Gemischte Gefühle bei der Generalprobe: CFC - Lichterfelde 2:2

04.08.2007, 23:58 Uhr | 1792 Aufrufe
Mit 2:2 trennte sich der Chemnitzer FC in der "Generalprobe" vor dem Start in die Oberligasaison 2007/08 vom Lichterfelder FC Berlin (Vorjahres 6. der Oberliga Nordost-Nord). Misslungen kann man dieses finale Testspiel der Himmelblauen sicher nicht nennen, doch bei vielen der ca. 500 Zuschauer im Flöhaer Auenstadion hinterließ die Partie durchwachsene Gefühle.

"Wir wissen jetzt, welche Fehler wir nächste Woche nicht machen dürfen", versuchte CFC-Trainer Tino Vogel dem Spiel Positives abzugewinnen. Tatsächlich sah es auch zunächst für den CFC nicht schlecht aus. Schon nach reichlich einer Minute hatte Marcel Schlosser die Führung auf dem Kopf. Und nach 20 Minuten mit wenig Strafraumszenen schlug Chemnitz dann zu. Einen Freistoß von Anton Müller begleitete Mike Baumann mit den Spitzen seiner lockeren Haarpracht ins Tor (20.). Fünf Minuten später war Neuzugang Marcus Dörry erfolgreich. In eine Verlängerung mit Köpfchen von Steven Sonnenberg war er lehrbuchmäßig hineingestürmt. Die Vollendung des sehenswerten Spielzugs blieb Formsache. Nach diesem 2:0 wurde die Partie angefacht vom LFC-Kapitän Tim Felsenberg giftiger. Vor allem war es auch Gift für das Spiel des CFC. "Wir haben uns zu leicht ablenken lassen", brachte Vogel einen der am kommenden Samstag zu vermeidenden Fehler auf den Punkt. Denn kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit nahmen die Berliner das Spiel in die Hand und kamen schließlich mit dem Pausenpfiff zum Anschlusstreffer durch Christian Preiß.

Das Geschehen auf dem Grün knüpfte nach dem Seitenwechsel nahtlos an das der ersten 45 Minuten an. Berlin war am Drücker und verbuchte die besseren Chancen für sich. Folgerichtig glich der LFC mit einem schönen Drehschuss - wieder war es Preiß - aus (53.). "Wenn wir konzentriert bei der Sache bleiben und das Spiel gestalten, wie ich mir das vorstelle, dann gewinnen wir auch.", resümierte Vogel. Doch erst in den letzten Zügen der Begegnung konnte Chemnitz noch einmal auftrumpfen und eine wohl etwas bessere Kondition in die Waagschale werfen. Zu spät - es blieb beim 2:2 und einem seltsamen Magengefühl. Denn zu viel Baustellen offenbart das Spiel der Himmelblauen noch. Die beste Abwehr der vergangenen Oberligaspielzeit wirkt wohl auch durch die Ausfälle zweier Spieler alles andere als sattelfest. Im Spiel nach vorn passieren zu viele Fehler, auch wenn sich Sonnenberg, Müller, Schlosser und Co. redlich mühen. Ein weiteres Problem umschrieb Vogel: "Wir sind noch nicht routiniert und clever genug, um das Spiel in unseren Händen zu halten. Es ist halt eine junge Mannschaft." Damit meinte er auch das Fehlen eines Leitwolfes und Regisseurs auf dem Platz. Eine Rolle, die eigentlich Matthias Großmann zugedacht ist. Doch der humpelte mit azurblauem Knöchel (Prellung aus Testspiel bei Blau-Weiß Chemnitz) auf der Tartanbahn entlang und Müller kann ihn da einfach noch nicht vertreten. Neben Großmann fehlen den Himmelblauen mit Steffen Kellig (gesperrt) sowie David Sieber, Sascha Thönelt und Stefan Schumann 4 weitere potentielle Stammspieler. Wenigstens Felix Bachmann konnte in Flöha seine Rückkehr in die Elf feiern, als er in der 79. Minute für Dörry eingewechselt wurde.

WoKo beim Erfinden des MoPo-TextesDoch mit den Ausfällen wird der CFC auch nächste Woche beim Auftaktspiel gegen Germania Halberstadt (Samstag, 14 Uhr, Fischerwiese) leben müssen. Und nicht nur deshalb sagt Vogel, würde die Partie eine harte Nuss werden. Er hatte den kommenden Gegner am Mittwoch beobachtet und bei diesem genau das vorgefunden, was dem CFC derzeit fehlt: Eine erfahrene und spielerisch gute Mannschaft mit einem absoluten Leitwolf. Doch Vogel lässt auch keinen Zweifel erst aufkommen, dass trotz allem nur ein Heimsieg zur Debatte steht. "Mit diesem Sieg wollen wir uns zusätzlich für das Spiel in Halle motivieren. Denn wenn man einen Lauf bekommt, ist vieles möglich, wie das letzte Jahr gezeigt hat."
Und so bleibt zu hoffen, dass dann in einer Woche die himmelblaue Elf im Gegensatz zur Generalprobe Vogels Vorstellungen vom Spiel umsetzen kann. Denn sonst tritt seine Prophezeiung, "Die nächsten Wochen werden hart.", ein - und das bei Gegnern wie Halberstadt, Markranstädt (H), Pößneck (A), Gera (H)...

Statistik

Chemnitzer FC - Lichterfelder FC Berlin 2:2 (2:1)
Aufstellung CFC: Klömich - Kunert, Baumann, Reinhardt, Troschke - Dörry (79. Bachmann), Adamu/V (60. Sinaba), Becker/V, Schlosser/V - Sonnenberg, Müller
Aufstellung LFC: Peter - Yilmaz (69. Vilsvik), Neugebauer, Prévoteau, Sliwa - Felsenberg, Leitgeb (76. Busse), Voß (46. Senol), Preiß (69. Simic) - Öztürk (81. Aykut), Schrödter (81. Chamkhi)
Tore: 1:0 Baumann (20.), 2:0 Dörry (25.), 2:1 Preiß (43.), 2:2 Preiß (53.)
Schiedsrichter: Böhmer (Gornau)
Zuschauer: ca. 500 im Auenstadion, Flöha


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