Nachbeben zum Heimspiel: T. Uhlig zurückgetreten / D. Frahn bestraft

10.03.2019, 19:40 Uhr | 1505 Aufrufe
Zum gestrigen Heimspiel des Chemnitzer FC gegen die VSG Altglienicke hat es ein heftiges Nachbeben gegeben. Grund dafür ist die vor dem Spiel durchgeführte Trauer-Zeremonie für den in dieser Woche verstorbenen Thomas Haller, der mit einem Bild auf der Anzeigetafel, einer Ansprache von Olaf Kadner, einem Banner "Ruhe in Frieden, Tommy" und mehreren Bengalos verabschiedet wurde. Haller zählte in den 90er Jahren zu den Gründern der Chemnitzer "Hoonara", wie er in einem Artikel des Fußball-Magazins "RUND" aus dem Jahr 2007 in einem Interview selbst erwähnte. Der Berichterstattung des MDR bei "Sport im Osten" begegnete der CFC am frühen Sonntagmorgen mit dieser Erklärung:

Thomas Uhlig legt Ämter nieder

Der kaufmännische Geschäftsführer der Chemnitzer FC Fußball GmbH und Vorstand des Chemnitzer FC e.V., Thomas Uhlig, legt mit sofortiger Wirkung alle Ämter nieder. Darüber informierte der 46-Jährige die Vereinsführung am Sonntagmittag.

„Um weiteren Schaden vom Chemnitzer FC fernzuhalten, habe ich die Entscheidung getroffen mit sofortiger Wirkung alle Ämter niederzulegen. In meiner Funktion als kaufmännischer Geschäftsführer und Veranstaltungsleiter trage ich die Verantwortung für die Spieltage des CFC und dessen Begleiterscheinungen“, erklärte Thomas Uhlig.

Auch für den Torschützen des 3:2, CFC-Stürmer Daniel Frahn, hatte das Spiel und dessen Begleitumstände persönliche Konsequenzen. Er hatte nach seinem Treffer in der zweiten Halbzeit ein T-Shirt mit der Aufschrift "support your local hools" von der Bank geholt und in Richtung Südkurve nach oben gehalten.

Chemnitzer FC bestraft Daniel Frahn

Der Chemnitzer FC hat Stürmer Daniel Frahn nach dem Vorfall während des Heimspiels gegen Altglienicke mit einer Geldstrafe belegt. Dies teilte der Verein dem 31-Jährigen am Sonntagmorgen in einem persönlichen Gespräch mit. Der Angreifer hat die Möglichkeit diese Mittels einer Spende von Sport-Utensilien an eine wohltätige Organisation in Chemnitz abzuleisten. Darüber hinaus droht Frahn eine Bestrafung von Seiten des Verbandes.

„Dass ein Spieler während eines Spiels Botschaften, egal welcher Art, verbreitet und diese nicht vorher mit den Verantwortlichen des CFC bespricht, ist für uns nicht hinnehmbar“, verdeutliche CFC-Sportvorstand Thomas Sobotzik.

„Es tut mir Leid, dass ich dem Verein mit meiner Art der Beileidsbekundung an die Hinterbliebenen Schaden zugefügt habe. Dafür habe ich mich heute Morgen bei den Verantwortlichen des CFC sowie meinen Mannschaftskameraden entschuldigt,“ erklärte Daniel Frahn am Sonntag.

„Im Austausch mit unseren Fans habe ich eines Tages auch Thomas Haller kennengelernt. Mir persönlich gegenüber ist er nie politisch geworden. Ich bin weit davon entfernt, sein Gedankengut zu teilen. Mit dieser Geste wollte ich dem Wunsch unserer Fans nach gemeinsamen Gedenken an die Hinterbliebenen des Verstorbenen entsprechen. Ich weiß, dass dieses T-Shirt verkauft wurde, als Thomas Haller erkrankt ist, um die medizinische Betreuung zu gewährleisten. Daher hatte das Shirt für mich eine andere Bedeutung. Dass dieses T-Shirt so tief in der Nazi-Szene verbreitet ist, war mir dabei nicht bewusst“, so Frahn weiter.

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