TU-Studie empfiehlt Stadion-Neubau im Sportforum
09.07.2008, 15:38 Uhr | 1844 Aufrufe
Die TU Chemnitz entwickelt derzeit im Auftrag der Stadt einen Sportentwicklungsplan für Chemnitz. Die erste Phase der Studie, die im September 2007 angeschoben wurde, umfasste die Bestandsaufnahme der vorhandenen Chemnitzer Sportstätten. In der zweiten Phase der Studie, die zur Zeit läuft, soll gemeinsam mit Vertretern des Chemnitzer Sports die Sportentwicklung bis ins Jahr 2020 diskutiert und somit der Bedarf an Sportstätten abgeschätzt werden. Dieser Sportentwicklungsplan soll im Herbst 2008 im Rathaus dem Kultur- und Sportausschuß abschließend vorgestellt werden. Der Stadtrat wird seine Beschlüsse zur Sportplanung in der Stadt dann entsprechend der TU-Studie ausrichten.
In der heutigen Ausgabe der Chemnitzer "Freien Presse" wird jener Teil der Studie vorgestellt, die sich mit dem Gelände des Sportforums an der Reichenhainer Straße beschäftigt. Höchstinteressant für alle CFC-Fans ist dabei, daß die TU zu der Empfehlung kommt, daß im Bereich des jetzigen Hauptstadions ein reines Fußballstadion mit 20.000 bis 25.000 überdachten Sitzplätzen zu errichten sei. Die Kosten für ein derartiges Stadion belaufen sich gemäß der Studie auf ca. 30 Millionen Euro. Auch im städtischen Sportamt wird mit dieser Variante geliebäugelt, berichtet die Freie Presse. Eine Sanierung der alten und mittlerweile baufälligen Ränge sei nicht möglich, da die Traversen nach dem Krieg aus aufgeschütteter Asche errichtet wurden - und diese verfestigt sich nicht. Unter Denkmalsschutz steht allerdings der alte Befehlsturm der 1938 eröffneten "Großkampfbahn". Der Turm müßte in einen Neubau integriert werden.
Reger Protest zu diesen Neubauplänen kommt bereits aus der Ecke der Chemnitzer Leichtathleten, allen voran von Ex-Oberbürgermeister und LAC-Präsident Peter Seifert. Die Leichtathleten befürchten, daß ihre Sport abgeschoben und degradiert werden soll. Seifert befürchtet zudem, daß die Stadt Chemnitz ohne großes multifunktionales Stadion (also für Fußball
und Leichtathletik) keine Chance hat, auch einmal nationale oder gar internationale Meisterschaften in die Stadt zu holen. Die jetzigen Pläne sehen neben dem Neubau einer reinen Fußballarena lediglich vor, auf dem Gelände des alten Juniorenstadions eine Leichtathletikanlage für 5000 bis 10.000 Zuschauer zu errichten. Die Kosten dafür schätzt die TU-Studie auf 5 bis 7,5 Millionen Euro. Sollten sich die Befürworter eines reinen Fußballstadions im Sportforum durchsetzen, müßte zuvor diese neue Anlage für die Leichtathleten errichtet werden, damit diese überhaupt aus dem Hauptstadion "ausziehen" können.