Vorbericht

8. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:2
VfB Lübeck
VfB Lübeck

Teil 1 der "norddeutschen Wochen" und Chance zur Rehabilitierung für Berlin…

von Timo Görner

…denn zum einen warten mit dem Lübeck, Wolfsburg und Oberneuland gleich 3 Kontrahenten aus dem Norden auf den CFC. Zum anderen gilt es sich für die selbstverschuldete Schlappe in Berlin zu rehabilitieren.

Rückblick auf die letzte Saison
Es wartete eine schwierige Saison auf den VfB Lübeck. Die sportliche und finanzielle Talfahrt, die mit dem Abstieg in die Viertklassigkeit ihren Tiefpunkt gefunden hatte, galt es zu stoppen. Am Ende konnte Rang 8 und ein ordentliches Abschneiden konstatiert werden. Der Klassenverbleib wurde bereits 2 Spiele vor dem Finale sicher gestellt.
Doch noch zur Winterpause befand sich der VfB nicht unerwartet im Abstiegskampf. Mitverantwortlich dafür waren die Auftritte in der Fremde. Zwar wurden nur 3 von 8 Partien verloren, dafür aber auch keine gewonnen. Lübeck erwies sich als unbequemer Gegner, der nur in Magdeburg (0:3) chancenlos war. An der "Lohmühle" wiederum konnten sich die Grün-Weißen knapp im "grünen Bereich" bewegen. Unter den 4 Siegen ragten dabei die Vergleiche gegen die Berliner Mannschaften (Hertha II 4:0, Türkiyemspor 3:0) heraus. Gern gesehen waren auch die Gäste aus Sachsen mit Plauen (2:1) und der CFC (1:0). Dagegen stand die Derbypleite gegen Kiel (1:3). Der Start aus der Winterpause erfolgte zwar befriedigend, aber ohne den erhofften Befreiungsschlag. Ein Achtungszeichen gelang in Halle (0:0), dann folgte ein Dreier gegen den HSV II (1:0) und 5 Remis in Folge. Bis zum Finale straffte sich Lübeck noch einmal und erreichte mit 16 Zählern das sichere Ufer. Der Heimsieg gegen Magdeburg (1:0) ließ aufhorchen. Die Marzipanstädter stellten letztendlich die drittbeste platzbauende Gemeinschaft, blieben in der Frühjahrsrunde unbesiegt. Das kompensierte die viertschlechteste Auswärtsbilanz. Mehr als nur den einen Sieg Lübecks (Cottbus/2:1) konnten sogar die 3 Absteiger landen. 38 "Buden" sind "4-", 34 Gegentreffer Note "2+".
Als Schlusspunkt wurde der Landespokal geholt. Im Finale siegte der VfB knapp mit 2:1 beim VfR Neumünster und qualifizierte sich so mal wieder für den DFB-Pokal.

Delegierungen für diese Saison
Für 12 Abgänge kamen 11 neue Spieler an die Lohmühle. Abwehrstratege Dietmar Hirsch (37) hing seine Töppen an den Nagel. Aufgrund von Verletzungsproblemen tat es ihm Timo Neumann (27) gleich und wechselte in den Marketing Bereich. Die Mittelfeldaktuere Benjamin Lipke (25) und Steve Ridder (26) wechselten im "Doppelpack" nach Goslar. Der Rest spielte in der vergangenen Saison kaum eine Rolle. Bis auf Hirsch waren die 3 beschriebenen Akteure zudem auch nur zeitweise Stammspieler.
Neu im Tor ist Maximilian Hinterkopf (20/Altona). Lübeck sicherte sich die Dienste von Michael Hohnstedt (21/Bielefeld II) sowie Patrick Peters (21), der aus der 3. Liga der Schweiz (FC Tuggen) kam und 2004 aus Jena in die Alpenrepublik ging. Dazu wurden 2 Talente aus der II. mit Moritz Hinkelmann (18), Gerrit Lange (21) ins Team eingebaut. Für das Mittelfeld stießen Philipp Röhr (22/Altona) und der Österreicher Rolf Martin Landerl (33/ Schwadorf 1936) zum VfB dazu. Landerl weist eine bemerkenswerte Laufbahn auf. Zu 1 Spiel in der österreichischen Nationalmannschaft kommen Stationen in den Niederlanden (Groningen, Alkmaar, Sittard), Portugal (FC Penafiel) und der Slowakei (Inter Bratislava) dazu. Er soll Dietmar Hirsch ersetzen. Für den Angriff angelte sich Lübeck gleich 4 Neue: Stefan Richter (23) kommt wie Röhr und Hinterkopf aus Hamburg. Nico Schrum (22) vom Erzrivalen Kiel. Rafael Pollack (20) stammt aus Holland vom NAC Breda wo er kein Spiel bestritt und dann wieder ging. Der Albaner Liridon Imeri (20) ist Nr. 3 aus der Reserve.

