Ein neues Stadion für Chemnitz! Warum, Wieso, Weshalb?

20.09.2011, 09:38 Uhr | 1311 Aufrufe
Seit dem am 28. Juni 2011 die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig gemeinsam mit CFC-Chef Dr. Hänel das Modell für ein neues Chemnitzer Stadion vorstellte, reißen die Diskussionen um das Projekt nicht ab. Während in anderen Städten schon neue Stadien stehen (Rostock, Magdeburg, Leipzig, Dresden), oder gerade eröffnet werden (Halle), wird in Chemnitz heftig debattiert, ob so ein Neubau überhaupt notwendig sei, ob man nicht lieber das Sportforum ausbauen sollte, oder das sich der Club selbst um die Finanzierung der Fiwi 2.0 kümmern sollte. Die Ratsfraktion von B90/Die Grünen hat bereits ihre Ablehnung signalisiert, Pro Chemnitz ist für den Neubau, und aus den großen Fraktionen von CDU, SPD, Die Linke und FDP vernimmt man geteilte Stimmen. Wir haben noch einmal die am häufigsten gestellten Fragen zusammengetragen und kompakt beantwortet.

1. Warum braucht Chemnitz jetzt ein neues Stadion?
Der CFC ist 2011 in die 3. Liga aufgestiegen und spielt auf Grund des Zustandes der Fischerwiese nur mit einer 1-jährigen Sondergenehmigung des DFB an der Gellertstraße. Der DFB fordert für die Stadien der 3. Liga eine Mindestkapazität von 2.000 Sitzplätzen (jetzt: 1050), 94 Toiletten & Urinale (46) sowie 5 Behinderten-WC (1). Diese Auflagen müssen bis Juni 2012 erfüllt sein, ansonsten droht dem CFC ein Lizenzentzug oder der Umzug in ein Stadion, welches diese Bedingungen erfüllt.

An der Fiwi nagt der Zahn der Zeit2. Warum baut man nicht das Sportforum in Reichenhain aus?
Ein Umbau des Sportforums in eine Multifunktionsarena oder in 2 separate Stadien würde zwischen 32 und 40 Millionen Euro kosten und damit erheblich teurer sein als ein Neubau an der Gellertstraße (23 Mio). Gegen die Variante Sportforum sprechen neben den Baukosten insbesondere die hohen Betriebskosten, die das Stadion unrentabel machen, da die Auslastung viel zu gering ist. Mit großen Sportveranstaltungen (Deutschland, letzte 30 Jahre: 2x Leichtathletik-WM, 2x EM) ist nicht zu rechnen.

3. Warum keine Teilsanierung an der Gellertstraße?
Eine Teilsanierung würde zunächst die Lizenz für die 3. Liga sichern. Der DFB empfiehlt in seinem Stadion-Leitfaden aber bereits jetzt weitere Standards (Flutlicht mit 1.200 Lux, Rettungswege, Mixed-Zonen, Räumlichkeiten für Schiedsrichter, Staatsanwalt, Arzt), die früher oder später zu echten Anforderungen werden können. All dies ist im alten Stadion nicht vorhanden und kann baulich auch nicht ergänzt werden. Eine Teilsanierung für 2,5 Millionen Euro wäre daher hinausgeworfenes Geld, da immer noch kein modernes, sicheres, familienfreundliches und behindertengerechtes Stadion da wäre.

Neueste Technik: Telefondosen von der Reichspost!4. Warum keine Finanzierung über Sponsoren?
Die Sponsoren tragen mit ihrem finanziellen Engagement in allererster Linie dazu bei, dass der Verein ein schlagkräftiges Team auf den Rasen schicken kann. Nur durch die Gelder und das Vertrauen der Sponsoren war es überhaupt möglich, Chemnitz aus der Regionalliga zurück in den Profifußball zu führen. Jeder Euro, den man diesem Budget für ein neues Stadion entzieht, würde die sportliche Zielsetzung des Vereins in der 3. Liga und dessen weitere Entwicklung gefährden (Ziel: 2. Bundesliga).

