Fischerwiese: Grüne Stoffbahnen und bittere Auflagen von "sky"
12.08.2010, 14:34 Uhr | 854 Aufrufe
Ein unkundiger Laie hätte heute morgen bei einem Blick in das Chemnitzer Stadion sofort darauf getippt, daß hier eine Mannschaft mit grünen Trikotfarben ihr Zuhause haben muß. Der Kenner weiß - dem ist natürlich nicht so. Allerdings steht am Samstag DFB-Pokal an und seitens des allgewaltigen DFB besteht die Forderung, daß Stadion neutral zu "übergeben". Somit müssen alle Werbebanden und Werbetafeln für dieses eine Spiel mit grünen Stoffbahnen übertackert und überklebt werden. Bisher kannte man diesen organisatorischen Aufwand nur von FiWi-Auftritten deutscher Nachwuchsteams, so u.a. beim
5:0 der U20 gegen Italien. Besonders ärgerlich ist, daß zudem die Forderung besteht, daß im Sichtfeld der Kameras (und das ist laut Definition der Bereich zwischen den Eckfahnen auf der Gegengeraden!)
keine Zaunfahnen aufgehängt dürfen. Diese aus Fansicht höchst unsinnige Auflage hat es vor zwei Jahren beim knappen
0:1 gegen die TSG Hoffenheim noch nicht gegeben. Da prangte, wie es sich gehört, auf der Gegengeraden noch das übliche Fahnenmeer (siehe Bild 5). Die Erklärung: Damals wurden die Spiele noch von PREMIERE übertragen, und die jetzige Forderung stammt von deren Nachfolger "sky". Die Clubs bekommen für die bewegten Bilder aus ihren Stadien immerhin 100.000 Euro "Schmerzensgeld", inwieweit sich die Fans bundesweit das Zaunfahnenverbot gefallen lassen werden, bleibt abzuwarten.
Ebenfalls neu im himmelblauen Wohnzimmer ist eine räumlich abgegrenzte
Pufferzone im Block 3, die ca. ein Drittel des alten Blocks umfasst. Diese Zone soll laut CFC-Geschäftsstellenleiter Peter Müller individuell genutzt werden. Bei normalen CFC-Heimspielen steht sie dem himmelblauen Publikum zur Verfügung. Sollte eines Tages wieder eine Partie mit hohem Gästeaufkommen auf dem Programm stehen, wird dieser Platz deren Anhang zur Verfügung gestellt, abzüglich einer Randzone für Ordner und Polizei. Der Gastverein kann somit ca. 450 Tickets mehr erhalten. Bei Spielen mit erhöhtem Risikofaktor, wie z.B. jetzt gegen den FC St. Pauli, bleibt die neue Pufferzone allein den Ordnern und der Polizei vorbehalten.
Aktuelle Bilder aus dem Stadion: