Vorbericht

Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2011/2012
Heidenauer SV
Heidenauer SV
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Täglich grüßt das Murmeltier…

von Timo Görner

…oder nach Plauen und Auerbach nun Heidenau als "ein solches Gastspiel" im Sachsenpokal. Wie meinte der Autor im Frühjahr 2011:"Pokalausflug in den Dresdner Süden…zum Heidenauer SV. Für den CFC eine Erstauflage die sich auch so schnell nicht wiederholen dürfte." Meistens kommt es halt anders…

Die letzte Saison unseres Gegners

Eigentlich nur "am grünen Tisch in die Sachsenliga" gekommen, schlug sich der "Sachsen-HSV" recht achtbar und zeitigte als Tabellenachter recht sicher den Klassenverbleib. Sowohl die Spielebilanz mit 15 Siegen und 15 Niederlagen gestaltete sich ausgeglichen als auch die Torbilanz von 49:49. Ebenso ausgeglichen gestaltete sich das Abschneiden als Platz bauende Gemeinschaft sowie als Gastkollektiv. In beiden Fällen blieb man Durchschnitt, wurde jeweils neuntbestes Team. Der Start gelungen, Auswärtssieg in Markkleeberg (1:0). Bereits im dritten Gastspiel gelang der 2. Dreier, diesmal bei Aufsteiger VFC Plauen II (2:1). Mit dem 1:1 in Naunhof schaffte man auf Reisen einen tollen Auftakt, immerhin 7 von 9 möglichen Zählern. Diskrepanz dazu die Heimausbeute, hier klemmte die Säge. Pirna-Copitz und der mittlerweile nicht mehr existente FC Sachsen II konnten sich mit 2:1 schadlos halten. Neugersdorf (2:2) ebenfalls beim HSV punkten. Bis zur Winterpause fehlte die Konstanz um weiter oben zu landen, blieb das Auftreten des Aufsteigers dennoch aller Ehren wert. Im 4. Anlauf gelang endlich der 1. Heimsieg, ausgerechnet gegen den späteren nur knapp geschlagenen Vizemeister aus Markranstädt (4:3). So gesehen hatte man seinen Anteil am Aufstieg des VfB Fortuna Chemnitz in die Oberliga. Tiefpunkte im weiteren Saisonverlauf waren die Begegnungen in Görlitz, bei Blau-Weiß Leipzig (jeweils 0:4) und Pirna-Copitz (1:4). Dafür erfreute man das Umfeld neben dem Markranstädt-Spiel mit den Kantersiegen gegen Plauens II, Blau-Weiß Leipzig (jeweils 5:0). Auch beim Rückspiel gegen den Staffelzweiten aus dem Leipziger "Speckgürtel" (2:3) verkaufte man sich ordentlich. 49:49 Tore sprechen für eine ganz ordentliche Offensive, ebenso die Defensive. Im Sachsen-Pokal sollte der Einzug ins Viertelfinale gelingen. In der Dresdner Ausscheidungsrunde erhielt man zunächst ein Freilos, ballerte sich dann in zwei Begegnungen bei der SG Kesselsdorf (5:0) und Königswarthaer SV (4:0) in die 1. Hauptrunde. Weiter ging die "Ochsentour" über den FSV Dippoldiswalde (4:1), den FSV Krumhermersdorf (3:1) ins Achtelfinale. Hier kämpfte man sich bei Staffelkamerad Einheit Kamenz nach 120 min. (2:1) in die Runde der letzten Acht. Endstation dann der CFC, gegen den man deutlich (0:4) unterlag.

Delegierungen für diese Saison

5 Spieler gingen, 11 kamen dafür hinzu. Routiner Sebastian Hecht (33/Mittelfeld) schloss sich Bezirksligist SV Blau-Weiß Stahl Freital an. Ex-Dynamo Falk Terjek (35) aus dem gleichen Sektor zog es zum Hainsberger SV, ebenfalls in der Bezirksklasse ansässig. Keeper Marcus Hesse (27) war zum SC Borea Dresden gewechselt, spielt mittlerweile beim TSV Riesa.

