Spielbericht

Pressestimmen

Freie Presse

Nach wechselhaften Leistungen unterlag FCK beim Meister 2:4

Die dem FCK vom Berliner Kontrahenten im voraus gewundenen Vorschußlorbeeren welkten in der ersten Viertelstunde zusehends. Sowohl das Programmheft als auch die hauptstädtische Presse hatten in ihren Vorschauen dem Gast Angriffsschwung, Spielfreude, Kampfstärke und im Vergleich zu den letzten Serien beachtliche Fortschritte bescheinigt, wobei man vor allem an die 1:2-Hinrundenniederlage des BFC in Karl-Marx-Stadt erinnerte. Doch von diesen Tugenden war zu Beginn leider nicht viel zu spüren. Nach 16 Minuten schon mit 2 Toren im Hintertreffen - da hofften die Zuschauer auf ein Schützenfest. [..]

[..] Denn nach der kritischen Phase lief es bei den Karl-Marx-Städtern zur Überraschung im Stadion nach Maß. Davon zeugten nicht zuletzt die beiden Tore durch Stefan Persigehl (sein 8. Saisontreffer) und Mario Neuhäuser (sein 7. Erfolg). Man spürte den Ehrgeiz der ganzen Mannschaft, von den jungen Talenten bis zu den Routiniers, auch beim hohen Favoriten den erreichten Aufschwung nachzuweisen. Da zeigte sich Michael Kompalla mit wahren Glanzparaden, bediente Jürgen Bähringer die Stürmer mit langen und klugen Pässen, deckte Frank Uhlig den Oberligatorschützenkönig Rainer Ernst zuverlässig und riskierten Mario Schubert und Michael Glowatzky auch einmal einen Solovorstoß.

In der zweiten Hälfte vermißte man oft den Schwung. Das lag vor allem an einer ganz anders eingestellten BFC-Elf, die nach harten Pausenworten ihres Trainers Jürgen Bogs nun ihrerseits vor Ehrgeiz brannte [..]. Die von Troppa angekurbelten Angriffszüge [..] brachten der FCK-Abwehr einen Dauerdruck, dem sie schließlich in der Schlußviertelstunde nicht mehr standhalten konnte. FCK-Trainer Manfred Lienemann kreidete seinen Männern auch das Auslassen von klassischen Konterchancen an, wodurch die Hintermannschaft zusätzlich belastet wurde.


Fuwo

Nur ein "Hänger" vor der Pause

[..] Richtig ist viel mehr, daß der FCK nach diesem klaren Rückstand eine Neuordnung seiner Kräfte vornahm, sich auch taktisch anders orientierte, weil im Grunde nichts mehr zu verlieren war. "Wir fangen auswärts immer erst an, wenn das Kind schon im Brunnen liegt", kommentierte FCK-Trainer Manfred Lienemann den 2:2-Zwischenstand, den sich die Gäste mit einem energischen Zwischenspurt erkämpft hatten. In dieser guten Phase der Blauen sah ihr Spiel auch optisch gut aus. Bähringer - großartig, wie er den zweiten Treffer mit einem Musterpaß auf Neuhäuser vorbereitete - schob sich in gewohnter Manier ins Mittelfeld und weiter nach vorn. [..] Aber es wäre nicht der BFC, hätte er nicht versucht, diese Schwächen möglichst rasch abzustellen. Nachdem Bemme und Glowatzky unmittelbar nach dem Wechsel noch zwei glänzende Möglichkeiten herausspielten, um das dritte Tor zu erzielen, beide aber fast kläglich vergaben, drehten die Berliner noch einmal auf. [..]

(Rainer Nachtigall)

Trainerstimmen

Jürgen Bogs (Fuwo)
"In den 30 Anfangsminuten boten wir zielstrebigen Angriffsfußball, mußten dann aber durch Fehler in der Deckung den Ausgleich hinnehmen. Mit der Forcierung des Tempos im zweiten Abschnitt spielten wir uns dann noch genügend Chancen zum Sieg heraus."

Manfred Lienemann (Fuwo)
"Nach sehr schwachem Beginn steigerten wir uns später. Die Vorteile des Meisters in der Zweikampfführung aber waren nicht zu übersehen. Schade, daß unsere Konter nach dem Wechsel nicht saßen."