Bähre & Co. holen zum vierten Mal Sieg beim Chemnitzer Oldie-Turnier

08.02.2003, 20:18 Uhr | 1888 Aufrufe
Am Ende holten die CFC/FCK-Oldies sich nicht nur den 4. Sieg des Chemnitzer Oldie-Turniers, es war für sie auch der Abend der Revanchen.
Revanche Nr. 1 gab es im ersten Spiel der Himmelblauen gegen den RSC Anderlecht. 1967 warfen die Belgier den frisch gebackenen DDR-Meister in Runde 1 aus dem EC der Landesmeister. Von den damaligen Spielern war freilich niemand mehr in der nagelneuen ChemnitzArena auf dem Grün. Lediglich CFC/FCK-Trainer Willy Holzmüller an der Bande war damals schon mit von der Partie. Dennoch, die Himmelblauen rächten ihre sportlichen Väter und schlugen den mehrfachen belgischen Meister und EC-Sieger zur Freude der CFC-Fans unter den knapp 6000 Zuschauern mit 5:3.
Das nächste Spiel für Bähre & Co. war das sehnlichst von den Besuchern erwartete Derby zwischen Chemnitz und Aue. Die ChemnitzArena konnte nun entgültig beweisen, dass sie neue Maßstäbe in Sachen Stimmung setzt. Schon bei der Präsentation beider Mannschaften war der Lärmpegel um einiges höher, als der, der Flugzeugmotoren, die einst in dieser Halle gebaut wurden.
Und die Gäste aus dem Tal zeigten sich beeindruckt von dieser Kulisse und ließen Müller, Illing und Persigehl schnell einen 4:0-Vorsprung herausschießen. Doch der FCE konnte noch auf 4:3 verkürzen. Der Freude der himmelblauen Anhängern tat das keinen Abbruch. Doch leider schlug einer handvoll Besuchern der Jubel bzw. der Ärger arg auf den Magen, aber die Sicherheitsleute versorgten sie schnell mit Frischluft.
Das letzte der 3 Vorrundenspiele für die CFC/FCK-Oldies sollte dann zum Drama für die Lila-Weißen werden. Aus den vorherigen Partien hatte sich eine bemerkenswerte Konstellation ergeben: Ein Sieg für Chemnitz bedeutete das Weiterkommen der zwei Lokalmatadoren, ein Remis oder Sieg der DFB-Auswahl den Halbfinaleinzug von Chemnitz und Team Deutschland.
Und es kam, wie es fast nicht schöner für die himmelblauen Anhänger sein konnte. Der CFC/FCK legte durch Wienhold und Persigehl ein 2:0 vor. Bei jedem Tor jubelten die FCE-Anhänger heimlich mit. Doch dann glichen Uwe Bein und Frank Baum für das DFB-Team aus und Aue war raus!
Doch natürlich bestand die Vorrunde nicht nur aus Chemnitzer Spielen. In der anderen Vorrundengruppe stritten sich Borussia Dortmund, Schalke 04, der 1.FC Köln und eine Stadtauswahl Prag um den Einzug ins Halbfinale. Zwar sicherten sich diese Plätze die Schwarz-Gelben und die Domstädter, doch die unterhaltsamste Mannschaft waren die Königsblauen. Im Revierderby zwischen S04 und dem BVB (0:4) traf Ingo Anderbrügge zwar nicht das Tor, dafür aber zweimal (!) ein und die selbe blonde Frau am Spielfeldrand. Auch sonst trafen die Königsblauen alles, nur nicht das Tor. Bis zur bedeutungslosen, beide Teams waren schon ausgeschieden, Begegnung mit der Prager Auswahl. Das 9:4 für die Schalker bedeutet den höchsten Sieg des 2003er Turniers, wenn nicht sogar in der gesamten Turniergeschichte.

