
Eigentlich war der erschwalbte Elfmeter ganz am Schluss gar nicht mehr nötig. Denn der CFC hatte das Sachsenpokalviertelfinale beim Heidenauer SV trotz der knappen Führung sicher im Hafen. Ronny Garbuschewski verwandelte trotzdem und betrieb damit noch Ergebniskosmetik.
Der mit ehemaligen Dynamos gespickte Heidenauer SV hatte sich sicher mehr als bei der letzten Begegnung (0:4) ausgerechnet. Letztendlich fehlte ihnen aber die Treffsicherheit. Das deutete sich bereits in Minute 2 an, als Walther einen Freistoß von Fröhlich über das Tor schoss. Solche Chancen besaß der gastgebende Landesligist in der Folgezeit mehrere. In diesen ersten Minuten bekam die himmelblaue Elf kaum ein Bein auf den holprigen Rasen. Doch brandgefährlich wurde es eben nicht für den CFC. So konnte sich dann nach etwa 20 gespielten Minuten der CFC endlich dem Anfangsdruck des HSV entgegenstellen. Der Gegendruck führt schnell zum Erfolg: Eine Flanke von Schlosser bugsierte Simon Tüting ins Tor. Heidenau meinte, dies sei mit der Hand geschehen, Schiedsrichterin Anja Kunick hatte es regulär gesehen. Sie irrte, wie Simon Tüting später im MDR-Fernsehen zugab - er hatte den Ball beim Reinrutschen an den Arm bekommen.
Mit der Führung im Rücken wurde der CFC langsam sicherer, auch wenn es in der Offensive weiter klemmte, weil kaum ein abgefangener Ball den eigenen Mann fand. Und so konnte Heidenau weiter ordentlich Dampf machen, sich Chancen erarbeiten und auf den Ausgleich hoffen. Aber auch Chemnitz hätte zur Pause schon höher führen können, Birk und Dobry verschafften HSV-Torwart Dersewski mehr Arbeit, als sie CFC-Torwart Schmidt trotz der Vielzahl der Möglichkeiten hatte.
Mit dem Seitenwechsel zeigten die Chemnitzer endlich, wer auf dem Platz der Drittligist ist. Der Ball lief jetzt deutlich besser und sicherer durch die himmelblauen Reihen. Heidenau musste nun viel und oft dem Ball hinterherlaufen und das machte die erst eine Woche wieder im Training stehenden Gastgeber müde. Um endlich die Überlegenheit auch in ein Ergebnis umzuwandeln, dafür fehlte aber dem CFC die Genauigkeit beim entscheidenden Zuspiel. So blieb eine Doppelchance von Tüting und Wachsmuth die beste Chemnitzer Chance (60.). Auf der anderen Seite wurde es nur noch einmal gefährlich, als Miltzow freistehend vorm Tor den Ball in den Himmel drosch (71.). Spätestens jetzt konnten sich die etwa 300 mitgereisten CFC-Fans sicher sein, dass der Sieg ihrer Mannschaft gehören würde. Auch Heidenau sah wohl seine Chancen schwinden. Der Gastgeber brachte Härte ins Spiel und störte damit die friedliche Atmosphäre im Heidenauer Sportforum, dass der Gastgeber durch konsequentes Verbot von Dynamo-Utensilien förderte.
In der 82. Minute wechselte CFC-Trainer Gerd Schädlich schließlich nach langer Verletzung den himmelblauen Hoffnungsträger auf der linken Seite, Selim Aydemir ein. Aydemir war es dann auch, der den Pass auf Dobry spielte, mit dem er den Elfmeter zum 2:0 herausholte.
Auch wenn Chemnitz‘ Tore so hätten nicht gelten dürfen, gewinnt der CFC letztlich verdient. Denn Heidenau vermochte es nicht aus seiner Sturm- und Drangphase zu Spielbeginn Kapital zu schlagen. Chemnitz arbeitete sich in der ersten Halbzeit in die Partie mühevoll hinein und meldete dann in Halbzeit 2 die Gastgeber nahezu ab. Doch um kommenden Samstag gegen Heidenheim einen erfolgreichen Neustart in die 3. Liga hinlegen zu können, wird Chemnitz in den nächsten Tagen noch hart arbeiten müssen.