Bericht vom 114. CFC-Stammtisch

13.11.2002, 09:45 Uhr | 753 Aufrufe
Stefan Meissner, hier im Duell mit Aues Jendrossek, stellte sich den Fans beim Stammtisch...Zum 114. CFC-Stammtisch begrüßte Organisator Heinz Franke diesmal die Gäste Dirk Barsikow, Stefan Meißner, Sebastian Meyer, Zwetomir Tchipev und Fritz Feister vom 67'er Meisterteam. Gleich zu Beginn lud Heinz Franke alle anwesenden Stammtischler auf eine Lokalrunde ein, da er kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte. Die etwas magere Anzahl an Gästen wirkte sich dabei zwar wohltuend auf seinen Geldbeutel aus, jedoch wäre ihm lieber gewesen, wenn mehr Fans den Weg zum Stammtisch gefunden hätten. Tja, bei den himmelblauen Leistungen scheint die Meinung der Stadiongänger eben mit der der Kneipengänger konform zu gehen.
Thema Nummer Eins war natürlich die Verpflichtung von Joachim Müller als Chefcoach des CFC. Die Spieler baten anfangs sogar darum, den Stammtisch nicht allzusehr in die Länge zu ziehen, da sie am Nachmittag ein ziemlich straffes Training absolviert hätten, was natürlich unter den Fans einige Schmunzler auslöste. Müller hätte sich wohl am Nachmittag mit den Worten verabschiedet, diese Woche noch mindestens 2 solcher Einheiten abzuhalten. Richtig tiefe Eindrücke vom "Neuen" hatte allerdings noch keiner im Gepäck. Und so drehten sich viele Gespräche um den Rauswurf von Schulle, die verkorkste Tabellensituation und wie man dort schnellstmöglich wieder herauskommen kann. Zur Entlassung von Matthias Schulz kamen viele nachdenkliche Antworten, keiner wollte dem alten CFC-Coach konkret etwas Schlechtes nachsagen, aber aus den Mosaiksteinchen der Antworten konnte man sehr wohl ein Bild zimmern, daß der Funkverkehr zwischen der Mannschaft und dem Trainer einfach nicht mehr funktioniert hat. Als absoluter Gegenpol zu Karkuth wäre Schulle einfach zu nett gewesen, sprich, wo andere schon längst mit der Faust auf den Tisch gehäuen hätten, wurde immer noch mit Engelszungen geredet. Kein Mensch kann jedoch aus seiner Haut - und jeder Trainer hat seinen eigenen Führungsstil. Es hätte auch Ansätze gegeben, wo die erfahrenen Spieler mit Schulle Meinungen ausgetauscht haben, aber letztlich habe man dann doch wieder aneinander vorbeigeredet. Keiner der Spieler habe jedoch bewusst gegen Matthias Schulz gespielt. Die gute Partie gegen Babelsberg wäre einfach nur eine Sache des Kopfes gewesen. Barsikow habe zum Beispiel das Training aus dem Sportforum heraus verlegt, um diesen negativ belasteten Ort erst einmal aus dem Kopf zu kriegen. Der Cotrainer zeigte sich übrigens davon überzeugt, daß die meisten Fußballer eine härtere Gangart benötigen und das diese jetzt wieder Einzug halten wird. Ambitionen auf den Chefsessel habe er übrigens nie gehabt und möchte dieses Amt auch in Zukunft nicht ausüben.
Stefan Meissner erzählte, daß er sich in Chemnitz trotz der jetzigen Situation wohlfühle und daher auch seinen Vertrag bis 2005 verlängert habe. Gedanken mache er sich allerdings um die zukünftige Mannschaftsstruktur. Im nächsten Sommer werde wohl ein erneuter Umbruch anstehen, da einige ältere Spieler wahrscheinlich die Schuhe an den Nagel hängen werden und (wie so oft) die talentierten jungen Spieler von anderen Vereinen oder Spielerberatern gejagt werden. Das Ziel zweite Liga habe er noch nicht aus den Augen verloren, aber momentan gäbe es ganz andere Aufgaben und Probleme zu lösen. Stefan zeigte sich aber überzeugt, daß in dem Team genügend Potential stecke, den Tabellenkeller schnell zu verlassen.
Altmeister Fritz Feister erzählte von seinen Jahren beim FCK, als er 1967 mit der Truppe Meister wurde. Der gebürtige Annaberger ließ dabei auch die in heutiger Zeit nahezu unglaubliche Anekdote anklingen, daß er beim damaligen FCK der erste Spieler mit SED-Parteibuch war und dafür von der Truppe herzlich geschnitten wurde. Letztlich habe er sich aber durch seine Leistung durchgesetzt und die himmelblaue Abwehr zusammengehalten. Leider war sein Abschied dann bitterer Art, als er sich am Knie verletzte, wieder das Training aufnahm, erste Spiele machte, und dann trotzdem vom FCK "entsorgt" wurde. Der FCK stieg 1970 ab und Fritz Feister beendete seine Laufbahn nach weiteren 3 erfolgreichen Fußballerjahren in Zwickau. Trotz allem hängt er am Verein und drückt alle Daumen, daß der CFC ganz schnell wieder den Weg nach oben findet.

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