Koch (27) kommen da nicht so richtig zum Zug. Offensiver ausgerichtet sind Irfan Brando (21) sowie Marcel Bremer (24). Das nominelle Mittelfeld ist im Kader eher schmal bestückt, nur 6 an der Zahl.

Als Nr. 1 im Angriff gilt Mittelstürmer Efraim Gakpeto (30), kommt auf 4 Tore. Darunter der "Doppelpack" zum Auftakt gegen Halberstadt als "Matchwinner". Ansonsten fehlt hier die Torgefahr, fallen in der Zentrale zudem 2 Akteure verletzungsbedingt aus. Der uns noch aus Bischofswerda bekannte Hannes Graf (26) spielt keine Rolle. Der Libanese Hussein Chor (21) besetzt Linksaußen, vor Justin Weber (21). Auf dem rechten Flügel konnte sich Niklas Kaus (19/1) etablieren, verdrängt da Marius Ihbe (20) und Oluwaseunnla Eni-Owo Adekunle (21).

Mit 27 Spielern hat der SV 47 eines der größten Aufgebote. Mehr hat nur Lokalrivale BAK. 24,3 Jahre sind exakt Ligaschnitt. Der CFC kommt auf 24,0. Viele haben mal im Nachwuchs der "Eisernen" gespielt wie Krüger, Reiniger, Hollwitz, Gawe u. a. Konnten sich dort nicht für die 1. Mannschaft etablieren.

Strafbank / Krankenlager / Parteistrafen:

Philipp Grüneberg (30) fiel zuletzt wegen muskulärer Probleme aus, Max-Fabian Wölker (23) aufgrund Knie-OP.

Die Bilanz gegen den SV Lichtenberg 47:

Sieht erst 2 Spiele, das 3:1 im "Poststadion" und das 0:0 im Rückspiel, wo die Trauer um Trainerlegende Gerd Schädlich überwog.

Prognose:

Es wird schwer, den Klassenerhalt vorzeitig zu erreichen. In der Offensive kommt zu wenig raus, dort und defensiv auswärts muss man sich steigern. Ansonsten reicht es nur zu Rang 15 – 16.

Das Umfeld:

Der 12.02.2022 war ein besonderer Tag in der Vereinsgeschichte, durften die Nordost-Berliner wieder zurück an ihre Heimstätte der "HOWOGE-Arena Hans Zoschke", früher "Sportplatz an der Normannenstraße" (bis 1952) und "Hans-Zoschke-Stadion" (1952 - 2009)". Mit der installierten und abgenommenen Flutlichtanlage durften die Rot-Weißen das "Poststadion" in Moabit verlassen. 1.270 Zuschauer sahen auch noch den 2:1-Sieg gegen Chemie Leipzig.

Der CFC gibt damit also sein Debüt an dieser traditionsreichen Spielstätte, welche eine Kapazität von 9.900 Zuschauern anbietet mit 900 überdachten Sitzplätze. Vor der "Kehre" durften 18.000 rein, die "alten Hasen" unter den Fanpage Lesern werden sich erinnern wie leger damals die Vorgaben waren und wie dicht gedrängt man u. a. auf der Fischerwiese 1.0 bei Auftritten der Spitzenclubs stand. Finanziert wurden die Umbauarbeiten seit 2018 mit 500.000 € aus dem Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR.

877 Zuschauer haben die Heimspiele bislang im Schnitt besucht, mehr übrigens als die Spitzenteams vom BAK und VSG. Den besten Zuspruch registrierten die Verantwortlichen gegen Cottbus mit 1.596, den geringsten gegen Altglienicke bei 595. Gegen den CFC dürfte sich der Andrang auf wohl 600 bis 800 bewegen. Nächster Gast im "Zoschke" ist Lok Leipzig, den letzte Saison an gleicher Stätte 830 erlebten. Hauptsponsor ist weiterhin der Namensgeber für das Stadion, daneben gibt es u. a. den "47er Pool" als Sammelbecken von Sponsoren. Für die Geldgeber zeichnet mit Benjamin Plötz der sportliche Leiter der 1. Mannschaft verantwortlich.
10. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2022/2023
Samstag, 22. Oktober 2022, 13:00 Uhr
HOWOGE-Arena, Berlin
Zuschauer: 830
Schiedsrichter: Ventzke (Schwerin)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SV Lichtenberg 47 Chemnitzer FC
14Tabellenposition9
9
9
1,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
12
9
1,3
2 (22,2%)
4 (44,4%)
Siege
Niederlagen
3 (33,3%)
3 (33,3%)
9 : 20
1,0 : 2,2
Tore
Tore pro Spiel
11 : 11
1,2 : 1,2
2:1 gegen VfB Germania Halberstadt (H), ZFC Meuselwitz (H)Höchster Sieg3:0 gegen Tennis Borussia Berlin (H)
0:6 gegen Berliner AK 07 (A)Höchste Niederlage0:3 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (H)
N-u-u-S-nDie letzten SpieleN-n-N-u-S
keineAktuelle Serien2 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele21103:1
Heimspiele10100:0
Auswärtsspiele11003:1
Ligaspiele21103:1
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2021/2022Regionalliga Nordost4. SpieltagSV Lichtenberg 47 - Chemnitzer FC1:3 (0:0)
2021/2022Regionalliga Nordost23. SpieltagChemnitzer FC - SV Lichtenberg 470:0 (0:0)