Der Trainer
Hans-Peter Schubert (43) erhielt weiter das Vertrauen der Vereinsführung und ist vertraglich bis Juli 2011 an den VfB gebunden.

Die Mannschaft
Seit 41 Spielen ohne Unterbrechung steht der Deutsch-Algerier Nourreddine Semghoun (27) im Kasten. Das Gerüst der Abwehr bilden Moritz Marheineke (24), Michael Hohnstedt (21), Gerrit Lange (21) und Patrick Peters (21). Mit Dennis Wehrendt (22) fällt ein Leistungsträger der vergangenen Saison seit dem 2. Spieltag aus. Ihn setzt ein Kreuzbandriss voraussichtlich noch bis Februar 2010 außer Gefecht. Für das Mittelfeld gelten Nils Lange (23), Philipp Röhr (22) und "Oldie" Rolf Martin Landerl (33) als gesetzt. Der Österreicher entpuppte sich dabei bislang als "Glücksgriff". Bilanz: 4 Tore, 1 Vorlage. 2 davon beim 3:1 in Hamburg gegen den FC St. Pauli. Nr. 1 im Sturm ist Bastian Henning (26), er erzielte 3 Treffer selber und legte noch 3-mal für den Kollegen auf. Jakob Sachs (24) war etwas weniger erfolgreich, schoss dafür mit dem 2:1 gegen Bundesligist Mainz 05 in der 5. min. der Verlängerung ein ganz wichtiges Tor. Stefan Richter (24) glänzt als Vorbereiter (3 Vorlagen), weniger als Torschütze selber (1). Nico Schrum (22) kämpft hier noch um seinen Platz im leistungsmäßig sehr soliden Sturm. Mit knapp 23 Jahren im Schnitt bietet man einen relativ jungen Kader auf welcher den Aufwärtstrend der Frühjahrsrunde 2008/2009 deutlich bestätigen und sogar ausbauen konnte. Um den "alten Hasen" Landerl konnten sich Spieler wie G. Lange, Peters, Röhr und N. Lange etablieren.

Die aktuelle Saison bislang
Der VfB ist neben den Kickern Türkiyemspor sicherlich die positive Überraschung der bisherigen Spielzeit. Die ersten 5 Begegnungen absolvierte Lübeck ungeschlagen. Bei den Abstiegskandidaten St. Pauli und Goslar (jeweils 3:1) wurden gleich 2 Auswärtssiege eingefahren, dafür blieb man an der "Lohmühle" erstmal sieglos. Im Rahmen der Erwartungen war das 1:1 gegen Staffelfavorit Magdeburg; ein wenig ernüchternd das 0:0 gegen den HSV II. Mit dem "Sieg im Duell der Shooting Stars" gegen Türkiyemspor (1:0) gelang der erstmals der Sprung auf Rang 2. Wie der CFC verloren auch die Lübecker ihren ersten Auftritt in der Bundeshauptstadt, ebenfalls gegen Hertha BSC II (0:1). Den Frust baute man im folgenden Heimspiel gegen den FC Hansa II (6:2) ab und stellt nun mit Wolfsburg II die beste Offensive der Staffel (14). Lohn die Rückeroberung des 2. Platzes, ganze 3 Tore fehlten zur Tabellenführung.
Mehr als achtbar schlugen sich die Norddeutschen auch im DFB-Pokal. Erstligist Mainz 05 wurde nach leidenschaftlichem Kampf verdient mit 2:1 n. V. aus dem Wettbewerb geworfen. In der 2. Runde wartet am 23.09.2009 erneut ein Mitglied der obersten Spielklasse, der VfB Stuttgart gilt dabei wohl als nicht minder attraktiv. Die folgenden 2 Vergleiche könnten gegensätzlicher nicht sein, erst erwartet man Kellerkind Plauen, dann reist man zum Spitzenspiel in die Stadt des amtierenden deutschen Meisters.

