Spielbericht

Etwa 100 Chemnitzer Anhänger feierten an diesem frostigen Abend ein Unentschieden beim Tabellenführer. "Wir woll'n den Trainer sehn." forderten sie, CFC-Coach Joachim Müller tat ihnen den Gefallen und kam noch einmal zum Abklatschen an den Zaun des Gästeblocks im Essener Georg-Melches-Stadion.
Nicht umsonst ließen die CFC-Fans den Joachim Müller hochleben. Seit er im Amt ist, spielen die Himmelblauen wieder erfolgreich. Gab es vor seinen Amtsantritt aus 8 sieglosen Begegnungen nur 3 Punkte bei 6:15 Toren, so konnten unter Müller aus 4 Spielen schon 8 Zähler geholt werden. Und dabei waren mit Wattenscheid oder Essen die Aufgaben nicht im geringsten leichter als zuvor.
Was ist nun aber das Erfolgsgeheimnis des neuen Trainers beim Chemnitzer FC? Hauptsächlich ist es die Legendäre "Null", die stehen muss. Die Defensive mit Göhlert, Mehlhorn, Schmidt und Zedi ist wieder ein sicherer Rückhalt. Hinzu kommt die gestiegene Bereitschaft der restlichen Mannschaftsteile in der Abwehr auszuhelfen und ein unbändiger Kampfgeist des Teams. So war es in den letzten 4 Spielen keinem Gegner der Müller-Elf vergönnt einen Treffer zu erzielen. 4 Spiele in Folge ohne Gegentor, das gab es beim Chemnitzer FC zuletzt in der Rückrunde der Serie 1998/99. Am Ende standen über 1000 Spielminuten ohne Gegentor und der Aufstieg in Liga 2 zu Buche...
Und auch bei Spitzenreiter Rot-Weiß Essen war die starke Abwehr der Garant für den Punkterfolg. Mit stoischer Ruhe und Abgebrühtheit brachten die Himmelblauen Verteidiger die sonst so erfolgreichen Essener Stürmer um Altfuchs Achim Weber schier zur Verzweiflung. Nur einmal mussten sie bangen, als Hausweiler auf einmal frei vor Süssner stand und traf. Doch Schiri Dr. Helms hatte auf Abseits erkannt und so blieb es beim 0:0 zur Halbzeit.
Das torlose Remis bis dahin auch reeler Spiegel des Geschehens. Denn Tor-Möglichkeiten waren auf beiden Seiten Mangelware. Nur Tchipev für die Gäste und Hausweiler mit seinem Abseitstor hatten nennenswerte Chancen ihre Mannschaft in Führung zu bringen.
Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Abwehrreihen, insbesondere beim CFC. Zwar hatten Weber, Hauswald und Lipinski gute Torchancen. Doch die entschärfte der für den verletzten Hiemann spielende Süssner allesamt. Und wenn CFC-Torhüter schon geschlagen war, dann half entweder Zedi, der einen Weber-Schuss noch von der Linie kratzte, oder die Latte, wie bei einem Freistoß eine Viertelstunde vor Schluss.
Die Gäste waren lediglich bei Kontern gefährlich. Dennoch, Demir und Zedi hätten Chemnitz per Kopfball in Führung bringen können. Minuten vor dem Abpfiff konnte dann Essens Torwart Kirschstein gerade noch vor dem enteilten Demir retten.
Am Ende dann jubelten die Chemnitzer mehr über einen gewonnen Punkt als Essen, für die es eher zwei verlorene waren. Doch das Remis ist der gerechte Lohn für eine bärenstark kämpfende Chemnitzer Elf. Dass RWE's Anhänger ihre Mannschaft phasenweise auspfiffen, war der Verdienst der Himmelblauen.
Dem Gegner keinen Platz zur Entfaltung bieten und ihn damit in den Wahnsinn treiben, so wird zur Zeit beim CFC Fußball gespielt. Irgendwann kommen so eignen Chancen und irgendwann landen sie auch im Tor. Daran kann man arbeiten und wie lautet doch eine Fußballweisheit: Hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott. Bleibt zu hoffen, dass er weiter himmelblau trägt...

Bester Himmelblauer: Tchipev

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