Spielbericht

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Schlecht gespielt, wieder verloren!

1:0 über Chemnitz, erster Saison-Sieg für Oldenburg. Doch selbst die VfB-Fans waren stinksauer, riefen "Aufhören". Die miserable Vorstellung beider Mannschaften hatte die Zuschauer grenzenlos enttäuscht. Was war los gewesen? Der VfB mühte sich. Doch krasse Mißverständnisse und Fehlpässe ohne Ende verhinderten fast während der ganzen 90 Minuten einen vernünftigen Spielaufbau. Es gelang fast nichts. Und Chemnitz? Die Sachsen reagierten nur, taten das aber schlecht, waren nicht in der Lage, die VfB-Schwächen auszunutzen.

Chemnitz-Coach Meyer: "Am besten ist, man vergißt dieses Spiel gleich. Wir haben noch 43 Spieltage Zeit, Punkte zu sammeln." Einziger Höhepunkt der trostlosen anderthalb Stunden: Die 3. Minute. VfB-Libero Wawrzyniak bediente mit einem schönen Paß den früheren CSFR-Nationalspieler Drulak. Der nahm den Ball aus der Luft an, ließ Illing und Seifert aussteigen und setzte den Ball mit einem 16-Meter-Kracher zum 1:0 unter die Latte. Oldenburgs Trainer Sidka nach dem Schlußpfiff wie erlöst: "Wir haben uns in einem schlechten Spiel zwei Punkte erkämpft. Ich bin froh über den Sieg, obwohl er glücklich war."

Verletzungspech für Chemnitz in der 38. Minute, als Manndecker Laudeley bei einem Abwehrversuch mit seinem Torwart Hiemann zusammenstieß. Hiemann spielte zwar noch vier Minuten weiter, bekam aber mehrere Schwindelanfälle, mußte mit Verdacht auf Schädelprellung und Gehirnerschütterung in ein Oldenburger Krankenhaus gebracht werden. Nachdem er einige Zeit ohne ärztliche Betreuung auf der Bank gesessen hatte...

Eigentlich unverständlich für ein Profi-Team: Mannschaftsarzt Dr. Müller war nicht in Oldenburg, kann aus beruflichen Gründen nicht mit zu Auswärtsspielen fahren. Die Frage muß erlaubt sein, wer die Spieler (die doch das größte und einzige Kapital des CFC sind) auf fremden Plätzen betreut? Hiemann reiste am späten Abend zwar mit der Mannschaft im Bus zurück nach Chemnitz, konnte beim Sonntags-Training aber nicht mitmachen.

Eins wurde in Oldenburg klar: Wer so wie Chemnitz spielt, kämpft nur um den Klassenerhalt.

(Hergen Bähtz)

Kicker

Drulak gleich hellwach

Beide Teams agierten sehr zerfahren und die meisten Aktionen waren Zufallsprodukte. [..] Dabei begannen die Gastgeber das Spiel mit einem Paukenschlag. Torjäger Drulak nahm einen weiten Paß von Libero Wawrzyniak an, umspielte seinen Bewacher Seifert und Libero Illing und ließ mit seinem wuchtigen Schuß Torhüter Hiemann keine Chance.

Überraschenderweise setzte sich in der Folgezeit Chemnitz besser als der VfB in Szene. Doch Mehlhorn und Zweigler konnten gute Einschußchancen nicht nutzen. VfB-Keeper Brauer [..] verhinderte in der 37. Minute mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Boer den Ausgleich. Auch nach dem Seitenwechsel boten beide Mannschaften wenig. Obwohl die Abwehrreihen nicht den sichersten Eindruck hinterließen, verstanden es die Angreifer nicht, die Schwächen in Tore umzumünzen.

(Heinz Arndt)