Spielbericht

24. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:2
Hertha BSC Berlin II
Hertha BSC Berlin II

Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?!

von Andreas Schreiter

Diese Frage stellten sich sicher nicht wenige, der allerdings nur 2168 Zuschauer, als sie gegen 15:20 das Stadion verließen. Kurz vorher hatte der unsichere Schiedsrichter Brauer aus Hildesheim das 2:2 gegen die Reserve von Bundesligaschlusslicht Hertha BSC abgepfiffen.

Ein Punktverlust war es mit Sicherheit für die möglichen Aufstiegsambitionen des CFC. Denn als potentieller Aufstiegskanditat sollte man seine Heimspiele gegen die Mannschaften aus dem unteren Drittel der Regionalliga eigentlich gewinnen. Ein Punktgewinn (und sicher nicht schlecht für die Moral der Mannschaft) war es aber dennoch, wenn man sich den Spielverlauf betrachtet:

Ojokojos Sohn im Berliner DressSchon früh gab es nämlich den Schock für die Mannen von Gerd Schädlich. In der 6. Minute war es Morales, der einen - kleinlich gepfiffenen - Freistoß mit der Hacke Tor verlängerte - 0:1. Der Schock bei den Himmelblauen saß tief und man kam schwer in die Gänge. Zudem hemmte eine Vielzahl von Abspielfehlern den Spielfluss. Außerdem stand die Abwehr der Hertha-Bubis gut sortiert, so dass echte Torchancen Mangelware blieben. Im Gegenteil, die Berliner blieben mit vereinzelten Kontern gefährlich, so dass Philipp Pentke mehr und mehr zum Libero wurde und insgesamt 4x weit vor seinem Tor klären musste. Folglich ging es mit dem 0:1 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielverlauf wenig. Chemnitz war bemüht, aber die Durchschlagskraft fehlte genauso wie ein ansehnlicher Spielfluss. Dies sollte sich erst mit der Hereinnahme von Hampf und insbesondere Peßolat ändern. Der Winterneuzugang brachte sichtlich Schwung uns Spiel und schon Sekunden nach der Einwechslung brachte das Zusammenspiel der beiden fast den Ausgleich. Unmittelbar danach jedoch der nächste Schock. Nach einem Abschlag tauchte Junior Torunarigha (der Sohn von "Otscho" aus den 90zigern) plötzlich völlig frei vorm Chemnitzer Schlussmann auf, der diesmal machtlos war und den Ball aus dem Netz holen musste (63.). Aber - und dass muss man der Mannschaft durchaus hoch anrechnen - die Himmelblauen gaben nicht auf und wurden glücklicherweise belohnt. Benjamin Boltze wurde im Strafraum unsanft am Torabschluss gehindert und den fälligen Strafstoß versenkte Abwehrchef Andreas Richter gewohnt sicher (68.). Der Anschluss setzte noch einmal Kräfte frei und auch das still gewordene Chemnitzer Publikum weckte noch einmal auf. Und wie schon in der Vorsaison, wurde erneut gegen Hertha ein Zweitorerückstand aufgeholt und der späte Ausgleich erzielt. Diesmal war es der ansonste eher schwache Garbuschewski, der eine Flanke von rechts in den Strafraum schlug und den Kopf von Matthias Peßolat fand, der seinerseits den Ball platziert in die Maschen drückte (82.). Der Ausgleich war verdient, keine Frage. Mehr sollte auch nicht mehr gelingen undmehr wäre vielleicht auch ein wenig zu viel des Guten gewesen (wobei sich der geneigte CFC-Fand sicher nicht beschwert hätte).

Was der Punkt allerdings wert ist, werden die kommenden Spiele zeigen. Dreimal muss der CFC jetzt auswärts antreten und dort beweisen, was in ihm steckt. Und vielleicht ist das sogar ein kleiner Vorteil, denn daheim wirkten die Jungs nach der Winterpause etwas gehemmt und auch stimmungstechnisch ist die Fischerwiese - trotz überwiegend erfolgreicher und guter Heimspiele - alles andere als eine "Hölle". Lassen wir uns also überraschen, was die nahe Zukunft bringt. Nach den drei Spielen wird man sicher wissen, ob das Unentschieden gegen Hertha II ein Punktgewinn oder ein doppelter Punktverlust war. Die Hoffnung auf den maximalen Erfolg stirbt bekanntlich zuletzt.

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Pressestimmen

www.mdr.de

Dämpfer für CFC-Aufstiegsträume

Ebenfalls am Sonntag ist der Chemnitzer FC im eigenen Stadion gegen Hertha BSC II nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen. Die Gäste traten frech auf und gingen früh in Front: Morales traf nach einem Freistoß. [..] Jansen mühte sich im Angriff, mehr als ein Lattentreffer kam vorerst aber nicht heraus. Nach dem Wechsel waren Chancen lange Mangelware. Hertha blieb aber gefährlich. Torunarigha war zweimal durch und erhöhte beim zweiten Versuch auf 0:2 (63.). Einen Foulelfmeter nutzte Richter zum Anschlusstor (68.), den Ausgleich besorgte Peßolat per Kopf (82.).


Freie Presse

Remis ist wie eine gefühlte Niederlage

Schulterzucken, hängende Köpfe, finstere Mienen. Die Stimmung beim Fußball-Regional-ligisten Chemnitzer FC lag gestern am Boden. Das 2:2 (0:1)-Unentschieden gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC fühlte jeder wie eine Niederlage. Der Zuversicht, dass nach den Patzern von Babelsberg und Halle vergangene Woche doch noch etwas in Sachen Aufstieg möglich ist, wich Resignation. Zumal zur gleichen Zeit der 1. FC Magdeburg keine Schützenhilfe leistete. [..]


Trainerstimmen

Gerd Schädlich (MDR-Online):
"Wir haben gegen eine technisch versierte, starke Berliner Mannschaft gespielt. Erst nach etwa 25 Minuten haben wir Druck aufgebaut. Aber mehr als verheißungsvolle Aktionen sind nicht gelungen. In der Defensive waren wir nicht konsequent genug, auch wenn wir mit Risiko nach vorn spielen mussten. Der Punkt hilft uns nicht weiter, wir haben zwei verloren."

Karsten Heine (MDR-Online):
"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben in den ersten 20 bis 25 Minuten nichts anbrennen lassen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnten wir dem Druck nicht mehr ganz standhalten. In der zweiten Hälfte hätten wir die Konterchancen viel besser ausspielen müssen, wie beim 0:2. Das 1:2 fiel zu früh, danach war der Druck des CFC sehr stark. Wir haben zu viele Flanken dieses kopfballstarken Gegners zugelassen."

24. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Sonntag, 14. März 2010, 13:30 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.168
Schiedsrichter: Brauer (Hildesheim)
Chemnitzer FC
T Pentke
A TrehkopfGelbe Karte (76. Schlosser)
A Richter
A Thönelt
A WilkeGelbe Karte
M Emmerich (61. Peßolat)
M LöweGelbe Karte
M Vrtelka
M Garbuschewski
S BoltzeGelbe Karte
S Jansen (61. Hampf)

Trainer: Schädlich
Hertha BSC Berlin II
T Ochs
A Morales
A GängeGelbe Karte
A Martens
A Radjabali-Fardi
M Hartmann (85. Neumann)
M Holland
M Knoll (76. Perdedej)
M Bigalke (80. Kargbo)
M Torunarigha
S Rommel

Trainer: Heine
Tore
0:1 Morales (6.)
0:2 Torunarigha (63.)
1:2 Richter (68./Foulelfer)
2:2 Peßolat (82.)