Für Müller ging's vom Flieger an den Stammtisch

22.01.2003, 22:20 Uhr | 1333 Aufrufe
Den 115. CFC-Stammtisch hatten die Gastgeber Heinz Franke und Axel Salzmann unter das Motto "Treffen der Generationen" gestellt. Vom 19-jährigen Talent Mike Baumann über den noch aktiven Ulf Mehlhorn (34) und dem ehemaligen FCK-Libero Frank Sorge (55) bis zum verdienstvollen Oldie Willy Holzmüller (71) hatten die beiden auch nahezu das gesamte Alterspektrum aufgeboten. Die Runde wurde durch den heutigen Cheftrainer und ehemaligen Spieler der Himmelblauen Joachim Müller (50) vervollständigt.
Müller war dann natürlich auch der gefragteste Gesprächspartner. Doch nur Stunden vor dem Stammtisch war er erst aus den USA heimgekehrt. Dennoch beantwortete er geduldig und immer mit einem Scherz auf den Lippen die Fragen den Fans, auch wenn die jeweilige Gesprächszeit an den Tischen auf grund Müllers Reisestrapazen recht knapp war.
Ersin Demir, berichtet Müller, stand nie wirklich zum Verkauf. Die ganze Posse wurde seiner Meinung nach nur von der Presse inszeniert um das "Winterloch" zu füllen. Und Aue, so meinte er, "wollte ein bisschen mit dem Schwanz wackeln." Ob Ersin jedoch im Sommer bleibt, diese Frage konnte auch der Trainer nicht beantworten. Seiner Meinung nach gehört der Stürmer auf jeden Fall in die 2. Bundesliga. Wenn er jedoch Perspektiven bei den Himmelblauen sehe, dann würde der Deutsch-Türke möglicherweise bleiben, machte der 50-jähirgen den CFC-Anhänger Hoffnungen. Gerüchten, dass er sein weiteres Engagement als CFC-Trainer von einer Vertragsverlängerung Ersin Demirs festmachen würde, erteilte Müller mit den Worten "Ich mach' meinen Job nicht an einer Person fest." eine klare Abfuhr.
Markus Ahlf, berichtete Müller weiter, stehe wieder voll im Training und sei ein Aspirant auf einen von zwei Posten in der CFC-Innenverteidigung. Ganz schlecht sehe es dagegen bei Fabian Wohlgemuth aus. Er habe riesige Problem gehabt und fällt somit aus der Planung für die kommende Rückrunde.
Und natürlich kam der CFC-Trainer, nach einem kurzen Rückblick in gute alte Zeiten, als er vor vollen Rängen auf der Fischerwiese noch selbst den Ball nachjagte, auch auf die Talente von heute zusprechen, zumal nur Stunden vor dem Stammtisch die Verpflichtung Sebastian Arzts bekannt gegeben wurde, an der Müller einen erheblichen Anteil hatte (CFC-Fanpage.de berichtet). Ebenso sieht er in der Rückkehr von Alexander Hausschild zum CFC einen richtigen Schritt. Müller hält ihn nach wie vor für ein großes Talent. Allerdings, so schränkte Joachim Müller ein, werde Hausschild frühestens im Sommer zu einer Alternative für die erste Männermannschaft.
Und so freut sich Müller über ein hoffnungsvolles, junges und zukunftsträchtiges himmelblaues Team, in dem aber auch Platz für "Oldies" wie Ulf Mehlhorn wäre, den Müller zur Zeit für unverzichtbar hält.
Ulf Melhorn selbst hatte dann nach schon einigen Stammtischbesuchen nicht mehr so viel zu erzählen. Sein weiteres Engagement beim CFC hänge ganz von seiner beruflichen Karriere ab, berichtete der Abwehrmann. Sollte er nur im kommenden Sommer einen Job bekommen, würde er aufhören. Anderenfalls könne er sich auch durchaus vorstellen eine weitere Spielzeit für den CFC aufzulaufen.
Nach seinem fußballerischen Kariereende will "Mehlo" aber nichts mehr mit dem runden Leder zu tun haben. Eine Laufbahn als Trainer bzw. überhaupt im Fußballgeschäft schließt er für sich aus.
So wie Ulf Mehlhorn es will, hat Frank Sorge eine berufliche Laufbahn außerhalb des Fußballs eingeschlagen. Früher, als Libero, war er im Zentrum der himmelblauen Innenverteidigung, heute verdient Sorge seine Brötchen als Außendienstler bei einem vogtländischen Unternehmen. Dieser Job, so erzählte der 55-jährige, koste ihm viel Zeit, und so hat er auch fast alle fußballerischen Aktivitäten an den Nagel gehängt. Bis Ende der neunziger Jahre trainierte er u.a. mit Wacker Wittgensdorf erfolgreich noch einen Kreisligisten, heute fungiert er nur noch als Co-Trainer beim Chemnitzer Oldie-Turnier. Jedoch ganz losgelöst ist Frank Sorge noch nicht von den Himmelblauen. Im Dezember wurde er u.a. mit Uwe Heß in den Ehrenrat des Chemnitzer FC gewählt. Was ihm dort erwartet, das weiß der einstige "Eisenfuß" jedoch noch nicht. "Nächste Woche treffen wir uns das erste Mal. Mal sehen was dann für Aufgaben anstehen.", blickt er relativ nüchtern seinem neuen Amt entgegen.
Mike Baumann wusste schließlich vor allem aus der 2. Mannschaft und der A-Jugend zu berichten, war ihm bis jetzt doch nur 1 Kurz-Einsatz in der Regionalliga vergönnt. Zur Zeit trainiert er zwar in Müllers Team mit, seine Einsätze wird er aber vermutlich dennoch vor allem in der II. Mannschaft haben. Möglicherweise, so erzählt er, wird er auch noch einmal in der A-Jugend spielen, sollte dort das Ziel 7. Platz und damit die Bundesligaqualifikation in greifbare Nähe rücken. Jedoch sieht Baumann die nähere Zukunft der CFC-Jugend nicht ganz so rosig. "Zwar wäre der Aufstieg für die A-Jugend in diesem Jahr am einfachsten, doch die nachfolgenden Jahrgänge sind nicht so gut.", schätzt er ein.
Insgesamt war allen, Aktiven wie Fans, anzumerken, dass die Winterpause einfach viel zu lang ist. Und so blickte Organisator Heinz Franke auch schon etwas besorgt auf den nächsten Stammtisch am 18. Februar: "Es gibt ja bis dahin keine Spiele, über die man Reden könnte." Schon diesmal war der Stammtisch mit 45 Gästen nur mäßig besucht. Wie schön, träumte Franke, sei es doch gewesen, als nach der gewonnenen Regionalligameisterschaft 1999 das "Erdenglück" rappelvoll war und bis früh um 3 Uhr gefeiert wurde...

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