Im Halbfinale standen sich nun der 1.FC Köln und der CFC/FCK gegenüber und es folgte Revanche Nummer 2. Die Geißböcke hatten nämlich die Himmelblauen auf grund eines einzigen Gegentores im Vorjahr um das Finale gebracht. Entsprechend vorsichtig gingen die Teams diesmal zu werke. Tore wollten einfach keine fallen. Und dies auch wegen eines Mannes, der, wäre er nicht schon längst einer, spätestens an diesem Abend zum Publikumsliebling avanciert wäre: Antonio Ananiev. Mit seinen Paraden sicherte er seiner Mannschaft ein 0:0 in der normalen Spielzeit. Es folgte ein Neunmeterschießen. Für Köln schossen Demandt und Janssen am Tor vorbei, für Chemnitz trafen Illing und Wienhold. Den entscheidenden Neunmeter von Thomas Allofs hielt Toni Ananiev und die ChemnitzArena wurde erneut auf grund des himmelblauen Jubelsturms in ihren Grundfesten erschüttert. Chemnitz stand im Endspiel gegen Borussia Dortmund, die durch 3x Michael Rummenigge und einmal Uwe Wegmann den Weg gegen die DFB-Auswahl (4:2) ins Finale fanden.
Das Ausschießen der hinteren Plätze brachte dann wenigstens noch Rang 5 für die Lila-Weißen und Platz 6 für Schalke, 7 für Prag und 8 für Anderlecht. Das Endspiel der Verlieren gewann die DFB-Auswahl gegen Vorjahressieger Köln mit 3:2 nach 0:2.
Nun war die Zeit gekommen für Revanche Nummer 3 - das Finale zwischen der Dortmunder Borussia und dem Chemnitzer FC. Beide Standen sich im UEFA-Cup 1990 schon einmal gegenüber, der BVB gewann beide Begegnungen mit 2:0. Und irgendwie erinnerte die ChemnitzArena mit ihren wuchtigen Deckenträgern, den zwei Videowänden in den Ecken und den hoch aufragenden Hintertortribünen ein wenig an das Westfalenstadion. Angetrieben vom imaginären Heimvorteil schien in dieser Partie zunächst auch alles für die Schwarz-Gelben um Torjäger Michael Rummenigge zu laufen. 1:0 durch eben diesen Spieler schon nach wenigen Sekunden. Doch der CFC/FCK fing sich wieder und glich, angefeuert von rund 5000 realen, himmelblauen Fans, durch Wienhold aus. Persigehl mit einem Doppelschlag brachte die Himmelblauen auf die Siegerstraße. Doch der BVB fand zweimal wieder den Anschluss, zwischendurch hatte Bemme das 4:2 markiert. Es hieß also zittern bis zum Abpfiff beim Stand von 4:3 für Chemnitz und einer drückenden Borussen-Mannschaft. Doch mit Tonis Paraden und den LaOla-Wellen, Anfeuerungsrufen und Standing-Ovations der Zuschauer gelang dem CFC/FCK-Team der Sieg und somit die dritte geglückte Revanche.
Anschließend zogen Bähre & Co. mit der "Fußballclub Karl-Mary-Stadt"-Fahne durch die Arena, frenetisch gefeiert von noch rund 5000. Und als dann Jürgen Bähringer um kurz nach 21 Uhr den Siegerpokal in Empfang nahm, bebete noch ein letztes Mal die Halle. Dass Uwe Bein bester Spieler, Toni Ananiev bester Torhüter und Michael Rummenigge, sowie Stefan Persigehl beste troschützen wurden, ging fast im tosenden Jubel der Massen unter.
Insgesamt war es eines der besten Oldie-Turniere in den bisherigen 11 Jahren. Und das lag zum großen Teil auch an der neuen ChemnitzArena, deren Betreiber wirklich großartige Arbeit leisteten. Die Eishalle war gut, doch die Arena ist in allen Belangen einfach besser. Nur allein die Akustik sucht seines Gleichen - schon ein paar CFC-Ultras konnte mit ihren Gesängen eine prächtige Atmosphäre in die Halle zaubern. Stiegen dann die restlichen Zuschauer mit ihren Stadtwerke-Rasseln noch mit ein, konnten die himmelblauen Recken auf dem Grün gar nicht mehr anders als Siegen.
Auch das Ehepaar Biedenkopf zeigte sich begeistert von der neuen Halle. Sie waren gekommen um für eine Spendenaktion zu Gunsten Frau Biedenkopf's Stiftung zu werben. Ob sie vorher noch im Neefepark bei IKEA waren, ist allerdings nicht bekannt...

Statistik
Vorrunde
CFC/FCK - RSC Anderlecht 5:3
1:0 Persigehl, 1:1 Marchoul, 2:1 Persigehl, 2:2 Megoul, 3:2 Bemme, 4:2 Wienhold, 4:3 Marchoul, 5:3 Persigehl

CFC/FCK - Erzbeirge Aue 4:3
1:0 A. Müller, 2:0 Illing, 4:0 Persigehl, 4:1 Romanowsky, 4:2 Lange, 4:3 Tautenhahn

CFC/FCK -Deutsche Auswahl 2:2
1:0 Illing, 2:0 Persigehl, 2:1 Bein, 2:2 Baum

Halfinale
CFC/FCK - 1.FC Köln 2:0 n.N. (0:0)
Demandt vorbei, 1:0 Illing, Janssen vorbei, 2:0 Wienhold, Th. Allofs gehalten

Finale
CFC/FCK - Borussia Dortmund 4:3
0:1 Rummenigge, 1:1 Wienhold, 2:1 Persigehl, 3:1 Persigehl 3:2 Reitze, 4:2 Bemme, 4:3 Schneider

Bester Spieler: Uwe Bein (Dt. Auswahl)
Bester Torhüter: Antonio Ananiev (CFC/FCK)
Beste Torschützen: Persigehl (CFC/FCK), Rummenigge (BVB) je 7
Zuschauer: 6.000 (ausverkauft) in der ChemnitzArena


Videos
· Schwenk durch die Chemnitz-Arena (11 Sekunden, ca. 1,7 MB)
· Spielszene CFC gegen FCE Aue (5 Sekunden, ca. 990 KB)
· Jubel nach dem 4:0 gegen Aue (13 Sekunden, ca. 1,6 MB)
· Packende Szenen aus CFC gegen 1. FC Köln (11 Sekunden, ca. 1,6 MB)
· Thomas Allofs gegen Toni Ananiev (8 Sekunden, ca. 1,4 MB)
· Der entscheidende Neunmeter im Halbfinale: Thomas Allofs gegen Toni Ananiev (9 Sekunden, ca. 1,7 MB)

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