Das Umfeld Der Patient liegt noch immer im Krankenhaus, ist aber auf dem Weg der Besserung. Noch steckt der Verein im Insolvenzverfahren, ist aber finanziell auf einem durchaus guten Weg der Konsolidierung. Konsequente Sparmaßnahmen, wie die teilweise Sperrung von Stadionblöcken, ein schon in den letzten 2 Jahren sichtbares Reduzieren der Personalkosten auch mit einer (vorübergehenden) sportlichen Entwicklung nach unten, eine "Retter-Aktion" wie bereits bei St. Pauli oder Union Berlin erlebt, dürften die Rettung bringen. Hilfreich war dabei natürlich das Abschneiden im DFB-Pokal. Den Sensations-Coup gegen Mainz sahen fast 8.000 Zuschauer. Der VfB Stuttgart dürfte diesen Besuch mindestens ebenfalls verursachen. Der Besucherschnitt an der traditionsreichen "Lohmühle" ist leicht ansteigend. Den 2.650 vom Vorjahr stehen bislang 2.865 gegenüber. Das ist aktuell der drittbeste Zuspruch der Nord-Staffel hinter Magdeburg und dem CFC. Für den größten Ansturm auf die Stadionkassen sorgten eben die Elbestädter gleich zum Heimauftakt mit knapp 3.700 Fußballfreunden. Ansonsten scheint sich das Stammpublikum bislang auf etwas weniger als 2.500 einzupegeln. Am Samstag dürfte man an der Gellertstrasse mit einer überschaubaren Delegation rechnen.
8. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Samstag, 19. September 2009, 13:30 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.130
Schiedsrichter: Brand (Gerolzhofen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC VfB Lübeck
6Tabellenposition3
11
7
1,6
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
14
7
2,0
3 (42,9%)
2 (28,6%)
Siege
Niederlagen
4 (57,1%)
1 (14,3%)
12 : 8
1,7 : 1,1
Tore
Tore pro Spiel
14 : 6
2,0 : 0,9
4:0 gegen FC St. Pauli II (H)Höchster Sieg6:2 gegen FC Hansa Rostock II (H)
0:2 gegen Hannover 96 II (A)Höchste Niederlage0:1 gegen Hertha BSC Berlin II (A)
n-U-s-S-nDie letzten SpieleU-s-S-n-S
keineAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele103169:14
Heimspiele52125:7
Auswärtsspiele51044:7
Ligaspiele103169:14
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1995/19962. Bundesliga17. SpieltagVfB Lübeck - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
1995/19962. Bundesliga34. SpieltagChemnitzer FC - VfB Lübeck2:1 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord16. SpieltagChemnitzer FC - VfB Lübeck1:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord33. SpieltagVfB Lübeck - Chemnitzer FC2:1 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord19. SpieltagVfB Lübeck - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2004/2005Regionalliga Nord38. SpieltagChemnitzer FC - VfB Lübeck0:1 (0:1)
2005/2006Regionalliga Nord16. SpieltagVfB Lübeck - Chemnitzer FC2:1 (0:1)
2005/2006Regionalliga Nord35. SpieltagChemnitzer FC - VfB Lübeck1:4 (1:2)
2008/2009Regionalliga Nord15. SpieltagVfB Lübeck - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2008/2009Regionalliga Nord32. SpieltagChemnitzer FC - VfB Lübeck1:1 (0:1)