Offizieller Abschied gegen Zwickau: Chris Löwe beendet Karriere
29.03.2024, 20:33 Uhr | 3099 Aufrufe
Es dürfte ein Gänsehaut-Moment werden, am Ostersonntag gegen Zwickau. Vor einer angemessenen Kulisse von sicherlich über 10.000 Zuschauern (Stand Freitagvormittag waren 9.600 Tickets verkauft) wird ein ganz besonderer himmelblauer Spieler verabschiedet: Chris Löwe. Der 34jährige beendet seine Karriere mit sofortiger Wirkung. Ein Jahr Reha hat den erhofften Erfolg nicht gebracht - eine langwierige Knieverletzung konnte Löwe nie wirklich auskurieren. Das Spiel des 34jährigen am 7. Mai 2023 in Jena, am 31. Spieltag der vergangenen Saison, sollte der letzte Einsatz von Chris Löwe im himmelblauen Dreß sein.
Die Karriere des gebürtigen Plaueners im himmelblauen Trikot begann im Jahre 2002 als Chris Löwe im Alter von 13 Jahren in das Nachwuchsleistungszentrum des CFC wechselte. Bereits im Nachwuchs feierte Löwe erste Erfolge, stieg 2006 mit den A-Junioren in die Bundesliga auf und stieß ein Jahr später im DFB-Junioren-Vereinspokal bis ins Halbfinale vor, wo gegen Wolfsburg Endstation war. Zuvor hatte man den Nachwuchs von Hertha und Schalke ausgeschalten.
Im Sommer 2007 wurde der 18jährige in den Profikader hochgezogen und kam beim 2:1-Heimsieg gegen den SSV Markranstädt in der Oberliga zu seinem ersten Einsatz für die erste Mannschaft. Trainer damals war noch Tino Vogel. Zwei Jahre brauchte Chris Löwe, um sich zum Stammspieler zu entwickeln. In der Saison 2009/10 absolvierte er dann unter Gerd Schädlich sämtliche 34 Spiele in der Regionalliga Nord. Der CFC landete in der Tabelle auf Rang 3 und durfte den Sachsenpokal nach einem dramatischen 3:2-Sieg gegen den Schacht feiern. Torschütze zum 2:2 Ausgleich: Chris Löwe.
Ein Jahr später war Löwe erneut Dauerbrenner im CFC-Kader und durfte am Ende der Saison den viel umjubelten Aufstieg in die 3. Liga feiern. Mit Ronny Garbuschewski und Benni Förster hatte Löwe ein Angriffstrio gebildet, welches ligaweit seinesgleichen suchte.
Nach dem Aufstieg 2011 zog es Chris Löwe dann weg aus Chemnitz in die große weite Fußballwelt. In den 11 Jahren absolvierte er die Stationen Borussia Dortmund, 1. FC Kaiserslautern, Huddersfield Town und am Ende Dynamo Dresden.
Beim amtierenden deutschen Meister Borussia Dortmund hatte Löwe unter Jürgen Klopp und mit Marcel Schmelzer als Konkurrent auf der linken Verteidigerposition einen schweren Stand. In 1,5 Jahren bei den Borussen kam Löwe auf nur 7 Einsätze und durfte trotzdem im Sommer 2012 das Double aus Meisterschaft und Pokal feiern.
Chris Löwe wechselte im Winter 2013 in die zweite Liga zum 1. FC Kaiserslautern, wo er auf Anhieb Stammspieler wurde. Mit den Pfälzern verpasste Löwe, zwischenzeitlich als Kapitän der Roten Teufel, die Rückkehr ins Oberhaus mehrfach nur knapp, im Sommer 2013 erst in der Relegation gegen Hoffenheim.
Nach 3,5 Jahren in der Pfalz war 2016 auch dieses Kapitel für Chris Löwe beendet und mit dem Wechsel zum englischen Zweitligisten Huddersfield Town begann das Abenteuer England. Unter Coach David Wagner und an der Seite von weiteren Deutschen wie Michael Hefele oder Christopher Schindler gelang die Sensation - der Aufstieg in die Premier League. Im entscheidenden Play-Off Spiel gegen den FC Reading in Wembley gewann Huddersfield im Elfmeterschießen, einen davon verwandelte Chris Löwe. Zwei Jahre konnte sich Huddersfield in der Premier League halten, dann folgte der Abstieg und Chris Löwe ging zurück nach Deutschland.
Löwe heuerte im Sommer 2019 beim damaligen Zweitligisten Dynamo Dresden an. Während seiner drei Jahre in der sächsischen Landeshauptstadt erlebte Löwe zwei Abstiege und einen souveränen Aufstieg 2019.
Im Sommer 2022 kam Chris Löwe zurück nach Chemnitz. Zunächst nur um sich fitzuhalten, trainierte er bei den Himmelblauen mit. Anfang September dann die große Überraschung - Löwe unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Schnell avancierte Chris Löwe auch bei seinem zweiten Engagement beim Chemnitzer FC zum Stammspieler und absoluten Führungsfigur. Unvergessen sein Tor und Vorlage beim 4:0-Kantersieg gegen Jena und seine Vorlage beim 3:0 gegen den Schacht im Sachsenpokal.
Auch als Löwe nicht mehr als Aktiver auf dem Platz stehen konnte, machte er von sich reden - so wie im August 2023 als er vor der Partie gegen Jena vor der Südkurve eine flammende Rede hielt.
Am Sonntag wird mit Chris Löwe ein besonderer, stets bescheiden auftretender, Spieler, seine aktive Karriere beenden. Von seinen über 400 Partien in Champions League, Bundesliga, Premier League, 2. Bundesliga, Championship, 3. Liga, Regionalliga, Oberliga und den Pokalwettbewerben DFB-Pokal, Supercup, FA-Cup, EFL-Cup und Sachsenpokal absolvierte er 116 Spiele für den Club und erzielte dabei 12 Tore. Die meisten von allen seinen Stationen.