5. Was hat die Stadt Chemnitz von einem neuen Stadion?
Fußball ist die Sportart Nr. 1 in Deutschland. Bereits zwei Mal berichtete die ARD diese Saison in der Sportschau über Chemnitz. Die Berichterstattung ist Woche für Woche ein erstklassiger Werbefaktor für unsere Stadt. Eine derartig hohe mediale Präsenz schafft selbst das beste Stadtmarketing nicht. Dies wird sich nachhaltig positiv für die Stadt, die Unternehmen, die Uni, die kulturellen und sozialen Einrichtungen und auch auf den Tourismus auswirken. Zudem würde Chemnitz endlich zu Städten wie Halle, Cottbus, Magdeburg, Rostock, Dresden, Leipzig aufschließen, wo bereits neue Stadien stehen.

6. Woher nimmt die Stadt auf einmal 23 Millionen für ein Stadion?
Das kürzlich beschlossene Entwicklungs- und Konsolidierungskonzept (Ekko) brachte viele schmerzhafte Einschnitte mit sich. Trotzdem investiert die Stadt nach wie vor in verschiedene Bereiche große Summen. Die Aufwendungen für Kunst & Kultur betragen jährlich fast 50 Mio Euro. Eine Großstadt muss es sich leisten können, neben einer breiten kulturellen Palette, ihren Bürgern auch ein sportliches Angebot zu machen. Die Baukosten für das Stadion betragen nach aktueller Erhebung ca. 23 Mio. €. Dieses Geld kommt aber nicht von der Stadt, sondern von der GGG (Kreditaufnahme). Die GGG wird zur Refinanzierung das umgebaute Stadion an die Stadt vermieten (max. 2 Mio / Jahr), welche es an den CFC weiterverpachtet. Sämtliche Betriebskosten trägt der CFC.

Das Modell der neuen Fischerwiese7. Wenn die GGG baut, steigen dann deren Mieten?
Das ist ausgeschlossen. Weder Mietpreise noch Investitionsvorhaben der GGG werden in irgendeiner Form vom Stadionumbau betroffen sein. Die GGG hat bereits das Kulturkaufhaus Tietz umgebaut und ist gegenwärtig am Ausbau des Schocken zum Haus der Archäologie beteiligt. Auch hier gab es keinerlei Auswirkungen auf die Mieter der GGG.

8. Was passiert mit dem Stadion, wenn der CFC wieder absteigen sollte?
Sportlicher Erfolg ist natürlich nie zu 100% planbar. Der CFC hat mittelfristig die 2. Bundesliga im Visier, da er dort bereits 7 Jahre gespielt hat. Sollte es trotzdem zu einem Abstieg kommen, bleibt dies ohne Auswirkungen auf das neue Stadion. Durch die vernünftige Planung von "nur" 15.000 Plätzen können auch in Liga 4 die Betriebskosten durch den CFC abgedeckt werden. Mit einem neuen Stadion wachsen auch bei einem Abstieg die Möglichkeiten, durch die Vermietung von VIP-Logen, dem Einsatz modernster Werbeflächen und einem erhöhten Zuschauerzuspruch (Dach, Sitzplätze, Familienblock) einer niederen Spielklasse schneller zu entfliehen, als mit dem jetzigen alten Stadion.

Mithelfen:
Funkelnagelneue Website mit noch mehr ausführlichen Argumenten und Infos, weshalb Chemnitz ein neues Stadion braucht!
Hier gibt es die Vorlage für die Unterschriftensammlung "Neues Stadion". Sprecht Kollegen & Freunde an, füllt die Listen aus und schickt sie zum Club!

Mitmachen:
Wer sich berufen fühlt, der Freien Presse einen Leserbrief zu schreiben, schickt diesen an folgende Adresse: leser-obmann[at]freiepresse.de

Auch die Fraktionen im Chemnitzer Stadtrat freuen sich über jeden Tipp der himmelblauen Fans:
linke.fraktion[at]stadt-chemnitz.de
stadtratsfraktion[at]spd-chemnitz.de
info[at]cdu-chemnitz.de
fraktion[at]fdp-chemnitz.de
gruene.fraktion[at]stadt-chemnitz.de
prochemnitz.fraktion[at]stadt-chemnitz.de

Mitkommen:
Am 5. Oktober entscheidet der Chemnitzer Stadtrat, ob die Stadt das neue Stadion bauen oder den Neubau ablehnen wird. Die Sitzung beginnt 15.00 Uhr im Stadtverordnetensaal. Auch wenn die Zeit nicht für jeden optimal ist - kommt alle mit und zeigt, daß wir für Verein und Stadt ein neues Stadion brauchen!

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