Daniel Frahn mit Stellungnahme / DFB ermittelt gegen CFC
27.08.2019, 09:25 Uhr | 1246 Aufrufe
Mit dem Hochschlagen der medialen Wellen vom letzten Wochenende - aufgrund der von Geschäftsführer Thomas Sobotzik und Pressesprecher Steffen Wunderlich vernommenen verbalen
Entgleisungen im Stadion an der Grünwalder Straße - hat sich nun auch Ex-Kapitän
Daniel Frahn zu Wort gemeldet. Bisher hatte der himmelblaue Torschützenkönig der letzten Saison nach seiner
Suspendierung aus rechtlichen Gründen geschwiegen. Gestern veröffentlichte Frahn bei facebok nun folgende persönliche Erklärung:
!!!!! Respekt und Akzeptanz !!!!!
Aufgrund rechtlicher Schritte, habe ich bislang keine Stellungnahme abgegeben, nun ist aber ein Punkt erreicht, an dem weiteres Schweigen ein fatales und vor allem falsches Signal wäre.
Ich wehre mich erneut dagegen als Sympathisant von rechtsradikalen Gruppierung dargestellt oder mit rechtem Gedankengut in Verbindung gebracht zu werden.
Einen großen Schreck und Enttäuschung habe ich nach Berichten von Mitspielern bezüglich der Äußerungen aus dem Chemnitzer Fanblock empfunden.
Diese unzumutbare Äußerungen von Teilen des Fan-Anhangs, bei denen Spieler und Verantwortliche beleidigt, rassistisch oder antisemitisch verunglimpft werden, sind vollkommen inakzeptabel - diese Personen gehören vom Verein ausgeschlossen.
In gleicher Weise distanziere ich mich und kritisiere ich Inhalt sowie Art und Weise, in welcher ich zuletzt diffamiert, beleidigt und sonst unzutreffend dargestellt wurde.
In meiner Zeit in Chemnitz, Leipzig, Babelsberg war ich immer sehr nah an den Fans - dort hab ich viele engagierte, weltoffene Menschen, Mitspieler und Freunde kennen lernen dürfen, dies darf nicht von einzelnen Gruppierungen kaputt gemacht werden.
Ein absoluter Tiefschlag, den ich mit großer Bestürzung wahrgenommen habe, war der Ausspruch meines Namens im Zusammenhang mit einer rassistischen Beleidigung, die ich hier nicht wiederholen möchte.
An diese Stelle distanziere ich mich ganz klar von solchen Äußerungen und werde mir strafrechtliche Schritte vorbehalten, sollte weiterhin mein Name in Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden.
Ich habe in meiner Laufbahn mit vielen Menschen zusammengearbeitet, dabei hat die Kultur oder Herkunft nie eine Rolle gespielt, sondern stets der Charakter.
Ich bitte alle Fans vom Chemnitzer FC in dieser schweren Zeit besonnen zu agieren und vor allem auf jede Diskriminierung und Beleidigung zu verzichten.
Bitte bedenkt, dass hinter jedem Spieler & Mitarbeiter des Chemnitzer FC, in erster Linie ein Mensch sowie dessen Familie und Angehörige stehen!
Niemand der Spieler des CFC trägt Schuld an der jetzigen Situation des Vereins, alle reißen sich den Arsch für sportlichen Erfolg auf, sie sollten nicht zur Zielscheibe werden.
Politische Diskriminierungen schaden sowohl massiv dem Verein als auch dem Ansehen der Stadt Chemnitz, unterlasst diesen Schwachsinn. Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form von Ausgrenzung verurteile ich aufs Äußerste!
Derweil hat der
DFB wegen den angezeigten
Äußerungen im Stadion an der Grünwalder Straße mit Ermittlungen gegen den Chemnitzer FC begonnen. Laut der Freien Presse wollen die CFC-Verantwortlichen den DFB-Kontrollausschuss mit allen Kräften unterstützen. Dabei drohen dem Club nach § 9 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB drastische Strafen:
§ 9 - Diskriminierung und ähnliche Tatbestände
3. Wenn Anhänger einer Mannschaft bei einem Spiel gegen Nr. 2., Absatz 1 verstoßen, wird der betreffende Verein/Kapitalgesellschaft mit einer Geldstrafe von € 18.000,00 bis zu € 150.000,00 belegt.
In schwerwiegenden Fällen können zusätzliche Sanktionen, insbesondere die Austragung eines Spiels unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die Aberkennung von Punkten oder der Ausschluss aus dem Wettbewerb ausgesprochen werden.