Interessant sind gleich mehrere Neuzugänge, auch aus Chemnitzer Sicht. Für das Tor holte man den gebürtigen Karl-Marx-Städter Axel Keller (34) von Dynamo Dresden. Bei der SGD war Keller knapp 2,5 Jahre lang die Nr. 1 im Kasten, wurde dann von Benjamin Kirsten verdrängt und sah nach dem Aufstieg mit der Verpflichtungen von Dennis Eilhoff aus Bielefeld keine Perspektive als potentielle Nr. 3 mehr. 85 Zweitligaspiele für Eintracht Trier und Aue stehen zu Buche, 96x 3. Liga für die Schwarz-Gelben sowie 25x (drittklassige) Regionalliga für die II. des TSV 1860 München. Für die Abwehr kam aus Tschechien Vit Turtenwald (31), Station dort u.a. der damalige Zweitligist FK Bohemians Prag. Im Mittelfeld gibt es ein Wiedersehen mit Christian Fröhlich (34), auf dessen Homepage übrigens noch der CFC als Verein steht. Wie auch Keller bei Dynamo ohne Zukunft: Mirko Soltau (31). In 2 Jahren SGD nach dem Wechsel aus Plauen 2009 ohne den Durchbruch, zuletzt nur noch in der II. eingesetzt. 3 weitere Akteure stießen vom SC Borea Dresden zum HSV, eher unbekannt. Ebenfalls aus einer höheren Liga ist im Angriff Sebastian Miltzow (33) von Oberligist Budissa Bautzen. Im Angriff kehrte ferner der Bulgare Svilen Stoilov (32) nach nur 1 Jahr beim Rabebeuler BC 08 zurück.

Der Trainer

Bernd Fröhlich (52) zeichnet im 3. Jahr für die 1. Mannschaft des HSV verantwortlich.

Die Mannschaft

Mit den erwähnten Neuzugängen hat man ein Team zusammen, welches gehobenen Landesliga-Ansprüchen genügt mit durchaus den Blick eine Etage nach oben. Einige bekannte Namen sind zu finden. Im Kasten steht wie schon beschrieben Axel Keller (34), in der Abwehr Robert Pietsch (31) mit den Stationen DSC, Plauen, Zwickau, Halle. Frank Kaiser (34) hat auch mehrere höherklassige Clubs gespielt. Dynamo Dresden, Union Berlin, Erfurt waren Stationen. Dazu Neuzugang Vit Turtenwald (31). Im Mittelfeld finden sich Christian Fröhlich (34), Mirko Soltau (31), mit Tom Hoffmann (29) einen Akteur, der wie Soltau bei den Dynamos nicht so richtig zum Zuge kam. "Alte Hasen" auch im Sturm mit Sebastian Miltzow (33), Tomas Janoviak (30) und Svilen Stoilow (32). Daneben bietet man hier "Jungspunde" wie Maximilian Dietze (21), Richard Schöne (21), Gerrit Hamel (22) auf. Erfolgreichste Torschützen sind der Tscheche Tomas Janoviak (30) und Sturmkollege Rocco Bischoff (21) mit jeweils 4 Toren. Dahinter kommt Abwehrspieler Matthias Walther (22) mit 3 Treffern. Christian Fröhlich konnte sich am 2. und 16. Spieltag je 1x in die Torschützenliste eintragen, Mirko Soltau und Robert Pietsch empfahlen sich dahingehend ebenfalls in 2 Fällen. Bei der Ansammlung an Kickern, die zuvor oder irgendwann für die SG Dynamo gespielt haben, kann man durchaus von einer Art " Filiale" des Zweitligisten reden. So versuchen u. a. Schöne und Dietze ihr Glück beim HSV. Keller, Fröhlich, Soltau, Hoffmann, Stoilow sind weitere Beispiele. Kaiser hat ebenfalls für den Club aus dem damaligen Harbig-Stadion agiert.

