Spielbericht

3. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:1
SSV Markranstädt
SSV Markranstädt

Kampfgeist und Großmann machen den Unterschied

von Erik Büttner

Ein Unterschied wie Tag und Nacht, vergleicht man die bisherigen beiden Heimspiele den Chemnitzer FC in der aktuellen Oberligasaison 2007/2008: Gegen Halberstadt setzte es im Dauerregen eine 1:2-Niederlage nach mäßigem Spiel. Aus der gestrigen Partie bei herrlichem Sommerwetter ging der CFC gegen Aufsteiger SSV Markranstädt als 2:1 Sieger hervor.

Nach einer wunderbaren und kreativen Choreografie der Südkurve unter dem Motto "Chance nutzen - Jeden putzen" ging der Chemnitzer FC mit der in Halle siegreichen Elf ans Werk, diesem Leitmotiv gerecht zu werden. Doch Markranstädt war nicht als Statist nach Chemnitz gekommen und spielte souverän mit. Den Takt gaben zwar die Himmelblauen vor, doch die starke Angriffsreihe des SSV mit Thomas Hönemann und Christian Mittenzwei lag ständig auf der Lauer. Einige Male wurde es da auch ein wenig brenzlig, richtig gefährlich aber nie. Stets stand da dieser stämmige Yakubu Adamu und ließ sämtliche Angriffe an sich abprallen.
Bachmann und Kunert machten viel Betrieb auf der rechten SeiteEinzige nennenswerte Chance der Gäste in Halbzeit 1 blieb somit auch ein Kopfball von dem sonst an seiner alten Wirkungsstätte blassen Ronny Kujat. Auf der anderen Spielfeldseite hatte da SSV-Torwart Nico Hinz deutlich mehr zu tun. Ein erstes Achtungszeichen setzte Matthias Großmann mit einem strammen Nachschuss, den Hinz aber noch sicher hielt. Gut zeigte er sich auch gegen Steffen Kellig, der nach einem Zuckerpass von Großmann allein vor Hinz vergab. Danach versuchten sich wiederum Großmann mit einem Distanzschuss und Steven Sonnenberg mit mäßigen Erfolg, so dass die Pause torlos eingeläutet wurde.

Nach dem Seitenwechsel legten die Himmelblauen mit neuen Kräften noch mal einen Zahn zu. Sonnenberg, Marcel Schlosser und Christian Kunert feuerten der SSV-Abwehr die Bälle um die Ohren. Es hätten noch mehr sein können, wären die Flanken von Kunert und Felix Bachmann genauer gekommen. Dazwischen sorgte aber Mittenzwei für kurzzeitigen Herzstillstand bei den 3012 Zuschauern. Er hatte sich davongestohlen und stand plötzlich frei vorm Tor. Auge in Auge mit dem herbeigeeilten Adamu traf er dann aber nur das Außennetz.
Dann, eine knappe Stunde war gespielt, wurde Kellig links geschickt. Er ging in ein Laufduell mit Frank Räbsch, dass der schließlich nur mit einem Foul beenden konnte. Dumm für ihn, dass beide schon im Strafraum waren und dort Kellig auch besonders berührungsempfindlich ist... Kellig selbst vollstreckte den heftig von den Gästen umstrittenen Elfmeter zur verdienten Führung (59.).
Anders als im Halberstadtspiel schaltete Chemnitz jetzt nicht vollständig zurück, sondern suchte das zweite Tor, jedoch nicht mehr mit dem Schwung der Minuten vor dem 1:0. Und so kam Markranstädt wieder ins Spiel. Zunächst scheiterte der für Kujat eingewechselte Robert Klauß noch an Sebastian Klömich (67.). 2 Minuten später aber war er zur finalen Vollstreckung von Hönemanns Schuss da. Der hatte ein Missverständnis von Kunert und Adamu ausgenutzt und auch Klömich überwunden.
Aber Chemnitz antwortete umgehend. Nur 3 Minuten nach dem Ausgleich überköpfte Schlosser den orientierungslosen Hinz nach einer Großmann-Flanke und die himmelblaue Welt war wieder in Ordnung. In den verbleibenden knapp 20 Minuten versuchte nun Markranstädt den abermaligen Ausgleich zu erzielen. Chemnitz war natürlich in erster Linie auf Absicherung des Erreichten bedacht, stand aber auch dem 3. Tor offen gegenüber. Doch die Konter über den eingewechselten Markus Dörry wurden zumeist zu inkonsequent ausgespielt und der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Nachwuchsspieler und meist frei stehende Chris Löwe völlig ignoriert. Doch Löwe rückte dann in der 90. Minute noch einmal ins Rampenlicht, als der durch den Elfmeter schon verwarnte Räbsch über das halbe Spielfeld an ihm zerrte und ihnschließlich zu Fall brachte. Räbschs Arbeitseinsatz war mit der fälligen 2. gelben Karte vorzeitig beendet.

Jubeln war dann beim Abpfiff von Schiedsrichter Matthias Lämmchen, der souverän leitete, aber an der Abstimmung mit seinen Assistenten arbeiten sollte, in Reihen der Himmelblauen angesagt. Verdient bleiben, wie eigentlich auch erwartet, die 3 Zähler auf der Fischerwiese. Doch die Punkte mussten gegen einen starken und stets gefährlichen Aufsteiger SSV Markranstädt hart erkämpft werden. Der Kampfgeist war es schließlich auch, der den Unterschied zum Halberstadtdebakel ausmachte. Denn insbesondere nach dem Ausgleich zeigten sich die CFC-Spieler stabil und brachen mit der schnell zurück eroberten Führung auch entscheidend die Markranstädter Moral, die durch den aus ihrer Sicht unberechtigten Elfmeter und den Ausgleich natürlich zum Höhenflug angesetzt hatte.
Den Unterschied zum Halberstadtspiel machten aber auch ein Matthias Großmann aus, der als Kopf der Mannschaft stets Übersicht bewiese und sichere Bälle spielte. Zudem scheint die eigentlich als Notlösung gedachte Innenverteidigerrolle Adamus wie maßgeschneidert für ihn. Bis auf die Unsicherheit beim Gegentor räumte er alles weg, was sich nur dem Tor von Klömich näherte. Der Sonderapplaus der Zuschauer nach dem Spiel für ihn war mehr als gerechtfertigt.
Die CFC-Elf scheint mit diesem 2. Sieg auf einen guten Weg zu sein, auch wenn natürlich noch nicht alles eitel Sonnenschein im Spiel war...

Wertung: 2,5 (Ein munteres Oberligaspiel mit Steigerungsmöglichkeiten)

Beste Himmelblaue: Adamu, Großmann

» zur Bildergalerie...

3. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
Samstag, 25. August 2007, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.012
Schiedsrichter: Lämmchen (Meuselwitz)
Chemnitzer FC
T Klömich
A Troschke
A Kunert
A Adamu
A Becker
M MüllerGelbe Karte (88. Schumann)
M GroßmannGelbe Karte
M Bachmann (75. Dörry)
M Schlosser (83. Löwe)
S Sonnenberg
S Kellig

Trainer: Vogel
SSV Markranstädt
T Hinz
A Schaaf
A Weißenberger (81. Werner)
A KippingGelbe Karte
M RäbschGelbrote Karte
M MeißnerGelbe Karte
M HönemannGelbe Karte
M Genschur (36. Petzold)
M Scheuernagel
S Mittenzwei
S Kujat (61. Klauß)

Trainer: Wenzel
Tore
1:0 Kellig (59./Elfer)
1:1 Klauß (69.)
2:1 Schlosser (72.)