Die aktuelle Saison bislang

Es geht bislang deutlich aufwärts. Das Kollektiv aus dem "Niemandsland" der Tabelle kämpft an der Spitze der Landesliga Sachsen mit. Allerdings ohne echte Chance auf den "großen Wurf" mit Staffelsieg und Oberliga-Aufstieg. Spitzenreiter SSV Markranstädt ist bereits 12 Punkte und 23 Tore enteilt. Für den HSV ging und geht es eher darum Platz 2 zu verteidigen, der wackelt angesichts der Konkurrenz vor allem aus Kamenz, welche noch mit 1 Spiel in Rückstand sind bei nur 1 Punkt schlechter. Bei noch 14 ausstehenden Begegnungen für die Kicker aus dem Süden der Landeshauptstadt dürften die 12 Zähler bzw. "13 angesichts der Tordifferenz" kaum aufzuholen sein. Dafür erscheint auch das Potential des SSV zu stark. Als Heimmannschaft ist man oben mit dabei, sind nur die Teams aus Markranstädt (7 Punkte) und Kamenz (7 Tore) besser. 6 Duelle gingen hier an den HSV, lediglich Görlitz (1:2) kassierte hier alle 3 Zähler. Im Gegenzug gelang den Heidenauern als einzige Mannschaft ein Sieg gegen den SSV (2:1). Ebenfalls herausragend die Spiele gegen Eilenburg (3:0) und Neugersdorf (4:0). Auf Reisen holte man zu wenig, um oben ernsthafter mitzuspielen. 2 der 7 Begegnungen gingen verloren, eine Klatsche holte man sich bei der SG Leipzig-Leutzsch (1:4) ab. Ebenso in Bischofswerda (0:3). Dagegen stehen 3 Siege, zuletzt beim FC Grimma (2:0). Ausbaufähig die Offensive, 22 erzielte Tore reichen nicht mal für einen einstelligen Platz in der separaten Wertung. 10 sind hier erfolgreicher. Dafür kann nur der Spitzenreiter die Defensive (14) über bzw. unterbieten. Das allerdings mit 6 gegen 14 deutlich. Für die Ausscheidungsrunde 1 im Sachsen-Pokal erhielt man ein Freilos, ebenso für die 1. Hauptrunde. 3 Spiele brauchte man für das Viertelfinale, Stationen waren der Meißner SV (2:0), die BSG Chemie Leipzig (2:1) bevor man im Achtelfinale Görlitz (1:0) eliminierte. Somit steht man erneut im Viertelfinale.

Das Umfeld

Die Neuverpflichtungen für diese Saison lassen Ehrgeiz auf mehr als Landesliga-Mittelmaß erkennen, auch wenn man zumindest diese Spielzeit keine echte Chance mehr auf den Sprung nach oben hat. Auch ansonsten kommt der HSV aus dem Südosten des Freistaates recht gut aufgestellt daher. Der aktuelle Zuschauerschnitt im schmucken Sportforum liegt bei 275 Besuchern. Den größten Ansturm auf die Arena gab es mit dem Auftritt der BSG Chemie Leipzig als man immerhin 711 zahlende Fußballfreunde begrüßen durfte. Allerdings waren auch gut 350 Leipziger Fans anwesend. Dagegen sorgten die Kickers Markkleeberg mit gerade mal 75 Interessenten für den Minusbesuch. Im letzten Heimspiel waren es dann 427 gegen Bischofswerda. Gegen den CFC dürfte man die 1.000-Grenze wohl nicht packen, die 600 vom Vorjahr sollte man aber überbieten.
Als „Trägerbetriebe“ fungieren kleine- und mittelständische Unternehmen aus Heidenau sowie Dresden oder auch Pirna. Hauptsponsor ist eine Bank mit entsprechender Präsenz in der letztgenannten Stadt. 538 Mitglieder zählt der Verein, mit 302 stellt die Fußballabteilung dabei die größte Sektion. Vereinschef ist mit Reno König ein örtlicher Taxi-Unternehmer.
Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2011/2012
Samstag, 14. Januar 2012, 13:00 Uhr
Sportforum, Heidenau
Zuschauer: 592
Schiedsrichter: Kunick (Lissa)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11004:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele11004:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele11004:0

Der Ergebnisrückblick

2010/2011SachsenpokalViertelfinaleHeidenauer SV - Chemnitzer FC0:4 (0:2)